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Petrusbrief, Zweiter

Andere Schreibweise: Der Zweite Petrusbrief / Der Zweite Brief des Petrus / Second Epistle of Peter (engl.)

(erstellt: Dezember 2018)

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1. Ein Brief gegen die Ungeduldigen

Der 2. Petrusbrief (2Petr) richtet sich an Gemeinden, die aufgrund des noch nicht eingetretenen Weltendes mit Anfragen an ihren Glauben konfrontiert wurden. Während → Paulus Mitte des 1. Jh.s n. Chr. noch davon ausgehen konnte, dass die Wiederkunft Christi so zeitnah erfolgen würde, dass er sie noch selbst erleben sollte (1Thess 4,15-17; 1Kor 15,51-52), wurde diese Annahme umso zweifelhafter, je länger das Ende der Zeiten auf sich warten ließ. Das Ausbleiben der → Parusie wurde daher als Argument gegen die Glaubwürdigkeit der christlichen Botschaft angeführt und dort, wo der Ausblick auf eine baldige Wiederkunft Christus selbst zugeschrieben wurde, nicht nur gegen die Apostel und andere Verkünder in der Nachfolge Jesu gerichtet, sondern dem in den Augen der Kritiker fragwürdigen Erlöser angelastet. Die ausbleibende Parusie stellte Jesus selbst und mit ihm die Botschaft des Christentums in Frage.

Bibelkundlich relevant sind insbesondere die Schilderung der Verklärungsszene in 2Petr 1,16-18, polemische Spitzen der Ketzerpolemik wie das Wort vom Hund, der zu seinem Erbrochenen zurückkehrt (2Petr 2,22), sowie die Einlassungen zur Parusie in 2Petr 3.

2. Theologische Schwerpunkte

Die Theologie des Zweiten Petrusbriefes ist → Eschatologie. Der Brief widmet sich einer zentralen Herausforderung der frühen Gemeindegeschichte, nämlich der Bewältigung der Parusieverzögerung. Damit bezeugt er theologiegeschichtlich den wichtigen Schritt von einer Glaubenswirklichkeit, die von einer enthusiastischen Ausrichtung auf die akute Vollendung der Welt und den daraus resultierenden ethischen Implikationen geprägt wurde, hin zu einer Stabilisierung, die von Ausdifferenzierungen und einer auf Kontinuität zielenden Nüchternheit der Gemeinderealität bestimmt wurde.

3. Konstruierte und reale Kommunikation

3.1. Autor und Erzähler des Textes

Die Einstufung des Zweiten Petrusbriefes als Pseudepigraph wird in der Forschung nur noch von Einzelstimmen bestritten (vgl. die Literatur bei Callan, 2014, 166 Anm. 2). Auch Versuche, den Text trotz dessen posthumer Abfassung mit allerlei Einschränkungen versehen thematisch auf → Petrus zurückzuführen (z.B. Davids, 2014, 194-195), überzeugen nicht. Obschon keine Schriften des Apostels Petrus auf uns gekommen sind, wird als Argument gegen eine petrinische Verfasserschaft des Zweiten Petrusbriefes neben der zeitlichen Ansetzung aufgrund der intertextuellen Einordnung sowie der Theologie und der diesen zugrundeliegenden Schwierigkeiten zu Recht auch der Stil des Textes angeführt (zur Stilanalyse vgl. Kraus, 2001).

Der Brief ist in vergleichsweise gutem Griechisch verfasst worden und setzt eine hellenistische Grundlagenbildung voraus. Wenngleich wir über die sprachlichen und intellektuellen Möglichkeiten des Apostels kaum gesicherte Angaben machen können, scheint fraglich, ob er sich eines solchen Griechisch bediente. Gegen die Niederschrift durch den Apostel Petrus spricht vor allem, dass sich Zweite Petrusbrief in Stil und Form deutlich vom → Ersten Petrusbrief unterscheidet, obwohl dieser in 2Petr 3,1 ausdrücklich dem Apostel zugeschrieben wird.

Während Petrus als angeblicher Verfasser des Briefes gleichsam als Erzähler fungiert und etwa auf seine Vita zurückblickt, ist er gerade nicht der reale Autor des Schreibens. Dieser hat nicht nur den 1. Petrusbrief gekannt, sondern sich bei der Abfassung des Textes auch des → Judasbriefs bedient. Dem Apostel könnte der Brief demnach nur zugeschrieben werden, wenn nicht nur der 1. Petrusbrief von Petrus, sondern auch der Judasbrief vom Herrenbruder → Judas bzw. einem Zeitgenossen gleichen Namens stammen würden und sich Petrus nicht scheute, große Teile seines Gemeindeschreibens einem anderen frühchristlichen Text zu entlehnen.

