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Andere Schreibweise: Samson (engl.)

(erstellt: September 2006)

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1. Der Name Simson

Der Name Simson (שִׁמְשׁוֹן šimšôn) steht etymologisch wahrscheinlich in Verbindung mit שֶׁמֶשׁ šæmæš „Sonne“. Die Endung ון- ôn ist dabei als Kennzeichen des Diminutiv („Verkleinerungsform“) zu verstehen (Witte, 2000, 539, Anm. 58).

Verschiedene mythologische Deutungen Simsons oder des gesamten Simson-Zyklus versuchen, an die etymologische Ableitung des Namens anzuknüpfen. Doch der Name allein macht Simson weder zu einem solaren Helden noch zum Verehrer oder Repräsentanten eines Sonnengottes (vgl. Gese, 1991, 63, Anm. 21).

Dass bei der Bildung des Namens ein sog. theophores Element ausgefallen sein könnte, ist möglich, bleibt jedoch Spekulation. Der Name an sich verrät nicht unbedingt die Intention, auf die Verbindung des Namensträgers oder seiner Eltern zu einer solaren Gottheit hinzuweisen. Trotz der immensen Kräfte, die der so bezeichnete Protagonist im Vollzug seiner Abenteuer entfaltet, ist „Simson“ von Hause aus vermutlich ein „einfacher Zärtlichkeitsname“ (Stamm, 1980, 7 Anm. 10), in dem sich die Freude der Eltern über ihr Kind artikuliert. Sie nennen es „kleine Sonne“, um dadurch das Glück ihrer Elternschaft zum Ausdruck zu bringen. Selbst für den Fall, dass der Name als solcher eine Affinität zum Sonnenkult besitzt, müssen die Eltern ihn nicht in diesem Sinne verwendet haben. Der Name braucht auch nicht als rein literarische Bildung betrachtet zu werden, deren Schöpfer den gesamten Inhalt des Simson-Zylus auf subtil-geheimnisvolle Weise im Namen des Helden zusammenfassen will. Der oben anvisierte Sitz im Leben reicht zu Erklärung des Namens völlig aus. Wir dürfen den Namen „Simson“ zu den originären Elementen der Simson-Überlieferung rechnen.

2. Aufbau und Inhalt des Simson-Zyklus

Der Simson-Zyklus findet sich im → Richterbuch in Kap. 13-16.

2.1. Aufbau

Simson 1

Zum Aufbau s. Tabelle 1.

2.2. Inhalt

Über Simsons Geburt, seine Taten und sein Ende berichtet im Alten Testament ein längerer Erzählzyklus. Das zusammengestellte Material, ohne Zweifel eine komponierte Einheit, weiß auf vielfältige Weise von seinem Helden zu erzählen. Die Handlung spielt überwiegend in der nördlichen → Schefela, dem Hügelland zwischen den judäischen Bergen im Osten, der Scharonebene im Norden und dem → Negeb im Süden.

Simson wird dem Stamm Dan zugeordnet (Ri 13,2.25). Seine Wirksamkeit wird einer Zeit zugewiesen, in der dieser Stamm bereits massiv von den → Philistern unter Druck gesetzt wird, aber vor ihnen noch nicht weit in den Norden ausgewichen ist. Die Auseinandersetzung mit den Philistern ist prägend für weite Teile des Zyklus. Simsons Streiche, seine rohen Gewalttaten und seine übermenschlichen Krafterweise richten sich fast ausnahmslos gegen die Philister.

Die unterschiedlichen Konflikte, die dabei im Einzelnen geschildert werden, sind auf eigentümliche Weise mit Simsons Beziehungen zu philistäischen Frauen verflochten. Der Zyklus berichtet von insgesamt drei Liebschaften. Zuerst heiratet Simson ein philistäisches Mädchen aus dem ursprünglich kanaanäischen Ort → Timna (Ri 14,1-15,8), der wahrscheinlich mit Tell el-Baṭāšī (Tell el-Bataschi = Tel Batasch; Koordinaten: 1417.1325; N 31° 47' 04'', E 34° 54' 39'') gleichzusetzen ist (vgl. Gaß, 2005, 369-372). Dann besucht er eine → Prostituierte in → Gaza, einer der großen Städte der philistäischen Pentapolis (Ri 16,1-3). Schließlich lässt er sich auf die fatale Liaison mit einer gewissen → Delila aus dem Tal Sorek (vermutlich das Wādī eṣ-Ṣarār; vgl. Gaß, 2005, 382f.) ein, die für ihn zur femme fatale wird, indem sie ihn für eine enorme Geldsumme an ihre Landsleute verrät (Ri 16,4-22).

Doch Simson ist nicht nur ein gewaltiger Kraftmensch und ein großer Liebhaber der Philisterinnen, den seine Schwäche für das weibliche Geschlecht schließlich ins Unglück bringt. Was ihn zugleich und darüber hinaus auszeichnet, ist seine besondere Verbindung zum Gott Israels. Seine Geburt wird vom „Boten JHWHs“ (Ri 13,3.13.15-18.20f.) bzw. vom „Boten Gottes“ (Ri 13,9) angekündigt. Er selbst ist von Mutterleib an für das → Nasiräat ausersehen (Ri 13,5.7), dessen zeitliche Ausdehnung hier in einzigartiger Weise für das ganze Leben gedacht ist (vgl. dagegen Num 6,1-21). Das heißt: Er soll sein Leben lang auf den Genuss alkoholischer Getränke verzichten, darf nichts Unreines essen, sich insbesondere nicht durch die Berührung mit einem Toten verunreinigen, und sein Haupthaar darf niemals geschoren werden. Simson steht darüber hinaus unter dem besonderen → Segen JHWHs (Ri 13,24). Seine Krafttaten, in erster Linie die Aktionen gegen die Philister, werden auf den → Geist JHWHs zurückgeführt (Ri 13,25; Ri 14,6.19; Ri 15,14). An zwei Stellen betet er in kritischer Lage zu JHWH und wird erhört (Ri 15,18; Ri 16,28). Der wilde Einzelkämpfer wirkt so nicht als autonomer Berserker, sondern als JHWHs Werkzeug, dessen Kraft von JHWH stammt und von JHWH in den Dienst genommen wird.

Im Einzelnen erzählt die Überlieferung von fünf ziemlich abenteuerlichen Episoden, in denen Simsons gigantische Kraft in besonderem Maße hervortritt. 1) Den Auftakt seiner ‚Heldentaten’ bildet der Mord an 30 Einwohnern Aschkelons. Er tötet sie, um sie ihrer Kleider zu berauben und damit seine Wettschulden zu bezahlen (Ri 14,19).

