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Andere Schreibweise: Mitzpa, Mitzpah, Mitzpe, Mitzpeh, Mizpah, Mizpeh

(erstellt: November 2021)

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1. Name

Mizpa 01
Die hebräischen Substantive מִצְפָּה miṣpāh und מִצְפֶּה miṣpæh sind im Alten Testament zusammen 47-mal als Ortsnamen bzw. Teile von Ortsnamen belegt. Beide Begriffe unterscheiden sich nicht in ihrem antiken Konsonantenbestand, sondern nur in ihrer mittelalterlichen masoretischen Vokalisation (→ Bibeltext / Textkritik). Jes 21,8; 2Chr 20,24 enthalten mit dem Substantiv מִצְפֶּה miṣpæh ein entsprechendes Appellativum, das „Warte / Beobachtungsposten“ bedeutet. All diese Begriffe sind etymologisch mit dem Verb צפה ṣph verwandt, das u.a. „anblicken / spähen / überwachen“ bedeutet. Gen 31,49 verknüpft den Ortsnamen und das Verb miteinander.

Die Ortsnamen „Mizpa“ und „Mizpe“ sind im Hebräischen in der Regel durch den Artikel oder einen nachfolgenden Gebietsnamen determiniert. Ausnahmen sind מִצְפֶּה Miṣpæh in Jos 11,8 und מִצְפָּה Miṣpāh in Hos 5,1. Als Verbindungen mit weiteren Orts- und Gebietsnamen sind in Jos 13,26 רָמַת הַמִּצְפֶּה Rāmat hamMiṣpæh, in Ri 11,29 מִצְפֵּה גִלְעָד Miṣpeh Gil‘ād und in 1Sam 22,3 ‏מִצְפֵּה מוֹאָב Miṣpeh Môʾāv belegt. Die Verbindungen zeigen an, dass die Begriffe „Mizpa“ bzw. „Mizpe“ zur Bezeichnung verschiedener Orte benutzt wurden. Siehe dazu unten die Abschnitte 2-8 und auch die Unterscheidungen der betreffenden Orte im Onomastikon der biblischen Ortsnamen von → Eusebius von Caesarea (164-171*; Eusebs Onomastikon).

In der → Septuaginta wurden die Begriffe „Mizpa“ und „Mizpe“ aus den Ortsnamen in der Regel entweder mit Begriffen wie Μασσηφα Massēpha, Μασσηφαθ Massēphath, Μασφα Maspha, Μασφε Masphe u.ä. transkribiert oder mit dem Substantiv σκοπιά skopia (hier: „Höhe / Wachtposten“) übersetzt. Eine Ausnahme ist die Übertragung ὅρασις horasis (hier: „Vision“) in Gen 31,49.

2. Mizpa in Benjamin

2.1. Lokalisierung

Mizpa 02
Die meisten alttestamentlichen Belege des Ortsnamens „Mizpa“ (Ri 10,17; Ri 11,11.34; Ri 20,1.3; Ri 21,1.5.8; 1Sam 7,5; 1Sam 7,6[2-mal]; 1Sam 7,7.11f.16; 1Sam 10,17; 1Kön 15,222Chr 16,6; 2Kön 25,23.25, Jer 40f [14 Belege im masoretischen Text]; Neh 3,7.15.19) bzw. „Mizpe“ (Jos 18,26; vgl. ferner 1Makk 3,46) bezeichnen denselben Ort. Die Beschreibung des Gebietes des Stammes Benjamin in Jos 18,11-28 lokalisiert ihn innerhalb von dessen Gebiet. Passend dazu verbinden auch weitere alttestamentliche Texte Mizpa mit Orten, die dem benjaminitischen Gebiet zugerechnet werden oder in dessen Nähe liegen (insbes. Ri 19-21; 1Sam 6-11; 1Kön 15,16-22 ∥ 2Chr 16,1-6; Jer 40f; Neh 3,7; vgl. ferner 1Makk 3,46).

Eine entsprechende Korrelierung von Mizpa und Benjamin fehlt in der Erzählung vom gileaditischen Richter → Jeftah in Ri 10,6-12,7, obwohl sie in Ri 10,9 Benjamin nennt. Daher ist umstritten, ob die Ortsnamen „Mizpa“ in Ri 10,17; Ri 11,11.34

a) auf das westjordanische, benjaminitische Mizpa (so in diachronen Perspektiven auf die literargeschichtliche Entwicklung der Jeftaherzählung Gaß, 2005, 503; Focken, 135f.169),

b) auf den in Ri 11,29 genannten ostjordanischen Ort Mizpe-Gilead (s.u. Abschnitt 3, so Ottosson, 160f.169; Groß, 556.563f.580.583f.594.601f; Webb, 309.312.327; Spronk, 330) oder

c) auf einen oder mehrere andere ostjordanische Orte (so Gaß 2005, 500-502 in synchroner Perspektive auf den Endtext der Jeftaherzählung) verweisen.

