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Rat / Ratgeber / Berater

(erstellt: Mai 2020)

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Der Artikel behandelt Erzählungen von Ratgeberfiguren im Alten Testament und bespricht Texte, die auf das Auftreten, Handeln und Wirken von Ratgebern in der prophetischen und weisheitlichen Literatur des Alten Testaments hinweisen; befragt werden auch erzählende und weisheitliche Texte der Nachbarkulturen. Ausdrücklich sei hingewiesen auf den WiBiLex-Artikel → Ratschluss Gottes, in dem der Rat bzw. Ratschluss Gottes als Instrument göttlicher Weltpolitik fokussiert wird.

1. Zur Terminologie

Das Wortfeld wird im Biblischen Hebräisch vor allem durch die Verbwurzeln יעץ j‘ṣ (Qal: „raten / beraten / planen / beschließen“; Nif.: „sich beraten / sich beraten lassen“; Hitp.: „sich beraten“) und עוץ ‘ûṣ (Qal: „einen Plan fassen“) konstituiert, die wohl von der ursprünglich zweiradikaligen Wurzel עץ ‘ṣ stammen und unter dem Druck zur Triliteralität aufgefüllt wurden. Nur einmal belegt ist das Verb מלך‎ mlk2 (Nif.: „mit sich zu Rate gehen“, Neh 5,7). Von der Verbwurzel werden die Substantive עֵצָה‎ ‘eṣāh2 und מוֹעֵצָה mô‘eṣāh* (beide: „Rat / Ratschlag / Plan“) sowie das Partizip Qal יוֹעֵץ jô‘eṣ („Berater / Ratgeber“) gebildet. In den Bereich „Ratschluss“ weisen die Substantive סוֹד sôd und חֶשְׁבּוֹן ḥæšbôn1. Im Biblischen Aramäisch finden sich je einmal die Verbalwurzeln יעט j‘ṭ (Itp.: „sich untereinander beraten“, Dan 6,8) und שׁבשׁ šbš (Hitp.: „ratlos sein / ratlos werden“, Dan 5,9) sowie die Substantive יָעֵט jā‘eṭ* („Ratgeber“, Esr 7,14f.), מְלַך məlakh* („Rat / Ratschlag“, Dan 4,24) und עֵטָא ‘eṭā’ („Rat / Ratschlag“, Dan 2,14).

Die → Septuaginta gibt das Verb יעץ j‘ṣ häufig mit (συμ)βουλεύειν (sym)bouleuein wieder, das Verb עוץ ‘ûṣ mit βουλεύειν bouleuein oder τιθέναι βουλήν tithenai boulēn, die Substantive עֵצָה‎ ‘eṣāh2 und מוֹעֵצָה mô‘eṣāh* mehrheitlich mit βουλή boulē, das Partizip יוֹעֵץ jô‘eṣ mit σύμβουλος symboulos oder βουλή boulē. Für die biblisch-aramäischen Belege verwendet die Septuaginta in Dan 6,8 συμβουλεύειν symbouleuein, in Dan 5,9 συνταράσσειν syntarassein, in Esr 7,14f. σύμβουλος symboulos sowie in Dan 2,14; Dan 4,24 βουλή boulē.

2. Altes Testament

Herrscher haben Ratgeber, und das gilt auch für die Könige Israels und Judas sowie für die Könige des Alten Orients. Ratgeber unterstützen Könige bei der Führung ihrer Regierungsgeschäfte, und so zeugen die Texte des Alten Testaments wie die Texte aus den Nachbarkulturen des Alten Testaments in unterschiedlicher Weise von Auftritten dieser Ratgeberpersönlichkeiten.

Um die Texte, die davon erzählen, angemessen deuten zu können, bedarf es einer grundsätzlichen Vorbemerkung. Alltägliches wird selten erzählt, und Routinen und wiederkehrende Abläufe sind in Erzählungen kaum von Interesse. Erzählt wird vielmehr, was grundsätzlich neu ist, etwa Veränderungen bestehender Zustände sowie einschneidende Ereignisse von großer Reichweite und Bedeutung. Geht es um Veränderungen des Bestehenden, werden Berater- bzw. Ratgeberfiguren häufig am Anfang von Erzählungen erwähnt; sie haben dann die Aufgabe, die Hauptfigur der Erzählung mit Blick auf den großen Plan und seine Umsetzung zu beraten, und sie selbst bleiben als Ratgeber eher Nebenfiguren (Horn). Geht es dagegen um eine Entscheidung, die im Verlauf eines erzählten Geschehens zu treffen ist und für die ein oder mehrere Ratgeber befragt werden, sollen die Erzählfiguren häufig in kritischer Situation dargestellt und in Interaktion miteinander sichtbar werden; in diesen – zumeist erzählerisch dichten – Szenen geht es darum, Spannung zu erzeugen und die Tragweite der Entscheidung aufzuzeigen. Darin können Ratgeber selbst zu Hauptfiguren werden. In beiden Fällen bieten Momente, in denen Ratgeber auftreten, einen besonderen Reiz und können Strahlkraft für die Erzählung als Ganzes entwickeln. In diesen Szenen wird Erzählkunst in nuce sichtbar.

