Seele
Nach biblischer Vorstellung besteht der Mensch nicht aus Körper und Seele, sondern ist als ganzer, je nach Blickpunkt, entweder → Fleisch
In der Zwischenzeit zwischen Tod und Auferweckung wird dieser für sich allein nicht lebensfähige Kern des Menschen bei Gott »aufbewahrt« (Weish 3,1-9). Der Aufbewahrungsort konnte verschieden angegeben werden (vgl. Offb 6,9; Hebr 12,23). Es konnte auch auf jede bestimmte Vorstellung verzichtet werden im Gedanken an das einzig Wichtige, dass die Seelen bei Gott bzw. bei Christus sind (Röm 14,8-9). Ebenso konnte die ausdrückliche Feststellung, dass es sich »nur« um die Seelen/Geister der Verstorbenen handle und ihr Zustand ein ganz vorläufiger sei, unterbleiben (z.B. Lk 23,43).
Über den Grad der Bewusstheit und »Seligkeit«, in dem sich die Verstorbenen in diesem Zwischenzustand befinden, wurde unterschiedlich gedacht. Die Vorstellungen reichen von einem unbewussten, schlafähnlichen Zustand (so vielleicht 1 Thess 4,13-18; wörtlich »die Schlafenden/Entschlafenen«) bis zu einem vorwegnehmenden Kosten der endgültigen Seligkeit (Lk 23,43; Hebr 12,23). Wichtiger als solche Vorstellungen ist für das Neue Testament die Gewissheit, ja Erfahrung, dass die Gemeinschaft mit dem auferstandenen Christus schon jetzt eine Seligkeit gewährt, die der Tod nicht unterbrechen kann (Röm 8,38; 14,8-9; 2 Kor 5,6-8; Phil 1,21-23; Joh 11,25-26).
(Sacherklärungen Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart)