Zeloten

Diese jüdische Partei der »Eiferer« stand in ihrer Lehre den Pharisäern nahe, war jedoch in politischer Hinsicht radikaler. So verweigerten die Zeloten aus religiösen Gründen die Unterwerfung unter das heidnische Römerreich und lehnten es ab, den Römern Steuern zu bezahlen (vgl. Mk 12,13.17). Sie erwarteten ein nationalistisches Reich unter einem neuen David. Den Anbruch dieses messianischen Reiches versuchten sie durch gewalttätige Aktionen herbeizuzwingen. Sie standen hinter den Aufständen gegen Rom, die 70 n.Chr. zur Zerstörung Jerusalems durch die Römer führten.

Unter den Jüngern Jesu gab es zumindest einen, der wahrscheinlich früher dieser Bewegung angehört oder nahe gestanden hatte: Simon mit dem Beinamen »der Zelot« bzw. »der Kananäer« (vom aramäischen kananajja = Eiferer/Zelot; vgl. Mt 10,4; Lk 6,15). – Für den Beinamen »Iskariot« (Judas 1) gibt es drei Erklärungsmöglichkeiten: Mann aus Kariot (= Kerijot; Jos 15,25), Heuchler/Verräter (von aramäisch iskarja) und Sikarier. Die »Sikarier« (Dolchmänner; von lateinisch sica = Dolch) bildeten eine besonders radikale Gruppe innerhalb der zelotischen Bewegung. – Simon Petrus erscheint in Mt 16,17 mit dem Beinamen »Barjona«. Damit soll er wahrscheinlich als »Sohn von Johannes« bezeichnet werden (vgl. Joh 1,42); doch ist auch die Deutung »Aufrührer« (aramäisch barjon) nicht auszuschließen.