Erzählungen, die sich auf die Zeit → Davids und → Salomos sowie die Zeit der selbstständigen Königreiche Israel und Juda beziehen, zeigen, dass es an den Höfen königliche Ratskollegien gegeben hat. Sie traten wie Kronräte zusammen (Donner) und arbeiteten wie ihre kanaanäischen Vorbilder (El-Amarna-Tafeln 131,20-23, Knudtzon). Die Berater waren hoch angesehen (1Chr 27,32), und ihr Rat konnte so viel gelten, als ob Gott selbst befragt würde (2Sam 16,23). Dennoch gehörten sie in der Frühzeit nicht zu den obersten Beamten (Rüterswörden; → Verwaltung). Dass Ratgeber als Amtsträger galten, lassen erst spätere Texte erkennen (Stähli). Sie standen mit ihrem Tun den → Richtern (Jes 1,26), → Priestern und → Propheten (Num 31,16; 1Kön 1,11f.; Jes 3,3) sowie den → Weisen nahe. Ihr Rat sollte Sicherheit gewährleisten, militärische Siege ermöglichen, zu Lebzeiten Stärke und danach umfassendes Heil sicherstellen; Ratgeber / Berater konnten also die Stützen des Staates sein (de Boer). Werden Ratgeber / Berater in prophetischen und weisheitlichen Texten des Alten Testaments erwähnt, geht es hier häufig um das sozial und theologisch angemessene Verhalten sowie das, was aufgrund von Erfahrung und Welt-Beobachtung das Gute, Lebensfördernde, Richtige ist.

Bemerkenswert ist, dass ausschließlich männliche Erzählfiguren als Ratgeber / Berater bezeichnet werden; der Befund deutet darauf hin, dass insbesondere die Bezeichnung יוֹעֵץ jô‘eṣ „Ratgeber / Berater“ im Sinne eines terminus technicus verwendet wurde. Dennoch sind es auch Frauen, die Ratschläge erteilen, etwa die weise Frau → Abigajil (1Sam 25), die namenlosen Frauen von → Tekoa (2Sam 14) und → Abel-Bet-Maacha (2Sam 20) und → Rizpa (2Sam 21,8-14), schließlich auch die Mütter von Königen in ihrer Rolle als → Königinmutter.

2.1. In erzählenden Texten

Es sind vor allem zwei Szenen im Alten Testament, in denen von Beratungen am Königshof berichtet wird. Ihnen ist gemeinsam, dass Sie in entscheidenden Situationen der Geschichte stattfinden. Sie sind dramatisch zugespitzt und lassen erkennen, dass die Reden der Ratgeber rhetorisch geformt sind. Hier begegnen Erzählfiguren in einer Krise. Das Erzählte erlaubt keinen unmittelbaren historischen Zugriff; wie Beratung an den Höfen grundsätzlich stattgefunden haben könnte, wird dennoch sichtbar. In der ersten Szene befragt → Absalom zwei Einzelpersonen im Plenum und entscheidet anschließend mit „allen Männern Israels“, in der zweiten befragt → Rehabeam zwei Gremien unabhängig voneinander und entscheidet anschließend allein (Noth). Dabei spielt in beiden Szenen der Gegensatz von Alt und Jung ebenso eine Rolle wie der Hinweis auf die Eigenschaften des Vaters des Ratsuchenden (Müllner). Wesentlich ist zudem, dass jeweils die Entscheidung zugunsten des falschen Planes fällt.

2.1.1. Absalom – Der aufständische König und der Wettstreit der Ratgeber (2Sam 16f.)

Nachdem → David auf der Flucht vor seinem aufständischen Sohn Absalom das Westjordanland in Richtung Osten verlassen hatte, stand Absalom vor der Frage, wie er sein Königtum festigen und seines Vaters habhaft werden könnte. Er versammelte „alles Volk, die Männer Israels“ (2Sam 16,15) bei sich und bat erst → Ahitofel und dann → Huschai um Rat. Ahitofel, vormals Davids יוֹעֵץ jô‘eṣ „Berater / Ratgeber“ (2Sam 15,12; 1Chr 27,33), hatte er gleich zu Beginn seines Aufstandes zu sich geholt, während der Arkiter Huschai – als רֵעֶה דָוִד re‘æh dāwid „Freund Davids“ (2Sam 15,37; 2Sam 16,16) bezeichnet – von David zu Absalom gesandt worden war und nun als Davids Agent handelt (Hutzli). Es ist zu vermuten, dass mit „Freund Davids“ keine private Beziehungsaussage gemacht wird, sondern seine Funktion am Hof Davids betont wird. Gegenüber dem misstrauischen Absalom äußert sich Huschai in 2Sam 16,16-18 dramatisch doppelbödig (Müllner); Absalom soll glauben, er sei mit „der König“ gemeint, doch ist er es in Wirklichkeit nicht (Dietrich).