Außerdem ist das oben skizzierte Problem der verzögerten Parusie zur Zeit des Apostels Petrus noch nicht zu beobachten und stellt eine Herausforderung dar, die frühestens ab dem Ende des 1. Jh.s n. Chr. auftrat und auch etwa die Abfassung des → 2. Thessalonicherbriefs veranlasste. Die Argumentation der Gegner setzt gar den Tod der Vätergeneration voraus (2Petr 3,4).

Der angebliche Verfasser, der sich als Symeon Petrus sowie als Sklave und Apostel Christi vorstellt (2Petr 1,1), identifiziert sich selbst mit dem Autor des 1. Petrusbriefs (2Petr 3,1), tritt uns aber nicht als Zeuge für die Leiden Christi oder als hierarchisch gleichgestellter Mitältester (1Petr 5,1) entgegen, sondern als Autoritätsperson, die als Garant der Offenbarung durch Christus auftreten kann. Ausweis seiner Glaubwürdigkeit ist die Begebenheit auf dem Berg der Verklärung. Darüber hinaus erfahren wir wenig über die Vita des Apostels, der sich innerhalb der vorgestellten Abfassungssituation am Ende seines Lebens wähnt. Sein Tod scheint unmittelbar bevorzustehen.

Über den tatsächlichen Autor des Briefes können wir nichts sagen, was uns der von ihm verfasste Text nicht unter der Hand verrät. Abgesehen von seinem Griechisch, der Form seines Briefes und den theologischen Themen, die ihn bewegten, bleibt er für uns unkenntlich.

3.2. Zeiten und Orte

Über die Vorstellungen, die sich der reale Autor des Textes vom Todesjahr des Apostels machte, können wir keine Angaben machen. Unter der Voraussetzung heutiger Annahmen zu Petrusʼ Ableben ergäbe sich als fiktiver Zeitpunkt der Niederschrift ein Abfassungsjahr in den 60er-Jahren des 1. Jh.s n. Chr., sofern man annehmen dürfte, dass die Einschätzung des fiktiven Verfassers, er stehe am Ende seines Lebens, verlässlich wäre.

Realiter wurde der Brief einige Dekaden später abgefasst. Zu dem Urteil, dass die „Bestimmung der Abfassungszeit in der Literatur […] bei keiner neutestamentlichen Schrift so weit wie beim zweiten Petrusbrief“ (Broer, 2016, 670) schwanke und der Zeitrahmen eine Spanne zwischen 60 und 160 n. Chr. umfasse, gelangt man allerdings nur, wenn man die Ausreißer, die den Brief zu Lebzeiten des Apostels datieren, nicht ausklammert. Der reale Autor des Textes kannte den 1. Petrusbrief und den Judasbrief. Erstmalig sicher bezeugt wird das Schreiben erst von Origenes (vgl. Grünstäudl, 2013, 52-74). Wenngleich damit nur eine relative Chronologie abgesichert werden kann und die Datierung von der Einordnung der dem 2. Petrusbrief vorausliegenden Texte abhängt, empfiehlt es sich doch kaum, den 2. Petrusbrief vor dem 2. Jh. n. Chr. zu datieren.

Geht man von Origenesʼ Werken als Terminus ad quem aus, öffnet sich für die zeitliche Einordnung allerdings immer noch ein weites Feld. Maßgeblich für eine Eingrenzung ist insbesondere das Verhältnis zur → Petrusapokalypse. Wolfgang Grünstäudl hat den 2. Petrusbrief in Abhängigkeit von der Petrusapokalypse gedeutet (Grünstäudl, 2013, 97-144) und den Brief unter Voraussetzung einer Priorität von Justins Dialogus cum Tryphone gar im Zeitraum zwischen 160 und 180 n. Chr. angesiedelt (Grünstäudl, 2013, 74.219).

Nach Jörg Frey ist der Textbestand für einen Vergleich mit Justin allerdings zu klein. Da er sich aber hinsichtlich der Priorisierung der Petrusapokalypse Grünstäudl zögernd anschließt und sich seines Erachtens überhaupt keine Rezeption des Textes im 2. Jh. nachweisen lässt, datiert er den 2. Petrusbrief auf 140-160 n. Chr. (Frey, 2015, 142-144.170-173.186). In den Einleitungswerken setzt man den 2. Petrusbrief, der gern als jüngster Text des NT angesehen wird, tendenziell um 120 n. Chr. an, allerdings unter der Annahme, das Schreiben liege der Petrusapokalypse voraus (vgl. etwa Gielen, 2013, 533; Pilhofer, 2010, 469; Roloff, 2003, 222; Schnelle, 2013, 504, favorisiert einen Richtwert um 110 n. Chr.).

