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Numismatik

Abb. 11 Zeichnung des Avers einer Tetradrachme des Schimeon ben Kosiba/Bar Kochba (Judäa; ca. 134/135 n. Chr., Silber): Avers: Viersäulentempel mit Toraschrein im Zentrum und Stern über dem geraden oberen Abschluss des Tempels, zweiteilige Umschrift

(erstellt: März 2013)

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1. Numismatik: Kleine Objekte – große Bedeutung

Numismatik ist die Bezeichnung für eine wissenschaftliche Disziplin, die sich meist in historischer Perspektive mit Geld als materialem Objekt (als Münze oder später auch Schein) beschäftigt. Geld und vor allem Münzen untersucht die Numismatik mit einem geradezu ganzheitlichen Ansatz: Sie interessiert das Herstellungsmaterial, die Herstellungstechnik (Prägungen) und die Physiologie der Münze (etwa Gewicht, Form, Dicke, Durchmesser etc.); in den Blick kommen genauso der Münzwert (und damit die sozialgeschichtlich interessante Kaufkraft), das Verhältnis einzelner Münzen zueinander (und zwar im Rahmen von Münzsystemen) wie auch die geographische Verbreitung von Münzen. Auch für Datierungen werden Münzen fruchtbar gemacht: Zum einen lassen sich Münzen selbst datieren, zum anderen lassen sich unter Rekurs auf datierbare Münzen, die in archäologischen Schichten (Stratigraphie) gefunden werden, auch andere Fundzusammenhänge datieren. Schließlich werden Münzen im Blick auf ihre Ikonographie und damit ihre symbolische Bedeutung untersucht. Den kleinen Fundobjekten kommt insofern im Rahmen historischer Untersuchungen große Bedeutung zu – und dies gilt auch für die alt- wie neutestamentliche Exegese. Über antike Münzen und ihre Bedeutung im Rahmen des Neuen Testaments und seiner Umwelt informiert dieser Artikel (zur Münze im AT, im Alten Orient und im Frühjudentum vgl. → Münze).

2. Münzen: Realienkunde

2.1. Metalle, Prägungen, Stempelverbindungen

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Bei Münzen handelt es sich um in der Regel runde Werkstücke aus Metall. Als Metalle kamen in der Antike Elemente (Gold, Silber, Kupfer) wie auch Legierungen (Bronze [= Kupfer und Zink], Elektron [= Gold und Silber]) zum Einsatz, die durch Schmelzen in das gewünschte Mischungsverhältnis (etwa auch unedler Münzkern mit Silberüberzug), die entsprechende Form sowie das angezielte Gewicht (= der Münzfuß in der jeweils gültigen Form) gebracht wurden (für das Folgende vgl. Raschle; Howgego 27-34). Der so entstandene Münzrohling (= Schrötling) wurde im Anschluss ggf. manuell verfeinert (durch Plattierung, Feilen) und dann – vermutlich im noch warmen Zustand – geprägt. Dazu legte man den Schrötling auf einen Unterstempel, der u. U. in einen Amboss eingespannt war und die Vorderseite (= Avers) der Münze prägte (in der Regel findet sich dort das Porträt). Von oben wurde dann ein Treibstock samt Oberstempel für die Rückseite der Münze (= Revers) auf den Rohling gesetzt. Die Prägung erfolgte durch gezielten Hammerschlag. Aufgrund der unterschiedlichen mechanischen Belastungen von Ober- und Unterstempel – der Oberstempel wird stärker belastet, was bei fortlaufenden Prägungen in der Tendenz zu jeweils schwächer ausgebildeten Münzrückseiten und letztlich einem Wechsel des Oberstempels führt (Weiser 2003, 225) – lassen sich Münzen einer Emission (Serie) in eine relative Chronologie bringen, da die Prägestempel nicht paarweise ausgetauscht wurden, sondern etwa ein neuer Oberstempel mit einem bereits älteren, aber noch gut erhaltenen Unterstempel kombiniert wurde. Solche Stempelverbindungen sind von großer Bedeutung, weil sich mit ihnen auch Veränderungen im Bildprogramm der Münzen chronologisch nachzeichnen lassen (Küchler 2013 z.B. zeichnet die Veränderungen im Bildprogramm der Revolutionsmünzen Bar Kochbas und damit die Akzente der sich wandelnden politischen Ideologie durch die Stempelverbindungen der Münzen minutiös nach).