Die beiden wichtigsten Argumente für die hier vertretene Interpretation von Ri 10,17; Ri 11,11.34 als Verweise auf das benjaminitische Mizpa sind, dass erstens die in Ri 10,17f; Ri 11,11 beschriebenen Versammlungen von Israeliten in Mizpa für das benjaminitische Mizpa typisch sind (vgl. Ri 20,1-10; Ri 21,1-8; 1Sam 7,5-11; 1Sam 10,17-25; 2Kön 25,23-25; Jer 40,7-41,10; 1Makk 3,46-56). Zweitens entspricht die Unterscheidung der Lage des in Ri 10,17; Ri 11,11.34 genannten Ortes Mizpa von der Lage des in Ri 11,29 erwähnten Ortes Mizpe-Gilead den Unterschieden zwischen diesen Ortsnamen und ihren Determinationen. Die Ortsnamen „Mizpa“ sind in Ri 10,17; 11,11 gemäß der masoretischen Vokalisation des hebräischen Textes und in Ri 11,34 auch gemäß seines Konsonantenbestandes (→ Bibeltext / Textkritik) mit bestimmten Artikeln determiniert. In Ri 11,29 zeigen der Konsonantenbestand und die masoretische Vokalisation hingegen, dass die Ortsnamen „Mizpe-Gilead“ nicht mit bestimmten Artikeln determiniert sind.

Der benjaminitische Ort Mizpa kann mit großer Sicherheit mit dem Tell en-Naṣbe (Koordinaten: 1706.1436; N 31° 53' 07'', E 35° 12' 60'') identifiziert werden. Der Tell en-Naṣbe liegt 12 km nördlich von Jerusalem auf einer prominenten Anhöhe (rund 800 m hoch) im Süden des Gebirges Ephraim im Bereich Benjamins. Wichtige Argumente für die Identifikation sind die Ähnlichkeit der Namen Mizpa und Tell en-Naṣbe sowie die Lage und der archäologische Befund, die zu den alttestamentlichen Darstellungen passen (s. dazu u. 2.3.; vgl. Zorn 1993b, 34-46; Gaß 2005, 417-422).

2.2. Alttestamentliche Belege

Nach der Beschreibung des Gebietes des Stammes Benjamin in Jos 18,11-28 wird das benjaminitische Mizpa im Alten Testament vor allem mit Versammlungen der Israeliten bzw. Judäer, kriegerischen Auseinandersetzungen und administrativen Themen verknüpft. Die Versammlungen bis zur frühen Königszeit sind auf verschiedene Arten und Weisen mit Jhwh verbunden.

In der Erzählung vom Richter → Jeftah in Ri 10,6-12,7 wurden die Israeliten von den Ammonitern bedrängt. Infolgedessen versammelten sich Israeliten in Mizpa, wo sie Jeftah als Oberhaupt und Anführer einsetzten. Dieser sprach dort zu Jhwh, verhandelte mit den Ammonitern und erhielt Jhwhs Geist. Später legte Jeftah ein Gelübde ab und besiegte die Ammoniter militärisch. Infolge des Gelübdes musste Jeftah seine Tochter für Jhwh opfern (→ Menschenopfer), die in Jeftahs Haus in Mizpa wohnte.

Auch in der Erzählung von der Schandtat der Bewohner des benjaminitischen Orts → Gibea in Ri 19-21 versammelten sich die Israeliten in Mizpa vor Jhwh, allerdings ohne den Stamm Benjamin. Dort verabredeten die Israeliten, die Schandtat zu ahnden. Daraus entwickelte sich ein Bruderkrieg gegen den Stamm Benjamin, da er sich mit den Gibeanitern solidarisierte.

In der Erzählung von → Samuels Sieg über die → Philister in 1Sam 7,2-17 versammelte er die Israeliten in Mizpa, wo sie vor Jhwh ein Wasserritual ausführten, fasteten und ihre Sünden bekannten. Aufgrund einer Bedrohung durch die Philister opferte Samuel dort Jhwh und bat ihn um militärische Hilfe, die er gewährte. Auch darüber hinaus war Mizpa einer der Orte, an denen Samuel zur Leitung Israels beitrug.

In der Erzählung von → Sauls Kür zum König in 1Sam 10,17-27 versammelte Samuel die Israeliten wiederum in Mizpa vor Jhwh, der Saul mittels eines Losverfahrens auswählte. Samuel verkündete dort das Recht des Königtums, schrieb es auf und legte das Schriftstück vor Jhwh nieder.

