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(erstellt: September 2009)

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Orontes (griechisch: Ὀρόντης) ist der antike Name des westsyrischen, etwa 450 km langen Flusses Nahr al-‛Āṣī der zwischen dem Libanon- und dem Antilibanongebirge nordöstlich von Baalbek entspringt, zunächst schleifenartig, im syrischen Ġab-Tal dann geradlinig von Süd nach Nord verläuft, nach einem Bogen bei Alalach – im Gebiet der heutigen Türkei – in südwestlicher Flussrichtung Antiochia (türkisch: Antakya) berührt und in der Nähe von Seleukia in das Mittelmeer mündet. Für die Bewässerung des fruchtbaren Ġab-Tales ist der Fluss seit Alters von großer Bedeutung.

Bereits in neuassyrischen Königsinschriften des 9./8. Jh.s v. Chr. ist vom Orontes die Rede (keilschriftlich ídA-ra-an-tu/-te bzw. ídAr-am-tú; vgl. RIMA 2, 218: 79; RIMA 3, 10: 65’; 16: 51; 24: 101; 75: 38; 118: 20; 203: 7). Um die Zeitenwende berichtet Strabo davon, dass der Fluss in seinem Mündungsgebiet schiffbar gewesen sei (vgl. Strabo, Geographica XVI 2,7; Text gr. und lat. Autoren).

Ob sich der Name Orontes etymologisch von einer indogermanischen Wurzel arvant- für „der Schnelle“ o.ä. ableiten lässt, ist angesichts der semitischen Belege fraglich.

Literaturverzeichnis

1. Lexikonartikel

  • Paulys Realencyclopädie, Stuttgart 1893-1978
  • Reallexikon der Assyriologie und vorderasiatischen Archäologie, Berlin 1928ff
  • Biblisch-historisches Handwörterbuch, Göttingen 1962-1979
  • Der Kleine Pauly, Stuttgart 1964-1975 (Taschenbuchausgabe, München 1979)
  • Der Neue Pauly, Stuttgart / Weimar 1996-2003
  • Calwer Bibellexikon, Stuttgart 2003

2. Quellen

  • The Royal Inscriptions of Mesopotamia. Assyrian Periods 2, hg. v. A.K. Grayson, Toronto u.a. 1991. (= RIMA 2)
  • The Royal Inscriptions of Mesopotamia. Assyrian Periods 3, hg. v. A.K. Grayson, Toronto u.a. 1996. (= RIMA 3)
  • Strabo, Geographica. In der Übersetzung und mit Anmerkungen von A. Forbiger, Berlin / Stuttgart 1855-1898 / Neudruck Wiesbaden 2005.

3. Weitere Literatur

  • Klengel, H., Das mittlere Orontes-Tal (Ghāb) in der Geschichte des vorhellenistischen Syrien, Altorientalische Forschungen 9 (1982), 67-80.
  • Wirth, E., Syrien. Eine geographische Landeskunde, Wissenschaftliche Länderkunden 4/5, Darmstadt 1971.

4. Bilddokumente

Bilder der Kieler Bilddatenbank Naher Osten:

Abbildungsverzeichnis

  • Karte: Der Orontes. © Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

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