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2.2. Münzen und Münzsysteme in neutestamentlicher Zeit: Einblicke in die Umwelt des Urchristentums

Das → Urchristentum wird in einer Welt groß, in der sich mehrere kulturelle Systeme und damit auch mehrere Münzkulturen überlagern und durchdringen. Jüdische, römische und griechische Münznominalien sind durch die Hände der ersten Christen gegangen und finden sich als Realien auch in ihren Basiserzählungen (s. unter 3.1.). Im Blick auf diese Münzen ergibt sich für die pagane Welt (zu den jüdischen Münzen → Münze; Alkier, 315f.) folgende grobe Systematisierung, die gewiss idealisiert ist, weil die Münzbezeichnungen und Münzsysteme sehr vielfältig und variabel waren. Dies lag nicht zuletzt auch daran, dass bei der Neuemission von Münzen die alten Münzen weiter in Umlauf blieben und ihren Wert beibehielten (Weiser 2003, 224; Ziegler, 130f.), die jeweils gültigen Münzfüße (also das genormte Standardgewicht einer Münze) zeitlich und lokal (so behielt z.B. Ägypten lange ein eigenes Münzsystem bei) variierten und damit potentiell auch das Verhältnis der einzelnen Nominalien zueinander im Fluss war. Zudem konnten die Tauschkurse insb. für den Tausch von kleinen Kupfer-/Messingmünzen hin zu Edelmetallmünzen von diesem System abweichen (für einen Denar waren, obwohl er nur 16 Asse wert war, 18 Asse zu bezahlen; Reiser 459; Ziegler, 134).

Römische Münzen

1 Aureus = 25 Denare = 100 Sesterzen = 400 Asse = 1600 Quadrantes

1 Denar = 4 Sesterzen = 8 Dupondien = 16 Asse = 32 Semisse = 64 Quadrantes

1 Sesterz = 2 Dupondien = 4 Asse = 16 Quadrantes

1 As = 2 Semisse = 4 Quadrantes

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Während der Aureus stets aus Gold (mit allerdings unterschiedlichem Feingehalt) und der → Denar in aller Regel eine Silbermünze war, konnten die übrigen Münzen aus Messing und/oder Kupfer bzw. Bronze geprägt werden (zusammenfassend auch Aes-/Erzmünzen genannt).

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Beim Denar handelt es sich im Übrigen um die Münze, die insgesamt am weitesten verbreitet war und für gut 400 Jahre so etwas wie eine Einheitswährung darstellte (Reiser, 459 „Leitwährung“; Schwank, 226).

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Griechische Münzen

1 Talent = 60 Minen = 1500 Tetradrachmen/Stater = 3000 Didrachmen = 6000 Drachmen

1 Drachme = 6 Obolen = 48 Chalkoi

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Im eigentlichen Sinne keine Münznominalien sondern eher Rechen- und Gewichtseinheiten stellen die auch im Neuen Testament vorhandenen Bezeichnungen Mine und Talent dar (Ziegler, 131; Alkier, 317). Insbesondere dem Begriff Talent merkt man etwa aufgrund von Offb 16,21 („talentschwerer Hagel“ ; manche Bibelausgaben übersetzen an dieser und anderen Stellen die jeweiligen Münznominalien und Herstellungsmaterialien im Rahmen der jeweiligen Übersetzungskonventionen etwas anders, vgl. dazu → Bibelübersetzungen, christliche deutsche [Abschnitt 3.4.]) noch den Charakter der Gewichtseinheit an (30-40kg.). Nach S. Alkier (Alkier, 318.321) handelt es sich schließlich auch beim Stater nicht im eigentlichen Sinne um eine spezifische Münze, sondern um eine Gewichtseinheit, die verschiedenen Nominalien beigeordnet werden kann, so eben auch der Tetra- und wohl auch der Didrachme.

Es versteht sich von selbst, dass das sich über die antike Welt ausbreitende Christentum mit derartigen griechischen und römischen sowie weiteren lokal geprägten Münzen und Münzsystemen konfrontiert wurde. Diese monetäre Gemengelage trifft auch bereits auf die Münzwelt Palästinas im 1. Jh. v./n. Chr. zu: Erzmünzen (vor allem als Chalkos oder Obole) mit in der Regel den jüdischen Bildgewohnheiten angepassten Motiven (Ausnahmen vor allem bei Herodes Philippus) werden in den Prägestätten → Herodes des Großen und seiner Nachfolger oder der Prokuratoren fabriziert. Auch Münzen der → Hasmonäer waren noch im Umlauf. Silbermünzen (Denare, Drachmen) stammen oft aus Tyrus oder der syrischen Provinzialprägung. Eine eigene jüdische Prägung von Silbermünzen in Palästina setzt jeweils nur in den Phasen von Aufstand und Krieg (66-70 n. Chr. und 132-135 n. Chr.) ein. Dabei handelt es sich um Revolutionsgeld, da zu dieser Zeit nur der Kaiser das Recht zum Prägen solcher Edelmetallmünzen verleihen konnte. Das Prägen solcher Münzen war also Zeichen von Auflehnung und Ausdruck der angestrebten Autonomie – dies umso mehr, als es sich bei den Münzen Bar Kochbas oft um Überprägungen von römischen Denaren handelte: so schlug man im Wortsinne ein jüdisches Symbol auf das Haupt des Kaisers.

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Eine numismatische Besonderheit Palästinas stellen die so genannten tyrischen Silbermünzen (Schekel und Halbschekel bzw. schwerer und leichter Schekel [Alkier, 319]) dar, die als Tempelwährung fungierten (vgl. Jos., Ant III 195; Mt 17,24-27). Dabei handelt es sich um (eher selten geprägte) Didrachmen bzw. (häufiger) Tetradrachmen (letztere werden hebr. auch Sela bzw. griech. Stater genannt), die in Tyrus mit paganem Bildprogramm (abgebildet war Avers der tyrische Stadtgott Melkart-Herakles, Revers fand sich ein Adler) und extrem hoher Wertbeständigkeit (für die Tetrachdrachme: ca. 14g. bei 95% Silbergehalt) geprägt wurden (Reiser, 473f.; Ebner 2012, 115; Alkier, 319f.). Die Wertstabilität dieses Nominals hat im Übrigen dazu geführt, dass das Epitheton „tyrisch“ auch nach Einstellung der Prägungen in Tyrus um 65/66 n. Chr. als Archaismus in Kraft blieb und einfach eine stabile Währung bezeichnen konnte (Cotton/Weiser, 248). Nur mit solchen Münzen konnte die Tempelsteuer von einer Didrachme (vermutlich jährlich und pro Mann) beglichen werden. Die im NT zu findenden Geldwechsler im Umfeld des Tempels (Mk 11,15 par) erklären sich von dieser Tradition her. Sie wechselten alle möglichen Münzen gegen Gebühr in tyrische Silbermünzen (einen alternativen Weg, um an eine Tetradrachme/Stater zu gelangen, erzählt Mt 17,27). Letztlich hat dies zur Folge, dass im Tempel von Jerusalem in großer Anzahl tyrische Münzen, die mit dem Bild des Melkart gegen das Bilderverbot verstießen, gebunkert wurden und gleichsam hoch im Kurs standen.

2.3. Funktionalität: Münzen als monetäres und symbolisches Kapital

Münzen sind als Geldstücke zunächst Zahlungsmittel. Ihre Kaufkraft und damit ihr Nennwert hängen in der Antike – anders als in unserer Zeit – zunächst vom Wert des verwendeten Metalls, also von Metalltyp und jeweiligem Gewicht (dem je nach Münzsystem variierenden Münzfuß), ab. Seit augusteischer Zeit löste sich der Nennwert der Münzen vom Metallwert mehr und mehr ab. Entscheidend für ihre Akzeptanz im Geschäftswesen wurde das richtige Aussehen (forma publica) der Münzen (Reiser, 458). Im Zweifelsfalle wurde die Echtheit von Münzen durch Gewichtskontrolle oder einen Test des verwendeten Materials überprüft. Auf Falschmünzerei, also die unberechtigte Herstellung von Münzen (das Recht zur Münzprägung lag als Hoheitsrecht entweder beim Gemeinwesen oder beim monarchischen Herrscher und war auf bestimmte Münzprägestätten beschränkt) oder die Manipulation von Münzen im Blick auf Gewicht und Material, konnte sogar die Todesstrafe stehen. Die Realität des Falschgeldes hat sich dabei vielleicht sogar im NT niedergeschlagen, wenn in Jak 5,3 vom verrostenden Gold und Silber die Rede ist, was – sofern es sich nicht um einen bewusst hinkenden Vergleich handelt – nur möglich ist, wenn unter einem dünnen Firnis von Edelmetall minderwertiges Material schlummert (Weiser 1999; anders Böttrich).

Für die neutestamentliche Zeit klassisch ist die Angabe, dass ein Denar der Standardtageslohn für einen Tagelöhner ist, mit dem er sich und seine Familie einen Tag versorgen kann. Diese Annahme beruht vor allem auf Mt 20,1-16. Ob sie die realen Verhältnisse spiegelt, ist allerdings umstritten. M. Reiser (480-482) zeichnet aufgrund der Preise für Lebensmittel, Kleidung und Tiere in Palästina und Italien nach, dass ein Denar für einen Tagelöhner ein ausgesprochen guter Tageslohn wäre und die Realität sich vermutlich weniger erfreulich darstellte (so auch Schwank, 227f.). Ehling (102 Anm. 15) hingegen verweist auf Inschriften aus Athen, die zeigen, dass ein Denar/eine Drachme – Denar und eine (attische) Drachme haben ab augusteischer Zeit in etwa den gleichen Wert; von ihnen kann auch synonym gesprochen werden (Reiser, 460.476; Schwank, 226; Alkier, 314) – für Bauhandwerker oder Söldner tatsächlich Tageslohn war.

Neben dieser ökonomischen Komponente sind Münzen auch symbolisches Kapital (grundlegend dazu Alkier, 308.326.329; Eckhardt/Martin; Howgego, 71-100; Göbl, I 23; Reiser, 460f.; Weiser 2003, 223f.234.242-245; Weissenrieder 501f.509f.; Zanker, 61-65). Das hat mit ihrem Charakter als „Zeitung des kleinen Mannes“ (Göbl, I 23; im Hintergrund steht eine Formulierung von H. V. Sutherland, der Münzen als „the common man’s gazette“ bezeichnet) zu tun. Bei Münzen handelt es sich eben auch um Massenkommunikationsmittel, die durch Bilder – meist in Kombination mit kurzem Text – symbolisch verdichtete Botschaften des jeweiligen Prägeherren (über sich oder über andere) befördern und unter das Volk bringen. Die oft suggestive Macht der Bilder darf man dabei in keiner Weise unterschätzen. Mit Münzen können etwa kontingente historische Ereignisse verewigt und in ein bestimmtes deutendes Licht gerückt oder politische Slogans elegant kommuniziert werden. Mit der Münzprägung liegt also ein besonderes Kommunikationsinstrument bereit, mit dem letztlich Politik gemacht werden kann.

