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Biografieforschung

(erstellt: Februar 2016)

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1.Hinführung

In der theologischen Forschung hat die Beschäftigung mit Lebensgeschichten eine jahrhundertealte Tradition, wie Hagiografien und christliche Autobiografien zeigen (Sparn, 1990). Die Traditionen von Antike und Christentum können als wichtige Vorbedingungen für die Herausbildung des Biografiegedankens in der westlichen Sozial- und Kulturgeschichte betrachtet werden, da sie das Bewusstsein der Zeitlichkeit und der Erzählbarkeit des Lebens voraussetzen und von einer sinnhaften Strukturierung des Lebenslaufs als geschichtlichem Prozess ausgehen (Engelhardt, 2004). Unter Biografieforschung werden Ansätze zusammengefasst, welche „Darstellungen der Lebensführung und der Lebenserfahrung aus dem Blickwinkel desjenigen, der sein Leben lebt“ (Fuchs-Heinritz, 2009, 9) als Grundlage haben. Dieser empirische Forschungsansatz hat sich seit ca. vierzig Jahren als Zweig der qualitativen Forschung ( → Empirie, → Forschungsmethoden) entwickelt. Biografien, die aus historischer oder frömmigkeitsgeschichtlicher Perspektive über jemanden geschrieben werden, werden im Folgenden nicht thematisiert ( → Kirchengeschichtsdidaktik).

2.Biografie als Forschungsfocus verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen

Biografieforschung beschäftigt sich (im Unterschied etwa zur qualitativen Gruppenforschung) explizit mit der Erforschung von Einzelfällen. Sie hat sich als Zweig der interpretativen Forschung (→ hermeneutische Forschungsmethoden) in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen etabliert und unterschiedliche Forschungsschwerpunkte verfolgt (für einen ausführlichen Überblick über die Entwicklung Fuchs-Heinritz, 2009, 85-213; Marotzki, 2013).

In der Geschichtswissenschaft erwachte in der Bundesrepublik das Interesse an „ oral history“ in den 1960er Jahren, als ethnische und regionale Minderheiten und untere Sozialschichten ins Blickfeld des Interesses rückten (→ Zeitzeugenbefragung). Oral history untersucht das subjektive Erleben und die subjektive Verarbeitung historischer Ereignisse (Plato, 1998). Die soziologisch und kulturwissenschaftlich orientierte Biografieforschung erforscht mit Hilfe der Analyse von Lebensgeschichten soziale Prozesse und Lebenswelten (Alheit, 1990; Kohli/Robert, 1984; Garz/Zizek, 2014). In psychologischen Ansätzen werden Entwicklungsverläufe, Identitätsdarstellungen und Interaktionen in (spezifischen) Situationen des Alltagslebens interpretativ erschlossen (Thomae, 1998). Seit den 1980er Jahren gewann die qualitative Biografieforschung auch in den Erziehungswissenschaften (→ Pädagogik) und der Sozialisationsforschung an Bedeutung (Ecarius/Friebertshäuser, 2005; Krüger/Marotzki, 2006; Alheit/Felden, 2009; Krüger/Deppe, 2013). In der Praktischen Theologie etablierte sich empirische Biografieforschung ab den 1990er Jahren (zum Überblick über die Forschungslage bis zum Ende des 20. Jahrhunderts Klein, 2002; Kuld, 2002).

3.Grundzüge biografischer Forschung

Der Focus liegt auf der Erforschung von Biografien in ihren Veränderungsprozessen, von Lebenswelten und sozialem Handeln. Ziel ist es, einen möglichst umfassenden und authentischen Zugang zur Perspektive der Handelnden zu bekommen. Kontextuell angelegte Untersuchungen zu sozialen Zusammenhängen, Milieus (→ Milieu und Religion) und Lebensstilen und qualitative Analysen eignen sich in besonderer Weise, um Lebenszusammenhänge einzelner Lebensgeschichten und konkreter Gruppen verständlich zu machen. Ausgehend vom „interpretativen Paradigma“ (Wilson, 1973; → religionspädagogische Forschungsmethoden) als Erkenntnisprinzip will Biografieforschung mittels eines verstehenden Zugangs (Flick/Kardoff/Steinke, 2013, 22-24) Situationen oder Prozesse aus dem Alltag der Befragten heraus beforschen und verortet die Erhebung möglichst alltagsnah.

Die Stärke der Biografieforschung liegt darin, dass sie das ganze Leben in seiner geschichtlichen Entwicklung in den Blick nimmt und die Eigenperspektive der Handlungsträger thematisiert und sich so einer Verobjektivierung des Subjekts entgegenstellt.

Die Untersuchungsperspektiven biografischer Forschung können in eine Sinn-, eine Funktions- und eine Strukturperspektive gegliedert werden. Gefragt wird nach dem Sinn und der Bedeutung von Biografie für die Menschen, der Funktion von Biografie für die Gesamtgesellschaft und danach, wie biografische Strukturen erzeugt und erhalten werden (Fischer-Rosenthal, 1995).

3.1.Charakteristika des Forschungsansatzes

Wohl wissend, dass eine völlige (theoretische) Unvoreingenommenheit im Blick auf eine Fragestellung nicht möglich ist, versucht der biografische Ansatz auf vorab formulierte Theorien über die Subjekte weitgehend zu verzichten. Die Theorieentwicklung wird im Forschungsverlauf ständig modifiziert werden ( → Qualitative Forschung; → religionspädagogische Forschungsmethoden).

Biografieforschung weist im Anschluss an die qualitative Forschung drei charakteristische Grundzüge auf (Flick, 1995, 40f.):

a) Fallrekonstruktion als Ansatzpunkt: Die Untersuchungen rekonstruieren zunächst einen (Einzel-)Fall, bevor vergleichende oder verallgemeinernde Aussagen erarbeitet werden. Fallrekonstruktive Forschung geht davon aus, dass in der Analyse eines konkreten Falles das Verhältnis von Allgemeinem und Besonderem mit thematisiert wird. Biografien spiegeln nicht nur die Auseinandersetzung des/der Einzelnen mit seiner/ihrer individuellen Realität, sie bilden auch gesellschaftliche Realität ab, daher führt die Analyse eines Falles zu fallübergreifenden Aussagen über historische, gesellschaftliche oder milieuspezifische Zusammenhänge (Alheit, 1990; Fischer-Rosenthal, 1995; Garz/Zizek, 2014).

b) Konstruktion von Wirklichkeit als Ausgangspunkt: Qualitative Forschung setzt voraus, dass gesellschaftliche Wirklichkeit sprachlich-symbolisch geprägt ist und vermittelt wird. Daher gibt es forschungslogisch keinen Zugang zur Wirklichkeit an sich, sondern nur zur Wirklichkeit als einer Konstruktion, die in Gesprächen und Diskursen interaktiv hergestellt wird. Latente Sinnstrukturen und Regeln tragen dazu bei, dass Kommunikation zustande kommen kann. Einerseits konstruieren die Subjekte ihre Wirklichkeit, andererseits sind diese Konstruktionen auch die Regeln, die Interaktionen bestimmen.

c) ‚ Text‘ als empirisches Material: Aussagen der Subjekte (verschriftlichte Tonaufnahmen oder Videos, autobiografische Texte, Fotografien, Mindmaps) dienen als Basis für die Rekonstruktion und sichern eine weitgehende Überprüfbarkeit der Theorieentwicklung. Häufig werden biografische Interviews mit anderen methodischen Zugängen kombiniert (hierzu die einschlägigen Handbücher).

3.2.Begriffsfeld ‚Biografie‘

Begrifflich werden folgende Aspekte differenziert:

a) Lebenslauf und Biografie: Unter Lebenslauf wird die standardisierte verobjektivierende Phasengliederung des Lebens verstanden. Biografie meint sowohl die Lebensgeschichte einer Person als auch ein theoretisches Konstrukt, welches die Auseinandersetzung des Subjektes mit sich selbst in Interaktion mit der Umwelt bezeichnet und Aufschluss über das individuelle Leben und die gesellschaftliche Realität gibt (Alheit, 1990; Sackmann, 2013).

b) Normalbiografie: Ein Lebenslauf, der dem Regelsystem entspricht, nach dem in einer → Gesellschaft bestimmte Dimensionen des Lebens geordnet werden, wird als Normalbiografie bezeichnet. Angesichts der Vielfalt davon abweichender familiärer Lebensläufe oder Arbeitsbiografien ist das Modell kaum noch geeignet, die Realität menschlichen Lebens mit ihren Widersprüchen adäquat zu erfassen. In Spannung dazu ist der Gedanke der Normalbiografie gesellschaftlich immer noch relevant, insofern bei einer Abweichung meist eine Begründung von den Beteiligten erwartet wird.

