Petrus
https://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/
Petros (latinisiert »Petrus«) ist die im Neuen Testament geläufige griechische Übersetzung des Beinamens, den der erstberufene Jünger, dessen eigentlicher Name »Simon« ist, von Jesus erhielt. Für Paulus und seine Gemeinden war offenbar auch die ursprüngliche, aramäische Form dieses Beinamens noch geläufig: Kefa (griechisch »Kephas«; 1Kor 1,12; 3,22; 9,5; 15,5; Gal 1,18; 2,9.11.14; vgl. aber auch Joh 1,42). Kephas/Petrus bedeutet »Fels«. Wann Jesus dem Simon diesen Beinamen gab, muss angesichts der unterschiedlichen Angaben (Mk 3,16; Lk 6,14; Joh 1,42) offen bleiben; nach Matthäus geschah es als Antwort auf das Messiasbekenntnis Simons (vgl. Mt 16,16-18). Der Beiname hebt nicht eine besondere Charakterstärke seines Trägers hervor (vgl. hierzu vielmehr Mk 14,37.66-72; Mt 14,28-31; Gal 2,11-14), sondern bezeichnet die Funktion, die ihm von Jesus zugedacht ist. Die Voraussetzungen dafür bringt nicht der Mensch Simon mit; sie sind vielmehr von Gott geschaffen worden (Mt 16,17), und Jesus muss sie – gegen den Menschen Simon – aufrechterhalten und immer wieder erneuern (Mk 8,32-33; Lk 22,31-34; Mk 16,7; Joh 21,15-17). So ist der Name mehr eine Verheißung als eine Feststellung.