3. Münzen im Neuen Testament

3.1. Die Enzyklopädie der Münzen im NT

Diese Welt des Geldes lässt sich auch im Neuen Testament vielfach antreffen. Vom Geld (Apg 4,37; Apg 8,18), Lösegeld (Mk 10,45) oder Geldbeutel (Lk 10,4) ist genauso die Rede wie vom zinsträchtigen Tisch der Geldwechsler (Lk 19,23), vom Geldverleiher und Schuldner (Lk 7,41), wie auch von der menschlichen Geldgier (Lk 16,14; 1Tim 3,3; 1Tim 6,10; 2Tim 3,2). Daneben kann Geld auch durch den Verweis auf das jeweilige Herstellungselement, etwa Silber (etwa Apg 19,19) oder Gold (etwa Mt 10,9; Jak 5,3; 1Petr 1,18), denotiert und auf diese Weise auch gezählt werden, ohne dass das genaue Nominal erwähnt würde (Paradebeispiel sind sicher die 30 Silberstücke des → Judas Iskariot [Mt 26,15], bei denen es sich vielleicht um die besagten tyrischen Tetradrachmen handelt [vgl. Schwank, 230], was Mt 27,3-10 aufgrund der Erwähnung des Tempelschatzes nahe legen könnte). Schließlich trifft man – vor allem in den Evangelien – auf Geld in Form von konkreten Münzen. Dabei finden sich sowohl typisch römische wie auch typisch griechische und auch jüdische Münzbezeichnungen. All das zeigt zunächst: Neutestamentliche Texte sind geerdet und haben mit der ganz konkreten Lebenswelt antiker Menschen zu tun – auch mit ihrem Geldbeutel. Folgende Münznominalien finden sich im Neuen Testament:

Umstritten ist das genaue Verständnis der Münzeinheiten As sowie Chalkos im NT. Werden in der Kommentarliteratur oder bei Übersetzungen die Assaria von Lk 12,6 manchmal als Asse verstanden und übersetzt, so handelt es sich nach K. Ehling bei dieser Münze, die schon auf der Ebene der Q-Tradition genannt worden ist (Assarion: Mt 10,29), nicht um den reichsrömischen As, sondern um eine lokale Bronzeprägung, wohl aus dem galiläischen Tiberias. Chalkos kann sowohl eine kleine griechische Münze bezeichnen als auch einfach Kupfer als Herstellungsmaterial für Münzen meinen. Die Assoziation von Geld ist freilich an jeder der drei Stellen im NT gegeben.

3.2. Die Bedeutung von Münzen im Rahmen neutestamentlicher Exegese

Münzen spielen im Rahmen neutestamentlicher Exegese in dreifacher Weise eine Rolle: 1. Wenn innerhalb des Textes selbst von einer Münze die Rede ist, so wird diese als Realie im Rahmen der Analyse des Textes thematisiert. 2. Für Erzähldetails mancher Perikopen liefert die Ikonographie von Münzen einen Motivhintergrund, sei es als interessante Parallele, sei es als „Prätext“, auf den eine Anspielung im neutestamentlichen Text erfolgt. 3. Münzen gehören zur Alltagskultur des Urchristentums und seiner Umwelt, die zu kennen grundsätzlich hilfreich ist, um biblische Texte im Horizont ihrer Entstehungszeit lesen zu können. Einige Beispiele sollen das abschließend erläutern.

3.2.1. Lepton und Quadrans (Mk 12,41-44) und die Frage nach dem Entstehungsort des Markusevangeliums

In Mk 12,41-44 begegnen gleich drei Münzen: Chalkos, Lepton und Quadrans. Dabei wird das Nominal des Lepton, die volkstümliche griechische Bezeichnung für die jeweils kleinste Bronzemünze – es handelt sich also um eine relative Bezeichnung, die in Palästina zunächst den Chalkos, dann die Perutah/Prutah (= halber Chalkos/Hemichalkion; vgl. zur Sache insg. Reiser, 464.477f.) bezeichnet –, mit einem der sehr kleinen Nominale des römischen Systems (kleiner sind nach Göbl, 159, noch Sextantes und Unciae) im Verhältnis 2:1 verrechnet: zwei Lepta sind ein Quadrans. Das ist nun nicht nur sozialgeschichtlich interessant, sondern wird als eines der entscheidenden Argumente auch für die Verortung des MkEv herangezogen. Denn der mk Text setzt in V. 42 die zwei Lepta nicht nur in ein Verhältnis zum Quadrans, sondern erklärt durch den Vergleich zugleich zwei offensichtlich lokale Münzen mit einer römischen Münze, die zum einen selten (die Prägungen enden im 2. Jh. n. Chr., vielleicht sogar schon mit → Nero [Pink, 411]), zum anderen vor allem in der Westhälfte des → Imperium Romanum, speziell in → Rom und in Pompeji, verbreitet war (King). Das lässt sich exegetisch dahingehend auswerten, dass für die mk Gemeinde Lepta nicht mehr zur unmittelbaren Lebenswelt gehören, sondern eine Realie darstellen, die durch einen Vergleich mit einer vertrauten Münzgröße erklärt werden muss. Das spricht, so etwa M. Ebner (Ebner 2008, 171), für eine Entstehung des MkEv und damit Sitz der mk Gemeinde in der Westhälfte des Imperium Romanum, namentlich in Rom.