2) Als nächstes fängt er 300 Füchse, die er zum Werkzeug seiner Rache macht, indem er brennende Fackeln an ihre Schwänze bindet und so die Felder der Philister in Brand steckt (Ri 15,4-5).

3) Wenig später erschlägt er, von Philistern und Judäern in die Enge getrieben, 1000 Philister mit dem Kieferknochen eines Esels (Ri 15,15).

4) Aus Gaza flieht Simson, nachdem er eine Prostituierte besucht hat, indem er die Stadttore aus der Verankerung reißt (Ri 16,1-3).

5) Simsons letzte Tat stürzt mehr Philister ins Verderben als alle seine vorhergegangenen Unternehmungen. Geblendet, gedemütigt und der Zwangsarbeit unterworfen soll Simson zu einem späteren Zeitpunkt den Philistern anlässlich eines großen religiösen Festaktes zur Belustigung dienen. Er bringt den Tempel ihres Gottes zum Einsturz. Allein 3000 Philister sollen bei dieser Gelegenheit auf dem Dach des Gebäudes zugegen gewesen sein. Sie und alle übrigen, die sich im Gebäude befinden, reißt Simson mit in den Tod (Ri 16,27-30).

In der Delila-Erzählung (Ri 16,4-22), die dem Ende Simsons vorausgeht, spielt die mysteriöse Quelle der mirakulösen Kraft des Protagonisten eine besonders wichtige Rolle. Delila benötigt mehrere Anläufe, um Simson das Geheimnis seiner unnatürlichen Stärke zu entlocken. Dreimal misslingen die Anschläge der Philister. Erst beim vierten Mal, nachdem Simson sein Geheimnis preisgegeben hat und seines Haupthaars beraubt ist, vermögen sie ihn zu überwinden.

Simsons Taten sind die Abenteuer eines Einzelnen. Sie unterscheiden sich signifikant von der Mission der Anführer, die in den JHWH-Kriegen in Erscheinung treten, von denen uns die Richtergeschichten aus Ri 3-12 berichten. Trotzdem haben redaktionelle Eingriffe dazu geführt, dass Simson in die Reihe der Richter eingegliedert worden ist (Ri 15,20; Ri 16,31). Man hat ihn dadurch mit den charakteristischen Gestalten aus vorstaatlicher Zeit auf eine Stufe gestellt, die teils als charismatische Helden bzw. ‚große’ Richter Israel in den JHWH-Kriegen der Frühzeit vor dem Untergang bewahrt haben, teils als → ‚kleine’ Richter dem Ziel verpflichtet waren, Ordnung und Recht über die Grenzen einzelner Stämme hinaus zur Geltung zu verhelfen. Auf diese Weise ist nicht nur Simsons Kraft dem Gott Israels zugeordnet worden. Vielmehr sind Simsons Taten insgesamt zum festen Bestandteil der Geschichte JHWHs mit seinem Volk Israel geworden.

3. Kompositionelle Fragen

Wie ein Kranz lagern sich Ri 13 und Ri 16 um den inneren Kern der Simson-Komposition. Beide Kapitel konzentrieren sich in herausragendem Maße auf Simsons besonderes Wesen und dessen Ursprünge.

Ri 13 führt Simson als den von Gott gesandten und angekündigten Retter Israels aus der Bedrohung durch die Philister ein (Ri 13,5b). Schon vom Mutterleib an ist er zum → Nasiräer ausersehen (V. 5a). Er ist als „Geweihter Gottes“ auf die Observanz bestimmter Gebote verpflichtet. Singulär wird die Dimension des Nasiräats in Ri 13 auf dreifache Weise gesteigert (vgl. dagegen Num 6,2-21). Erstens muss bereits Simsons Mutter während der Schwangerschaft die mit dem Nasiräat verbundenen Ernährungsvorschriften beachten (Ri 13,4.7.14). Zweitens ist für Simsons Nasiräat keine zeitliche Begrenzung vorgesehen. Und drittens wird das Nasiräat von Mutterleib an über Simson verfügt, so dass es sich in diesem Fall nicht um ein Gelübde handelt, das der Nasiräer aus eigenem Entschluss auf sich genommen hätte. Vielmehr ist Gott von Anfang an die treibende Kraft des Geschehens. Das alles soll Simsons Nasiräat die Note der Einzigartigkeit verleihen. Ri 13 ist dazu bestimmt, Simsons Dignität in religiöser Hinsicht zu steigern. Der Text will Simson in ein günstiges Licht stellen (vgl. Stipp, 1995, 343) und dadurch eine Lesehilfe für die nachfolgenden Kapitel bereitstellen, die Simsons Abenteuer mit großer Lebendigkeit und Unbefangenheit schildern. Man kann Ri 13 mit Fug und Recht als „alttestamentliche Ankündigungserzählung“ (Houtman / Spronk, 2004, 21) bezeichnen, die Berührungspunkte mit 1Sam 1 aufweist und deren rezeptionsgeschichtliche Wirkung, wie Lk 1 bezeugt, bis ins Neue Testament reicht.

Führt Ri 13 Simsons Mission Israel zu erretten auf Gott zurück, so nimmt Ri 16 (Ri 16,4-22) die Quelle der unglaublichen Kraft des Helden näher in den Blick. Dabei verbindet sich die magische Vorstellung vom Haupthaar als Sitz der geheimnisvollen Stärke mit dem Nasiräermotiv (Ri 16,17). Nach Ri 16 darf Simsons Haupt nicht geschoren werden, weil er sonst seine Kraft verliert (V. 17). In Ri 13 erfahren wir davon nichts. Vielmehr gehört die Abstinenz vom Schermesser zu den gewöhnlichen Obliegenheiten des Nasiräats (V. 5a). Offensichtlich ist Ri 16 darum bemüht, an Ri 13 anzuknüpfen. Dort tritt das Verbot die Haare zu schneiden, allerdings deutlich hinter die Ernährungsvorschriften zurück, die viel stärker ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt werden (vgl. Ri 13,5a mit Ri 13,4.7.14). Ri 16 greift also gezielt ein einzelnes Element aus Ri 13 heraus, um es auf ganz andere Art und Weise breit auszugestalten.

Simsons Auseinandersetzungen mit den Philistern, die in Ri 14-15 in abenteuerlichen Episoden ausgemalt werden, um in Ri 16 ihren katastrophalen Höhepunkt zu erreichen, folgen einem sorgfältigen kompositionellen Arrangement. Dabei zieht stets eine Provokation der Philister eine Reaktion Simsons nach sich (vgl. Gese, 1991, 57-59; O’Connell, 227.228). Zugleich ist ein Moment der Steigerung unverkennbar, wodurch die Darstellung ein hohes Maß an erzählerischer Spannung erreicht.