Vermutlich wird man den Abhängigkeitsverhältnissen der frühchristlichen Texte tatsächlich eher gerecht, wenn man den 2. Petrusbrief im ersten Drittel des 2. Jh.s n. Chr. ansiedelt, mindestens dann, wenn in 2Tim 3,1 bereits 2Petr 3,3 verarbeitet wurde.

Der fiktive Abfassungsort wird im Brief nicht ausdrücklich erwähnt. Setzte der reale Autor voraus, dass Petrus in → Rom starb, könnte im Hinweis des angeblichen Verfassers auf sein nahendes Ende ein Fingerzeig auf die Hauptstadt des Imperiums als Abfassungsort impliziert sein. Über den realen Abfassungsort können wir so wenig gesicherte Aussagen machen wie über die Provenienz des Autors. W. Grunstäudl hat sich unter Voraussetzung seiner Hypothesen zur Intertextualität des Schreibens für → Alexandria als kulturelle Heimat des Textes ausgesprochen (Grünstäudl, 2013, 234-286). Die Berührungen mit dem Werk von Clemens Alexandrinus reichen jedoch nicht aus, um diese Annahme abzusichern.

3.3. Adressaten und Leser des Textes

Die Einbindung des Schreibens in das Korpus der → Katholischen Briefe wird durch die allgemein gehaltene Adressatenangabe gestützt. Der Petrus des Briefes wandte sich zumindest nicht ausdrücklich an eine oder mehrere konkrete Gemeinden, sondern an all jene, „die uns gleichermaßen geehrt Glauben erlangten in der Gerechtigkeit unseres Gottes und Retters Jesu Christi“ (τοῖς ἰσότιμον ἡμῖν λαχοῦσιν πίστιν ἐν δικαιοσύνῃ τοῦ θεοῦ ἡμῶν καὶ σωτῆρος Ἰησοῦ Χριστοῦ / tois isotimon hēmin lachousin pistin en dikaiosynē tou theou hēmōn kai sōtēros Iēsou Christou; 2Petr 1,1). Damit entzog sich der Text zunächst einer Überprüfung seiner Adressatenangabe oder der Einordnung in einen konkreten Kontext.

2Petr 3,15 erwähnt einen an die Adressaten verfassten Brief des Paulus, der sich von πάσαις ταῖς ἐπιστολαῖς / pasais tais epistolais (2Petr 3,16), also allen anderen bekannten Briefen des Völkerapostels unterscheidet. Die orthonymen wie die pseudepigraphischen Paulusbriefe sind zumeist an einzelne Gemeinden oder Personen adressiert, Ausnahmen bilden der → Epheserbrief mit seiner ursprünglich offenen adscriptio und der → Galaterbrief, der sich an mehrere Gemeinden wendet (mit Einschränkungen auch der → 2. Korintherbrief). In beiden Briefen spielt die Wiederkunft Christi keine zentrale Rolle. Falls sich 2Petr 3,15 auf einen uns bekannten Brief bezieht, wäre dieser folglich mit einer konkreten Adressatengemeinde verbunden, was 2Petr 3,15 auch implizit voraussetzt.

Da sich περὶ τούτων / peri toutōn („über diese“; 2Petr 3,16) auf die Parusie bezieht, wird man davon ausgehen müssen, dass auch der in 2Petr 3,15 angesprochene Brief diese Thematik aufgriff. Während 1Thess 4 und 1Kor 15 die baldige Wiederkunft Christi zum Bestandteil der Argumentation machten und damit die Grundlage für die mit der Naherwartung verbundene Kritik legten, bemühte sich der 2. Thessalonicherbrief auf seine Weise, der Kritik zu begegnen, weshalb er theologisch dem 2. Petrusbrief ähnelt, wenngleich er eine andere pragmatische Strategie verfolgt.

Da 2Petr 3,15 anmerkt, in besagtem „Paulusbrief“ werde die σωτηρία / sōtēria (Heil, Rettung) in Zusammenhang mit der Parusie thematisiert, wird man zunächst auf die Briefe an die Thessalonicher verwiesen. Denn sowohl 1Thess 5,9 als auch 2Thess 2,13 erwähnen im Kontext der Erörterungen über die bis zur Wiederkunft verbleibende Zeit die Rettung der Gläubigen. Aber auch Röm 13,11 kommt in Zusammenhang mit der noch ausstehenden Parusie auf die σωτηρία / sōtēria zu sprechen (Röm 13,12-14). In 1Kor 15 wird diese begrifflich dagegen nicht angesprochen, lediglich 1Kor 15,2 könnte man im weiteren Kontext anführen. Die Behauptung in 2Petr 3,16, alle eschatologischen Einlassungen in Paulusʼ Briefen würden die Rettung der Gläubigen verkünden, lässt sich allerdings auch rein inhaltlich auffassen. Dann käme auch Korinth als hypothetische Adressatengemeinde in Betracht, um nicht von Briefen zu sprechen, die möglicherweise nicht mehr existent sind.