3.2.2. Schilfrohr, Stern, Weizen und Füllhorn: Forschungsgeschichtliche Fallbeispiele für die Korrelation von Text und Münzbild

Für den zweiten Typ, die motivkritische Korrelation von numismatischer Ikonographie mit neutestamentlichen Texten, seien abschließend vier Fallbeispiele aus der exegetischen Forschung genannt, die sich fraglos vermehren lassen und die – auch das liegt in der Natur der Sache – in der exegetischen Wissenschaft umstritten sind, weil sich solche Bezugnahmen nur bis zu einem gewissen Grad plausibilisieren lassen.

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Schilfrohr: G. Theißen (Theißen, 26-44) versteht den in Q 7,24 (= Mt 11,7 par Lk 7,24) überlieferten Ausspruch Jesu über Johannes den Täufer „Was seid ihr in die Wüste hinausgegangen zu sehen? Ein Schilfrohr, das vom Wind hin- und herbewegt wird?“ als Anspielung auf die Schilfrohrmotivik der Münzen, die Herodes Antipas anlässlich der Gründung von Tiberias (um 19 n. Chr.) prägen ließ. Der Ausspruch von Q 7,24 hat insofern einen kontrastierend-kritischen Hintersinn, als er den Täufer mit Herodes Antipas „vergleicht“ und den Propheten dem schwankenden Schilfrohrherrscher überordnet.

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Stern: M. Küchler (Küchler 1989/Küchler 2013) kontrastiert den Stern von → Bethlehem (Mt 2,1-12), der am Ende seiner Reise über Jesus und seinem Geburtsort steht, mit der Sternmotivik auf jüdischen (Alexander Jannäus, Herodes der Große, Bar Kochba) wie griechisch-römischen Münzen (vor allem Caesar und Augustus), die letztlich einen Menschen als Sternensohn oder gar quasi vergöttlichten Herrscher auszeichnen sollen. In diese Reihe großer Männer wird durch das Sternmotiv von Mt 2,1-12 auch Jesus eingezeichnet, dessen Lebensprogramm sich aber fundamental von den gewöhnlichen Sternherrschern unterscheidet.

Die Sternmotivik von Münzen spielt sodann auch im letzten Buch des NT eine Rolle. Für das in Offb 1,16.20; Offb 2,1; Offb 3,1 erzählte Bild vom „die sieben Sterne in seiner Hand Festhaltenden“ wird gerne als Vergleichsmotiv ein Aureus Domitians (s. Abb. 17) herangezogen (auch als Denar geprägt), auf dem der verstorbene Sohn Domitians auf einer Weltkugel sitzend mit sieben Sternen jongliert. Auch hier entsteht ein ausgesprochenes Kontrastbild: Nicht der vergöttlichte Sohn des durch die Vergöttlichung seines Sohnes zum Göttervater avancierten Kaisers Domitian hält die sieben Sterne in Händen, sondern der Christus (vgl. zur näheren Analyse Esch-Wermeling, 157-159; Klauck, 208-210).

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Weizen: Das Gleichnis vom Sämann (Mk 4,3-20) korreliert A. Weissenrieder mit Münzen aus dem judäisch-syrischen Raum, auf denen Getreide abgebildet ist. Dieses Getreide stellt für sie eine Allegorie römischer Herrschaft über Judäa und Syrien dar. Die Münzen zeigen – verkürzt gesagt –, dass es der Kaiser ist, der Getreide und damit Nahrung garantiert. Vor diesem Hintergrund ist Mk 4,3-20 auch eine politische Botschaft inhärent, erzählt Mk 4,8 doch, dass das Getreide ohne jede kaiserliche Hilfe großen Ertrag bringt.

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Füllhorn: Wiederum M. Küchler (Küchler 2009) korreliert Joh 1,16 („aus seiner Fülle haben wir alles empfangen“) mit dem numismatisch sehr breit bezeugten Motiv der Füllhörner, die Überfluss und, darin etwa der Weizenmotivik ähnlich, die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrung durch den jeweiligen Herrscher symbolisieren. Küchler fasst mit Blick auf die Pragmatik der joh Rede zusammen: Die joh Gemeinde bekennt, dass sie „eine Überfülle von Gnadenerweisen nicht vom Imperium Romanum und nicht von einem hellenistischen, jüdischen oder römischen Herrscher ‚empfangen‘ hat, sondern von ihrem epiphanen Gott […] Das ist dankbares Bekennen empfangener Gaben und gleichzeitig Kritik an jeglicher anderen Größe, die göttliche Fülle auszuteilen vorgibt“ (154).

