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Ehevorbereitung

(erstellt: Februar 2020)

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1. Begriffliche Annäherung

Der Begriff Ehevorbereitung wird sehr unterschiedlich verwendet. Zum einen können damit familiale Erziehungsziele oder Aktivitäten in der Jugendarbeit (→ Jugendarbeit, katholisch) gemeint sein, zum anderen konkrete Veranstaltungen im Kontext der Eheschließung. Entsprechend wird zwischen einer „entferntere(n) Ehevorbereitung“ und einer „Ehevorbereitung vor der Trauung“ unterschieden. Ebenso wird das „Traugespräch“ der Ehevorbereitung zugerechnet ( Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, 2000, 3). Wenn es nicht ausdrücklich anders benannt ist, sind mit Ehevorbereitung im Folgenden nur die vielfältigen Angebote gemeint, die von unterschiedlichsten Trägern (z.B. Diözesanstellen, Familienbildungsstätten, Bildungswerken, Pfarrgemeinden, Bewegungen) durchgeführt und zu denen Paare eingeladen werden, die sich zu einer kirchlichen Heirat entschließen.

2. Zum Verständnis der Ehe als Sakrament

Die Ehe ist ein Sakrament (→ Ehe und Familie, → Sakrament, → Sakramentenkatechese/-pastoral), stellte das Konzil von Trient (1545-1563) im Dekret Tametsi fest und beantwortete damit endgültig die bis dahin offene Frage, ob die Ehe den Sakramenten zuzurechnen sei. Relativ offen blieb jedoch, was genau darunter zu verstehen sei. In den nachfolgenden Jahrhunderten bildete sich ein vom Kirchenrecht geprägtes Verständnis heraus, welches das Sakrament mit dem Ehevertrag gleichsetzte (Baumann, 1988). Mit der Beschreibung der Ehe als Abbild des Bundes der Liebe und Treue Gottes mit seinem Volk setzte das 2. Vatikanische Konzil dem ein personales Verständnis daneben. Die gegenseitige Liebe und Treue des Ehepaars wird als Abbild der Liebe Christi zu seiner Kirche verstanden und ihre daraus erwachsene Sorge umeinander zum primären Sinn der Ehe (Pastoralkonstitution „Gaudium et spes“ 48 = GS 48). Im Anschluss an das Konzil kam es zu einer Vielzahl theologischer Entwürfe, die, überwiegend von einem anthropologischen (→ Anthropologie) Verständnis der Ehe ausgehend, verschiedene Aspekte tiefer entfalten (Baumann, 1988, 269-377). Aus dem sakramentalen Verständnis ergibt sich zugleich ein ethischer Anspruch, wie das Paar seine Liebe gestaltet. Es ist ein „geschenktes Können“, da diese Liebe durch die zuvorkommende „Zuwendung Gottes zum Menschen in Jesus Christus“ ermöglicht wird (Wonka 2009, 209-211).

Im Verständnis der Ehe als Sakrament dürfte der entscheidende Grund dafür liegen, dass Ehevorbereitung nahezu ausschließlich von katholischen Trägern angeboten wird. In den evangelischen Kirchen ist die Thematik im Kontext der Kasualseelsorge verortet, wenn betont wird, dass die konkrete Trausituation genutzt werden kann, um Paardynamiken bewusst zu machen und in einen größeren Kontext zu stellen (Morgenthaler, 2014).

3. Geschichtliche Entwicklung seit 1950

3.1. Standesunterweisung der Brautleute

Dem Verständnis der Ehe als Vertrag entsprechend, hatte der Ehevorbereitungskurs als erweiterter Brautunterricht vor allem die Aufgabe, das „Zustandekommen einer gültigen Ehe“ sicherzustellen (Pfau, 1979, 166). Der Schwerpunkt lag auf moralischen und rechtlichen Belehrungen (exemplarisch: Der pfarrliche Brautunterricht, 1958). Standardmodell war der sogenannte „Vier-Referenten-Kurs“ mit Priester, Arzt, Jurist und Ehepaar, wobei bestimmte Themen dem Priester vorbehalten waren (Milleg, 1974, 29).

