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Andere Schreibweise: Ra‘ma; Raamah (engl.)

(erstellt: Februar 2010)

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1. Der Name

Ragma ist die Wiedergabe des hebräischen Namens רַעְמָה ra‘māh. Wenn dem hebr. Konsonanten ע, wie des Öfteren, ein semitisches ġ entspricht, lässt sich ra‘māh mit dem in einer minäischen Inschrift belegten rgmtm – wahrscheinlich als ragmatum zu lesen – identifizieren. Für die Entsprechung des biblischen Ragma mit rgmtm spricht auch die Septuaginta, die רַעְמָה ra‘māh in 1Chr 1,9 mit Ρεγμα regma und in Ez 27,22 mit Ραγμα ragma transkribiert.

2. Ragma, Sohn des Kusch

Ragma ist nach den Völkerlisten von Gen 10,7 (רַעְמָה ra‘māh) und 1Chr 1,9 (רַעְמָא ra‘mā’) ein Sohn des → Kusch, ein Enkel des → Ham (vgl. Gen 10,6; 1Chr 1,8) und der Vater von → Saba und → Dedan. Der weitere Kontext (Gen 10,13-20) macht deutlich, dass es sich weniger um eine historische Person als vielmehr um den Stammvater eines zu den Hamiten zu rechnenden Volksstammes handelt.

3. Ragma, die Stadt

In Ez 27,22 werden Kaufleute von Ragma und Saba als Händler von → Balsam, → Edelsteinen und → Gold aufgeführt. Der Name ist am ehesten als Bezeichnung für eine Stadt zu verstehen, die im südlichen Saudi-Arabien zur nördlichen Grenze Jemens hin zu lokalisieren ist. Auf diese im Süden der Oase naǧrān (andere Schreibweise: nadschrān) gelegene Stadt Ragma, die mit der Ruine uchdūd identisch sein dürfte, ging später die Bezeichnung der Oase naǧrān über, während der ursprüngliche Name ragmatum verschwand.

In der Antike war die in der Oase naǧrān gelegene Stadt rgmtm eine bedeutende Station an der Weihrauchstraße, die von mārib, der Hauptstadt des Sabäerreiches, nach Norden über Dedan bis hin zur Mittelmeerküste führte.

Literaturverzeichnis

1. Lexikonartikel

  • The Anchor Bible Dictionary, New York 1992 (Raamah)

2. Weitere Literatur

  • Rüger, H.P., Das Tyrusorakel Ez 27 (maschinenschriftliche Dissertation, unveröff.), Tübingen 1961, 98-103.
  • Saur, M., Der Tyroszyklus des Ezechielbuches (BZAW 386), Berlin 2008, 209.
  • Westermann, C., Genesis 1-11 (BKAT I/1), Neukirchen-Vlyun 3. Aufl.1983, 681-684.
  • Zimmerli, W., Ezechiel 25-48 (BKAT XIII/2), Neukirchen-Vluyn 1979, 624-661, hier: 656.

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