Literaturverzeichnis

1. Online-Ressourcen

2. Weitere Literatur

vgl. auch → Münze

  • Jahrbuch für Biblische Theologie, 21/2006: Gott und Geld
  • Welt und Umwelt der Bibel, 47/2008: Gott und das Geld
  • Alkier, S., 2003, „Geld“ im Neuen Testament. Der Beitrag der Numismatik zu einer Enzyklopädie des frühen Christentums, in: S. Alkier/J. Zangenberg (Hgg.), Zeichen aus Text und Stein. Studien auf dem Weg zu einer Archäologie des Neuen Testaments (TANZ 42), Tübingen, 308-335 [mit sehr hilfreicher Bibliographie]
  • Böttrich, C., 2001, Vom Gold, das rostet (Jak 5.3), NTS 47, 519-536
  • Cotton, H./Weiser, W., 2002, Neues zum „Tyrischen Silbergeld“ herodianischer und römischer Zeit, ZPE 139, 235-250
  • Ebner, M., 2008, Das Markusevangelium, in: M. Ebner/S. Schreiber (Hgg.), Einleitung in das Neue Testament (KStTh 6), Stuttgart, 154-183
  • Ebner, M., 2012, Die Stadt als Lebensraum der ersten Christen. Das Urchristentum in seiner Umwelt I (Grundrisse zum Neuen Testament. NTD. Ergänzungsreihe I/1), Göttingen
  • Eckhardt, B./Martin, K. (Hgg.), 2011, Geld als Medium in der Antike, Berlin
  • Ehling, K., 2007, Münzen in der Logienquelle, BN 134, 99-104
  • Esch-Wermeling, E., 2011, Brückenschläge: Die alttestamentlichen Traditionen der Offenbarung und Anspielungen auf die Zeitgeschichte. Methodische Überlegungen und Fallbeispiele, in: M. Ebner/E. Esch-Wermeling (Hgg.), Kaiserkult, Wirtschaft und spectacula. Zum politischen und gesellschaftlichen Umfeld der Offenbarung (NTOA 72), Göttingen, 139-163
  • Fontanille, J.-Ph./Ariel, D. T., 2012, The Coins of Herod. A Modern Analysis and Die Classification (Ancient Judaism and Early Christianity 79), Leiden
  • Göbl, R., 1978, Antike Numismatik, Bd. 1-2, München [sehr gediegene Einführung]
  • Hasler, K., 1980, Studien zu Wesen und Wert des Geldes in der römischen Kaiserzeit von Augustus bis Severus Alexander (Bochumer historische Studien. Alte Geschichte 4), Bochum
  • Hendin, D., 2010, Guide to Biblical Coins, New York
  • Heutger, N., 1983, Münzen im Lukasevangelium, BZ 27, 97-101
  • Howgego, C., 2000, Geld in der Antiken Welt. Was Münzen über Geschichte verraten, Darmstadt
  • King, C. E., 1975, Quadrantes from the River Tiber, NumC 7/15, 56-90
  • Klauck, H.-J., 2006, Die Johannesoffenbarung und die kleinasiatische Archäologie, in: M. Küchler/K. M. Schmidt (Hgg.), Texte – Fakten – Artefakte. Beiträge zur Bedeutung der Archäologie für die neutestamentliche Forschung (NTOA 59), Freiburg (Schweiz)/Göttingen, 197-229
  • Kreitzer, L. J., 1996, Striking New Images. Roman Imperial Coinage and the New Testament World (JSNT.S 134), Sheffield
  • Küchler, M., 1989, „Wir haben seinen Stern gesehen …“ (Mt 2,2), BiKi 44, 179-186.
  • Küchler, M., 2009, „Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen“. Joh 1,16a als literarisches Pendant zum antiken Bildmotiv des überfließenden Füllhorns, in: A. Dettwiler/U. Poplutz (Hgg.), Studien zu Matthäus und Johannes/Études sur Matthieu et Jean (FS J. Zumstein; AThANT 97), Zürich, 135-155
  • Küchler, M., 2013, Jesus von Nazaret und Schime‘on ben Kosiba. Zwei „Könige der Juden“ und ihre Sterne in Texten und auf Münzen, in: P. v. Gemünden/D. Horrell/M. Küchler (Hgg.), Jesus – Gestalt und Gestaltungen. Rezeptionen des Galiläers in Wissenschaft, Kirche und Gesellschaft (FS G. Theißen; NTOA 100) Göttingen, 306-334
  • Ostermann, S., 2007, Bildprogramm und Ideologie. Jüdische und römische Münzen des 1. und 2. Jahrhunderts n. Chr. in Palästina, BiKi 62, 10-15
  • Ostermann, S., 2009, Lepton, Quadrans und Denar. Drei Münzen im Jerusalemer Tempel zur Zeit Jesu, in: G. Theißen u.a. (Hgg.), Jerusalem und die Länder. Ikonographie, Topographie, Theologie (FS M. Küchler; NTOA 70), Göttingen, 39-56
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  • Reiser, M., 2000, Numismatik und Neues Testament, Bib. 81, 457-488
  • Roller, O., 1929, Münzen, Geld und Vermögensverhältnisse in den Evangelien, Karlsruhe
  • Schwank, B., 1999, Das Neue Testament und seine Münzen, EuA 75, 214-233
  • Theißen, G., 1992, Lokalkolorit und Zeitgeschichte in den Evangelien. Ein Beitrag zur Geschichte der synoptischen Tradition, Freiburg (Schweiz)/Göttingen
  • Weiser, W./Cotton, H. M., 1996, „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist …“ Die Geldwährungen der Griechen, Juden, Nabatäer und Römer im syrisch-nabatäischen Raum unter besonderer Berücksichtigung des Kurses von Sela‘/Melaina und Lepton nach der Annexion des Königreiches der Nabatäer durch Rom, ZPE 114, 237-287 [zentraler Beitrag zur Münzprägung im Raum Syrien/Palästina mit eindrücklichen Beobachtungen und Beispielen]
  • Weiser, W., 1999, Durch Grünspan verdorbenes Edelmetall? Zur Deutung des Wortes „IOS“ im Brief des Jakobus, BZ 43, 220-223
  • Weiser, W., 2003, Imago und Emblema. Wort und Bild in der römischen Reichskunst am Beispiel der Münzen, in: H. v. Hesberg/W. Thiel (Hgg.), Medien in der Antike. Kommunikative Qualität und normative Wirkung (Schriften des Lehr- und Forschungszentrums für die antiken Kulturen des Mittelmeerraumes 1), Köln, 219-246
  • Weissenrieder, A., 2008, Didaktik der Bilder. Allegorie und Allegorese am Beispiel von Mk 4,3–20, in: R. Zimmermann (Hg.), Hermeneutik der Gleichnisse Jesu. Methodische Neuansätze zum Verstehen urchristlicher Parabeltexte (WUNT 231), Tübingen, 494-520
  • Zanker, P., 2009, Augustus und die Macht der Bilder, München
  • Ziegler, R., 2004, Münzen, Münzsysteme und Münzumlauf im Palästina der frühen römischen Kaiserzeit, Neues Testament und Antike Kultur I, 130-136

