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Vulnerabilität

(erstellt: März 2023)

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1. Empirische Befunde

Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind verletzliche und verletzende Wesen. Sie sind fähig, Verletzungen zuzufügen, und es wird ihnen zugemutet, Verletzungen zu erleiden. Die materialen Themen, die beim Thema Vulnerabilität mit Blick auf Kinder und Jugendliche im öffentlichen Diskurs präsent sind, betreffen auch Erwachsene, jedoch in den meisten Fällen in unterschiedlicher Weise. Bei vielen Themen geht die Frage nach den Auswirkungen von potenziell destruktiven Vulnerabilitätsphänomenen mit der Suche nach den Ressourcen einher, die Resilienz erzeugen. Es wird also danach gefragt, wie sich äußerliche Stressfaktoren psychisch bei Individuen und sozial in Kollektiven auswirken und welche Konsequenzen die unterschiedlichen Modi der Bewältigung haben.

Die materialen Themen, die verhandelt werden, sind vielfältig. Als Beispiele seien genannt: Sexuelle Gewalt (→ Gewalt, als Thema der abrahamischen Religionen) gegen Kinder und Jugendliche (Caspari, 2021; Vobbe, 2017), die besondere Gefährdung von Kindern (→ Kinder/Kindheit) und Jugendlichen (Kohler-Spiegel, 2018), die unbegleitet auf Fluchtwegen nach Europa kommen, das Engagement von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Fridays-for-Future-Bewegung (Wallis/Loy, 2021) sowie die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie. Wird das Thema der Gewaltausübung in Schulen und im Internet zum Thema gemacht, dann tauchen auch Themen auf, in denen Kinder und Jugendliche als Subjekte der Gewaltausübung in den Blick kommen.

Es ist hilfreich mindestens fünf Dimensionen physisch-psychischer Verletzbarkeit zu unterscheiden: die Vulneranz, die pathische Dimension, den Möglichkeitssinn, die Bedürftigkeit im Horizont der Sterblichkeit und die politisch-strukturelle Dimension. Diese fünf Aspekte sind im phänomenalen Erleben oftmals miteinander verbunden; im analytischen Interesse ebenso wie für die Schärfung einer aufmerksamen Wahrnehmung ist es sinnvoll, diese zu unterscheiden.

Die Verletzungsmacht (Vulneranz) ist die Fähigkeit, eine Person willentlich oder unwillentlich zu verletzen (Keul, 2021). Das Töten im Krieg (→ Krieg und Frieden) als die intentionale Verwundung anderer Menschen mit dem Ziel der Vernichtung ist die äußerste Form verletzender Handlungsmacht. Sie wird Soldatinnen und Soldaten durch Manipulationstechniken antrainiert und durch Propaganda plausibilisiert: Man denke an Putins chosen trauma, die sogenannte „Entnazifizierung“ der Ukraine, mit dem die russische Bevölkerung lange vor Kriegsbeginn konfrontiert wurde. Außerhalb der Ukraine werden Kinder und Jugendliche als Medienkonsumentinnen und -konsumenten damit konfrontiert, diese extremste Form der Vulneranz als legitimes, anscheinend einziges und zwingend notwendiges Mittel der Gegenwehr gegen einen Aggressor zu verstehen. Noch wissen wir nicht, welche Auswirkung diese Militarisierung der Weltwahrnehmung haben wird. Meines Erachtens deutet sich hier ein Thema an, dass auch die Religionspädagogik in den kommenden Jahren beschäftigen muss.

Ein weiteres Beispiel ist die systematische Entmenschlichung bestimmter Bevölkerungsgruppen in der Vorbereitung von Genoziden; so verunglimpften in Ruanda im Vorfeld des Genozids die regierende Gruppe der Hutus Tutsis als cockroaches (Kakerlaken); im Kontext des deutschen Faschismus wurden jüdische Menschen als Ungeziefer portraitiert. In den Curricula wurde dieser Aspekt der Vulneranz in Form von Entmenschlichungspraktiken in Fächern wie Geschichte, Politik, Ethik und Religion etabliert. Eine der großen pädagogischen Herausforderungen besteht meines Erachtens darin, diese Themen im Unterricht in einer Weise zu bearbeiten, dass es nicht zu Abwehr und Aversion kommt.