Die Behauptung, manches in Paulusʼ Briefen sei missverständlich (δυσνόητά τινα / dysnoēta tina; 2Petr 3,16), muss den 2. Thessalonicherbrief nicht grundsätzlich ausschließen, bezieht sich aber doch vorrangig auf jene Texte, die eine Naherwartung implizieren. Das führt zum → Ersten Korintherbrief und zum → Ersten Thessalonicherbrief zurück, wo οἱ ζῶντες / hoi zōntes („die Lebenden“) bzw. οἱ περιλειπόμενοι / hoi perileipomenoi („die Übrigbleibenden“; 1Thess 4,15.17) angesprochen werden und folglich wie in 1Kor 15,51-52 die Parusie zu Lebzeiten der Apostel vorausgesetzt wird. Berücksichtigt man, dass 2Petr 3,10 wie 1Thess 5,2 das Wort vom Dieb in der Nacht bemüht, zeigt sich eine weitere Parallele mit dem 1. Thessalonicherbrief. Zwar kann der Autor des 2. Petrusbriefes das Herrenwort auch der Überlieferung der Evangelien (vgl. Mt 24,43, außerdem Lk 12,39; Apk 3,3; Apk 16,15) oder anderen, uns unbekannten Quellen entnommen haben, mit 1Thess 5,2 teilt 2Petr 3,10 allerdings unter den bekannten Texten die meisten formalen Merkmale. Wenn in 2Petr 3,11 der heilige Lebenswandel angesprochen wird, könnte sich das den Mahnungen in 1Thess 5,4-8 verdanken. Obwohl 2Petr 3,9 enge Berührungen mit Röm 2,4.12 zeigt, ist bei dem Paulusbrief, der über die Rettung der Gläubigen spricht, im uns überlieferten Textbestand daher zuvorderst an den 1. Thessalonicherbrief zu denken.

Eigentümlich genug ist, dass 2Petr 3,15 eine konkrete Adressierung des Schreibens impliziert, die Adressaten im Präskript geographisch aber nicht spezifiziert. Erschwerend kommt hinzu, dass 2Petr 3,1 die Identität der Adressaten mit jenen des 1. Petrusbriefs voraussetzt, die dieser in Kleinasien lokalisiert. Die vorausgesetzte Kommunikationssituation bleibt daher erklärungsbedürftig. Der Befund zu 2Petr 3,15 auf Basis der uns bekannten Texte und die Notiz in 2Petr 3,1 lassen sich schlecht miteinander vereinbaren.

Beide Erwähnungen der vorgeblich an die Adressaten gerichteten Briefe könnten daher für die Lesergemeinde transparente literarische Verweise darstellen, die gar keinen Rückhalt in der spezifischen geographischen Situierung einer konkreten Gemeinde haben mussten. Mit dieser Annahme enthebt man sich nicht nur der Notwendigkeit, einen Paulusbrief zur Parusie an eine Gemeinde in Kleinasien zu postulieren, man kann auch die offene adscriptio als eine Adressierung einordnen, die dieser Varianz gerecht werden sollte. 2Petr 3,1 würde dann den 2. Petrusbrief formal mit dem 1. Petrusbrief in Verbindung bringen, 2Petr 3,15 dagegen thematisch mit dem 1. Thessalonicherbrief (und evtl. dem 1. Korintherbrief). Falls auch die Auseinandersetzung des 2. Thessalonicherbriefs mit der Problematik anklingt, würde der 2. Petrusbrief sich als zweiter Versuch darstellen, der Parusiekritik Herr zu werden, nachdem die Strategie des 2. Thessalonicherbriefs möglicherweise gescheitert war.

In jedem Fall lässt sich die nur in Andeutungen greifbare Adressatengemeinde nicht ohne Weiteres mit der Lesegemeinde identifizieren. Wie weit verbreitet die Kritik an der Überlieferung war, die mindestens scheinbar eine baldige Wiederkunft Christi verkündete, und ob es sich gar um ein „katholisches“ Phänomen handelte, lässt sich nicht mehr eruieren, so wenig wie die Frage zu beantworten ist, wo die intendierten Leser des Autors zu suchen sind. Realiter dürften jedenfalls trotz der geographisch unkonkreten adscriptio eine oder mehrere konkrete Gemeinden angesprochen gewesen sein, in denen das Problem der Parusieverzögerung virulent war.