c) Biografisierung: Der Lebenslauf wird heute weniger von institutionellen Ablaufmustern geprägt. Daher ist der/die Einzelne zunehmend herausgefordert, individuell (→ Individuum/Individualität) Entscheidungen über die weiteren Schritte zu treffen. Als Biografisierung wird die Tatsache verstanden, dass die individuelle Biografie der Bezugspunkt ist, vor dem die eigene Geschichte sich selbst und anderen gegenüber zu plausibilisieren ist.

d) Biografizität: Als ‚Biografizität’ wird die Fähigkeit verstanden, „moderne Wissensbestände an biografische Sinnressourcen anzuschließen und sich mit diesem Wissen neu zu assoziieren“ (Alheit, 1990, 234).

3.3.Biografie als soziales Konstrukt

Biografie ist ein soziales Konstrukt, das in situative und raum-zeitliche Handlungskontexte eingebunden ist. Diese Konstruktion muss als fortlaufender reflexiver Prozess und als soziale Aktivität verstanden werden, die sich über die Lebenszeit erstreckt. Biografie ist eine Form, gleichzeitig die Erwartungen an Kontinuität und an Flexibilisierung zu erfüllen. Biografien werden so zu wichtigen Ordnungsstrukturen. Da sich individuelles Erleben in einem wechselseitigen Konstituierungsprozess in Interaktion mit der Umwelt entwickelt, führt die biografische Analyse zu Erkenntnissen, die das Wissen über ein Individuum übersteigen. Den Zusammenhang zwischen Individuum und Gesellschaft sieht Wolfram Fischer-Rosenthal „genau im Medium der Biographie“ verortet, das heißt „man kann eine konkrete Gesellschaft betrachten und studieren, indem man eine einzige Biographie betrachtet und studiert“ (1996, 149).

3.4.Der Begriff ‚narrative Identität‘

Dem ursprünglich auf Paul Ricœur (1991; Streib, 1994) zurückgehenden Konzept der narrativen Identität liegt die Annahme zugrunde, dass es zwischen dem Erzählen und der Identität der Erzählerin/des Erzählers eine Verbindung gibt (Engelhardt, 1990; Kraus, 1996; Lucius-Hoene/Deppermann, 2013). Analogien zwischen Identitätskonzepten und den Vorstellungen einer narrativen Identität ermöglichen forschungslogisch durch die Analyse autobiografischer Erzählungen Aufschluss über die persönliche Identität der/des Erzählenden zu erhalten. Es wird vorausgesetzt, dass eine Lebensgeschichte nicht nur in der Form von Erzählungen präsentiert wird, sondern sich erst erzählerisch konstituiert, das heißt Erzählungen haben identitätsstiftende Funktion (Engelhardt, 1990). Da Erzählstrukturen im jeweiligen sozialen Kontext verankert und von ihm geprägt sind, gibt die narrative Darstellung zugleich auch Aufschluss über die → Gesellschaft.

3.5.Der Unterschied zwischen der erlebten, erinnerten und erzählten Lebensgeschichte

Um interpretative Fehlschlüsse zu vermeiden, ist zwischen den Ebenen der erzählten, der erinnerten und der erlebten Lebensgeschichte zu unterscheiden. Die erzählte Lebensgeschichte ist abhängig von Erzählanlass und -kontext, das heißt die Gegenwartsperspektive bestimmt den Rückblick mit. Erinnerungsgebundenheit führt dazu, dass sich Erzählungen nicht notwendig mit historischer Wirklichkeit decken. Einfluss haben auch bestimmte Darstellungsabsichten. Die Erzählung gibt Aufschluss über subjektive Sinnstrukturen und daher weniger über historische Sachverhalte als vielmehr über deren Deutung (vgl. 4.3. Identitätsdarstellung und Positionierung).

4.Forschungspraktische Verfahren der Biografieforschung

Einen Einblick in die Vielzahl forschungspraktischer Verfahren geben vier Verfahren, die besondere Bedeutung in der biografischen Einzelfallforschung erlangten (Kaupp, 2005, 75-89). Weitgehend gemeinsam ist den Ansätzen der Bezug zur Grounded Theory (→ Grounded Theory). Zur Erläuterung verschiedener Verfahren der Geltungsbegründung wird auf Steinke (2013) verwiesen.