Vulneranz zeigt sich paradoxerweise besonders dann, wenn Individuen und Gruppen versuchen, sich vor bestimmten Gefahren zu schützen (Keul, 2021, 9-31). So wurden beispielsweise zum Zweck der Eindämmung der COVID-19-Pandemie nationalstaatliche Grenzen für Geflüchtete weiter undurchlässig gemacht. Entsprechend wurden Kinder und Jugendliche, die sich im Flüchtlingslager Moria aufhielten und eigentlich in verschiedenen europäischen Staaten hätten verteilt werden sollen, zunächst nicht herausgelassen und so ihrem Schicksal unter extrem komplizierten Lebensbedingungen überlassen.

Eine eher nicht-intentionale Version des Verletzlichkeitsparadoxes besteht in den Analysen der Sicherheitsforschung, die besagen, dass „der stetig wachsende Ausbau von Strategien zu Schutz, Sicherheit und Wohlergehen (z.B. in der Energie-, Lebensmittel- und Gesundheitsversorgung, der Infrastruktur, in Verteidigungssystemen) im Schadensfall umso destruktiver wirkt.“ (Keul, 2021, 25).

In der Lebenswelt von Jugendlichen zeigt sich die Vulneranz nicht nur in der Perspektive derjenigen, die von Gewalt betroffen sind. Beim Mobbing im Schulkontext oder beim Cyber Bullying im Internet geht es um die intentionale, psychische Verletzung mittels Beschämung und Lächerlichmachen, der Verbreitung von Lügen, Gerüchten und Drohungen. Kinder und Jugendliche verletzen durch verschiedene Formen der Gewaltausübung physisch und psychisch ihre Peers. Es ist eine große Herausforderung für Lehrpersonen, verschiedene Formen der horizontalen Gewaltausübung im Unterricht zu thematisieren, Verletzungen wahrzunehmen und institutionell gestützt betroffene Kinder und Jugendliche entsprechend zu schützen bzw. darin zu unterstützen, die eigene Handlungsfähigkeit nicht zu verlieren (Blied, 2017).

Vulnerabilität hat darüber hinaus eine pathische Dimension, wenn eine Verletzung jenseits des eigenen Wollens und Kontrollvermögens als Widerfahrnis erlebt wird. So ist z.B. die Konfrontation mit einer Krankheit in den meisten Fällen etwas, das gegen den eigenen Willen geschieht. Im Kontext des Krankenhauses werden kranke Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit einer diagnostischen und therapeutischen Handlungslogik konfrontiert, in der sie sich nur begrenzt als Akteurinnen und Akteure erfahren können (Bieler, 2017, 122-143).

Wenn Kinder und Jugendliche (→ Religiosität, Jugendliche) mit sexueller Gewalt im sozialen Nahbereich konfrontiert werden, kann sich die pathische Dimension der Vulnerabilität im Gefühl der Scham aber auch in Hilflosigkeit zeigen. Diese ist in der leichteren Anfälligkeit für emotionale Manipulation gegründet ebenso wie in den Abhängigkeitsverhältnissen, die in familiären Settings bestehen. Der pathischen Dimension wird oftmals begegnet, indem Kinder und Jugendliche eine Mitschuld bei sich suchen. Die mit der Ausübung sexueller Gewalt einhergehende Erfahrung des Vertrauensmissbrauchs ist im familiären aber auch im kirchlichen oder schulischen Kontext ebenfalls ein Faktor, der gravierende Langzeitfolgen für die psychosoziale Entwicklung haben kann (Wirth/Noth/Schroer, 2022; Prüller-Jagenteuffel/Treitler, 2021).

Neben diesen destruktiven Formen des pathischen Erlebens erfahren Jugendliche in der Pubertät im Widerfahrnis des sich Verliebens ihre seelische Verletzlichkeit. Das Schwärmen und die Anziehung für eine andere Person ist immer risikobehaftet: Die eigene Sehnsucht kann auf Interesse stoßen oder auf Ablehnung. Mit der Liebesfähigkeit ist die Bereitschaft, verletzlich zu sein, unbedingt verbunden (Binder, 2006).

Dem Möglichkeitssinn der Vulnerabilität ist sowohl ein destruktives als auch ein kreatives Potential zu eigen. Er kann sich darauf beziehen, dass Kinder, Jugendliche und Erwachsene potenziell verletzlich sind, dies gilt z.B. für die Gefahr, krank zu werden. Er gilt aber auch für Phänomene, die die Menschheit und ihre Zukunft insgesamt betreffen, wie z.B. die Klimakrise. Wie bedrohlich die gegenwärtigen Veränderungen im Ökosystem für die jetzige Generation von Kindern und Jugendlichen sein werden, darüber gibt es aufrüttelnde Prognosen. Die Ausmaße werden sich in den kommenden Jahrzehnten zeigen. Entsprechend wird von der Fridays-for-Future-Bewegung die ökologische Krise auch als Krise zwischen den Generationen inszeniert im Sinne von: Ihr (die Erwachsenen) hört nicht auf uns (Jugendlichen); ihr zerstört unsere Zukunft (Reuter, 2020).