Simson 2

Die Schilderung legt großen Wert darauf, dass den zum Teil recht drastischen Gewaltmaßnahmen Simsons jeweils eine Provokation der Philister vorausgeht. Simson handelt also nicht als willkürlicher Aggressor, sondern reagiert lediglich auf die Injurien seiner Gegner. An verschiedenen Stellen wird besonders betont, dass nicht Simson die Verantwortung für die eskalierende Gewalt trägt, weil er nicht der Initiator des Unrechts ist, das seine Beziehungen zu den Philistern immer wieder vergiftet. Nach Ri 15,3 ist Simson davon überzeugt „unschuldig“ zu sein, wenn er den Philistern „Böses“ tut. Ri 15,7 und Ri 16,28 bringen den Gedanken zum Ausdruck, dass Simson sich „rächt“, indem er gegen die Philister vorgeht. Die steigenden Zahlen (30 Philister, 300 Füchse, 1000 Philister, 3000 Philister) sprechen eine deutliche Sprache und wollen das anwachsende Ausmaß der Gewalt möglichst plastisch veranschaulichen.

Darüber hinaus fallen bestimmte Leitwörter ins Auge, die das Interesse beim Lesen auf sich ziehen. In den Rahmenkapiteln Ri 13 und Ri 16 erscheinen insgesamt vier Belege für das Verb חלל ḥll Hif. „anfangen / beginnen“. Simson wird anfangen, Israel zu erretten (Ri 13,5b); der Geist JHWHs beginnt, Simson umzutreiben (Ri 13,25); Delila fängt an, Simson zu bezwingen (Ri 16,19); und schließlich beginnt Simsons Haar wieder zu wachsen (Ri 16,22). All diesen Anfängen bleibt ihre letzte Erfüllung versagt. Es steht ihnen ein einziges katastrophales Ende gegenüber. Mit der Bestattungsnotiz in Ri 16,31a schließt sich der Kreis, der mit der Ankündigung der Geburt in Ri 13,3 eröffnet wurde.

In Ri 14-15 kommt dem Verb צלח ṣlḥ Qal Leitwortfunktion zu. In Verbindung mit dem „Geist JHWHs“ und der Präposition עַל ‘al „auf“ bedeutet es „sich bemächtigen“ oder „kommen über“. Insgesamt dreimal heißt es von Simson, dass „der Geist JHWHs über ihn kam“ (Ri 14,6.19; Ri 15,14). Zuvor ist in Ri 13,25 bereits die Rede davon, dass der Geist Simson umtreibt. Simson handelt also auch in theologischem Sinne nicht aus eigenem Antrieb. Seine Maßnahmen gegen die Philister sind Reaktionen auf deren Provokationen. Sie sind aber zugleich und darüber hinaus auch Wirkungen des Geistes JHWHs, der Simson umtreibt, je und dann Besitz von ihm ergreift und ihn zu Taten befähigt, die das gewöhnliche menschliche Maß hinter sich lassen.

Religiöse oder moralische Bewertungen kommen demgegenüber im Simson-Zyklus allenfalls sehr zurückhaltend zu Wort. Immerhin äußern Simsons Eltern in Ri 14,3 ihren Unmut darüber, dass er keine Angehörige des eigenen Volkes, sondern eine Tochter der „Philister, die unbeschnitten sind,“ zur Frau nehmen will. Und Ri 16,20 stellt, wenn auch mit knappen Worten fest, „dass JHWH von ihm gewichen ist“, nachdem die Philister Simson seines Haupthaars beraubt haben.

4. Formgeschichtliche Fragen

Zu den originellen Sprachmustern, die im Simson-Zyklus vertreten sind und die zur Ausgestaltung des eigentümlichen erzählerischen Profils der Darstellung beitragen, gehört der Rätselspruch (→ Rätsel). Eigentlich ist es eine Wette, zu der Simson seine 30 philistäischen Hochzeitsgäste in Ri 14,12-14 herausfordert. Können sie sein Rätsel innerhalb der sieben Tage des Hochzeitsgelages lösen, will er ihnen 30 Untergewänder und 30 Wechselkleider schenken, vermögen sie es nicht, sollen sie ihm dieselben Textilwaren in derselben Menge übereignen. Das Rätsel ist wie seine wenig später folgende Lösung poetisch abgefasst und weist einen sog. Parallelismus membrorum auf. Simson trägt den Wortlaut in V. 14a vor:

„Vom Fresser geht Speise aus, und vom Starken geht Süßes aus.“

Merkwürdigerweise ist das Rätsel nicht als Frage formuliert, wohl aber die Lösung, welche die betrügerischen Gäste der Braut abpressen, um sie Simson in V. 18aβ zu liefern:

„Was ist süßer als Honig, und was ist stärker als ein Löwe?“

Die Lösung ist selbst ein Rätsel. Lösung und Rätsel werden nach dem jetzigen Erzählzusammenhang von Simson und den Philistern auf den Honig bezogen, den Simson dem Kadaver des von ihm erschlagenen Löwen entnommen hat (Ri 14,8-9). Es ist jedoch denkbar, dass beide Rätsel ursprünglich einen anderen Sinn hatten und vom Verfasser von Ri 14-15 der Überlieferung entnommen wurden. Er hat dann das zweite Rätsel zur Lösung des ersten gemacht (so schon Gunkel 1913, 54). Man nimmt zum Teil an, dass die Rätsel je für sich ursprünglich einen erotisch-sexuellen Hintergrund hatten (vgl. Gese, 1991, 60-63). Dasselbe gilt wohl auch für Simsons markanten metaphorischen Kommentar, der in Ri 14,18bβγ postwendend auf die Lösung der Philister folgt und ihren Betrug entlarvt (vgl. Guillaume, 2004, 172).