Der Bericht vom Konflikt zwischen dem König → Asa des Südreichs Juda (908-868 v. Chr.) und dem König → Bascha des Nordreichs Israel (906-883 v. Chr.) in 1Kön 15,16-22.32 und die Parallele in 2Chr 16,1-10 schildern, dass Asa die Orte Geba (Ǧeba‘; Koordinaten: 1749.1405; N 31° 51' 26'', E 35° 15' 43'') und Mizpa befestigen ließ (vgl. ferner Jer 41,9). Hintergrund war die Lage beider Orte auf Anhöhen im judäischen Grenzgebiet zum militärisch mächtigeren Nordreich an zwei grenzüberschreitenden Straßen (→ Michmas / Geba; vgl. Sergi).

Die Berichte über die Zeit von → Gedalja aus der Familie der Schafaniden und → Jismael aus der davididischen Königsdynastie in Mizpa in 2Kön 25,22-26 und Jer 40f stimmen darin überein, dass die Babylonier nach der Eroberung Jerusalems 587 v. Chr. (→ Zerstörung Jerusalems) Gedalja als obersten Verwalter von Juda einsetzten. Daraufhin zogen Judäer zu seinem Residenzort Mizpa. Noch in demselben Jahr wurden Gedalja sowie weitere Judäer und Babylonier dort von Jismael und seinen Männern ermordet. Überlebende Judäer begaben sich aus Furcht vor babylonischen Strafaktionen auf die Flucht nach Ägypten. In weiteren Aspekten wie den Beschreibungen der Gruppen der Judäer, die sich in Mizpa versammelten (vgl. Würthwein, 479f; Stipp, 546-570), unterscheiden sich die Berichte voneinander.

Auch die Liste der Bauleute, die in der Mitte des 5. Jh.s v. Chr. an Abschnitten der Jerusalemer Stadtmauer arbeiteten, in Neh 3,1-32 charakterisiert Mizpa als Verwaltungszentrum (vgl. Schunck, 88.103f.110f).

Der schwer zu interpretierende Vers Neh 3,7 beschreibt im Anschluss an den Ortsnamen „Mizpa“ mit der Formulierung „zu dem Sitz des Statthalters jenseits des Stromes hin“ vermutlich ein Gebäude in Jerusalem, das dem Satrapen der persischen Satrapie Transeuphrat (→ Provinz [persisch]) als Residenz diente, wenn er in Jerusalem war (vgl. Schunck, 76-80.96f; vgl. ferner die jüngeren Belege zu Mizpa in Benjamin bei Eusebius, 168.168*; Eusebs Onomastikon; Tsafrir u.a., 180f; Reeg, 422f).

2.3. Archäologie und Geschichte

Tell en-Naṣbe wurde 1926-1935 unter der Leitung von William F. Badè ausgegraben. Wichtige Ergebnisse wurden nach seinem Tod im Jahr 1947 publiziert (McCown; Wampler). Vor allem Jeffrey R. Zorn hat die Ergebnisse ab 1993 revidiert (u.a. Zorn 1993b). Nach ihm richtet sich die folgende Unterscheidung der Strata.

2.3.1. Stratum 5

Mizpa 03
In der Frühbronzezeit I, ca. 3300 bis 3050 v. Chr., befand sich im nordwestlichen Bereich des Tells wahrscheinlich eine dörfliche Siedlung. Zu ihr gehörten einige als Silos bezeichnete Gruben, die in den Kalkstein gearbeitet wurden. In Silos konnte u.a. Getreide gelagert werden. In den Randbereichen des Tells wurden einige Höhlen als Gräber und für Wohnzwecke genutzt. Unter anderem in diesen Höhlen und Gruben wurden Tonscherben aus der Frühbronzezeit I gefunden. Reste der wahrscheinlichen überirdischen Gebäude sind nicht erkennbar (vgl. Zorn 1993a, 1098; Zorn 1993b, 94-102 u.ö.; Zorn 1997b, 102).

2.3.2. Stratum 4

Mizpa 04
Auf die Frühbronzezeit I folgte vermutlich eine lange Besiedlungslücke. Die nächstjüngeren Besiedlungsspuren stammen erst aus der → Eisenzeit I, ca. 1200-1000 v. Chr. In dieser Zeit befand sich wiederum ein Dorf auf dem Tell. Von ihm sind wenige Mauerreste erhalten. Möglicherweise war es von einer dünnen Mauer umgeben. Zahlreiche Silos mit einer durchschnittlichen Größe von 2,4 m3, die wahrscheinlich als Getreidelager genutzt wurden, und eine Weinpresse zeigen die landwirtschaftliche Aktivität der Bewohner. Darüber hinaus sind einige Zisternen erhalten, die als Wasserspeicher dienten. Die unterirdischen Anlagen sind planvoll in Gruppen insbesondere im Norden, Westen und Süden des Tells angeordnet. Philistäische Tonscherben aus der Eisenzeit I zeigen Kontakte mit Philistern an. Von ihnen berichtet auch die Erzählung von Samuels Philistersieg in 1Sam 7,2-17, die gemäß der erzählinternen Chronologie in dieser Epoche u.a. in Mizpa spielt (vgl. Zorn 1993a, 1098f; Zorn 1993b, 103-113 u.ö.).