Zum Möglichkeitssinn der Vulnerabilität gehört aber auch die menschliche Fähigkeit, Handlungslogiken der Verletzungsmacht symbolisch zu unterbrechen. So waren beispielsweise zu Beginn des Ukraine-Krieges Bilder zu sehen, wie Ukrainerinnen und Ukrainer sich in ihrer Verletzungsoffenheit im öffentlichen Raum zeigten und sich mit ihren bloßen Körpern der potenziell vernichtenden Handlungsmacht der russischen Armee widersetzten, indem sie sich Panzern entgegenstellten und den Soldaten auf Russisch entgegen riefen: Willst Du Deinen Bruder töten? In diesen Gesten der Gewaltlosigkeit machen sich Menschen verletzlich, diese Gesten verweisen auf das scheinbare Unmögliche. Sie durchbrechen einen momentlang die Logik der Gewalt, die nationalstaatlicher Kriegsführung inhärent ist.

Die vierte Dimension der Vulnerabilität ist die Bedürftigkeit im Horizont der Endlichkeit bzw. der Sterblichkeit. Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind in diesem Horizont grundsätzlich in allen Lebensphasen verletzungsanfällig. Die Bedürftigkeit zeigt sich in der Notwendigkeit, Assistenz von anderen Menschen in Anspruch nehmen zu müssen; dies ist in den ersten Lebensjahren so, aber eben auch bei Krankheit und im Sterbeprozess der Fall. Entsprechende Sorgebeziehungen müssen im familiären und im institutionellen Kontext gestaltet werden.

In der COVID-19-Pandemie ist jeder Mensch potenziell einem Infektionsrisiko ausgesetzt. Doch hier hat sich der Sprachgebrauch von den „besonders vulnerablen Gruppen“ durchgesetzt: Für ältere und hochbetagte Menschen stellt eine Infektion ein besonders gravierendes Risiko dar. Bei Kindern und Jugendlichen werden eher die psychosozialen Folgen der Pandemie diskutiert (Bohl/Karnaki/Cheli/Fornes Romero/Glavak Tkalić/Papadopoulos/Schaefer/Berth, 2022).

Als fünfter Aspekt der Vulnerabilität ist abschließend die politische Dimension zu nennen. Sie besteht darin, dass Individuen und Gruppen durch einen eingeschränkten Zugang zu fundamentalen Ressourcen wie Ernährung, Gesundheit, Bildung sowie ein unsicheres Lebensumfeld verletzlich gemacht werden. Mit Blick auf die pädagogischen Perspektiven sind Themen der Bildungsgerechtigkeit besonders in den Blick zu nehmen.

Die strukturell-politische Verankerung von Verletzlichkeit verweist darauf, dass es neben der fundamentalen Dimension die situativ-kontextuelle Dimension gibt. Dies hat die Pandemie in besonderer Weise gezeigt: Wir sind alle verletzlich, weil alle potentiell infizierbar sind; die sozialen Ungerechtigkeiten brechen zugleich umso mehr hervor. Dies gilt zuallererst in globaler Perspektive, was den Zugang zu Vakzinen betrifft, es gilt aber auch z.B. für das Thema der Bildungsgerechtigkeit in Deutschland. Kinder und Jugendliche, die im familiären Umfeld aktiv in der Homeschooling-Situation unterstützt wurden, hatten es einfacher, mit der Krise umzugehen.

Die strukturelle, situative Verankerung von Verletzlichkeit verweist sowohl auf die materiellen Dimensionen als auch auf die Normalisierungsdiskurse, die im öffentlichen Raum wirksam sind. Aus diesem Grunde ist es auch im Schulunterricht wichtig, die sozialen Konstruktionen zu analysieren, in denen Vorstellungen von Verletzlichkeit sprachlich-diskursiv hergestellt, institutionell verfestigt und in Rückwendung auf das leibeigene Spüren sukzessive im Spannungsfeld von Annahme und Widerspruch materialisiert werden (Bieler, 2017).