4.1.Das Vorgehen der objektiven Hermeneutik

Die Hypothesen generierende Arbeitsweise der vor allem von Ulrich Oevermann (Oevermann/Allert/Konau/Krambeck, 1979) ausgearbeiteten objektiven Hermeneutik zielt darauf, die Bedeutungsstrukturen eines Textes zu erarbeiten. Mithilfe einer Vielzahl von Möglichkeiten, die sich aus einer Aussage ergeben, wird der Blick für die Rahmenbedingungen geschärft. Die Wirkung der Strukturen ist den handelnden Subjekten meist verborgen und kann von ihnen nur erkannt werden, wenn sie sich den eigenen Handlungsimpulsen reflexiv zuwenden. Mithilfe der objektiven Hermeneutik können nicht nur Interviews, sondern auch andere sprachliche oder gestalterische Zeugnisse ausgewertet werden, sodass im Idealfall ein mehrperspektivischer Zugang gelingt.

4.2.Analyse narrativer Interviews

Narrative Interviews geben den Befragten die Möglichkeit, ihre Lebensgeschichte frei und ohne strukturierende Fragen des Forschers/der Forscherin zu entfalten. Als besonders aussagekräftig gelten nach Fritz Schütze Stegreiferzählungen, die keine besonderen Kenntnisse seitens der Befragten erfordern (Schütze, 1983; Glinka, 2009). In der Analyse können Erkenntnisse über innere Vorgänge eruiert werden, die oft über andere Medien nicht zugänglich sind. Zu nennen sind Prozessstrukturen eines Lebenslaufs oder Auswirkungen eines speziellen Ereignisses auf das weitere Leben. Häufig spitzen leitfadengestützte Interviews im Anschluss an biografische Narrationen das Thema explizit auf die Forschungsfrage zu.

4.3.Analyse der narrativen Identität und der Positionierung als Identitätszuweisung

Die narrative Identität kann unter dem Blickwinkel der zeitlichen Dimension (Entwicklungsverläufe, Handlungsmöglichkeiten und -initiativen im Leben, Verhältnis des erzählenden Ich zum erzählten Ich), der sozialen Dimension (interaktive Identitätskonstruktion durch soziale Positionierungen, Weltkonstruktion, Einbindung in kulturell vorgeprägte Muster) und der eigenbezüglichen Dimension (selbstbezügliche Aussagen, autoepistemische Prozesse, Beziehungen des erzählenden Ich zum erzählten Ich) untersucht werden (Lucius-Hoene/Deppermann, 2013, 56-75). Die Identität der/des Erzählenden lässt sich über die Positionierung als denjenigen Akt herausarbeiten, mit dem die Erzählenden sich und anderen Positionen und Identitäten zuweisen. Selbstpositionierungen sind direkte oder indirekte Zuschreibungen an die eigene Person, bei Fremdpositionierungen handelt es sich um Zuschreibungen und Positionsanweisungen an andere Personen.

4.4.Die Gesamtgestalt einer Lebensgeschichte

Entsprechend gestaltpsychologischer Gesetze versucht ein/e Erzähler/Erzählerin die eigene Biografie als ‚geschlossene Gestalt‘ zu präsentieren und Lücken erzählerisch zu schließen (Rosenthal, 1995). Aufgrund des Prinzips der Gesamtgestalt kann analytisch ein ‚roter Faden‘ in der Lebensgeschichte eruiert werden, der sich bei der Analyse einzelner Segmente bewähren muss. Ergebnis der Analyse ist nicht, was objektiv erlebt wurde, sondern was in der Erinnerung präsentiert wird. Auch wenn Erinnerungen teilweise historische Tatsachen verzerrt wiedergeben, ist aufgrund des Prinzips einer biografischen Gesamtgestalt im Normalfall davon auszugehen, dass Realität und Darstellung sich weitgehend überschneiden beziehungsweise andere Darstellungsabsichten sich sprachanalytisch nachweisen lassen.

Mit Hilfe dieser Verfahren können auf der Basis der Analyse von Einzelfällen unter Berücksichtigung der je konkreten Untersuchungsperspektive Ergebnisse formuliert werden, die über den Fall hinausweisende Bedeutung haben. Beispiele sind die Formulierung von Typologien oder Stilen. Außerdem können Aussagen über die → Gesellschaft erarbeitet werden, in der die Biografie verortet ist (Garz/Zizek, 2014).