2.3.3. Stratum 3

Mizpa 05
Das Stratum 3 aus der Eisenzeit II, ca. 1000-586 v. Chr., ist auf die Strata 3C, ca. 1000-900 v. Chr., 3B, ca. 900-850 v. Chr., und 3A, ca. 850-586 v. Chr., aufgeteilt.

In der Mitte des Tells wurden auf einer Fläche von 1,7 ha Reste zahlreicher Häuser aus dem Stratum 3C gefunden. Die außenstehenden Häuser wurden entsprechend dem Siedlungstyp enclosed settlement angeordnet und lagen an einer oder mehreren Ringstraßen. Ihre außenliegenden Räume bildeten eine militärische Befestigungsanlage, die einer Kasemattenmauer ähnelt (→ Haus). Unter anderem daran ist erkennbar, dass die Häuser des Stratums 3C in relativ kurzer Zeit als Einheit geplant und gebaut wurden. Auch aufgrund einer guten Anpassung des Plans der Siedlung an die Höhenunterschiede des Tells konnte sie in ihren Grundzügen mehrere Jahrhunderte bis zum 6. Jh. v. Chr. bestehen bleiben.

Mizpa 06
Um die Siedlung aus dem Stratum 3C wurde zur Zeit des Stratums 3B eine Mauer mit Vor- und Rücksprüngen (offset-inset-wall) als neue Stadtmauer gebaut. Sie war größtenteils über 4 m dick, bei den etwa zehn in sie integrierten Türmen über 6 m. Das äußere → Stadttor lag im Nordosten der Siedlung und war ein Zweikammertor. 60 m weiter südlich befand sich das innere Stadttor, ein Vierkammertor. Der Weg zwischen den Stadttoren wurde im Osten von der äußeren Stadtmauer und im Westen von einer weiteren, inneren Mauer begrenzt. Mit der neuen Stadtmauer wuchs die Fläche der Stadt um 1,5 ha an. Im Süden der hinzugekommenen Fläche wurden u.a. runde gemauerte Vorratsbehälter zur Lagerung von Getreide mit einer durchschnittlichen Größe von 2,8 m3 gebaut. Größere Lager oder andere größere Gebäude für administrative oder militärische Zwecke sind im Stratum 3B - wie in sämtlichen Strata 5-3 - nicht erkennbar.

Diese Interpretation des archäologischen Befunds von J.R. Zorn mit dem nachträglichen Bau einer dicken Stadtmauer für eine Stadt ohne eine umfassendere administrative Funktion passt zu den Notizen über die Befestigung von Mizpa in den Berichten vom Konflikt zwischen den Königen Asa und Bascha in 1Kön 15,16-22.32 // 2Chr 16,1-10 in der betreffenden Zeit. In der Eisenzeit gehörte die Befestigung von Mizpa zu den stärksten von Juda und Israel. Der lange Bestand der Befestigung zeigt ihren Erfolg, allerdings unter wechselnden Herrschaften.

Im Stratum 3A sind verschiedene kleinere Baumaßnahmen erkennbar, u.a. Erweiterungen von Häusern zur neuen Stadtmauer hin. Aus dieser Zeit stammen rund neunzig Abdrücke von lmlk („dem König [gehörend]“)-Siegeln auf Krughenkeln. Ein Siegelabdruck nennt „Jaasanja, den Diener des Königs“. Einige Forscher halten es für möglich, dass es sich bei ihm um den auch von 2Kön 25,23; Jer 40,8 in Mizpa verorteten Jaasanja handelt. Dies lässt sich jedoch nicht nachweisen (vgl. Zorn 1993a, 1099-1101; Zorn 1993b, 114-162 u.ö.; Zorn 1997a; vgl. auch Faust; Sergi, 9f u.ö.; van der Veen, 31-56).