Die sprachlich-performative Ebene ist oftmals in ästhetische und soziale Normalisierungsprozesse eingebettet, die stetig interaktiv und zirkulär reproduziert werden. Diese Diskurse sind von binären Wahrnehmungsrastern bewegt, die beharrlich die Unterscheidung zwischen „verwundbar – unverwundbar“, „krank – gesund“, „normal – abweichend“, „behindert – nicht-behindert“, „männlich – weiblich“, „hetero – homosexuell“ hervorbringen. Zugleich werden diese binären Wahrnehmungsraster in der Gegenwart durch verschiedene soziale Bewegungen massiv gestört. Ein Beispiel für diese Störungsbewegungen sind Jugendliche, die sich als non-binär verstehen und sich in die Raster der Zweigeschlechtlichkeit nicht mehr einordnen lassen wollen (Wirth, 2021).

2. Fachwissenschaftlich-systematische Orientierungen

Für die systematische Orientierung können drei grundlegende Aspekte genannt werden: Vulnerabilität sollte als ein grundlegendes Charakteristikum menschlicher Existenz verstanden werden, das in der Affizierbarkeit gegründet ist (Bieler, 2020). Zugleich ist es wichtig, zwischen fundamentaler und situativer Vulnerabilität zu unterscheiden und die Ambivalenz und Fluidität von Vulnerabilitätsphänomenen in den Blick zu nehmen.

In der Darstellung der fünf Dimensionen von Vulnerabilität sollte deutlich geworden sein, dass es unzureichend wäre, einfach nur ein defizitorientiertes Verständnis von Vulnerabilität anzunehmen, das ausgehend von der lateinischen Wurzel (lat. vulnus: Wunde, lat. vulnerare: verwunden) das Konnotationsfeld rund um das Thema der physischen, psychischen, sozialen und symbolischen Verletzung aufriefe und exklusiv Begriffe wie Fragilität, Gebrochenheit und Abhängigkeit als Abwesenheit von Autonomie bis hin zur Machtlosigkeit ins Zentrum stellen würde. Ein umfassendes Konzept von Vulnerabilität sollte vielmehr sowohl die bedrohlichen als auch die lebensförderlichen Potenziale von Vulnerabilitätsphänomenen im Gegensatz zu diesem einseitig negativen Verständnis thematisieren.

Es geht darum, Vulnerabilität als eine fundamentale, zutiefst ambivalente Offenheit zu beschreiben, als das Potenzial, berührt zu werden und andere zu berühren. Diese grundlegende Form der Affizierbarkeit begründet sowohl die menschliche Kommunikations- und Liebesfähigkeit als auch das Potenzial zur Ausübung von Gewalt. Affizierbarkeit ist immer leiblich vermittelt, sie nimmt eine Gestalt in den stetigen Austauschprozessen an, in die Menschen verwickelt sind, weil sie soziale Wesen sind. Diese Form der Affizierbarkeit gehört grundlegend zum Menschsein dazu. In ihr gründet sich Risiko und Lebensfülle zugleich (Bieler, 2020).

Dem Konzept der fundamentalen Vulnerabilität muss ein Verständnis von situativer Verletzlichkeit zur Seite gestellt werden, da die Phänomene sich immer kontextuell und situativ zeigen. Beide Dimensionen zu unterscheiden, ist im heuristischen Interesse sinnvoll, in der gelebten Erfahrung sind diese Dimensionen aber immer miteinander verwoben. Die Unterscheidung ist auch wichtig, um einem illusionären Paternalismus zu wehren, nach dem die Welt in Verletzliche und Unverletzliche aufgeteilt werden könnte.

Vulnerabilitätsphänomene sind nicht statisch, sie sind vielmehr multidimensional, ambivalent und fluide. Menschen, die mit physischen oder psychischen Einschränkungen leben müssen, beschreiben, wie unterschiedlich sie die Auswirkungen dieser Einschränkungen im Alltagsleben erfahren (Toombs, 2006). Dies gilt mit Blick auf das leiblich-situative Empfinden ebenso wie auf die strukturell-politischen Gegebenheiten, die die jeweilige physische Mobilität aber auch den Freiheitsraum mit Blick auf eröffnete Möglichkeiten betreffen.

In ihrer Fluidität und Ambivalenz sind Vulnerabilitätsphänomene leiblich und strukturell verankert. Vulnerabilitätserfahrungen verändern sich auch in der Lebenswelt von Jugendlichen. Die religiösen und kulturellen Deutungen dieser Oszillationen im Leben von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu entziffern und zu interpretieren, ist eine grundlegende Aufgabe der Religionspädagogik. Die Wahrnehmung gelebter Religion ist in diesem Zusammenhang zu verorten.