3.2. Impulse durch die Gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland (1971-1975)

Das vom 2. Vatikanum formulierte personale Verständnis des Ehesakramentes entfaltend, versteht die sogenannte Würzburger Synode die Ehepartner als Interpreten der schöpferischen Liebe Gottes und beschreibt die Ehe als dynamischen Prozess des Miteinanders mit Erprobung und Konflikt, Wachstum und Reife (Gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland, Beschluß „Ehe und Familie“, 1976). Dies führte zu gravierenden Veränderungen in der Ehevorbereitung. Bereits vor der Beschlussfassung plädierte Hildegard Milleg insbesondere angesichts der rechtlichen Gleichstellung der Frau für ein partnerschaftliches Eheverständnis. Entsprechend sei die Ehevorbereitung ein Kommunikationsprozess, in dem Bedingungen für gelingende Partnerschaften geklärt und vor allem Raum geschaffen werden, dass das Paar für sich selbst eine Vorstellung von Partnerschaft entwickelt (Milleg, 1974).

In neu entstehenden Konzepten der Ehevorbereitung wird gefordert, dass der theologische Teil zumindest in den anthropologisch-psychologischen Teil integriert werden soll (Zulehner/Baumgartner/Mühleck, 1978) und sich für das Gelingen der konkreten Ehe der Teilnehmenden als relevant erweisen muss. Ausgangspunkt sind deshalb die Bedürfnisse der Paare. Die Kurse sollen von einem Team geleitet werden, das die Glaubensfragen kommunikativ mit den Paaren gemeinsam entwickelt. Verortet werden sie zwischen → Erwachsenenbildung und -katechese (→ Katechese/Katechismusunterricht) (Pfau, 1979).

Während in den meisten Konzepten dieser Paradigmenwechsel vollzogen wird, hält beispielsweise Ehrenfried Schulz am Referentenmodell fest. Zwar fragt er nach der Lebensrelevanz theologischer Aussagen, doch geht es ihm vorrangig um die Vermittlung von Glaubensinhalten und ethischen Normen anhand vorgegebener Themen. Allerdings fordert Schulz zugleich, dass das Traugespräch als Seelsorge-Gespräch gestaltet werden und die kirchliche Trauung auf die persönlichen Belange des Brautpaares eingehen soll (Schulz, 1983).

Eine weitere Entwicklung geht hin zur Förderung der Beziehungsfähigkeit der Ehepaare. So nimmt das Erzbistum München und Freising mit dem Modell Ehevorbereitung - Ein Partnerschaftliches Lernprogramm EPL als erstes Bistum ein Gesprächstraining gleichberechtigt in das Angebot der Ehevorbereitung auf (Thurmaier/Engl/Eckert/Hahlweg, 1993). Eine andere fragt nach den ethischen Grundhaltungen, die sich aus dem Verständnis der Ehe als Sakrament konkret ergeben (Gruber, 1999). Partnerschaftliche Kommunikation und theologisches Verständnis der Ehe werden die wichtigsten Themenbereiche (exemplarisch Unterwegs zur Ehe, 1993); offen bleibt jedoch, ob und wie sie miteinander verbunden werden. Dominierend sind kurze Veranstaltungs- sowie Teilnehmer*innen-orientierte Arbeitsformen mit Gruppen- und Paararbeit, wobei auch kreative Methoden angewendet werden (Laux, 1999, 40).

Zudem gibt es, zum Teil von der katholischen und evangelischen Kirche gemeinsam verantwortete, eigene Kurse für konfessionsverschiedene Paare (exemplarisch Sauer, 1999, 46) sowie für Paare, bei denen eine Partnerin oder ein Partner konfessionslos ist. Sie werden als Chance gesehen, „die in der katholischen Sozialisation ‚selbstverständlich ererbten‘ Glaubensinhalte für sich (eventuell neu) zu begründen“ (Kloss, 1999, 52).