Um Rat gefragt (2Sam 16,20), empfiehlt Ahitofel zunächst die Übernahme von Davids Harem. Dieser Empfehlung folgt der Erzählkommentar (2Sam 16,23), dass der Rat Ahitofels damals nicht als unverbindlich galt, sondern so, als wenn Gott selbst befragt worden wäre (Rüterswörden). Ahitofel rät dann zu einem schnellen, militärisch begrenzten Einsatz, an dessen Ende die Tötung Davids stehen soll – ein Vorschlag, der allgemeine Zustimmung findet (2Sam 17,4). Huschai aber, um seine Meinung zu dem Rat Ahitofels – עֲצַת אֲחִיתֹפֶל ‘ǎṣat ’ǎḥîtofæl – gebeten, gibt einen anderen Rat (2Sam 17,7). Er plädiert für die Aufbietung eines riesigen Heeres und eine extensiv angelegte Tötungsaktion (2Sam 17,11f.) und entwickelt für den Fall ihres Scheiterns den Plan, die Stadt, in der David sich versteckt, an Seilen ins Tal zu ziehen (2Sam 17,13). Diesen Rat – als עֲצַת חוּשַׁי ‘ǎṣat ḥûšaj „Rat Huschais“ bezeichnet – halten „Absalom und jedermann in Israel“ für „besser als Ahitofels Rat“ (2Sam 17,14). Weil Rat und Ratgeber als Einheit gelten können (de Boer, Stoebe), nimmt sich Ahitofel im Anschluss an die Szene das Leben (2Sam 17,23; → Suizid).

„So schickte es der HERR, dass der kluge Rat Ahitofels verworfen wurde, damit der HERR Unheil über Absalom brächte.“ (2Sam 17,14). Mit diesem Erzählkommentar wird – wie in 2Sam 11,27; 2Sam 12,24 – die Stimme Jahwes und sein Urteil hörbar, das Geschehen also von höchster Stelle theologisch gedeutet (Müllner). Zugleich weist das Erzählte in den Bereich der → Weisheit. In ihrer Anwendung auf das kluge und planvolle politische und militärische Handeln zeigt sich die Weisheit als ambivalent, weil sie immer dafür sorgt, dass eine Seite, eine Partei, einer der Beteiligten unterliegt. Hier erreicht Huschai sein Ziel; David überlebt – Absalom nicht (2Sam 18,14).

2.1.2. Rehabeam – Der unerfahrene König zwischen zwei Ratgebergremien (1Kön 12; 2Chr 10)

David war es gelungen, König über das Südreich Juda zu werden (2Sam 2,4), eine Art Vertragskönigtum über das Nordreich Israel zu erringen (2Sam 5,3) und die zentral gelegene und bis dahin als uneinnehmbar geltende Stadt → Jerusalem zu erobern und sie zu seinem Regierungssitz zu machen (2Sam 5,6f.). Nach Davids Tod hatte sich sein Sohn → Salomo gegen seinen Halbbruder → Adonija durchsetzen können und das Königtum über Juda, Jerusalem und Israel in Personalunion übernommen (1Kön 2,46). Nach Salomos Tod ging das Königtum über das Südreich Juda und Jerusalem dynastisch auf seinen Sohn → Rehabeam über (1Kön 11,43). Um nun auch König über das Nordreich Israel zu werden, machte der sich auf nach → Sichem (1Kön 12,1). Davon hörte der vor Salomo nach Ägypten geflohene → Jerobeam, kehrte nach Sichem zurück und trat mit Rehabeam in Verhandlungen über das Königtum über Israel ein. „Jerobeam und die ganze Gemeinde Israel“ (1Kön 12,3) zeigten sich bereit, Rehabeam zum König zu machen, wenn er im Umkehrschluss bereit sei, die von Salomo festgesetzten Arbeitsauflagen für die Menschen im Nordreich zu reduzieren. Um das zu entscheiden, erbat sich Rehabeam drei Tage Bedenkzeit (1Kön 12,5), und nun wiederholt sich die Ratstragödie aus 2Sam 17 (Donner).

Rehabeam erhält von „den Ältesten“ den – klugen, per a-minori-ad-maius-Schluss erzielten (Knauf) – Rat, auf den Wunsch der Menschen im Nordreich einzugehen (1Kön 12,6; 2Chr 10,6). Der aber verwirft ihren Rat und befragt „die Jüngeren“ (1Kön 12,8; 2Chr 10,8). Sie empfehlen ihm, die Arbeitsauflagen noch zu erhöhen. Diesem Rat folgt Rehabeam und teilt seine Entscheidung – mit schroffen Worten – den Menschen im Nordreich mit (1Kön 12,13f.; 2Chr 10,13f.). Daraufhin erheben die Menschen im Nordreich Jerobeam zum König über sich (2Kön 12,20). Ein Erzählkommentar (1Kön 12,15) macht auch hier deutlich, dass das von Jahwe so bestimmt war (Plein).