Im Netz der Erfahrungen des „Verletzlich-gemacht-werdens“ materialisiert sich der sozial markierte Körper und damit auch die soziale Vulnerabilität. In der Interaktion „sehen“ sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene in die Existenz; durch den normierenden Blick von außen werden sie als sexualisierte und „rassialisierte“, „behinderte“ oder gesunde, alte oder junge Körper wahrgenommen. Der normierende und normalisierende Blick, der oftmals durch binäre Wahrnehmungsraster strukturiert ist, produziert die Wahrnehmung, einen bestimmten, beispielsweise einen weiblichen Körper zu haben. Diese Wahrnehmung wird in ein Gespür gefühlter Leiblichkeit verwandelt, welches mit einer geschlechtlichen oder „rassialisierten“ Identität verbunden wird. In gewaltförmigen Diskursen, die von sexistischen oder rassistischen Sinngebungen belebt sind, wirkt dieser Zirkulationsprozess auf das leibliche Spüren des eigenen Selbst und der Welt zurück und bringt schmerzliche Selbstbilder hervor (Bieler, 2017).

Diese auf die leibkörperliche Klassifizierung von Normalität und Abweichung bezogene Wahrnehmung ist häufig mit weiteren binären Oppositionen verknüpft, die das Leib-Sein-Zur-Welt räumlich verorten und die mit dem weitergreifenden Raster vom Eigenen und Fremden verbunden sind.

Binäre Lesarten von „drinnen – draußen“, „hier dort“, „diese – jene“, „damals – heute“, „Inland – Ausland“ gehören zu den Diskursen, die das vulnerable Subjekt konstituieren und als dazugehörig oder fremd verorten. Das vielerorts eingeforderte intersektionale Denken ist auch hier von zentraler Bedeutung. (Grümme, 2019, 106-110).

Diese Symbolisierungsversuche, die in die beschriebenen binären Schemata von Normalität und Abweichung eingelassen sind, haben einen Einfluss auf die religionspädagogische Praxis. Sie werden kritisch im Inklusionsdiskurs auch mit Blick auf die religionspädagogische Praxis diskutiert (Grümme, 2019, 82-103).

Aus den benannten Faktoren entsteht die situative Vulnerabilität. Sie ist nicht einfach ein isolierbares Charakteristikum einer Person oder einer Gruppe. Machtvolle Faktoren innerhalb dieses Diskurses sind auch der Zugang zu ökonomischen Ressourcen, die einer Person zur Verfügung stehen; in manchen Situationen tritt der → Gender Aspekt in den Vordergrund, in anderen Kontexten die ethnische Zuordnung.

3. Historische Entwicklungen zum Thema/Begriff in der religionspädagogischen Diskussion

In den vergangenen Jahrzehnten wurde dem Phänomen der Vulnerabilität in verschiedenen wissenschaftlichen Diskursen vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt. Die Debatten erstrecken sich von der politischen Philosophie, der Medizin, der Armutsforschung über die Bioethik, die Theologie, die Gender Studies, die Psychologie sowie die Rechtswissenschaften bis hin zur systemischen Ökologieforschung und Architektur (Fineman/Grear, 2013; Gilson, 2014; Mackenzie/Rogers/Dodds, 2014; Herrmann, 2014; Liebsch, 2014; Butler, 2006). Dabei wird insbesondere in der Medizin und der Psychologie nach dem Zusammenhang von Vulnerabilität und Resilienz von Individuen gefragt; in der Psychologie geht das Vulnerabilitäts-Stress-Modell davon aus, dass psychische Störungen entstehen, wenn bestimmte Stressereignisse sich mit verschiedenen Vulnerabilitätsfaktoren verbinden, wie z.B. bestimmte genetische Dispositionen, biographisch bedingte Coping-Kapazitäten, soziale Unterstützungssysteme und entwicklungsbezogene Faktoren wie Impuls- und Bindungskontrolle.

In der ökologischen Risikoforschung werden Vulnerabilitätsphänomene mit Blick auf die Exposition, die Anfälligkeit und die Bewältigungskapazitäten, die sozialen und ökologischen Systemen innewohnen, untersucht (Bohle, 2001). Dabei geht es insbesondere darum, die Prozesse und Bedingungsverhältnisse zwischen Mensch und Umwelt, in denen sich ökologische Krisen entwickeln, besser zu verstehen.