Abbildungsverzeichnis

  • Die Technik der Münzprägung. Mit freundlicher Genehmigung von C. Raschle entnommen aus: http://elearning.unifr.ch/antiquitas/fiches.php?id_fiche=215
  • Münzstempel (Oberstempel) für das Revers eines Denars des P. Accoleius Lariscolus (römische Republik, 43 v. Chr.). © (mit freundlicher Genehmigung) MoneyMuseum, Zürich
  • Münzstempel (Oberstempel) für das Revers eines Denars des P. Accoleius Lariscolus (römische Republik, 43 v. Chr.). © (mit freundlicher Genehmigung) MoneyMuseum, Zürich
  • Denar des P. Accoleius Lariscolus (Rom, 43 v. Chr.; 3,99g., Silber) mit zum Stempel passender Motivik: Avers: drapierte Büste der Diana Nemorensis mit Umschrift: P ACCOLEIUS LARISCOLUS; Revers: drei Göttinnen (Diana, Hekate, Selene) in Frontalansicht mit erhobenen Unterarmen. Die Göttin rechts mit einer Blüte in der Hand. Im Hintergrund der Tempelbezirk mit fünf Zypressen. © The British Museum
  • Aureus des Nero (Rom, 66-67 n. Chr.; 7,228g., Gold): Avers: bärtiger Nero mit Kranz, IMP NERO [CAESAR] AUGUSTUS. © Stiftung Bibel+Orient, Freiburg (Schweiz)
  • Aureus des Nero (Rom, 66-67 n. Chr.; 7,228g., Gold): Revers: auf Thron sitzender Jupiter mit Zepter (linke Hand) und Blitzbündel (rechte Hand), IUPITER / CUSTOS. © Stiftung Bibel+Orient, Freiburg (Schweiz)
  • Quadrans des Domitian (Rom, 84/85 n. Chr.; 3,14g., Kupferlegierung): Avers: stehendes Rhinozeros nach links; Revers: SC von Beischrift umgeben, IMP DOMIT AUG GERM. © The British Museum
  • Tetrachdrachme (Athen, 450-404 v. Chr.; 17,189g., Silber): Avers: geschmückter Kopf der Athena. © Stiftung Bibel+Orient, Freiburg (Schweiz)
  • Tetrachdrachme (Athen, 450-404 v. Chr.; 17,189g., Silber): Revers: Eule mit geschlossenen Flügeln und frontal abgebildetem Kopf, im Hintergrund Olivenzweig und Mondsichel, ΑΘΕ. © Stiftung Bibel+Orient, Freiburg (Schweiz)
  • Zeichnung des Revers einer Tetradrachme des Schimeon ben Kosiba/Bar Kochba (Judäa; ca. 133 n. Chr., Silber): Revers: Lulavbündel (Feststrauß) mit Ethrog (Zitrone), paläohebräische Aufschrift sche(nat) B le-cher(ut) Jisra᾿el („Jahr 2 der Freiheit Israels“), überprägt: Kopf des Kaisers Vespasian mit Resten der lateinischen Umschrift AUTO[KRATOR]. © (mit freundlicher Genehmigung) Biblisches Departement der Universität Freiburg (Schweiz) (Zeichnung von U. Zurkinden)
  • Tyrische Tetradrachme/Schekel (Tyros, 59 v. Chr.; 13,92g., Silber): Avers: mit Lorbeer bekränzter Kopf des Baal Melkart (Herakles); Revers: Adler mit rechter Klaue auf einem Schiffsbug stehend, Monogramm eines Magistrats rechts vom Adler, darüber ein Palmzweig, Datierung links vom Adler, darunter Keule, ΤΥΡΟΥ ΙΕΡΑΣ ΚΑΙ ΑΣΥΛΟΥ („[Münze der Stadt] Tyros, der heiligen und asylberechtigten“; Alkier, 320). © The British Museum