4. Ein Stück frühchristliche Literatur

Die Integrität des 2. Petrusbriefes ist in der aktuellen Forschung unbestritten. Teilungshypothesen haben im Text keinen hinreichenden Anhaltspunkt.

4.1. Quellen und intertextuelle Adaptionen des Textes

Der 2. Petrusbrief greift bereits auf eine Reihe von frühchristlichen Quellen zurück (zur Diskussion vgl. etwa Gilmour, 2002). Nicht nur der etwas überladen wirkende Bilderreichtum der Ketzerpolemik verdankt sich zu großen Teilen dem Judasbrief, auch darüber hinaus ist der Einfluss des Vorläufers unverkennbar (zur Abhängigkeit des 2. Petrusbriefes vom Judasbrief vgl. Callan, 2004). Übernahmen aus anderen Briefen sind in der pseudepigraphischen Briefliteratur des Neuen Testamentes nicht ungewöhnlich, wobei die Funktion der Adaptionen variieren kann. Aber während der Epheserbrief und der 2. Thessalonicherbrief mit dem → Kolosserbrief bzw. dem 1. Thessalonicherbrief auf Texte zugreifen, die unter dem gleichen Verfassernamen verfasst wurden, geht das aus dem Judasbrief entnommene Material auf ein Schreiben zurück, das vorgibt, von einem anderen Autor als dem des 2. Petrusbriefes zu stammen. Wie sollten sich die ersten Leser des später entstandenen Textes dessen Niederschrift vorstellen, wenn sie auch den Judasbrief kannten?

Ein Vergleich von 2Petr 3,2-3 und Jud 17-18 zeigt, dass die vorgebliche Abfassungssituation des 2. Petrusbriefes so konstruiert wurde, dass der Brief innerhalb der Konstruktion zeitlich früher als der Judasbrief verschriftlicht sein will. Im Rahmen der konstruierten Abfolge zitiert der Judasbrief demnach den 2. Petrusbrief. Der 1. Petrusbrief wird dagegen als ein dem 2. Petrusbrief vorausliegendes Schreiben verstanden. Ähnlichkeiten der Präskripte des 1. Petrusbriefs und des 2. Petrusbriefes, insbesondere der salutatio, lassen nämlich geraten erscheinen, den 1. Petrusbrief als den in 2Petr 3,1 erwähnten früheren Brief des angeblichen Verfassers Petrus anzunehmen. Im Gegensatz zum Judasbrief hat der 1. Petrusbrief bei der Gestaltung des 2. Petrusbriefes allerdings kaum Spuren hinterlassen. Dieses Ungleichgewicht muss bei der Einordnung der pragmatischen Funktion des Schreibens berücksichtigt werden.

Bemerkenswert ist auch, dass 2Petr 3,16 neben dem spezifischen, an die Adressaten gerichteten Schreiben, mehrere Paulusbriefe voraussetzt, von denen einzelne die Parusie thematisieren, andere nicht. Eine klar umrissene „Sammlung“ von Paulusbriefen muss man deswegen nicht postulieren. Welche Paulusbriefe die dem Autor des 2. Petrusbriefes bekannte Gruppe umfasste, lässt sich kaum mit einiger Sicherheit sagen.

Der Hinweis auf die Paulusbriefe macht jedenfalls deutlich, was sich schon beim Rückgriff auf den 1. Petrusbrief zeigte: Der Autor des 2. Petrusbriefes kannte verschiedene frühchristliche Briefe nicht nur dem Vernehmen, sondern auch dem Inhalt nach, verarbeitete sie aber ganz unterschiedlich. Der Umgang mit dem Judasbrief bildete dabei die Ausnahme. Diese Einsicht könnte gegebenenfalls auch für die Analyse anderer frühchristlicher Pseudepigraphen leitend sein, nicht nur für die Lektüre des Epheserbriefs. Mindestens für den 2. Petrusbrief wird man aber annehmen dürfen, dass der Text in der literarischen Zeit des frühen Christentums entstand, als man bereits unterschiedliche intertextuelle Verweise in die eigene Abhandlung einband.