Wie in 2Sam 17 fehlt dem Herrscher die Fähigkeit, zwischen zwei Ratschlägen so zu unterscheiden, dass er den für sich Erfolg versprechenden auswählt (Müllner). Wieder blitzt in diesem Erzählzug ein weisheitliches Moment auf, denn letztlich geht es auch hier um die Unterscheidung von richtig und falsch, von gut und schlecht. Die Konsequenz folgt unmittelbar; die Orientierung an den falschen Ratgebern führt zur politischen Niederlage.

2.1.3. Weitere Hinweise

Auch andere erzählende Texte zeigen, dass die Dienste von Ratgebern – wohl vor allem im Rahmen von Ratsversammlungen – in Anspruch genommen wurden, wenn große Entscheidungen zu treffen waren (1Kön 12,28; 2Kön 18,20 = Jes 36,5; Esr 4,5; Esr 10,3; Neh 4,9; Neh 5,7; Neh 6,7; 1Chr 12,20; 1Chr 13,1; 1Chr 26,14; 2Chr 22,4f.; 2Chr 25,16; Jer 38,15; Jdt 4,8; Jdt 11,14 Jdt 15,8 [Lutherbibel: Jdt 4,6; Jdt 11,11; Jdt 15,10]; 1Makk 2,65; 1Makk 8,15.19; 1Makk 9,58; 1Makk 12,3.35; 2Makk 4,44; 2Makk 11,27). Ratgeber konnten daneben auch zur Unterstützung größerer Vorhaben ausgeliehen werden (2Chr 2,12; 2Chr 4,16). Erzählerisch stilisiert ist die Daniel-Erzählung, in der es heißt, dass ein Rat sogar an einen gegnerischen König ergehen konnte (Dan 2,14; Dan 4,14.24); historisch zuverlässig sind diese Aussagen nicht. Bemerkenswert ist, dass in der Erzählung, in der der Prophet → Micha ben Jimla den Nordreichskönig → Ahab und den Südreichskönig → Joschafat berät, die Verben דרשׁ drš „fragen / befragen“ und נבא nb’ „als Prophet auftreten / weissagen“ verwendet werden, nicht aber יעץ j‘ṣ „beraten“.

2.2. In prophetischen Texten

Die Existenz von Ratgebern wird auch in der prophetischen Literatur selbstverständlich vorausgesetzt (Jes 16,3; Jes 19,11; Jes 40,13; Jes 41,28; Jes 46,11; Mi 4,9; Mi 6,16). Gerade mit Blick auf diesen Kontext wird diskutiert, ob im Hintergrund des Wortfeldes ursprünglich (vgl. Num 24,14) die Bedeutung „ein Orakel erteilen“ gestanden haben könnte (Ruppert). Die Ratgeber wären dann als explizit theologische Ratgeber zu sehen, deren Aussagen sich unmittelbar auf den Plan Gottes beziehen. Umso kritischer wäre es entsprechend, wenn ihr Rat nicht befolgt wird (Jer 7,24; Ez 21,15). Häufig wird in den prophetischen Texten auf den Ratschluss Gottes als das rekurriert, was gut und richtig ist (Jes 28,29; Jes 44,26; Jer 23,18.22; Jer 32,19). Dabei ist auch hier häufig ein Bezug zur Weisheit erkennbar (Jes 40,14; Jer 18,18; Jer 49,7; Ez 7,26; Ez 11,2).

In Jes 9,5 begegnet möglicherweise einer der jüngeren Belege. Hier wird ein guter Herrscher beschrieben, der als Hoffnungsträger in schwieriger Situation gedeutet wird, nämlich ein Kind, das unter anderem den Namen פֶּלֶא יוֹעֵץ pælæ’ jô‘eṣ tragen wird. Dieser Name ist als Thronname (Rüterswörden) zu verstehen (vgl. Jes 25,1); er wird meist mit „Wunder-Rat“ wiedergegeben, kann aber auch „der Wunderbares plant“ bedeuten (Wildberger).