Eine weitere charakteristische Gattung, die bei der Komposition des Simson-Zyklus Berücksichtigung gefunden hat, ist das Siegeslied. Wie das bekannte Beispiel aus 1Sam 18,7b; 1Sam 21,12bβ; 1Sam 29,5b zeigt, hat man bei den alten Siegesliedern von Hause aus „an kurze, prägnante Texte zu denken, die mit emphatischer Begeisterung unzählige Male singend und von Musik begleitet wiederholt wurden“ (Scherer, 2005, 159). Sie waren für gewöhnlich metrisch geformt, sehr einprägsam und eigneten sich hervorragend zum gemeinsamen Skandieren bei Massenaufläufen. Ein solches Siegeslied stimmen die Philister in Ri 16,23bβγ.24bα bei ihrem Triumph über Simson an. Zuvor hat Simson einen seiner Siege, die er als Einzelner gegen die Philister errungen hat, ebenfalls mit einem Siegeslied gefeiert. Es nimmt auf die Episode mit dem Kieferknochen Bezug (Ri 15,16) und erinnert ein wenig an das Prahllied Lamechs aus Gen 4,23-24. Dass beide Parteien je einmal mit einem Siegeslied zu Worte kommen, dient natürlich dem rhetorischen Zweck, den Antagonismus zwischen Simson und den Philistern zu unterstreichen.

5. Die Entstehung des Simson-Zyklus (SZ)

5.1. Die ältesten Simson-Überlieferungen und ihre erste schriftliche Ausformung (SZ 1; Ri 14-15)

Die ältesten mit Simson verbundenen Überlieferungen sind mit einiger Sicherheit im Kern der Simson-Komposition in Ri 14-15 zu finden (vgl. Gese, 1991, 55). Sie wussten davon zu erzählen, wie es dem überaus kraftbegabten und gewitzten Simson, dem man sogar zutraute, einen Löwen mit bloßen Händen zu besiegen, verschiedene Male gelungen ist, die Philister mit spektakulären Einzelaktionen in Verlegenheit zu bringen. Auch Ri 14-15, wo die einzelnen Überlieferungen zusammengestellt sind, tragen allerdings schon die Handschrift eines Autors, der das ihm überkommene Material mit erzählerischer Sorgfalt arrangiert hat, um so den ersten Simson-Zyklus (SZ 1) ins Leben zu rufen.

Ein wichtiges theologisches Motiv, das bereits auf dieser ersten schriftlichen Stufe des Simson-Stoffes eine wesentliche Rolle spielt, ist die Geistbegabung des Helden (Ri 14,6.19; Ri 15,14). Die relativ archaische Vorstellung, dass der → Geist JHWHs Menschen mit plötzlicher Gewalt überfällt, um sie zu herausragenden, durchaus gewaltsamen Taten zu befähigen, hat Entsprechungen in Ri 6,34; Ri 11,29 und 1Sam 11,6 und dürfte der vorexilischen Zeit entstammen.

Wahrscheinlich ist es auch der Verfasser von SZ 1, der den von Durst geplagten Simson in Ri 15,18 ein Stoßgebet an JHWH richten lässt. Auf ihn gehen womöglich auch die ätiologischen Elemente aus Ri 15,17 und Ri 15,19b zurück. Vor allem aber hat der Autor von SZ 1 die dynamische Wechselwirkung zwischen den Fehltritten der Philister und Simsons jeweiligen Reaktionen konstruiert und dadurch die einzelnen Überlieferungselemente in einen kunstvollen Spannungsbogen integriert. Dabei waren ihm nicht zuletzt die Rätselsprüche von Nutzen, die er ebenfalls der Tradition entnommen hat, um mit ihrer Hilfe die Sage von Simsons Sieg über den Löwen mit den Philister-Episoden zu verflechten.

5.2. Die erste literarische Erweiterung des Simson-Zyklus (SZ 2; Ri 13)

Im Zuge der ersten nennenswerten Erweiterung des ältesten literarisch geformten Simson-Zyklus (SZ 1) wurde der Komposition, die sich bis zu diesem Zeitpunkt auf Ri 14-15 beschränkte, eine theologisch ausgerichtete Einleitung vorangestellt. Sie findet sich in Ri 13 und lässt sich als „alttestamentliche Ankündigungserzählung“ (Houtman / Spronk, 2004, 21) charakterisieren. Sie verfolgt das Ziel, die Figur Simsons theologisch aufzuwerten (vgl. Stipp, 1995, 343), indem sie Simson zu einem Nasiräer macht, der von Mutterleib an dazu ausersehen ist, Israel vor der Bedrohung durch die Philister zu erretten. Das Nasiräermotiv, das sich nicht literarkritisch aus Ri 13 aussondern lässt (vgl. Stipp, 1995, 346), steht in Spannung zum Simsonbild aus Ri 14-15, denn dort scheint Simson keinerlei Beschränkungen unterworfen zu sein. Er benutzt den frischen Kieferknochen eines unreinen Esels, um 1000 Philister zu erschlagen (Ri 15,15), und schreckt nicht einmal davor zurück, Honig aus einem Löwenkadaver zu verzehren (Ri 14,8-9). Hier werden also keine Reinheitsvorschriften beachtet!

Wahrscheinlich hat der Verfasser von Ri 13 nicht nur durch die Vorschaltung dieses Kapitels einen erweiterten zweiten Simson-Zyklus (SZ 2) geschaffen, sondern außerdem den so entstandenen Zusammenhang mit der deuteronomistischen Darstellung (→ Deuteronomismus) aus Ri 2,10-12,15 verbunden. Dafür spricht vor allem die Tatsache, dass Ri 13 mit großer Sicherheit von Ri 6,11-24 abhängig ist. An verschiedenen Stellen wird innerhalb von Ri 13 das Bemühen erkennbar, das Kapitel in den übergeordneten Kontext einzufügen. Ri 13,1 und Ri 13,5b zielen darauf ab, SZ 2 mit den vorhergehenden Richtergeschichten zu verbinden. ‚Sündenformel’ (vgl. Ri 3,7.12; Ri 4,1; Ri 6,1; Ri 10,6) und ‚Übereignungsformel’ (vgl. Ri 3,8; Ri 4,2; Ri 6,1; Ri 10,7) aus Ri 13,1 gehören zum deuteronomistischen Standardrepertoire; das Errettungsmotiv aus Ri 13,5b hat Entsprechungen in Ri 3,9.15; Ri 6,14-15; Ri 7,7; Ri 8,22.

Die Richternotiz in Ri 15,20, mit der SZ 2 seinen Abschluss findet, sucht offenbar die Rückbindung an entsprechende Vermerke in der Liste der → ‚kleinen Richter' aus Ri 10,1-5; Ri 12,7-15, die den → Jeftah-Zyklus umlagert. Ri 13,25 scheint demgegenüber mit Rücksicht auf das Motiv der Geistbegabung in SZ 2 entworfen zu sein (vgl. Ri 14,6.19; Ri 15,14). Simsons spontane Geistergriffenheit aus SZ 2 wird dabei mit seiner dauerhaften Beauftragung in Ri 13 abgeglichen. Folglich verklammert der Vers Ri 13 mit Ri 14-15.