  • Münze des Herodes Antipas (Tiberias, 20/21 n. Chr.; 6,64g., Bronze): Avers: Schilfrohr mit Datierung rechts (L ΚΔ [= 24]), HPΩΔΟΥ ΤΕΤΡΑΡX. © Stiftung Bibel+Orient, Freiburg (Schweiz)
  • Münze des Herodes Antipas (Tiberias, 20/21 n. Chr.; 6,64g., Bronze): Revers: Kranz mit Inschrift TIBE PIAΣ. © Stiftung Bibel+Orient, Freiburg (Schweiz)
  • Zeichnung des Revers einer Münze Herodes des Großen (Samaria, 37 v. Chr.; 6,21g., Bronze): Revers: Helm mit Backenschutz auf Gestell, Stern über dem Helm, von Palmetten flankiert. © (mit freundlicher Genehmigung) Biblisches Departement der Universität Freiburg (Schweiz) (Zeichnung von U. Zurkinden)
  • Zeichnung des Avers einer Tetradrachme des Schimeon ben Kosiba/Bar Kochba (Judäa; ca. 134/135 n. Chr., Silber): Avers: Viersäulentempel mit Toraschrein im Zentrum und Stern über dem geraden oberen Abschluss des Tempels, zweiteilige Umschrift schm * ῾on, „Schime * ῾on“. © (mit freundlicher Genehmigung) Biblisches Departement der Universität Freiburg (Schweiz) (Zeichnung von U. Zurkinden). © (mit freundlicher Genehmigung) Biblisches Departement der Universität Freiburg (Schweiz) (Zeichnung von U. Zurkinden)
  • Denar des L. Cornelius Lentulus (Rom, 12 v. Chr.; 3,55g., Silber): Avers: Porträt des Augustus, AUGUSTUS; Revers: rechte Figur (vermutlich Augustus) bekränzt, Toga tragend und mit Schild (CV) setzt der linken Figur (vermutlich eine Statue Caesars mit Speer in der linken und schlecht erhaltener geflügelter Viktoria auf der rechten Hand) als divus Iulius einen Stern über das Haupt. © The British Museum
  • Aureus des Domitian (Rom, 82/83 n. Chr.; 7,74g., Gold): Avers: Porträt der Domitia mit langem, drapiertem Haar, DOMITIA AUGUSTA IMP DOMIT; Revers: verstorbener Sohn des Domitian mit erhobenen Händen auf einer Weltkugel sitzend, mit sieben Sternen spielend, DIVUS CAESAR IMP DOMITIANI F. © The British Museum
  • Münze des Pontius Pilatus (Caesarea Maritima, 29 n. Chr.; 1,84g., Bronze): Avers: Simpulum (paganes Kultgerät), [TIBEPIOY] KAIΣAPOΣ. © Stiftung Bibel+Orient, Freiburg (Schweiz)
  • Münze des Pontius Pilatus (Caesarea Maritima, 29 n. Chr.; 1,84g., Bronze): Revers: drei Weizenähren, gebunden, die beiden äußeren herab hängend; [IOV]ΛIA KAIΣAPOΣ. © Stiftung Bibel+Orient, Freiburg (Schweiz)
  • Sesterz des Tiberius (Rom, 22/23 n. Chr.; 27,79g., Kupferlegierung): Avers: axialsymmetrisches doppeltes Füllhorn mit Trauben und zwei kleinen Jungen gefüllt (wohl die Zwillingssöhne des Tiberius, Gellius und Germanicus), dazwischen Caduceus; Revers: SC von Beischrift umgeben, DRVSVS CAESAR TI AVG F DIVI AVG N PONT TR POT II. © The British Museum

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