Ob die Erzählung über die Verklärung Jesu schon vor dem → Markusevangelium bestand, lässt sich nicht mehr einwandfrei klären. Als die Hypothese, die mit weniger Voraussetzungen arbeitet, dürfte jedenfalls die Annahme gelten, dass der Autor des 2. Petrusbriefes mindestens ein synoptisches Evangelium kannte. Wenngleich eine Entscheidung nicht leicht zu fällen ist, sprechen die meisten Anhaltspunkte für das → Matthäusevangelium (vgl. Miller, 1996; Grünstäudl, 2013, 34; Callan, 2014, 166-172), weil die Schilderung der Verklärungsszene die größte Nähe zur Version dieses Evangeliums aufweist und sich einzelne andere Berührungspunkte zwischen den beiden Werken zeigen. Unter Voraussetzung dieser Annahme dürfte dann auch die synoptische Endzeitrede Relevanz für die Argumentation des 2. Petrusbriefes gewonnen haben. Denn man konnte die Figurenrede innerhalb des Evangeliums so verstehen, als habe Jesus selbst eine baldige Parusie angekündigt.

4.2. Die Gattung des Textes: Fiktion oder Täuschung?

Das Präskript kennzeichnet den 2. Petrusbrief als Brief, wenngleich der Text das → Briefformular nur eingeschränkt realisiert. Das Schreiben endet in 2Petr 3,18 mit einer → Doxologie, Grüße fehlen. Als Brief bezeichnet sich der Text aber auch selbst (2Petr 3,1). Wegen des Ausblicks auf den Tod des vorgeblichen Verfassers enthält das Schreiben Elemente der Testament-Literatur, die in der frühjüdischen Literatur verbreitet war (z.B. TestXII; TestAbr; TestJob) und sich in unterschiedlichen Gattungen realisieren konnte.

Die Frage, ob der 2. Petrusbrief darauf abzielte, als echter Brief des Apostels rezipiert zu werden und folglich seine Leser zu täuschen, oder ob er als fiktionales Verfasserkonstrukt gar nicht behauptete, von Petrus zu stammen, ist nicht so leicht zu beantworten, wie es scheinen mag. Zunächst ist man gewillt, dem Text unumwunden eine Täuschungsabsicht zu unterstellen, nimmt er in der Verklärungsszene doch die besondere Autorität des Apostels in Anspruch. Wurde diese Autorität nicht verspielt, wenn bekannt war, dass ein anderer Autor, der sie nicht geltend machten konnte, den Text verfasst hatte?

Zugleich wird man aber in Anrechnung bringen müssen, dass der Brief kaum etwas mit dem 1. Petrusbrief gemein hatte, obwohl er sich selbst dem gleichen vorgeblichen Verfasser, nämlich Petrus, zuschrieb (2Petr 3,1). Dabei lässt das Präskript erkennen, dass der Autor sehr wohl in der Lage war, durch Anknüpfung und Absetzung die Gemeinsamkeiten mit den Vorlagen zu nuancieren und folglich den Stil des 1. Petrusbriefs gegebenenfalls zu imitieren. Stattdessen nahm er aber massive Anleihen beim Judasbrief auf. Fraglos kann ein Autor seinen Stil wandeln, unbewusst im Laufe der Jahre, aber auch bewusst je nach Gattung oder pragmatischem Zweck. Dennoch bleibt angesichts der großen Eigenständigkeit des 2. Petrusbriefes die Frage, warum sich der Autor so wenig um die Maskierung seines Textes bemühte, wenn er seine Leser täuschen wollte. Die besondere Autorität des Apostels konnte dagegen auch dort wirksam werden, wo man mittels einer Fiktion an Petrus erinnerte.

5. Gliederung und Argumentationsverlauf

5.1. Ein Gliederungsvorschlag

Die hier präferierte Gliederung, die für das Korpus eine Zweiteilung vorschlägt, geht von einer parallelen Gestaltung in 2Petr 1,12-2,1 und 2Petr 3,1-4 aus (gegen Schmidt, 2003, 298-302.343-346). Dabei wurden die Elemente in der ersten der beiden Ausführungen breiter entfaltet und konnten in der zweiten in anderer Reihenfolge aufgenommen werden.

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Da der zweite Teil des Korpus (2Petr 3,1-13) dazu dient, die Argumente der Gegner zu entkräften, erfüllt er die Funktion einer refutatio. Der erste Korpusteil, der den Angriff gegen die Gegner führt, lässt sich dagegen mit der confirmatio einer Rede vergleichen. Wenn das Korpus die Verse 2Petr 1,12-3,13 umfasst, verbleiben 2Petr 1,1-11 für den Briefeingang und 2Petr 3,14-18 für den Briefschluss. Das Präskript ist klar abgrenzbar (2Petr 1,1-2). Sofern man 2Petr 3,18a als Schlusswunsch versteht, der mit der angehängten Doxologie das Postskript bildet, umfasst der Epilog 2Petr 3,14-17.