3.3 Die deutschen Bischöfe: „Auf dem Weg zum Sakrament der Ehe“ (2000)

Mit dem Schreiben „Auf dem Weg zum Sakrament der Ehe. Überlegungen zur Trauungspastoral im Wandel“ (Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, 2000) reagieren die deutschen Bischöfe auf gesellschaftliche Veränderungen, insbesondere auf veränderte Heiratsmotive und den zunehmenden zeitlichen Abstand zwischen der standesamtlichen Hochzeit und der kirchlichen Trauung (Matthias-Bleck,1997; Nave-Herz, 1997). Die Bischöfe beschreiben positiv Anknüpfungspunkte an die verschiedenen Motivlagen der Paare. Dabei gehen sie auf die unterschiedliche Glaubenssituation selbst bei Paaren, bei denen beide Partnerinnen und Partner katholisch sind, ein. Als verbindendes Element machen sie die Sehnsucht nach der Dauerhaftigkeit der Liebe aus, die ihren Ermöglichungsgrund letztlich in der Treuezusage Gottes findet.

In der Beschreibung der Ziele und Wege der Ehevorbereitungskurse holt das Schreiben die gängige Praxis der Ehevorbereitung ein, die „Verbindung von Glaube und Alltag“, die „Förderung der Beziehungsfähigkeit“ des Paares sowie die „Vertiefung des Glaubens“ sind die Leitthemen; zudem heben die Bischöfe die Bedeutung der Trauungsliturgie hervor (Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, 2000, 3). Die Ausführungen, aufgrund der rechtlichen Folgen einer Trauung notwendig auch das kirchliche Eheverständnis darzulegen (Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, 2000, 38), wirken im Gesamtduktus des Schreibens allerdings wie ein Fremdkörper und machen das weiterhin ungelöste Nebeneinander der spirituellen Bedeutung der Trauung und dem Rechtsakt der Eheschließung deutlich (Baumann, 1994, 137-139).

3.4 Aktuelle Situation

Das Schreiben der Bischöfe war Bestätigung und zugleich Impuls für eine weitere Differenzierung. Insbesondere als Reaktion auf die sich in verschiedene Erlebnismilieus differenzierende Gesellschaft (Wippermann, 2011) treten zu den genannten Angeboten Formen wie Ehevorbereitung im Hochseilgarten, bei einer Kanutour oder beim Tanzkurs. Hier wird die Paardynamik erlebbar gemacht, auf das partnerschaftliche Zusammenleben hin reflektiert und theologisch gedeutet (Orth, 2015; Stockschlaeder, 2015). Neuere Formen nutzen digitale Möglichkeiten. Das Projekt Heiraten wie es uns gefällt lässt Paare aus den kirchenfernen SINUS-Milieus „Hedonisten“ und „Expeditive“ erzählen, weshalb ihnen eine kirchliche Hochzeit wichtig ist, und speist dies in soziale Netzwerke ein. Eine Bloggerin beteiligt sich am Austausch und bringt spirituelle Deutungsangebote ein (Heiraten wie es uns gefällt: www.heiratenwieesunsgefaellt.de, letzter Zugriff 24.08.2019). Die App Ehe.Wir.Heiraten liefert Paaren ein Jahr lang mittels kurzer Texte, Bilder und Videos vielfältige Denkanstöße und bietet einen christlichen Deutungsrahmen für das Alltagserleben an; mit großer Selbstverständlichkeit tauchen Liebe, Glaube und Alltag gemeinsam auf (Ehe.Wir.Heiraten: www.ehe-wir-heiraten.de, letzter Zugriff 24.08.2019). Mit rund 12.000 Nutzerinnen und Nutzern in zwei Jahren handelt es sich um das Angebot mit der größten Reichweite.