Der Schöpfer von SZ 2 hat außerdem Bearbeitungsspuren in Ri 14 hinterlassen. Simsons Eltern, die in Ri 13 eine wichtige Rolle spielen, sollten im Zusammenhang mit den Abenteuern aus SZ 1 nicht völlig übergangen werden. Von den Eingriffen, die Simsons Eltern in Ri 14 hineintragen, sind Teile von V. 1-10 und V. 16b betroffen (vgl. dazu im Einzelnen Gese, 1991, 55-56).

5.3. Die zweite literarische Erweiterung des Simson-Zyklus (SZ 3; Ri 16)

Ri 16 erweist sich im Verhältnis zu Ri 14-15 ebenfalls als sekundär. Während Simsons Haare als Ursprung seiner wunderbaren Kraft in Ri 14-15 überhaupt keine Rolle spielen, richtet sich der Fokus der Darstellung in Ri 16,4-22 genau auf dieses Thema. Zugleich fällt auf, dass Ri 16,4ff, abgesehen von den mit Simsons Haupthaar verbundenen Motiven, „eine klare Parallele“ (Gese, 1991, 54) zu den beiden vorausgehenden Kapitel darstellen. In Ri 16,17 wird außerdem die Nasiräertopik aus Ri 13 aufgegriffen, der man in Ri 14-15 vergeblich nachspürt. Da eine gewisse Affinität zwischen Ri 13 und Ri 16 nicht zu leugnen ist, kann man vermuten, dass beide Komplexe gleichzeitig mit dem älteren Simson-Zyklus verbunden worden sind (so Witte, 2000, 546-547). Dieser Annahme stehen allerdings gewichtige Beobachtungen entgegen. Simsons Haare werden in Ri 13 nirgends ausdrücklich als Sitz seiner übermenschlichen Kräfte bezeichnet. Das Haarschneideverbot ist nur ein Teil der Obliegenheiten des Nasiräats, der im Unterschied zu den Reinheitsgeboten, die insgesamt dreimal formuliert werden (Ri 13,4.7.14), nur ein einziges Mal aufgeführt ist (V. 5) und demnach gerade nicht im Brennpunkt des Interesses liegt. Ri 16 greift mit dem Haarschneideverbot also nur einen Teilaspekt aus Ri 13 auf. Das Nasiräat kommt sonst in Ri 16 überhaupt nicht zum Zuge. Vielmehr steht die magische Vorstellung vom Haar als Quelle der Kraft im Vordergrund, die sich hier nur aus Rücksicht auf Ri 13 mit dem Nasiräermotiv verbindet. Demnach liegt letztlich doch der Schluss näher, dass Ri 16 erst zum Simson-Zyklus hinzugetreten ist, nachdem dieser schon um Ri 13 ergänzt worden war. Dafür spricht auch die leicht variierte Wiederholung der Richternotiz aus Ri 15,20 in Ri 16,31b. Offensichtlich handelt es sich bei Ri 15,20 und Ri 16,31b um miteinander konkurrierende Dubletten. Ri 15,20 dürfte „einer Zeit entstammen, als Kapitel 16 noch nicht zur übrigen, mit Jdc 13,1 und 15,20 gerahmten Simsonerzählung gehörte“ (Römheld, 1992, 33). Ri 16,31b dagegen ist erst hinzugekommen, als SZ 2 um weiteren Simson-Stoff, nämlich die Gaza-Episode (Ri 16,1-3), die → Delila-Erzählung (Ri 16,4-22) und die Schilderung von Simsons Untergang und Tod (Ri 16,23-31a), ergänzt worden ist, was zur Entstehung des dritten Simson-Zyklus (SZ 3) geführt hat. Ri 16 setzt demnach nicht nur Ri 14-15, sondern auch Ri 13 voraus. Der Schlussstein des Simson-Zyklus, der unser heutiges Simson-Bild durch die Delila-Erzählung maßgeblich prägt, hat seinen Weg in den Darstellungszusammenhang erst relativ spät gefunden. SZ 2 war zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich schon mit den deuteronomistisch redigierten Partien des Richterbuches (Ri 2,10-12,15) vereinigt.

6. Mythologische und motivgeschichtliche Hintergründe

Häufig hat man im Verlauf der Forschungsgeschichte versucht, die Gestalt Simsons mythologisch zu erklären. Dabei ging es nicht nur darum, Simsons übermenschliche Kraft verständlich zu machen. Man war vielmehr darum bemüht, den Simson-Stoff insgesamt vor dem Hintergrund eines ganz bestimmten Heldenbildes zu deuten. Gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jh.s sah man in Simson gern einen Sonnengott oder doch wenigsten einen mit den Zügen einer Sonnengottheit ausgestatteten Helden (vgl. u.a. Jeremias, 1906, 478-482; weitere Beispiele bei Witte, 2000, 538-539 mit Anm. 57).

Bis in die neuere Zeit hinein ist immer wieder die Verwandtschaft zwischen Simson und Herakles betont worden. Bartelmus hat sich um einen möglichst genauen Vergleich zwischen dem Simson-Zyklus und der Heraklessage bei Apollodor bemüht (vgl. ders., 1979, 108-111) und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die Simsonsage ursprünglich die „literarische Ausprägung des Heroenkonzepts“ (aaO, 111) darstellt, das wir auch in Verbindung mit Herakles finden.

Simson 06 Sechslockiger Held

Dieses Muster, das in der klassische Antike besonders scharf profilierte Konturen angenommen hat (vgl. Galpaz-Feller, 2006, 281), ist auch dem Alten Orient nicht unbekannt gewesen. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass der altorientalische Heroe häufig in Gestalt des sechs- oder achtlockigen Helden auftritt (vgl. Abb. 6). Da der Simson-Zyklus in Ri 16,13.19 ausdrücklich auf die sieben Locken Simsons Bezug nimmt, liegt der Gedanke nahe, dass das altorientalische Motiv hier in nur leicht abgewandelter Form Eingang gefunden haben könnte (vgl. Mayer-Opificius, 1982, 149-151; Wenning / Zenger, 1982, 43-55).