5.Biografieforschung in der Praktischen Theologie/Religionspädagogik

Theologische Biografieforschung trägt zur originären Aufgabe der Praktischen Theologie beziehungsweise der → Religionspädagogik bei, mittels eigener Untersuchungen oder in Kooperation mit anderen Wissenschaften das Themenfeld ‚Religion/Religiosität‘ zu erforschen und hat im Rahmen qualitativer Forschungsdesigns ihre Verortung. Die Anwendung des Instrumentariums sozial- und humanwissenschaftlicher Biografieforschung in der Praktischen Theologie setzt voraus, dass die Logik einer biografisch orientierten Forschung auf die theologische Forschung applizierbar und diese Übertragung theologisch zu rechtfertigen ist (zur empirischen Forschung in der Religionspädagogik Empirie; Porzelt, 2000; Ziebertz, 2004; zur Problematik einer unkritischen Rezeption Greiner, 2006).

Theoretisch unterscheidet Regina Sommer (1998, 51-65) drei Forschungslinien:

a) Gundlagentheoretische Begründungen eines (praktisch-)theologischen Interesses an Biografie, die untersuchen, wie Biografie und Religion respektive Theologie zusammenhängen und welche Bedeutung die religiöse Dimension der biografischen Erzählung für die Präsentation von Identität hat (z.B. Luther, 1992; Maaßen, 1993; Klein, 1994).

b) Arbeiten zur Relevanz von Biografie in verschiedenen kirchlichen und pastoralen Handlungsfeldern, die sich theoretisch mit der Verschränkung von lebensgeschichtlicher und religiöser Entwicklung beschäftigen (z.B. Nipkow, 1986; Schweitzer, 1992; Kuld, 1997; Bucher, 2004) und daher nicht notwendigerweise empirisch vorgehen.

c) Religions- und kirchensoziologische Untersuchungen (→ Religionssoziologie) zur biografischen Rolle von Religion (z.B. Alheit, 1986; Wohlrab-Sahr, 1995).

5.1.Theologische Begründung

Vor dem Hintergrund des Geschaffenseins durch Gott und als dessen Ebenbild weist die Theologie der Einzelbiografie in ihrer jeweiligen Geschichtlichkeit hohe Bedeutung zu (Engelhardt, 2004). Im Anschluss an das II. Vatikanische Konzil begründet der als „anthropologische Wende“ bezeichnete Perspektivwechsel in der Theologie (Raffelt/Rahner, 1981) ein praktisch-theologisches Interesse am Einzelfall (Feifel, 1998). Drei Argumente begründen nach Henning Luther (1992, 38-44) den Zusammenhang zwischen Biografie und Religion in der Theologie und weisen einer biografisch orientierten Forschung Bedeutung zu:

a) das religions- und kirchensoziologische Argument: Die Individualisierung der Lebensgestaltung hat Folgen für die Ausdruckformen von Religion, die sich ebenfalls individuell verschieden ausprägen.

b) das religionspädagogische Argument: Die Religiosität des Einzelnen hat eine individuelle Geschichte und verändert sich in erster Linie in Umbruchsituationen und Krisen. Die Erforschung dieser Phasen gibt daher in besonderer Weise Aufschluss über die Veränderungsprozesseindividueller Religiosität.

c) das theologische Argument: Die Besinnung auf die einzelne Biografie ist theologisch gerechtfertigt, da der einzelne Mensch vor Gott mit seiner individuellen Biografie wertvoll ist.

Biografieforschung aus praktisch-theologischer Perspektive ist umso wichtiger als in soziologischen, psychologischen und pädagogischen Untersuchungen eine explizite Erforschung religiöser Themen nur selten geleistet wird.