Die Auswertung einer von der Arbeitsgemeinschaft für katholische Familienbildung AKF durchgeführten und vom Zentralinstitut für Ehe und Familie in der Gesellschaft (ZFG) aufbereiteten Befragung von Trägern und Anbietern von Ehevorbereitung zeigt, dass sich an der von Laux beschriebenen Situation wenig verändert hat. Der Verpflichtungsgrad zur Teilnahme an einem Kurs sowie die Zahl der teilnehmenden Paare haben jedoch abgenommen. Ca. 10% der Paare, die kirchlich heiraten, nehmen an einem Kurs teil. Thematisch sind Angebote hinzugekommen, die auf den Traugottesdienst fokussieren. Sie wollen Paare in der Gestaltung des Gottesdienstes so unterstützen, dass darin sowohl ihre individuelle Beziehung als auch der Zuspruch und Aufruf Gottes im Sakrament der Ehe zum Ausdruck kommt (exemplarisch Bischöfliches Generalvikariat Münster, Hauptabteilung Seelsorge, 2009).

Viele Diözesen haben eigene Rahmenkonzepte mit den Themenfeldern Partnerschaft/Kommunikation, Ehe als Sakrament und Traugottesdienst. Es gibt jedoch keine aktuellen empirischen Erhebungen, wie die Themenbereiche und die damit verbundene Fülle an Einzelthemen in den einzelnen Kursen konkret aufgegriffen und methodisch umgesetzt werden. Positiv ist, dass die Referentinnen und Referenten eine große Gestaltungsfreiheit haben und flexibel auf die jeweilige Zusammensetzung des Kurses reagieren können. Die deutliche Mehrheit der Kurse hat zum Ziel, mit den Teilnehmenden gemeinsam die spirituelle Dimension ihrer Ehe zu deuten, statt sie zu belehren.