2.3.4. Stratum 2

Mizpa 07
Im Stratum 2, ca. 586 bis 450/400 v. Chr., wurden die Stadtmauer und das äußere Stadttor aus dem Stratum 3 weiterhin genutzt. Wahrscheinlich schon bald nach Jerusalems Eroberung durch die Babylonier 587 v. Chr. wurde damit begonnen, das innere Stadttor, die innere, westliche Verbindungsmauer zwischen den beiden Stadttoren und Häuser aus dem Stratum 3 friedlich auszuräumen und abzubrechen. Stattdessen wurden zumindest in einigen Bereichen innerhalb der Stadtmauer neue größere Gebäude mit stabileren Wänden und Pfeilern in einer neuen Anordnung errichtet. Mehrere Gebäude, z.T. mit integrierten Innenhöfen, waren über 250 m2 groß.

Die Funktionen der einzelnen Gebäude sind schwer bestimmbar, auch weil viele Grundrisse nur noch partiell erkennbar sind. Die Auswertung des archäologischen Befunds von J.R. Zorn mit der Veränderung des Stadtplans, der Größe und besseren Ausführung der neuen Gebäude sowie der Verschonung der Stadt durch die Babylonier von einer kriegerischen Zerstörung im Unterschied zu Jerusalem und weiteren judäischen Städten passt jedoch zur Neueinrichtung eines Verwaltungszentrums in Mizpa durch die Babylonier, das 2Kön 25,22-26; Jer 40f und auch Neh 3,1-32 für Zeiten des Stratums 2 beschreiben (→ Verwaltung). Auch weil in der Zeit des Stratums 2 keine Besiedlungslücke feststellbar ist, hat Mizpa in dieser Zeit vermutlich durchgängig als Verwaltungszentrum gedient. Dies machen ferner die dreißig in Mizpa gefundenen Krughenkel mit Abdrücken von m(w)ṣh („Moza“)-Siegeln aus dem 6. Jh. v. Chr. und die achtzehn dort gefundenen Krughenkel mit Abdrücken von Yehud-(„Juda“)-Siegeln aus späterer Zeit wahrscheinlich. Unter anderem aufgrund des Verwaltungszentrums in Mizpa vermuten mehrere Exegeten, dass dort alttestamentliche Texte verfasst wurden.

In der zweiten Hälfte des 5. Jh.s v. Chr. wurde Mizpa möglicherweise bei einer Eroberung oder Kapitulation zerstört. Die Zerstörung könnte mit einem ägyptischen Aufstand gegen die Perser zusammenhängen. Die genaueren historischen Umstände sind jedoch unklar (vgl. Zorn 1993b, 163-185 u.ö.; Zorn 1997a; Zorn 2003; Zorn 2018; Zorn 2020; Lipschits, 159-170 u.ö.).

2.3.5. Stratum 1 und spätere Epochen

Mizpa 08
Das Stratum 1 umfasst insbesondere die hellenistische und römische Zeit ab etwa 280 v. Chr. Aus dieser Zeit stammen Reste einzelner Gebäude, die u.a. Reste der Stadtmauer aus dem Stratum 3B als Fundamente nutzten. In dieser Zeit befand sich in Mizpa keine größere Siedlung, sondern vermutlich mehrere private Anwesen mit landwirtschaftlichen und handwerklichen Einrichtungen. In byzantinischer Zeit wurden Gräber angelegt, auch eine Kirche wurde gefunden (vgl. Zorn 1993b, 186-199 u.ö.; Zorn 1997b, 102; Gaß 2005, 421f).

3. Mizpe-Gilead

Mizpa 09
In der Erzählung vom Richter → Jeftah in Ri 10,6-12,7 bezeichnet der Ortsname Mizpe-Gilead in Ri 11,29 (2-mal) einen Ort im ostjordanischen Gebiet → Gilead. Von Mizpe-Gilead aus zog Jeftah mit dem israelitischen Heer in die Schlacht gegen das ammonitische Heer, das in Gilead lagerte (Ri 10,17).

Anschließend verschoben sich die Kämpfe vom ostjordanischen Ort → Aroer bis zum ebenfalls ostjordanischen Ort → Abel Keramim (Tell el-‛Umērī, Koordinaten: 2342.1420; N 31° 52' 07'', E 35° 53' 16''; Ri 11,33). Die genaueren Lokalisierungen von Mizpe-Gilead und auch von Aroer hängen von der Frage ab, ob der Name → „Gilead“ in Ri 10,17 einen Ort oder ein Gebiet bezeichnet:

a) Sollte der Name „Gilead“ in Ri 10,17 einen Ort bezeichnen, an dem das ammonitische Heer lagerte, kann dieser mit Chirbet Ǧel‘ad identifiziert werden (Koordinaten: 2235.1695; N 32° 07' 03'', E 35° 46' 38''). Dann ist vorstellbar, dass sich das israelitische Heer an einem Ort in der Nähe auf die Schlacht vorbereitete, der aufgrund seiner hohen Lage als Warte oder Beobachtungsposten Gileads bezeichnet werden kann. Diese Bedingung erfüllt der Ort er-Rāšūnī (Koordinaten: 2220.1710; N 32° 07' 46'', E 35° 45' 58''), der etwa 2 km nordwestlich von Chirbet Ǧel‘ad liegt. Unter diesen Voraussetzungen erscheint als Lage für den in Ri 11,33 genannten Ort Aroer Chirbet Uḍēnā (Koordinaten: 2335.1520; N 31° 57' 33'', E 35° 52' 55'') in der heutigen Stadt Amman wahrscheinlich (so Gaß 2005, 473-476.479-484.501f in synchroner Perspektive auf den Endtext der Jeftaherzählung).