In der globalen Armutsforschung wurde der Begriff der Vulnerabilität bereits in den achtziger Jahren eingeführt, um nicht nur ökonomische Faktoren in Betracht zu ziehen, die Armut hervorbringen, sondern auch ökologische, soziale, gesundheitsbezogene sowie kulturelle Aspekte, die die vulnerablen Situationen von Menschen verstärken (Sen, 1981). So konnte ein umfassenderes Verständnis von Armut formuliert werden.

Inzwischen wird der Begriff der Vulnerabilität auch auf Dinge bezogen, wie z.B. Gebäude. So wird beispielsweise in der Architektur oder im Ingenieurwesen von vulnerablen Gebäuden gesprochen und danach gefragt, inwiefern diese beispielsweise bestimmte „Naturkatastrophen“ überstehen könnten (Keul, 2021).

In den ethischen und philosophischen Debatten geht es um die Weiterentwicklung eines Verständnisses von Autonomie im Spannungsfeld von Interdependenz und Verletzlichkeit. Hierbei geht es um die Frage, wie die Agency des vulnerablen Subjektes beschrieben werden kann, wenn Vulnerabilität als unhintergehbare Bedingung der conditio humana verstanden wird und nicht als eine Dimension, die im menschlichen Leben überwunden werden kann. Die Vulnerabilität des Subjektes wird als eine Form des Ausgesetztseins dargestellt, die immer relational verfasst ist und alle Kreaturen in Abhängigkeitsverhältnissen existieren lässt (Butler, 2006). Entsprechend wird ein Verständnis von Entwicklung abgelehnt, das mit dem Erwachsenwerden Unabhängigkeit und die Erweiterung von Unverwundbarkeit assoziiert.

Neben dieser fundamentalen Form der Vulnerabilität gibt es aber spezifische Formen der Subjektivation (Butler, 2001, 81), in denen mittels bestimmter Adressierungs- und Unterwerfungspraktiken spezifische situationsbedingte Verletzlichkeiten kreiert werden, die auf bestimmte Gruppen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zutreffen.

In der Pädagogik ist der Begriff der Vulnerabilität im vergangenen Jahrzehnt zu einer zentralen Kategorie avanciert (Burghardt/Dederich/Dziabel/Höhne/Lohwasser/Stöhr/Zirfas, 2017; Aktas, 2020). Aufgegriffen wird ein nicht defizitorientiertes Konzept der Oszillation von fundamentaler und situativer Vulnerabilität. Entsprechend wurde ein Perspektivwechsel vollzogen, sind doch viele pädagogische Ansätze bemüht, die Überwindung von Verletzlichkeit einseitig ins Zentrum zu stellen. Wird nun von der fundamentalen Vulnerabilität aller ausgegangen, so haben Pädagoginnen und Pädagogen grundsätzlich die Verantwortung, Inhalte so zu vermitteln und Interaktionen zu gestalten, dass die fundamentale Vulnerabilität aller anerkannt wird und zugleich die situative Verletzlichkeit im Kontext Schule nicht noch weiter verstärkt wird, indem Schülerinnen und Schüler physisch oder psychisch verletzt bzw. symbolisch herabgesetzt werden. Dies ist leichter gesagt als getan, werden doch Verletzungen oftmals gerade dann aktiviert, wenn Themen wie Rassismus oder Islamophobie thematisiert werden.

Zugleich produzieren Lernprozesse oftmals Verletzungen: „Denken wir hier an körperliche Schmerzen beim sportlichen oder musikalischen Üben, an die Herabsetzung durch nicht bestandene Testaufgaben, an die Verhinderung negativer Entwicklungen, an das Vorgehen gegen kurzfristige und unvernünftige Interessen oder auch an die Zumutung von Autonomie. Erziehung und Unterricht können in vielfältiger Hinsicht verletzen und sie tun es auch – und zwar nicht nur aus moralischen, religiösen, ökonomischen etc., sondern manchmal auch aus sinnvollen und nachvollziehbaren pädagogischen Gründen“ (Burghardt/Dederich/Dziabel/Höhne/Lohwasser/Stöhr/Zirfas, 2017).

Für eine kritische pädagogische Selbstreflexion ist es vonnöten, die Adressierungspraktiken, die Vulnerabilitäten auch im Unterricht hervorbringen, kritisch unter die Lupe zu nehmen. Dies gilt z.B. für die Konstitution außerordentlicher Körper, die im Diskurs um die sogenannte Behinderung hervorgebracht werden (Dederich, 2020). Vielversprechend ist hier eine Religionspädagogik, die den Begriff der Heterogenität mit Blick auf die Subjektivierungspraktiken im Diversitätsdiskurs kritisch reflektiert (Grümme, 2017).