2.3. In den Psalmen

In den Psalmen finden sich vor allem drei Verwendungsweisen. Zunächst weist der Ausdruck „Rat“ im Sinne von „Ratschluss“ der Menschen oder Gottes in den Bereich der Weisheit (Ps 1,1; Ps 25,14; Ps 73,24; Ps 106,13; Ps 107,27). Bemerkenswert ist dabei die Wendung in Ps 119,24; hier werden die Mahnungen Gottes als אַנְשֵׁי עֲצָתִי ’anšê ‘eṣātî bezeichnet, als „Ratgeber“ in einem personalen Sinne (vgl. sonst so nur Jes 40,13; Jes 46,11). Eine feindlich gesinnte Ratgeberversammlung steht hinter der zweiten Gruppe von Belegen; sie kann sich gegen Gott und seinen Gesalbten richten (Ps 2,2) oder gegen den Psalmbeter selbst (Ps 14,6; Ps 31,14; Ps 83,4). Schließlich geht es um Gott und die Pläne der fremden Völker (Ps 33,10) oder die Pläne der Israeliten als dem eigenen Volk (Ps 81,13).

2.4. In weisheitlichen Texten

Die weisheitlichen Schriften des Alten Testaments versammeln das Wissen und die Erfahrung von Menschen vieler Generationen. Während die ersten Sammlungen noch ohne Gottesbezug waren, wurde die Weisheit im Laufe der Geschichte zunehmend theologisiert und ihr Ursprung bei Gott gesehen (vgl. besonders Spr 8,12.14 und Weish 8,9).

Hiob ringt im gleichnamigen Buch mit der Frage, warum er als Gerechter leiden muss. Die ältere Weisheit hatte darauf unter anderem mit dem Hinweis auf den Tun-Ergehen- bzw. Tat-Folge-Zusammenhang geantwortet. Im Fall von Hiob wird eine solche Antwort nicht plausibel, und so machen sich die Erzählfiguren miteinander auf die Suche nach neuen Antworten. Immer wieder wird Gott hier als der Ursprung von Rat und Weisheit betont (Hi 12,13), der sich als gerechter Richter in das Weltgeschehen einbringt (Hi 5,13) und dessen Rat im Kontrast zum „Rat der Gottlosen“ steht (Hi 21,16; Hi 22,18).

Das → Sprüchebuch lobt den Einsatz von Ratgebern nachdrücklich (Spr 11,14; Spr 15,22; Spr 24,6; ähnlich auch Tob 4,18f. [Lutherbibel: Tob 4,19f.]); dabei ist denkbar, dass nicht einzelne Ratgeber gemeint sind, sondern ganze Gruppen (Müllner). Die Sprüche erwecken mehrheitlich den Eindruck, dass darin Ältere zu Wort kommen, die ihr Lebenswissen und ihre Erfahrung an Jüngere weitergeben (Spr 4,1-9; Spr 5,2; Spr 12,15; Spr 15,7; Spr 19,20; Spr 20,5; Spr 22,20). Wissen und Erfahrung werden also generationenübergreifend zur Verfügung gestellt (Liess); guter Rat wird auf diesem Wege zu etwas, das vererbt werden kann.

Ein ähnlicher Eindruck entsteht im → Sirach-Buch (Sir 6,23; Sir 25,4f. [Lutherbibel: Sir 6,24; Sir 25,6f.]). Neben zahlreichen Einzelaussagen (Sir 9,14; Sir 22,16; Sir 32,19; Sir 40,25 [Lutherbibel: Sir 9,21; Sir 22,19; Sir 32,24]) wird hier nun aber auch thematisiert, welche Gefahr von der Befragung falscher Ratgeber ausgeht (Sir 6,6; Sir 37,8-11 [Lutherbibel: Sir 37,9-12]). Besonders der Abschnitt Sir 37,7-15 (Lutherbibel: Sir 37,8-16) weist dabei eine komplizierte Textgeschichte auf; an ihr wird sichtbar, wie sich der Beratungsbedarf in der Einschätzung der Texttradenten verändert hat. Sah das Manuskript D den Ratgeber noch in enger Verbindung mit dem religiösen Lehrer, so ist der Ratgeber in Manuskript B zu einem rein weltlichen Experten geworden. Hier scheint nur noch die städtische Kultur wichtig zu sein; die vormals hergestellten Bezüge zur Landwirtschaft sind weggefallen (Sauer).

3. Qumran

Im Vergleich zu den alttestamentlichen Belegen ist auffällig, dass das Partizip Qal יועץ jô‘eṣ Berater / Ratgeber in den → Qumran-Texten nur zweimal belegt ist – und nur 1QH. Dem Beleg in Jes 9,5 nicht unähnlich, begegnet in den Hodajot / Lobliedern (1QH) 11,11 die Wendung פלא יועץ pælæ’ jô‘eṣ „wunderbarer Ratgeber“; dabei ist die Geburtsmetaphorik hier nicht auf eine messianische Figur bezogen, sondern dürfte typisch für die Darstellung von krisenhaften bzw. eschatologischen Ereignissen sein (Kumpmann). In 1QH 14,24 wird von der dämonischen Gestalt „Belial“ gesagt, er sei „wie ein Ratgeber mit dem Herzen“ der Menschen.

