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Hölle

Strafort für die Gottlosen nach dem Endgericht.

»Hölle« ist Wiedergabe des griechischen Wortes ge'enna, hinter dem das hebräische gehinnom steht (= Hinnom-Tal; vgl. Jesaja 66,24). In diesem Tal lag in alter Zeit eine Kultstätte, an der man dem kanaanitischen Gott Moloch Feueropfer darbrachte, bei denen wohl auch Kinder verbrannt wurden (2. Könige 16,3; 2. Könige 23,10). Später wurde es als Friedhof für Ausländer und als Schuttabladeplatz benutzt.

Altes Testament

In der Vorstellung der Menschen zur Zeit des Alten Testaments befand sich unter der Erde das Totenreich. Es galt als ein finsterer, gottferner Ort (Psalm 88,7-13; Jesaja 38,10-18), an den alle Verstorbenen gelangten um dort als Schatten weiter zu existieren. Der Gedanke, dass es unterschiedliche Todesschicksale für Gerechte und Ungerechte geben könnte (Psalm 49,15) oder dass Errettung aus dem Totenreich möglich sei (Hosea 13,14), begegnet im Alten Testament nur sehr selten. Es ist jedoch selbstverständlich, dass auch das Totenreich zu Gottes Machtbereich gehört (Psalm 139,8).

Neues Testament

Das Neue Testament übernimmt den Begriff gehinnom (griechisch ge'enna) und verwendet daneben das griechische Wort Hades. Vorherrschend ist im Neuen Testament die Vorstellung von der Hölle als einem endzeitlichen Strafort, an dem der Mensch unendlichen Qualen ausgesetzt ist. Oft ist er als ein Ort des ewigen Feuers (Matthäus 5,22; Matthäus 18,8; Offenbarung 20,10) beschrieben; im Bild vom ewig (an den Leichen) fressenden Wurm (Markus 9,48) scheint noch die alttestamentliche Bedeutung und Herkunft des Begriffes Gehinnom durch (vgl. Jesaja 66,24). Von einem göttlichen Gericht sprechen auch das Johannesevangelium und die Paulusbriefe, ohne jedoch diese Vorstellung mit einem speziellen Ort zu verbinden (Johannes 5,22-30; Johannes 12,31; Römer 2,16).


(Quelle: ​BasisBibel. Das Neue Testament und die Psalmen, © 2012 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart)

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