In der Theologie ist in den vergangenen Jahren ebenfalls ein vitales Interesse in den verschiedenen Subdisziplinen an der Auseinandersetzung mit dem Konzept der Vulnerabilität entstanden. Wegweisend für den deutschsprachigen Raum sind die Arbeiten, die aus dem Forschungsschwerpunkt „Verwundbarkeiten“ von Hildegund Keul hervorgegangen sind (Keul, 2020; 2021). In den exegetischen Fächern sei die Auseinandersetzung mit Vulnerabilitätsphänomenen in den Psalmen genannt ebenso wie die Entwicklung der traumahermeneutischen Perspektive insbesondere mit Blick auf die prophetische Literatur. In der Systematischen Theologie wird um eine realitätsgerechte Anthropologie gerungen, die die theologische Reflexion von Vulnerabilitätsphänomenen miteinbezieht (Springhart, 2016). Darüber hinaus wird die Vulnerabilität trinitätstheologisch entfaltet; so kommt die Schöpfung auch in ihren Nachtseiten in den Blick, in denen sich die Vulnerabilität des Geschaffenen ebenso wie des Schöpfers zeigt. In der Christologie wird noch einmal neu über den gekreuzigten Christus nachgedacht und was an der Verletzungsgeschichte Jesu heilsam sein könnte. Inkarnationstheologisch wird das Dogma von der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus als Fall in die Verletzlichkeit reflektiert (Keul, 2020). Die Geistkraft wird im prekären Zwischenraum zwischen Tod und Leben situiert und in ihrer Kraft als Beistand für verletzte, insbesondere traumatisierte Menschen neu verstanden (Rambo, 2010). In der Poimenik avanciert Verletzlichkeit ebenfalls zu einer Grundperspektive für eine Theologie der Seelsorge (Bieler, 2017).

In der Religionspädagogik sind die eingangs genannten Themen präsent. Insbesondere das Thema der sexualisierten Gewalt und der Situation von Kindern und Jugendlichen im Kontext von Flucht werden aufgegriffen. Dabei wird mit Blick auf geflüchtete Kinder untersucht, inwiefern Religion mit Blick auf die immensen Belastungen, die mit Fluchterfahrungen verbunden sind, eine Ressource sein kann (Konz/Rohde-Abuba, 2022).

Eine systematische Auseinandersetzung mit dem Konzept der Vulnerabilität hat allerdings erst begonnen (Stockinger, 2022). Dabei werden zwei der grundlegenden Perspektiven aufgenommen, nämlich, dass es hilfreich ist, zwischen fundamentaler und situativer Vulnerabilität zu unterscheiden und dass ein rein negatives, defizitorientiertes Verständnis überwunden werden muss (Stockinger, 2022).

4. Didaktische Perspektiven für Schule und Kirche

Die Beschäftigung mit der Vulnerabilitätsthematik ist ein komplexes Unterfangen. Es fordert von Jugendlichen, Widersprüche, Spannungen und Zwielichtigkeiten, die den Vulnerabilitätsphänomenen anhaften, sowohl auf kognitiver als auch auf emotionaler Ebene wahrzunehmen. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Verletzungsmacht ebenso wie mit dem Kontrollverlust im pathischen Erleben ist für Jugendliche besonders anspruchsvoll, da sie sich in der Pubertät und der Adoleszenz in verschiedener Hinsicht als verletzlich erfahren. Die Beschäftigung mit dem Thema der Verletzlichkeit fördert auch eine Ambiguitätstoleranz (Bieler, 2014), wenn die binäre Ordnungslogik von verwundbar – unverwundbar durchkreuzt wird.

Die fünf Perspektiven, die zu Beginn entfaltet wurden, können in didaktischer Hinsicht helfen, das Thema zu perspektivieren, indem Unterscheidungen eingeführt und zugleich Verbindungen aufgezeigt werden. Die Unterscheidung zwischen fundamentaler und situativer Vulnerabilität, die Reflexion der Instabilität und Fluidität von Vulnerabilität sowie die Kritik eines exklusiv defizitorientierten Verständnisses sind hermeneutische Grundentscheidungen, die für die didaktischen Überlegungen mit Blick auf alle fünf Perspektiven leitend sein können.