b) Sollte der Name „Gilead“ in Ri 10,17 hingegen wie schon zuvor in Ri 10,8 ein Gebiet bezeichnen, ist eine genauere Bestimmung der Lage von Mizpe-Gilead nicht möglich. Unter diesen Voraussetzungen erscheint wahrscheinlich, dass der in Ri 11,33 erwähnte Ort Aroer mit dem in Ri 11,26 genannten Ort Aroer identisch ist. Er liegt in der Nähe des Flusses → Arnon und kann mit Chirbet ‘Arā‘ir (Koordinaten: 2281.0981; N 31° 28' 17'', E 35° 49' 20'') identifiziert werden (so Ottosson, 29-32.155-157.171f.248; Groß, 565.580.593; Focken, 134f.146-148).

Einige Alttestamentler vermuten, dass die Formulierung „und er [sc. Jeftah] zog nach Mizpe-Gilead und von Mizpe-Gilead zog er zu den Söhnen Ammons“ in Ri 11,29 ursprünglich „er [sc. Jeftah] zog von Mizpa nach Gilead [...] hinüber gegen die Ammoniter“ (Noth, 364) gelautet hat (so ferner Becker, 220f; dagegen Ottosson, 29-32; Groß, 563f; Focken, 135).

4. Mizpa in Gilead

Der letzte Teil der Erzählung von → Jakobs Flucht vor seinem Onkel und Schwiegervater → Laban beschreibt in Gen 31,1-32,1, dass beide einen Bund schlossen. Dabei wurde ein Steinhaufen aufgeschichtet, den sie benannten:

1) Laban gab ihm den aramäischen Namen יְגַר שׇׂהֲדוּתָא jǝgar śāhǎdûtā’, der „Steinhaufen des Zeugnisses“ bedeutet (Gen 31,47).

2) Jakob benannte den Steinhaufen mit dem inhaltlich ähnlichen hebräischen Namen גַּלְעֵד gal‘ed (Gen 31,47f). Da Laban diesen Namen volksetymologisch mit den Appellativa גַּל gal (hier: „Steinhaufen“) und עֵד ‘ed („Zeuge“) verband, lässt sich der Name mit dem Satz „der Steinhaufen ist Zeuge“ übersetzen. Der Steinhaufen sollte Jakob und Laban dazu ermahnen, ihren → Bund einzuhalten. Dieser Name hat denselben Konsonantenbestand wie der Name Gilead.

3) Schließlich erhielt der Steinhaufen auch noch den hebräischen Namen הַמִּצְפָּה hamMiṣpāh, wohl ebenfalls von Jakob (Gen 31,49; vgl. Jericke, 191). Jakob verband diesen Namen mit dem Verb צפה ṣph „spähen“, mit dem er Jhwh bat, den Bund zu überwachen. Dieser Name ähnelt ferner der Bezeichnung der → Mazzebe, mit der Jakob ein Heiligtum an dieser Stelle gründete (Gen 31,45; vgl. Blum, 137-140). Auf dieses Heiligtum bezieht sich vermutlich auch Hos 5,1 mit dem Ortsnamen מִצְפָּה Miṣpāh (vgl. Niemann, 190-192).

Die Jakobserzählung lokalisiert diesen Ort Mizpa im ostjordanischen Gebirge → Gilead (Gen 31,21.23.25). Dorthin kamen Jakob und Laban - auf der literargeschichtlichen Ebene des Endtexts - aus dem Norden, aus → Haran (Gen 27,43; Gen 28,10; Gen 29,4; Koordinaten: N 36° 51' 53'', E 39° 01' 53''). Nach dem Bundesschluss überquerte Jakob den Fluss → Jabbok (Gen 32,23), um dem aus südlicher Richtung kommenden → Esau zu begegnen (Gen 32,4-33,16). Folglich verortet die Jakobserzählung das gileaditische Mizpa nördlich des Jabbok (vgl. Blum, 195-197).

Zwischen einigen Orts- und Zeitangaben der Jakobserzählung bestehen inhaltliche Spannungen, die auf eine sukzessive Entwicklung der erzählten Geographie hindeuten (vgl. Blum, 103f.164-167.343f u.ö.).