5.2. Der Argumentationsverlauf

Der 2. Petrusbrief widmet sich einem einzigen Problem: der Auseinandersetzung mit der Kritik am Christentum aufgrund einer scheinbaren Verzögerung der Parusie. Die Argumente der gegnerischen Position werden im zweiten Teil des Korpus vergleichsweise klar benannt oder gar zitiert: Die Vätergeneration ist bereits entschlafen, obwohl sie die Parusie noch erleben sollte, alles scheint zu bleiben, wie es von jeher war, eine Veränderung der Welt ist nicht in Sicht (2Petr 3,4).

Der Text versucht die Argumente mit Schriftbeweisen zu entkräften: Schon die Sintflut sollte unmissverständlich deutlich machen, dass die Schöpfung dem Gericht Gottes unterworfen ist und dieser einen neuen Anfang mit der Welt machen kann (2Petr 3,5-7). Außerdem schärft der Psalter ein, dass Gottes Zeitrechnung der menschlichen nicht entspricht (2Petr 3,8; vgl. Ps 90[89],4). Die zeitliche Unbestimmtheit der Parusie wird zudem durch das Herrenwort vom Dieb in der Nacht bestätigt (2Petr 3,10). Dieses Herrenwort war für die Argumentation umso bedeutender, wenn die Parusiezweifler sich auf die synoptische Endzeitrede stützen konnten. Dann hätten sie möglicherweise Jesus selbst die unzutreffende Ankündigung einer baldigen Parusie angelastet. In diesem Fall würden Vorwürfe wie in 2Petr 2,1 nicht nur auf die Ketzerpolemik zurückgehen.

Der erste Teil des Hauptteils dient zwar dazu, mittels der polemischen Anwürfe gegen die Gegner deren Ethos zu untergraben, zugleich werden in 2Petr 2,3-6 aber bereits die Argumente gegen die Thesen der Gegner vorweggenommen. Für die Argumentation gewinnt zudem die Verfasserkonstruktion im Verbund mit dem testamentarischen Charakter des Briefes eine besondere Bedeutung. Die vorgebliche Briefsituation setzt nämlich voraus, dass einer jener Apostel, die zur Vätergeneration zu zählen waren und deren Ableben vor Eintreten der Parusie die Verkündigung deshalb in Frage zu stellen schien, nicht nur auf seinen unmittelbaren Tod, sondern auch auf die danach noch ausstehende Wiederkunft Christi ausblickte. Der Tod der Apostel widersprach der Parusieverkündigung folglich nicht, sondern war Teil des göttlichen Heilsplans. Der Rückblick auf die Verklärungsszene wies dabei nicht nur Jesus als den von Gott bestätigten Offenbarer aus, sondern untermauerte auch das Zeugnis jenes Apostels, der Zeuge dieser Bestätigung geworden war.

Konnte dieser ostentative Rückgriff auf die Autorität des Apostels Petrus, der im Text nicht zuletzt als Begleiter Jesu inszeniert wird, im Rahmen einer transparenten Fiktion produktiv wirksam werden? Der Gedanke ist vielleicht nicht grundsätzlich abwegig. Denn als zentrales Ziel gibt der Text an, die → Erkenntnis (2Petr 1,2-3.5-6.8.16.20; 2Petr 2,12.20-21; 2Petr 3,3.17.18) bzw. das Verständnis der Parusieverkündigung durch Erinnerung (2Petr 1,12.13.15; 2Petr 3,1.2) bewahren und schärfen zu wollen. Das Ringen um Erkenntnis zieht sich wie ein roter Faden durch den Brief. Vermittelt wird diese Erkenntnis aber vorgeblich im Voraus (2Petr 3,17), bevor es zur Herausforderung durch die Parusieleugner kommen wird, und sie wird dort möglich, wo man sich der Verkündigung Jesu und seiner Apostel erinnert.

Diese Erinnerungsarbeit konnte grundsätzlich auch ein fiktionaler Text leisten, der das Zeugnis des historischen Jesusbegleiters und die Ereignisse auf dem Berg der Verklärung bei seinen Lesern wachrief. Denn dieses Zeugnis und die Erfahrungen des Apostels Petrus dürften bei den Teilen der Lesegemeinde, die der Text ansprechen wollte, weitgehend unstrittig gewesen sein. Damit ist die Frage nach der pragmatischen Funktion der Verfasserkonstruktion nicht entschieden, die Frage ist aber vielleicht offener, als sie auf den ersten Blick erscheinen mag.