Darüber hinaus ist es für die didaktisch-theoretische Reflexion hilfreich, den skizzierten Diskurs mit der in der Religionspädagogik geführten Heterogenitätsdebatte zu verbinden, in der über den Zusammenhang von Ungleichheit und Unterschiedlichkeit im Kontext von Schule und Kirche intensiv nachgedacht wird. Auf diese Weise kann die didaktische Auseinandersetzung mit den Wirkungen und Mechanismen der situativen Vulnerabilität vertiefter geführt werden. Die Frage nach der Ungleichheit sollte allerdings auch vor dem Horizont der fundamentalen Vulnerabilität geführt und auf das Thema der Gleichheit bezogen werden. Die Verletzlichkeitsthematik bietet die Möglichkeit, die Dynamik von Gleichheit und Ungleichheit sowohl im religiösen als auch im politischen Horizont zur Sprache zu bringen.

Das Vulnerabilitätskonzept kann auch in didaktischer Hinsicht als eine horizontale Perspektive in den Religionsunterricht eingeführt werden. Sind beispielsweise Jesu Leben, Leiden und Sterben, die Schöpfung, oder die die Heilungsgeschichten Thema des Unterrichts, kann Vulnerabilität einen wichtigen hermeneutischen Zugang darstellen. Dies gilt ebenso für die interreligiöse Perspektive. So wäre es eine spannende Frage, das Thema religionsvergleichend sowohl mit Blick auf unterschiedliche Gottesvorstellungen als auch anthropologische Konzepten zu diskutieren. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass in den Religionen selbst eine Diversität von Positionen vorherrscht.

Caroline Gustavsson hat in didaktischer Hinsicht den hilfreichen Vorschlag gemacht, zwischen erlebter, erzählter und induzierter Vulnerabilität zu unterscheiden (Gustavsson, 2020). Die Asymmetrie in den Lernbeziehungen (zwischen Lehr- oder Pfarrpersonen sowie Schülerinnen und Schülern) kann verletzend wirken, ebenso aber auch die horizontalen Interaktionen zwischen Gleichaltrigen. Deshalb gilt es, die Ereignisse aber auch die strukturellen Bedingungen, durch die Verletzungen erlebt werden, besser zu verstehen und wo es möglich und sinnvoll ist, Veränderungen anzustreben.

Die narrative Vulnerabilität kann eine konstruktive Ressource im Lernprozess darstellen. Hier geht es darum, Erzählungen, in denen Erfahrungen von Verletzlichkeit thematisiert werden, im Unterricht einzusetzen. Dies können Geschichten aus der biblischen Tradition sein, aus historischen Quellen, aber auch aus Gegenwartstexten bzw. digitalen Ressourcen. Mit ihnen können Lebenserfahrungen evoziert werden, die auch für Jugendliche relevant sind.

Die induzierte Vulnerabilität bezieht sich auf das Erzählen eigener Erfahrungen sowohl von Lehrpersonen als auch von Schülerinnen und Schülern im Unterricht. Hierin kann nach Gustavsson eine Chance liegen, aber auch ein Risiko. Lehrpersonen sollten nur von Verletzungen erzählen, die sie durchgearbeitet und reflektiert haben und sie sollten sich darüber Klarheit verschafft haben, warum sie die jeweilige Geschichte erzählen wollen. Wenn Jugendliche eingeladen werden, über die eigene Verletzlichkeit zu reflektieren, ist es vonnöten, ein Setting zu schaffen, in dem die Freiheit existiert, nichts mitteilen zu wollen und in dem Respekt, Vertrauen und Aufmerksamkeit füreinander die Kommunikation prägen.

5. Forschungsdesiderate und offene Fragen

Wie bereits ausgeführt wurde, gibt es auf der materialen Ebene der Phänomene bereits einige religionspädagogische Studien zu den genannten Themen. Auf der konzeptionellen Ebene steckt die theoretische Auseinandersetzung in der Religionspädagogik mit dem Thema der Vulnerabilität noch in den Anfängen (Stockinger, 2022; Ayres, 2020). Auf der didaktischen Ebene sollten verstärkt Forschungen angestoßen werden, die die Dynamiken der Vulneranz, die sich im Religionsunterricht entfalten können, zur Sprache bringen. Hierzu gehören beispielsweise der missbräuchliche Umgang mit → Macht sowie der Entzug von Anerkennung. Auch müsste vertiefter erforscht werden, welche Auswirkungen die Effekte von Bildungsungerechtigkeit auf den Religionsunterricht selbst haben.

In materialer Hinsicht wäre es wünschenswert das Thema der Vulnerabilität in religionspluraler Perspektive für den Unterricht zu erarbeiten.

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