In weisheitlichen Aussagen gilt das Ratgeben als Mittel dafür, das Wohlwollen des Höhergestellten zu gewinnen (4Q416Instrb); gemeinsames Beraten gehört des Weiteren zu den grundlegenden Aufgaben und Funktionen der Gemeinde (1QS 6,3). Negativ ist das Verb konnotiert, wenn damit die Auflehnung gegen Gottes Gebote (CD 3,5f.) zum Ausdruck gebracht wird.

Das Nomen עצה ‘eṣāh hat wie seine Derivate den Schwerpunkt in der Regelliteratur. Es kann statisch und dynamisch gedacht werden. Um Rat kann gebeten werden (1QS 6,4.9). Rat ist ein festes Maß, anhand dessen etwas oder jemand geprüft (1QS 9,2) und gerichtet (CD 20,24) wird. Als schlecht gilt es, keinen Ratgeber zu haben (CD 5,17). Die Selbstbezeichnung der Qumran-Gemeinschaft lautet עצת היחד ‘eṣæt hajjaḥad (4Q177 14,5) und ist mit „Rat der Gemeinschaft“ wiederzugeben. Die Formulierung עצת קדש ‘eṣæt qādoš steht daneben im Sinne von „Rat / Ratgeber“ (1QH 15,13; 4Q286 1,7). Bemerkenswert ist, dass mit עצה ‘eṣāh „Rat“ und אַנְשֵׁי עֵצָה ’anšê ‘eṣāh „Männer von Rat“ Gruppen bezeichnet werden können, die beraten oder bestimmt werden; im Alten Testament dagegen ist ein אִישׁ עֵצָה ’îš ‘eṣāh einer, der einen Rat gibt (Jes 40,13; Jes 46,11) oder die Mahnung Gottes selbst (Ps 119,24).

4. Alter Orient

Hinweise auf Berater- bzw. Ratgeberfiguren finden sich auch in den Nachbarkulturen im Alten Orient, und anders als im Alten Testament haben die Ratgeber hier nicht nur menschliche, sondern auch göttliche Klienten (Horn). Ratgeber werden – soweit die Beleglage erkennen lässt – vor allem in erzählenden Texten erwähnt, selten dagegen in Rechenschaftsberichten von Königen, die auf ihre Regierungszeit zurückblicken. In weisheitlichen Texten stehen daneben gesammelte und tradierte gute Ratschläge, die einem gelingenden Leben dienen sollen. Hier gilt ganz grundsätzlich, dass jemand, der in etwas kundig ist, auch einen Rat geben kann.

4.1. Sumerische Texte

In sumerischen Texten finden sich Stellen, an denen der Weise Schuruppag seinem Sohn Ziusudra Ratschläge gibt mit dem Hinweis, der Rat eines Vaters sei etwas Kostbares (Rat des Schuruppag, Version der altbabylonischen Zeit: Z.6-13; Z.74-83; Z.144-153a). Auch von einem Rat unter Frauen wird erzählt; so gibt die alte Nindu der Göttin der Webkunst Uttu, einer Tochter Enkis, einen Rat (Enki, Ninsikila und Ninchursaga: Z.128-130). Dass umgekehrt die Jüngere die Ältere – hier die Tochter die Mutter – berät, ist in der Erzählung von Enlil und Ninlil belegt (Z.13-24). Weitere Ratschläge eines Einzelnen an einen Einzelnen finden sich in der Flutgeschichte (Rat eines Königs (?) an einen Menschen: II, Z.6’), in Lugalbanda II (Rat eines sprechenden Vogels an Lugalbanda: Z.209-212) und in der Erzählung Bilgamesch, Enkidu und die Unterwelt (Rat des Bilgamesch an Enkidu, bevor der in die Unterwelt hinabsteigt, um die Holzkugel und den Schläger des Bilgamesch wiederzuholen: Z.183). Vorstellungen von Ratgeberversammlungen in einem allgemeinen Sinne sind nachweisbar in Lugal ud me-lám-bi nir-ĝál (III, Z.116f.), Lugalbanda II (Z.290) und Bilgamesch und Akka (Z.3f.; Z.18f.). Möglicherweise klingt zudem die Vorstellung von einer weisen Frau als Ratgeberin im Preis der Getreidegöttin Nisaba an, die auch die Göttin der Schreibkunst und der Schulausbildung ist (Rat des Schuruppag, Version der altbabylonischen Zeit: Z.278f.).