Mizpa in Gilead lässt sich nicht genauer verorten, auch weil unklar ist, ob die Namen des Steinhaufens הַמִּצְפָּה hamMiṣpāh und גַּלְעֵד gal‘ed auf den Ort Mizpe-Gilead verweisen, den Ri 11,29 nennt (s.o. Abschnitt 3; vgl. Jericke, 191f; anders Ottosson, 24.177 u.ö.).

5. Mizpa in Juda

Die Beschreibung des judäischen Gebiets in Jos 15,1-63 enthält in Jos 15,38 den Ortsnamen הַמִּצְפֶּה hamMiṣpæh. Der Ort lag wahrscheinlich analog zu den weiteren in Jos 15,37-41 genannten Orten im Bereich der → Schefela in der Nähe von → Lachisch (Jos 15,39; Tell ed-Duwēr; Koordinaten: 1357.1082; N 31° 33' 54'', E 34° 50' 59''). Eine genauere Lokalisierung ist nicht möglich.

6. Mizpe-Moab

1Sam 22,1-5 berichten, dass der aufständische → David auf seiner Flucht vor dem israelitischen König → Saul Anführer von vierhundert Männern wurde, die für ihn kämpfen konnten (1Sam 23,1-13 u.ö.). Darunter waren Bedrängte, Verschuldete und Verbitterte sowie Mitglieder von Davids Familie. Seine Eltern brachte er zum König von → Moab nach ‏מִצְפֵּה מוֹאָב Miṣpeh Môʾāv.

Aus dem Land Moab stammt - nach alttestamentlicher Darstellung - die Großmutter von Davids Vater, → Rut (Rut 4). Die Heimat mütterlicher Vorfahren gilt auch in weiteren Texten aus dem Alten Testament und Alten Orient als Ort der Sicherheit. So floh Jakob vor seinem Bruder Esau an den Heimatort seiner Mutter → Rebekka zu ihrem Bruder Laban (Gen 27,41-28,5; vgl. ferner 2Sam 3,3; 2Sam 13,37; Dietrich / Loretz, 502; Dietrich, 625-628).

Zur Lokalisierung von Mizpe-Moab wird öfters Ruǧm el Mišrefe (Koordinaten: 2188.1263; N 31° 43' 42", E 35° 43' 30") westlich von Mādebā vorgeschlagen (vgl. Musil, 270.274; Abel, 391; Strong; Gaß 2009, 178). Diese Annahme ist jedoch sehr unsicher (vgl. Arnold, 880 und, auch zu weiteren Vorschlägen, Gaß 2020, 585f).

7. Ramat-Mizpe

Num 32,1-42 berichten, dass → Mose das Ostjordanland an die Söhne Gads und Rubens sowie die Hälfte des Stammes Manasse verteilte. Dtn 3,12-17; Jos 13,8-33 blicken darauf zurück. Dabei nennt Jos 13,26 den ostjordanischen Ort רָמַת הַמִּצְפֶּה Rāmat hamMiṣpæh, den Mose den Söhnen Gads zuteilte. Der erste Teil des Ortsnamens stammt vom Substantiv רָמָה rāmāh, das „Höhe“ oder „Höhenort“ bedeutet. Ramat-Mizpe liegt vermutlich in der Nähe des Ortes Betonim (Chirbet Baṭne; Koordinaten: 2162.1564; N 31° 59' 59'', E 35° 41' 56''), der ebenfalls in Jos 13,26 erwähnt wird (Fritz, 144; Rösel, 219). Genauer lässt sich Ramat-Mizpe nicht lokalisieren.

In der Forschung wird erwogen, ob die Ortsnamen „Ramat-Mizpe“ und „Mizpe-Gilead“ (Ri 11,29, 2-mal) sowie einige Belege des Ortsnamens „Mizpa“ denselben ostjordanischen Ort bezeichnen (vgl. Aharoni, 280; Gaß 2005, 481). Die Gleichsetzung des Ortsnamens „Ramat-Mizpe“ mit den anderen Ortsnamen erscheint jedoch unsicher (vgl. Wüst, 143; Kallai, 301).

8. Das Land Mizpa beim Hermon

Im Bericht von der Schlacht an den Gewässern von Merom und den nördlichen Eroberungen der Israeliten in Jos 11,1-15 bezeichnen die Formulierungen אֶרֶץ הַמִּצְפָּה ʾæræṣ hamMiṣpāh (das Land Mizpa) in Jos 11,3 und בִּקְעַת מִצְפֶּה biq‘at Miṣpæh (die Ebene von Mizpe) in Jos 11,8 Gebiete, die miteinander in Verbindung stehen und vermutlich in der Nähe desselben Ortes Mizpa bzw. Mizpe liegen. Als Lage des Landes von Mizpa wird der Fuß des Hermongebirges (Koordinaten des Gipfels des → Hermon: 2301.3136; N 33° 24' 59'', E 35° 51' 24'') angegeben. Der Ort und die Gebiete können nicht genauer lokalisiert werden.