4. Herausforderungen und Perspektiven

  • Der Begriff Ehevorbereitung ist problematisch. Worauf soll vorbereitet werden, wenn die meisten teilnehmenden Paare bereits über einen längeren Zeitraum zusammenleben und viele auch bereits verheiratet sind? Hier kann man die bestehende Praxis reflektieren mit dem Ziel, Entwicklungen anzustoßen oder zu optimieren, wobei offen bleibt, was in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit überhaupt geleistet werden kann (Wonka, 2009, 363f.).
  • Die Vielfalt der Ehevorbereitungskurse ist positiv. Wenn die jeweilige Zielsetzung des Kurses deutlich ist, ermöglicht dies Paaren, eine für sich „passende“ Auswahl zu treffen. Allerdings sollten die Angebote eingebettet sein in ein Konzept der beziehungsbegleitenden Pastoral, das deutlich über die bestehenden Ansätze hinausgeht (Belok/Loretan-Saladin, 2016).
  • Man muss heute nicht mehr kirchlich heiraten, wenn man ein schönes Fest haben möchte. Es ist daher anzunehmen, dass für die Mehrzahl der Paare auch heute ein religiöses Bedürfnis, der Wunsch nach dem „Segen Gottes“ (→ Segensfeier) der Grund für eine kirchliche Trauung ist (Nave-Herz, 2007). Die Bitte um den Segen ist ernst zu nehmen. Die Entwicklung, in den Ehevorbereitungskursen verstärkt die Bedeutung der kirchlichen Trauung zu erschließen und den Paaren einen spirituellen Zugang zu eröffnen, ist daher konsequent und zu begrüßen.
  • Die Gnade Gottes kommt nicht durch uns zu den Menschen, sie ist längst da. „Sakramente sind erst in zweiter Hinsicht Zeichen des Glaubens. Zuerst sind sie Zeichen der vorbehaltlosen Liebe Gottes zu allen Menschen, damit sie glauben können“ (Fuchs, 2015, 46f.). Die Erschließung der Sakramente dient somit „nicht primär der Weitergabe des kirchlichen Sakramentenverständnisses u.ä., sondern dem Erschließen der Möglichkeit, christliche Sakramente heute zur Lebensdeutung aufzunehmen“ (Helga Kohler-Spiegel, zit. nach Fuchs, 2015, 48). Sakramentenpastoral und konkret die Eheseminare, die im direkten Kontext zur Trauung stattfinden, haben somit die Aufgabe, „darauf zu schauen, was in diesen Beziehungen ersehnt und gelebt wird“ (Fuchs, 2015, 136) und „Menschen auf dem Hintergrund und der Gegebenheit der Treue Gottes in der Hoffnung zu stärken, zu ermutigen und zu begleiten, ein Leben lang beieinanderzubleiben, auch durch schwierige Phasen hindurch, im Vertrauen darauf, dass sie Gott auch gegenläufig zu dem, was sie miteinander erleben, zusammenhält“ (Fuchs, 2015, 151, Hervorhebung im Original).
  • Sakramente sind kein magisches Geschehen, sondern das vorbehaltlose Ja Gottes bedarf der Antwort des Menschen, des konkreten Paares. Hier genügt es nicht mehr, sich „auf eine minimalistische Antwort“ zurückzuziehen und als selbstverständlich vorauszusetzen, „daß Getaufte wenigstens ein Minimum an Glauben haben und auch die Intention mitbringen, ‚zu tun, was die Kirche tut‘“ (Knapp, 1999, 148). Entscheidend ist vielmehr, ob es gelingt, „zwischen der vertraglichen Gültigkeit einer Ehe unter Getauften einerseits und der sakramentalen Wirklichkeit der Ehe andererseits“ zu unterscheiden (Knapp, 1999, 177) – wie es die Kirche in den ersten Jahrhunderten getan hat (Baumann, 1994, 128-141). Zu fragen wäre dann, was Paaren ihr Glaube konkret für ihre Lebensform bedeutet, um von „dem theologiegenerativen Ort der konkreten Beziehungsrealität“ her Konsequenzen zu formulieren (Bucher, 2015, 79). Da diese Antworten sehr unterschiedlich ausfallen können, bedarf es unterschiedlicher liturgischer Formen, diese Antwort zum Ausdruck zu bringen – von einer Segensfeier, in der das, was gelebt wird, vor Gott getragen und um eine Stärkung für das Paar gebetet wird, bis zur liturgischen Feier, in der das Paar sich bewusst und frei dazu bekennt, in ihrer Ehe Zeugnis von der Liebe Gottes zu den Menschen geben zu wollen. Hier besteht eine Analogie dazu, wie die Zeitgenossinnen und Zeitgenossen Jesu auf seine Reich-Gottes-Botschaft reagiert haben: Mit Jesu Auftreten und Handeln ist das Reich Gottes sichtbar in der Welt, es verwirklicht sich jedoch nicht von selbst, sondern bedarf der freien, tätigen Antwort des Menschen. Dieses Ja, die Teilhabe an der „Sache Jesu“, kennt vielfältige Formen, radikale Nachfolge, punktuelle Begegnungen, „Nutznießer des Neuen“ – und all diese Formen lassen sich in der heutigen Kirche wiederfinden (Lohfink, 2014, 129-148). Hat dies nicht auch Auswirkungen darauf, wie Paare diese Nachfolge in ihrer Beziehung zum Ausdruck bringen können?
  • Nach katholischem Verständnis ist die Bezeichnung Ehe der heterosexuellen Verbindung von Mann und Frau vorbehalten. Nun ist es unverkennbar, dass auch homosexuelle Paare im Vertrauen auf die zuvorkommende Liebe Gottes Ja zueinander sagen und dieses Ja ein Leben lang mit Leben füllen wollen (Dankova, 2019; Diefenbach, 2019). Entsprechend sind auch gleichgeschlechtliche Paare zu fragen, was ihnen ihr Glaube für ihre Beziehung bedeutet, und Formen zu finden, wie dies zum Ausdruck gebracht werden kann.

Literaturverzeichnis

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  • Zulehner, Paul/Baumgartner, Isidor/Mühleck, Karl, Ehe bauen. Arbeitshilfen für die Ehevorbereitung, Limburg 1978.
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