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Plan Gottes

Gott leitet und bestimmt das Leben des Einzelnen wie auch den Fortgang der Geschichte.

Nach biblischer Überzeugung ist der Gott Israels zugleich der Herr der Welt. Er lenkt die Geschichte des Einzelnen und der Menschengemeinschaft nach seinem göttlichen Ratschluss, während die Völker seine Absichten zu durchkreuzen versuchen.
Dem Plan Gottes wird in den weisheitlichen Texten der Bibel (Weisheit) häufig das menschliche Planen gegenüber gestellt, das sich als vielfältig und unsicher (Psalm 94,11; Sprichwörter 21,30) oder sogar als eigensüchtig und vergänglich (Psalm 146,4) erweist. Dagegen ist der göttliche Ratschluss für den Menschen ein verlässlicher Wegweiser durch das ganze Leben bis an sein Ende (Psalm 73,24). Gott kann Menschen sogar gegen ihre eigenen Absichten in den Dienst seines göttlichen Plans stellen (1. Mose/Genesis 50,20). Das Buch Hiob betont aber auch, dass der Mensch die göttliche Lenkung der Welt nicht ergründen kann.
In der Verkündigung des Propheten Jesaja wird die Vorstellung vom göttlichen Plan im weltpolitischen Zusammenhang entfaltet. Dadurch wird deutlich, dass Gott nicht nur das Leben des einzelnen Menschen bestimmt, sondern im Strafgericht auch gegen die fremden Völker und sogar gegen das eigene Volk am Werk ist. Nach diesem Verständnis ist der mächtige Perserkönig Kyros II. lediglich ein Werkzeug des göttlichen Geschichtshandelns (Jesaja 46,11). Im Rückblick erkennt Israel, dass die Katastrophe der Niederlage gegen die Babylonier und der Wegführung in die Verbannung nur einen Moment in einem umfassenderen Zusammenhang darstellt, in dem sich der HERR als treuer und zuverlässiger Gott Israels erweist. Die Abfolge von heilvollen und unheilvollen Ereignissen bekommt einen Sinn, wenn sie als Verwirklichung eines von Gott bestimmten Geschichtsplans verstanden wird. Darum kann Gottes Ratschluss in der Weltgeschichte mit der sinnvollen Reihenfolge landwirtschaftlicher Tätigkeiten verglichen und sein Geschichtshandeln mit dem planvollen Einsatz geeigneter Arbeitsgeräte verdeutlicht werden (Jesaja 28,23-29).
Die Propheten können den Menschen die Augen für Gottes Wirken öffnen. Denn Gott tut nichts, ohne seinen Plan vorher den Propheten mitzuteilen (Amos 3,7).


(Quelle: ​BasisBibel. Das Neue Testament und die Psalmen, © 2012 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart)

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