5.2.Untersuchungsfelder

Biografieforschung bringt die Subjekte, ihre Religiosität und ihr Selbstverständnis zur Sprache, macht gemeinsame Erfahrungs-, Deutungs- und Handlungsstrukturen sichtbar und eruiert gesellschaftliche, kirchliche oder geschlechterdifferente (→ Gender als Kategorie empirischer religionspädagogischer Forschung) Bedingungen und Kontexte von Religion/Religiosität. Religiöse Erziehungs-, Bildungs- und Entwicklungsprozesse sind abhängig von der je individuellen Lebensgeschichte der Lehrenden und Lernenden und daher praktisch stets Einzelfälle. Biografisierung und Biografizität sind auch für den Umgang mit Religion zu konstatieren (Alheit, 1986). Die Analyse biografischer Zeugnisse ist in der Religionspädagogik bisher in verschiedenen Fragestellungen theoriegenerierend:

a) die subjektive Aneignung und die Auseinandersetzung mit der Sozialgestalt von Religion: In der Analyse kommt die religiöse Lebensgeschichte und die Art und Weise der Aneignung und Auseinandersetzung des → Subjekts mit der sozialen Wirklichkeit von Religion zur Sprache (Biografisierung von Religion). Biografien geben Aufschluss darüber, wie religiöse Sprache und Traditionsbestände angeeignet und mit eigenen Wissensbeständen verknüpft werden (Biografizität) (z.B. Augst, 2000; Könemann, 2002; Oertel, 2004; Kaupp, 2005; Reese-Schnitker, 2006; Husmann, 2008). Dies lässt Vorstellungen religiöser Normalbiografien zunehmend obsolet werden. Biografische Zeugnisse geben den Blick frei auf die Institutionalisierung von Religion und deren Wandlungsprozesse in der → Gesellschaft.

b) religiöse Entwicklungsverläufe und biografische Handlungsmuster: Eine empirisch-biografische Erforschung religiöser Entwicklungsverläufe über einen längeren Zeitraum hinweg steht weitgehend aus (als Ausnahme Szagun, 2006). Erzählungen über Entwicklungsprozesse in der Vergangenheit beschreiben aktuelle Positionierungsstrategien und die (vergangene) Einstellung zu Religion im Verlauf einer Biografie (z.B. Klein, 1994; Sommer, 1998; Karl, 2015).

c) religiöse Selbstvergewisserung und Kontingenzbewältigung: Die Aneignung vorgegebener Traditionsbestände benötigt eine biografische Vergewisserung. Die Erzählung macht zum Teil dem Biografen die eigene Deutung evident (zur autoepistemischen Funktion Lucius-Hoene/Deppermann, 2013, 67-75), sie regt zum weiteren Nachdenken an, lässt Brüche bewusst werden und kann dadurch auch der Bewältigung religiöser Krisen und Fragen dienen.

d) religiös geprägte Geschlechtsrollenmodelle: Der biografische Ansatz ist für die Erforschung der sozialen und interaktiven Konstruktion von Geschlecht (doing → gender) in religiösem Verhalten oder religiösen Argumentationsfiguren sowie im Rahmen familiärer Traditionsprozesse (z.B. Klein, 1999), geeignet.

e) beruflicher Habitus kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Biografische Untersuchungen geben Aufschluss über das berufliche Selbstverständnis und die Begründungsstrategien von Menschen in kirchlichen Berufen (z.B. Fehlhaber, 2003; Dressler/Feige/Tzscheetzsch, 2006) ( → Professionsforschung). Professions- oder kohortenpezifische Unterschiede können ebenso sichtbar werden wie Zusammenhänge zwischen gesellschaftlichen oder kirchlichen Veränderungen und biografischen Erfahrungen.

f) Typologie religiöser Stile: Im falltranszendierenden Vergleich gelingt es, Muster oder Stile lebensgeschichtlicher Religiosität oder religiöser Positionierungsstrategien zu erarbeiten. Die Pluralität von Stilen sowie die Art und Weise, wie sich ein Stil im Handeln widerspiegelt, wird anhand biografischer Erzählungen besonders anschaulich.

6.Fazit

Die empirische Erforschung des Einzelfalls stärkt die Sensibilität in religionspädagogischer Theorie und Praxis für die Unterschiedlichkeit von (religiösen) Erfahrungen, Entwicklungsverläufen, Aneignungsformen und Selbstdarstellungen. Im Rahmen einer anthropologisch gewendeten Theologie ist zu klären, inwieweit die Glaubensgeschichte Einzelner als Ort der Theologie verstanden werden kann und welche Auswirkungen dies auf die Formulierung der christlichen Botschaft haben müsste (Klein, 1994). Auf Grundlage der Erkenntnisse der Biografieforschung können empirisch begründete Theorien zumindest mittlerer Reichweite formuliert werden, die in weiterer Forschungsarbeit auf ihre Generalisierbarkeit hin zu überprüfen sind.

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