In der Forschung werden für die Gebiete folgende Vorschläge gemacht (vgl. Aharoni, 249; Fritz 121f; Knauf 113f; Rösel, 187; → Hiwiter):

a) die Beqaa-Ebene (el-Biqā‘; Koordinaten: Gebiet um 2564.3795; N 34° 0' 32'', E 36° 8' 43''),

b) die Ebene um Merǧ ‘Ajjūn (Koordinaten: 2050.3075; N 33° 21' 45'', E 35° 35' 11''),

c) das untere Wādī et-Teim, durch das der Fluss Ḥeṣbāni fließt (Koordinaten: Gebiet um 2091.3000; N 33° 17' 43", E 35° 37' 48"),

d) der Bereich von Qal’at Nimrūd (Koordinaten 2170.2954; N 33° 15' 11'', E 35° 42' 53'') und Bānijās (Koordinaten: 2150.2946; N 33° 14' 45'', E 35° 41' 35'') und

e) der Golan (Koordinaten: Gebiet um 2184.2724; N 33° 2' 43'', E 35° 43' 45'').

Gemäß der Völkerliste des masoretischen Textes (→ Bibeltext / Textkritik) von Jos 11,3 siedelten Hiwiter im Land Mizpa.

Einige Handschriften der → Septuaginta weichen in Jos 11,2f.8 in der Reihenfolge und Lokalisierung der Völker, den Gebietsbezeichnungen „Land Mizpa“ und „Ebene von Mizpa“ sowie weiteren geographischen Angaben ab. Einige Abweichungen lassen sich als ungenaue Übersetzung des masoretischen Textes erklären (vgl. den Hertog, 143). Unter anderem deshalb scheinen diese Varianten der Septuaginta jünger als die Lesart des masoretischen Textes zu sein.

Literaturverzeichnis

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Abbildungsverzeichnis

  • Karte zur Lage von Mizpa und Geba in Benjamin, nördlich von Jerusalem. © Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
  • Mizpa an der Höhenstraße nördlich von Jerusalem (Foto aus dem Jahr 1918). Aus: G. Dalman, Hundert deutsche Fliegerbilder aus Palästina (SDPI 2), Gütersloh 1925, Nr. 24
  • Mögliche Überreste aus dem Stratum 5 von Tell en-Naṣbe. Die schwarzen Flächen zeigen Höhlen und Silos. Die hier und in den Plänen der Strata 4 und 1 verwendete Strichpunktlinie zeigt die Stadtmauer aus den Strata 3 und 2 und dient lediglich zur Orientierung. Mit freundlicher Erlaubnis von © J.R. Zorn (1993b, 969; Adaption des 1:400-Plans aus McCown 1947)
  • Hinterlassenschaften aus dem Stratum 4 von Tell en-Naṣbe. Die schwarzen Punkte markieren Silos, die gestrichelten Linien Zisternen. Einige Zisternen und Silos wurden wahrscheinlich auch noch im Stratum 3 benutzt. Mit freundlicher Erlaubnis von © J.R. Zorn (1993b, 968; Adaption des 1:400-Plans aus McCown 1947)
  • Überreste aus den Strata 3C, 3B und 3A. Aus dem Stratum 3C stammen die meisten dünneren Mauerreste. Zum Stratum 3B gehören die dicke Stadtmauer, das äußere Stadttor (Gebäude 93.01), das innere Stadttor (Gebäude 145.01) und runde gemauerte Vorratsbehälter. Mit freundlicher Erlaubnis von © J.R. Zorn (1993b, 967; Adaption des 1:400-Plans aus McCown 1947)
  • Stadtmauer von Stratum 3B mit Vorsprung und Turm. © public domain; Foto: Klaus Koenen, 1999
  • Mögliche Hinterlassenschaften aus dem Stratum 2 von Tell en-Naṣbe. Mit freundlicher Erlaubnis von © J.R. Zorn (1993b, 966; Adaption des 1:400-Plans aus McCown 1947)
  • Überreste aus der Zeit des Stratums 1, aber auch aus späterer Zeit von Tell en-Naṣbe. Mit freundlicher Erlaubnis von © J.R. Zorn (1993b, 965; Adaption des 1:400-Plans aus McCown 1947)
  • Karte, in der im vorliegenden Artikel genannte Orte rot markiert sind. © Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

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