Bei allem Bemühen, die Kritik an der Parusieverkündigung unter Verweis auf die Verlässlichkeit des Offenbarers und seiner Zeugen durch die Konstatierung einer zeitlich unbestimmten Parusie zu entkräften, birgt die Argumentation des 2. Petrusbriefes in der Konstruktion der Abfassungssituation doch auch ein Problem: Ähnlich wie im 2. Thessalonicherbrief wurde die Naherwartung durch die Verfasserkonstruktion aktualisiert. Denn der Apostel verfasste vorgeblich einen Brief im Blick auf die Zukunft der Gemeinden. Die Zukunft des Briefes war jedoch die Gegenwart der realen Lesegemeinde. Da 2Petr 3,3 ankündigte, die skizzierten Spötter würden in den letzten Tagen (ἐπ᾽ ἐσχάτων τῶν ἡμερῶν / ep eschatōn tōn hēmerōn) auftreten, bedeutete das, dass die Lesegemeinde Dekaden nach der vorgestellten Abfassungssituation in der Endzeit lebte. Die Naherwartung wurde folglich in der realen Gegenwart aktualisiert. Allerdings war die Angabe ἐπ᾽ ἐσχάτων τῶν ἡμερῶν / ep eschatōn tōn hēmerōn hinreichend unbestimmt, und der 2. Petrusbrief konnte gerade angesichts dieser zeitlichen Unbestimmtheit als Instrument dienen, um das Ausbleiben einer baldigen Wiederkunft in die Theologiegeschichte zu integrieren. Dieser Umstand könnte dazu beigetragen haben, dass der für diese Auseinandersetzung hilfreiche Text zuletzt trotz begründeter Zweifel an der Verfasserschaft in den → Kanon aufgenommen wurde.

6. Rezeption

Im Gegensatz zum 1. Petrusbrief verliefen Rezeption und Kanonisierung des 2. Petrusbriefes schleppend (vgl. Frey, 2015, 141-148). Wie gesehen, wird der 2. Petrusbrief erstmalig von Origenes ausdrücklich zitiert. Justin dürfte ihn gekannt haben. Möglicherweise setzt auch die Petrusapokalypse ihn doch bereits voraus, die Frage ist jedoch nicht leicht zu entscheiden. Die großen Unterschiede zwischen dem 1. Petrusbrief und dem 2. Petrusbrief wurden dem jüngeren Text zur Last gelegt, weil der ältere als authentisches Schreiben des Apostels verstanden wurde. Das Fragment des Kanon Muratori umfasst nicht die Position der beiden Petrusbriefe, die thematisch vermutlich mit der Behandlung des Markusevangeliums verknüpft waren. Eine Aussage über die Wertung der beiden Briefe ist daher nicht möglich. Schon bald kamen jedoch Zweifel an der Authentizität des Briefes auf (vgl. etwa Eusebius, Historia ecclesiastica III 3,1; 25,3). Es dauerte, bis sich der Text im Osten wie im Westen durchgesetzt hatte.

Literaturverzeichnis

1. Verwendete Literatur

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Davids, P.H., 2014, A Theology of James, Peter, and Jude (Biblical Theology of the New Testament 6), Grand Rapids

Frey, J., 2015, Der Brief des Judas und der zweite Brief des Petrus (ThHK 15 / II), Leipzig

Gielen, M., 22013, Der zweite Petrusbrief, in: M. Ebner / S. Schreiber (Hgg.), Einleitung in das Neue Testament (KStTh 6), Stuttgart, 528-535

Gilmour, M.J., 2002, The Significance of Parallels between 2 Peter and Other Early Christian Literature (AcBib 10), Leiden

Grünstäudl, W., 2013, Petrus Alexandrinus. Studien zum historischen und theologischen Ort des zweiten Petrusbriefes (WUNT II / 353), Tübingen

Kraus, T.J., 2001, Sprache, Stil und historischer Ort des zweiten Petrusbriefes (WUNT II / 136), Tübingen

Miller, R.J., 1996, Is there Independent Attestation for the Transfiguration in 2 Peter?, NTS 42, 620-625

Pilhofer, P., 2010, Das Neue Testament und seine Welt. Eine Einführung (UTB 3363), Tübingen

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Schnelle, U., 82013, Einleitung in das Neue Testament (UTB 1830), Göttingen

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Paulsen, H., 1992, Der Zweite Petrusbrief und der Judasbrief (KEK XII / 2), Göttingen

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Unser besonderer Dank gilt allen Personen und Institutionen, die für WiBiLex Abbildungen zur Verfügung gestellt bzw. deren Verwendung in WiBiLex gestattet haben, insbesondere der Stiftung BIBEL+ORIENT (Freiburg/Schweiz) und ihrem Präsidenten Othmar Keel.

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