Fraglich ist aber, wie weit der Simson-Stoff insgesamt vor dem Hintergrund solcher Einflüsse gedeutet werden kann. Mir scheint es nicht möglich, alle Motive, die im Simson-Zyklus verarbeitet worden sind, „aus einem einheitlichen Prinzip“ abzuleiten (so schon die grundlegende Einsicht von Gunkel, 1913, 64). Entsprechende Versuche setzen häufig falsche überlieferungsgeschichtliche und literarhistorische Urteile voraus. Nicht selten neigt man außerdem unter dem Zwang eines bestimmten Konzeptes dazu, weitläufige Ähnlichkeiten zu unmittelbaren sachlichen Übereinstimmungen zu erklären, ohne dass eine ausreichende Basis dafür gegeben ist. Die Art und Weise, auf die sich die Simsongeschichte in ihren unterschiedlichen Entstehungsphasen die verschiedensten Motive aus ihrer Umwelt aneignet und zunutze macht, lässt sich am ehesten als ‚Patchwork-Technik’ bezeichnen (vgl. Guillaume, 2004, 196). Die mythologischen Anklänge, die dabei zum Tragen kommen, sind häufig schon folkloristisch eingefärbt, bevor sie auf Simson übertragen oder mit seinen Abenteuern in Zusammenhang gebracht werden. Die Motive werden nicht um ihrer selbst willen aufgeboten, sondern in den Dienst der theologischen Intentionen des Simson-Zyklus gestellt (vgl. Galpaz-Feller, 2006, 281).

7. Adaptionen des Simson-Stoffs in der Kunst

7.1. Literatur

Kreative Nacherzählungen des Simson-Stoffs finden sich bereits in der Antike. Zwei namhafte Beispiele dafür liefern Pseudo-Philo in seinem Liber Antiquitatum Biblicarum (XLII-XLIII) und Josephus in seinen Antiquitates Judaicae (V 8).

Bei Pseudo-Philo wird aus Ri 13 ein „Familiendrama“ (so die Bezeichnung von Houtman / Spronk, 2004, 33), das um die Frage kreist, welcher Partner für die Kinderlosigkeit der Eltern Simsons verantwortlich ist, die vor der Ankündigung von Simsons Geburt lange Zeit vergeblich auf Nachwuchs gewartet haben. Damit wird natürlich ein Zug in die Darstellung hineingetragen, der keinen Anhalt am biblischen Text hat.

Josephus gestaltet den Simson-Stoff zu einer spannenden und unterhaltsamen Lektüre, indem er die besondere Schönheit von Simsons Mutter und die Eifersucht des Vaters angesichts der Begegnung seiner Frau mit einem wohlgestalteten Engel in den Text hineinphantasiert. Zugleich ist bei Josephus aber auch eine apologetische Tendenz erkennbar. Er lobt Simsons Tugend und erklärt dessen Scheitern durch die List einer Frau mit der allgemeinen Schwäche der menschlichen Natur.

Es ist von besonderem rezeptionsgeschichtlichen Interesse, dass bestimmte Intentionen der antiken Adaptionen des Simson-Stoffs Entsprechungen in modernen Nacherzählungen haben, die ihrerseits stark dem Ziel verpflichtet zu sein scheinen, zum Lesegenuss für das geneigte Publikum beizutragen. Nach der kritischen Einschätzung von Houtman / Spronk (2004, 100) kann das im Extremfall dazu führen, dass die biblische Schilderung zur „soap-artigen Erzählung“ umgestaltet wird. Auf die populäre Darstellung von Nico ter Linden trifft dieses scharfe Urteil aber nur teilweise zu, etwa wenn er die Löwen-Episode mit folgenden Worten kommentiert:

„Helden müssen Löwen töten, so gehört sich’s. Ein Verehrer kann nicht einfach so den Weinberg der Liebe betreten. Er muß zuerst einen Drachen oder Löwen besiegen, erst dann darf er sich mit seiner Prinzessin vermählen.“ (ter Linden, 2000, 73).

Insgesamt ist ter Linden darum bemüht, eine gefällige, leicht eingängige Erzählweise mit der unaufdringlichen Vermittlung theologischer und exegetischer Einsichten zu verbinden, wobei der gesamtbiblische Horizont keine unwesentliche Rolle spielt. In diesem Sinne kann er zum Beispiel Simsons Vater als „eine Art Josef von Nazareth“ (ter Linden, 2000, 68) beschreiben, was dem form- und motivgeschichtlichen Zusammenhang zwischen Ri 13 und Lk 1 wenigstens ansatzweise gerecht wird.

Eine Adaption der Simsongeschichte auf hohem literarischen Niveau hat John Milton 1671 mit seinem letzten größeren Werk Samson Agonistes („Simson der Kämpfer“) vorgelegt (zur Qualität der Dichtung vgl. Low, 1974, VII). Es handelt sich um ein aufwendiges Versepos, das in der Tradition der sophokleischen Tragödie steht. Die Handlung orientiert sich an folgendem Plot: Der gefangene und geblendete Zwangsarbeiter Simson erhält an einem Festtag Besuch von seinem alten Vater Manoah, der ihm von seinem Plan berichtet, ihn für ein Lösegeld von seinen Feinden freizukaufen. Zugleich erzählt ihm der Vater von der Absicht der Philister, Simson bei Gelegenheit des Festes vorzuführen. Das Fest ist dem Dank der Philister für ihren Sieg über Simson gewidmet. Nachdem sich Manoah entfernt hat, erscheinen bei Simson weitere Besucher. Schließlich wird er aufgefordert, bei dem Fest zu erscheinen. Nach anfänglicher Weigerung sieht er darin eine von Gott geschenkte Möglichkeit und willigt ein. Manoah kehrt voller Hoffnung zurück. Ein großer Aufruhr dringt an sein Ohr. Er erhält die Nachricht vom heroischen Ende seines Sohnes.

Viele Motive in Miltons Version gehen weit über den biblischen Stoff hinaus. Bei Milton spielen zum Beispiel die Liebe Manoahs zu seinem Sohn und seine Zweifel an Gottes Gerechtigkeit eine wesentliche Rolle (vgl. Crenshaw, 1978, 144-145), wovon wir in Ri 13-16 nichts erfahren. Simson wird zu einem vergleichsweise passiven Protagonisten (vgl. Houtman / Spronk, 2004, 191). Sein bewegtes Leben kommt nur in Form von Rückblenden in den Blick. Der Fokus wird von den einzelnen Krafttaten Simsons auf seine psychologische Situation und seine inneren Konflikte gelenkt (vgl. Nicholson, 1963, 351). Miltons Version des Simson-Stoffs hat insofern eine autobiographische Note, als Milton selbst von Blindheit betroffen war. Die einfühlsam formulierten Verse, in denen Simson über seine Blindheit klagt (90-102), verraten etwas von der persönlichen Betroffenheit des Dichters:

