Salben, Salbung

Die Salbung wurde durch Einreiben oder Übergießen des Kopfes und Leibes mit Öl (Olivenöl) vorgenommen. Sie war ein Zeichen der Lebensfreude und des Wohlstandes; deswegen unterließen Trauernde die Salbung. Außerdem hatte sie ihren besonderen Platz im religiösen Leben. Gottgeweihte Gegenstände und Personen wurden von Propheten oder Priestern gesalbt: der heilige Stein in Bethel (1Mo 31,13), die Stiftshütte, der Altar (2Mo 30,26-29), Propheten (1Kön 19,15-16), Priester (2Mo 30,30) und Könige (1Sam 10,1; 16,1.13).

Vielleicht stammt die Königssalbung aus dem kanaanitisch-ägyptischen Raum. Hintergrund mag die Vorstellung sein, dass durch die Salbung ein Vasallenverhältnis hergestellt wird, d.h., der König ist von Gott als dem höchsten König mit Macht betraut. Er ist »der Gesalbte des Herrn« (1Sam 24,7; Ps 2,2). In späterer Zeit wird diese Bezeichnung zum Titel des erwarteten Heilskönigs aus Davids Geschlecht (Gesalbter = hebräisch maschiach; Messias).