4.2. Akkadische Texte

In akkadischen Texten gibt es zahlreiche Ratgeberszenen. Generell vor einem weisheitlichen Hintergrund spielen die Erzählung von einem in Misskredit geratenen Höfling, der nach vielen Leiden rehabilitiert wird (Der leidende Gerechte, Ludlul bēl nēmeqi: Tafel I, Z.43-120; Tafel II, Z.29-32) sowie die babylonische Theodizee, in der Ratschläge eines Freundes an einen Dulder in einer Zeit ergehen, in der der Rat Gottes fern ist (Z.34; Z.58; Z.68). In den Ratschlägen und Warnungen für rechtes und falsches Tun und Reden findet sich der Hinweis auf den Rat eines Gelehrten an den Schüler oder Sohn (Z.1-6). Auch im babylonischen Fürstenspiegel werden Ratgeber thematisiert; hier wird dem König gesagt, dass sich sein Land gegen ihn empören wird, wenn er auf seine Sachkundigen nicht achtet (Z.5), und umgekehrt wird Sachkundigen und Leibwächtern die Todesstrafe als Konsequenz für schlechtes Handeln und Bestechlichkeit angedroht (Z.45-49). In → Enuma Elisch wird Mummu als Berater für Apsu (Tafel I, Z.30-76) und Dumuduku als Berater für Lugalduku (Tafel VII, Z.100) benannt, im altbabylonischen → Atra-Chasis-Mythos Enlil als Ratgeber der Götter (I, Z.41-46), im Gesang von Ullikummi Ea als Ratgeber in der Götterversammlung (Vieyra). Enuma Elisch berichtet von Götterberatungen bei Essen und Getränken (Tafel III, Z.1-10; Tafel III, Z.131-139), und in Etanas Himmelsflug heißt es aus einer Zeit, in der es noch keine Beratung unter den Menschen gab (M, Kol. I, Z.13’), dass die großen Anunnaki, die Götter der Unterwelt, die das Schicksal bestimmen, zusammensaßen und ihren Rat für das Land hielten (Tafel I, Z.9f.).

Im → Gilgamesch-Epos wird die Mutter des Gilgamesch als die bezeichnet, die alles weiß und Träume zu deuten vermag (Pi, Z.15); hier wird auch von der Ratgebertätigkeit eines Jägers gegenüber seinem Sohn erzählt (Tafel I, Kol. iii, Z.25). Gilgamesch selbst hört auf die Rede seiner Ratgeber (Yv, Z.200; Tafel II, Uruk-Fragment, Rs. vi, Z.13) und lässt sich von den Ältesten im Blick auf seinen Weg beraten (Tafel III, Kol. i, Z.1). Im weiteren Verlauf der Erzählung fordert Chumbaba Gilgamesch auf, mit Enkidu zu beraten (Tafel V, Kol. i., Z.1-4), findet eine Beratung unter Göttern statt (Tafel VII, Kol. i., Z.1), befolgt Gilgamesch den Rat eines Skorpionenmenschen (Tafel IX, Kol. iv, Z.44f.) und wird zum Gegenstand der Beratung einer Schenkin mit sich selbst (Tafel X, Kol. i, Z.12f.). Schließlich fordert Ea die Götter auf, über Utnapischtim zu beraten (Tafel XI, Z.188), bevor Gilgamesch Enkidu einen Rat für das Betreten der Unterwelt gibt (Tafel XII, Z.10-12).

Im Anzu-Epos wird Anzu vom Vater der Götter betrachtet, der sich dabei mit Ea, dem Herrn des Verstandes, berät (Tafel I, Vs., Z.42-45). Ea selbst wird im Bazi-Mythos als Ratgeber der Götter bezeichnet, der als Vater zum Gott Bazi spricht (Z.13). In der Erzählung von Ischum und Erra gilt der Sitz des Götterkönigs als Ort des Rates (Tafel IV, Z.127). Zuvor hatte Ischum zu Erra gesagt: „Du gibst die Ratschläge, und Anum hört auf dich.“ (Tafel III, Fragment D, Z.2-11); gegen Ende dann wird Ischum selbst als Berater von Erra bezeichnet (Tafel V, Z.40f.).

4.3. Aramäische Texte

Hier ist zunächst ein Beleg aus einer Wandinschrift von Tell Dēr ‘Allā (→ Sukkot; Kombination B: „Verstehst du dich nicht auf die Schreibkunst …?“) zu nennen, der wegen des unklaren Kontextes schwer zu deuten ist. Lesbar ist die Frage „Berät sich denn nicht mit dir oder holt sich nicht bei dir einen Ratschlag der Thronende?“ Angesprochen ist offenbar ein Ratgeber in den Diensten eines Königs.