„Since light so necessary is to life, / And almost life itself, if it be true / That light is in the soul, / She all in every part; why was the sight / To such a tender ball as the eye confined, / So obvious and so easy to be quench’d? / And not, as feeling, through all parts diffus’d, / That she might look at will through every pore? / Then had I not been thus exiled from light, / As in the land of darkness, yet in light, / To live al life half dead, a living death, / And buried; but, O yet more miserable! / Myself my sepulchre, a moving grave …“

7.2. Bildende Kunst

Die Figur Simsons ist für die bildende Kunst seit den Tagen der christlichen Antike bis in die Gegenwart hinein ein beliebtes Objekt und entsprechend häufig dargestellt worden. Theologisch bedeutsam sind vor allem die zahlreichen Bildnisse, die von der typologischen Schriftauslegung inspiriert sind (→ Bibelauslegung, Epochen der christlichen). Diese exegetische Methode wurde zur Zeit der Alten Kirche entwickelt. Zum Teil kann sie ihren Einfluss noch heute, vor allem im Rahmen erbaulicher Verkündigung und Literatur behaupten. Im Mittelalter stand die typologische Deutung in Hochblüte und hat auch die kirchlich ausgerichtete Kunst stark geprägt. Zahlreiche, vergleichsweise leicht zugängliche Beispiele dafür finden sich in den reich illustrierten mittelalterlichen Bibelausgaben.

Simson 07 Biblia Pauperum

Darunter sind besonders die Spezies der Biblia pauperum und das Genre der Bible moralisée hervorzuheben. In der Biblia pauperum ist jedes neutestamentliche Motiv von zwei alttestamentlichen Motiven eingefasst, so dass jeweils einem neutestamentlichen ‚Antitypos’ zwei alttestamentliche ‚Typen’ zugeordnet werden. Die Bible moralisée verfährt so, dass sie jeder alttestamentlichen Szene eine Abbildung an die Seite stellt, in der das alttestamentliche Motiv aus neutestamentlichem Blickwinkel beleuchtet wird. Charakteristisch ist jeweils die christologische Interpretation der alttestamentlichen Gestalten und Begebenheiten. Von den Elementen der Simsongeschichte werden besonders häufig der Sieg des Helden über den Löwen sowie das Ausreißen der Stadttore typologisch gedeutet. Simson besiegt den Löwen wie später Christus den Teufel (vgl. Abb. 7). Und wenn Simson das Stadttor von Gaza überwindet entspricht er damit Christus, der im Neuen Testament durch seine Auferstehung die Pforten der Hölle sprengt (vgl. Abb. 8).

Simson 08 Biblia Pauperum

Eng verwandt mit der Tradition der Biblia pauperum ist ein besonderer Schatz der mittelalterlichen Kirchenkunst, der Klosterneuburger Altar. Es handelt sich um eine Goldschmiedearbeit von herausragender Qualität, die aus insgesamt 51 Platten zusammengesetzt ist. Das Arrangement der einzelnen Platten, die jeweils mit biblischen Szenen ausgestaltet sind, orientiert sich an einem bestimmten Konzept. Immer drei Bilder, die in senkrechter Anordnung aufeinander folgen, beziehen sich auf ein biblisches Motiv. Dieses Motiv wird nacheinander drei verschiedenen Phasen der Heilsgeschichte zugeordnet, und zwar zuerst der Zeit vor der Verkündigung des Gesetzes durch Mose, dann der Zeit unter der Gnade und schließlich der Zeit unter dem Gesetz. Demnach befindet sich die auf das Christusgeschehen bezogene Darstellung stets im Zentrum der Abfolge. Simson erscheint gleich in der ersten Bildgruppe und repräsentiert die Zeit unter dem Gesetz. Die Abbildung stellt die Ankündigung der Geburt Simsons aus Ri 13,2-5 dar und steht in einer Kolumne mit der Ankündigung der Geburt Isaaks in Gen 18,1-16 und der Ankündigung der Geburt Jesu in Lk 1,26-38.

Die Art, wie die mittelalterliche Kunst Szenen aus dem Leben Simsons präsentiert, ist häufig bis ins Detail hinein von der typologischen Interpretation inspiriert. So tötet Simson den Löwen nicht einfach mit bloßen Händen, sondern er zerreißt ihm das Maul, weil man so mit Simsons Tat besonders gut die Überwindung der Höllenpforten durch Christus assoziieren konnte (vgl. Houtman / Spronk, 2004, 71). Diese charakteristische Darstellungsweise hat spätere Künstler bis ins 19. und 20. Jh. hinein beeinflusst, wie zum Beispiel das Simsonportrait des französischen Malers Léon Bonnat anschaulich illustriert.

7.3. Musik

Beginnend mit der Renaissance und fortdauernd bis ins 19. Jh. ist der Simson-Stoff in Oratorien und Opern verarbeitet worden. Bekannte Kompositionen entstammen zum Beispiel den Händen von Elisabeth-Claude Jacquet de la Guerre, Georg Friedrich Händel, Jean-Philippe Rameau und Camille Saint-Saëns. Die jeweils dazu gehörigen Libretti haben in entsprechender Reihenfolge Fançois de La Mothe de Vayer, Newburgh Hamilton, Voltaire und Ferdinand Lemaire beigetragen. Unter den Librettisten ragen besonders Hamilton und Voltaire heraus. Hamilton zeigt sich stark beeinflusst durch Miltons Samson Agonistes.

Im Falle Voltaires hat seine Wahl zum Librettisten die Aufführung der Oper vereitelt, weil Voltaires Mitwirkung an einem biblischen Stoff als untragbar empfunden wurde. Voltaire selbst soll das mit bissigem Spott kommentiert haben. Sein Stück sei nur abgelehnt worden, weil weder Narr noch Truthahn darin vorkämen. Damit spielte Voltaire auf sarkastische Weise auf ein zeitgenössisches Konkurrenzunternehmen an. Voltaires Werk hat später allem Anschein nach stark auf Lemaire eingewirkt. Allerdings hat Voltaire die Rolle Delilas viel origineller herausgearbeitet als Lemaire. Bei Voltaire ist Delila eine Dienerin der Göttin Venus, die zunächst die Liebe als Waffe im Kampf gegen Simson, den Feind, einsetzt, dann aber von der Gewalt der Liebe selbst zum Opfer gemacht wird, das in der Verzweiflung über den Verrat am Geliebten Selbstmord begeht (vgl. Houtman / Spronk, 2004, 171-216).

Simson und Delila haben auch Eingang in die Blues- und Popkultur des 20. Jhs. gefunden. Eine ziemlich eng am biblischen Text orientierte Blues-Version stammt von dem amerikanischen Baptisten-Prediger Blind Willie Johnson. Er war, wie sein Beiname verrät, selbst blind. Als er noch ein Kind war, hatte ihm seine Stiefmutter nach einem heftigen Streit mit seinem Vater das Augenlicht geraubt, indem sie ihn mit Lauge überschüttete. Von daher ist seine besonders intensive Identifikation mit Simson, die vor allem im Refrain des Blues-Songs zum Ausdruck kommt, verständlich:

„If I had my way / Well, if a had-a, a wicked world / If I had-a, ah Lord, tear this building down“ (Text nach Houtman / Spronk, 2004, 218-219).

Auf dem Umweg über Gary Davis, der eine gekürzte Textfassung herstellte, gelangte „If I Had My Way“ schließlich zur bekannten und erfolgreichen Band „Grateful Dead“, die 1977 ihre Version auf LP veröffentlichte.

Der Name Delila erfreut sich derartig großer Popularität, dass es nicht immer leicht ist, zwischen bewusster und unbewusster Rezeption zu unterscheiden. Nichts hat den Namen Delilas so tief in die Popkultur eingepflanzt wie der Song „Delilah“ von Barry Mason und Les Reed, der durch die Schallplattenaufnahme mit dem Interpreten Tom Jones aus dem Jahre 1968 außerordentlich populär geworden ist. Vor allem die eingängige Phrase „My, my, my, Delilah – Why, why, why, Delilah“ macht den Song zu einem unvergesslichen Ohrwurm. Allerdings sollte die Protagonistin des Stücks ursprünglich „Delia“ heißen. Nur aus metrischen Gründen änderte Mason den Namen später, einer spontanen Eingebung folgend, in „Delilah“ um. Assoziationen zum biblischen Stoff können hier also allenfalls auf unbewusstem Wege eingewirkt haben (vgl. Houtman / Spronk, 2004, 217-227).

7.4. Cineastische Darstellung

Von der Anziehungskraft des Simson-Stoffs konnte auch die Filmindustrie nicht unbeeindruckt bleiben. So entstand von der Zeit des Stummfilms an bis ins ausgehende 20. Jh. eine stattliche Anzahl von Adaptionen (Übersicht bei Houtman / Spronk, 2004, 228-229), von denen besonders die Regiearbeiten von Cecil B. DeMille (USA 1949) und Nicolas Roeg (USA/I/D 1996) ein gewisses Maß an Originalität besitzen und eine nicht ganz zu vernachlässigende Popularität erreicht haben (→ Bibelfilme).

DeMilles „Samson and Delilah“ war sogar ein ziemlich großer Erfolg. Der Film erhielt 1951 einen Golden Globe für die „Beste Kamera“ und drei Oscar-Nominierungen. Victor Mature (Simson) und Hedy Lamarr (Delila) wurden erst mit den Hauptrollen betraut, nachdem Burt Lancaster, Henry Wilcoxon und Betty Hutton teils aus dem Casting ausgeschieden waren, teils sich selbst nicht zur Verfügung stellen wollten. Das Schwergewicht der Darstellung liegt in dem Film auf der charaktervollen Interpretation Delilas. Zu ihrer Zeit galt Lamarr allem Anschein nach als „sexuell passionierte Frau“ (Houtman / Spronk, 2004, 235). Diese Fama hat DeMille offenbar ganz bewusst aufgegriffen und Delila als Personifikation der alles verzehrenden Macht der Liebe dargestellt. Dabei war er freilich nicht auf allzu explizite Szenen angewiesen. Treffend hat man die subtile Erotik des Films mit dem Etikett „Sexless Sex“ (Kozlovic, 2002) versehen. Dem steht, wohl den Erwartungen des damaligen Publikums gemäß, ein ziemlich orthodoxer Simson gegenüber.

Charakteristisch für die cineastische Adaption des Stoffs durch Nicolas Roeg, die im Rahmen des internationalen Großprojekts „The Bible“ erfolgte, ist der für Roeg typische Einsatz von Rückblenden. Solche ‚Flashbacks’ dominieren zum Beispiel eine Liebesszene zwischen Simson und Delila, die mit Elementen von Simsons Kampf gegen den Löwen durchsetzt ist. So wird unübersehbar, welche tödliche Gefahr die Liebe zu Delila für Simson bedeutet. Die zentrale Botschaft des Films ist religiös geprägt und besagt, dass Gott menschlichem Leben und Wirken durch alle Irrungen und Wirrungen hindurch einen Sinn zu geben vermag. Trotz seines vordergründigen Scheiterns hat Simson nicht vergeblich gelebt. Durch die von Delila verursachte Krise findet Simson zum Glauben. Gott hält gleichsam hinter den Kulissen die Fäden des Geschehens in der Hand. Die Nebenrollen sind in Roegs Version zum Teil recht auffällig besetzt. So spielt Dennis Hopper einen philistäischen General, Ben Becker einen Prinzen. Dies trägt zusammen mit dem überzeugenden Spiel Elizabeth Hurleys (Delila) dazu bei, dem über weite Strecken ziemlich aktionslastigen Film Charakter zu verleihen.

Literaturverzeichnis

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Abbildungsverzeichnis

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  • Simson besiegt einen Löwen (St. Gereon, Köln; 12. Jh.).
  • Simson verwüstet die Felder der Philister (Oktateuch von Watopédi; 13. Jh.).
  • Simson reißt die Stadttore von Gaza aus der Verankerung (St. Gereon, Köln; 12. Jh.).
  • Simson erschlägt 1000 Philister mit dem Kieferknochen eines Esels (Guido Reni; 1611/1612).
  • Sechslockiger Held besiegt Stier und Löwen (Akkadzeitliches Rollsiegel). Aus: O. Keel, Das Recht der Bilder gesehen zu werden. Drei Fallstudien zur Methode der Interpretation altorientalischer Bilder (OBO 122), Freiburg(Schweiz) / Göttingen, Abb. 36; © Stiftung BIBEL+ORIENT, Freiburg / Schweiz
  • Simson besiegt den Löwen, Christus den Teufel (Biblia pauperum; Codex Palatinus Latinus 871, fol. 15v).
  • Jona als Typos der Auferstehung und Simson, der die Tore von Gaza sprengt wie Christus die der Hölle (Biblia pauperum; Codex Palatinus Latinus 871, fol. 16r; 15. Jh.).
  • Simson, der Löwenbezwinger (Leon Bonnat; 1833-1922).
  • Der Film „Samson and Delilah“ von Nicolas Roeg (Cover).

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