Deutlicher wird das, was sich mit der Gestalt des → Achikar verbindet. Die Erzählung spielt in der Zeit der Assyrerkönige → Sanherib (704-681 v. Chr.) und → Asarhaddon (680-669 v. Chr.) und hat mit Achikar eine Hauptfigur, die als „weiser und erfahrener Schreiber“ (Aḥ 1,1.12), als „Ratgeber von ganz Assyrien“ (Aḥ 1,2.12) und „Bewahrer des Siegels des Sanherib“ (Aḥ 1,3; vgl. Aḥ 2,19) bezeichnet wird. Der Nachweis seiner Historizität ist bisher nicht gelungen; denkbar ist, dass es sich bei ihm um die Figur eines idealen Weisen handelt, der literarischen Gestalten wie → Josef, → Daniel und → Ester nahesteht. Achikar kann als Repräsentant der Emanzipation der Aramäer im assyrischen Staat gelten, der eine neue, auch politisch wirksame Elite vor Augen führt (Niehr). Erzählt wird, dass Achikar aufgrund seines Alters sein Amt nicht mehr ausüben kann und Nadin, den Sohn seiner Schwester, als seinen Nachfolger vorschlägt. Der aber hat seinerseits das Ziel, Achikar aus dem Weg zu schaffen. Dafür setzt er das Gerücht von einer Verschwörung in Umlauf und behauptet, Achikar habe nach dem Leben des Herrschers getrachtet. Der Offizier Nabusumiskun soll Achikar dafür im Auftrag des Königs umbringen, doch war Nabusumiskun vor einiger Zeit von Achikar aus Todesgefahr errettet worden, weshalb er Achikars Leben schonen und an seiner Statt einen Sklaven hinrichten will. Hier bricht die Erzählung ab.

Die Figur des Achikar und sein Neffe begegnen des Weiteren im → Tobit-Buch (vgl. Tob 1,21-22; Tob 2,10; Tob 11,19; Tob 14,10 [nicht in Lutherbibel]), und indem dort auf die verwandtschaftlichen Beziehungen zu Tobit hingewiesen wird, wird der Aramäer Achikar als Mann jüdischen Glaubens dargestellt. Auch hinter der Gestalt des → Achior im Judit-Buch (vgl. Jdt 5,5-6,21; Jdt 14,5-10 [Lutherbibel: Jdt 14,5-6]) dürfte Achikar stehen. Die weitere Wirkungsgeschichte ist weit verzweigt (Degen) und reicht bis in die Erzählung vom weisen Ḥaiḳar aus den Erzählungen aus 1001 Nacht.

4.4. Ägyptische Texte

Aus den erzählenden Texten aus Ägypten sind zunächst Hinweise auf Beratergremien zu nennen, so in der Erzählung des Sinuhe (§25, Z.16), in der Erzählung des weisen Mi’jare’ in der Unterwelt (Papyrus Vandier: Rto. I,1-II,12) und im Mythos von der Vernichtung des Menschengeschlechts, in dem Re zu Beginn eine Götterversammlung einberuft (I.2, V.10-28). Ganz grundsätzlich wird – ebenfalls in der Erzählung des Sinuhe – das Herz eines Menschen als Ratgeber bezeichnet (§25, Z.13). In weisheitlichen Kontexten kann dazu aufgerufen werden, einen Rat, der in der Ratsversammlung gegeben wurde, auch auszuführen (Die Lehre des Ptahhotep: §15, Z.249f.) und darauf zu achten, dass gute Ratschläge erteilt werden (ebd. I, Z.515). Hier werden die Ratgeber gelegentlich durch einen narrativen Eingangsteil explizit eingeführt, so etwa der medizinische Berater in der Lehre des Anchscheschonqi (1,7-12), oder sie werden im Vorlauf zu den Ratschlägen – möglicherweise vom Belehrten selbst – kurz erwähnt (Papyrus Lansing: Das Lob des Schreiberberufes in einer ägyptischen ‚Schülerhandschrift‘ aus dem ausgehenden Neuen Reich, 1.1-2.3). An anderen Stellen sind sie indirekt als im Amt erfahrene Menschen (Die Lehre des Amenemope: I, Z.1-13) oder als Ratgeber in Sachen Erziehung (Die Lehre Amunnachts, Einl.: V.1; vgl. Kap. II, V.28) erkennbar.

Für die Historiographie von herausragender Bedeutung ist die Karnak-Inschrift von Thutmosis III., die sich an der Nordwand des östlichen Annalensaals im Amuntempel befindet. Der Pharao berichtet hier von der Planung und Durchführung eines Feldzuges nach Palästina, den er 1457 v. Chr. unternahm, um → Megiddo einzunehmen (Sternberg-el Hotabi). In Z.18-49 findet sich der Bericht von einem Kriegsrat in Jehem (Jimma), in dem nach der Erhebung der Lage die Diskussion um die Auswahl der Marschroute geschildert wird. Thutmosis III. möchte die Feinde damit überraschen, dass er den Weg über das Gebirge wählt und so im Rücken der Feinde steht. Davon aber raten seine Berater ab, weil die genaue Position der Feinde unklar sei und die Möglichkeit bestünde, bereits im Gebirge in einen Kampf verwickelt zu werden. Thutmosis III. aber entscheidet gegen den Rat, setzt seinen Plan um und vermag die Feinde zu überraschen, die sich daraufhin in die Stadt zurückziehen. Nach einer Belagerung, die fünf oder sieben Monate dauerte, gaben die Belagerten auf. Der Textabschnitt endet mit einer umfangreichen Beuteliste. Die Beratungsszene zielt darauf, den Pharao als den klügsten in der Runde zu glorifizieren.

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