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(erstellt: September 2007)

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Der hebräische Name der Maus ist ‘akhbār. Gemeint ist damit sowohl die Feld- als auch die Hausmaus. Nach Lev 11,29 gehört sie zu den unreinen, nicht essbaren Tieren. Wenn Jes 66,17 auf das Essen von Mäusen anspielt, dann dürfte das als Polemik gegenüber fremden Kulten anzusehen sein. Eine Polemik enthält auch Jdt 14,11 (Vulgata; Lutherbibel); dort werden die angreifenden Israeliten verächtlich als Mäuse bezeichnet. 1Sam 6,4ff berichtet, dass die Philister von einer nicht näher bestimmbaren Krankheit (Beulenpest?, Geschwüre?, Ruhr?) heimgesucht wurden, die mit einer Mäuseplage verbunden war. Möglicherweise wurden durch die Mäuse Krankheiten übertragen. Vielleicht waren es auch Ernteschäden, die durch die Nager verursacht wurden. Einzig der Einsatz von imitativer Magie, also die Anfertigung von goldenen Nachbildungen der Tiere als Gegenmittel, ermöglichte es den Philistern, die Plage abzuwenden. Für die jüngere Deutung der Geschichte in 1Sam 6,4.17 sind die Goldmäuse dagegen ein Schuldopfer für JHWH (→ Ladeerzählung).

In Mesopotamien und Ägypten werden Mäuse häufig erwähnt und durchaus nicht nur negativ im Zusammenhang mit Plagen. Sie kommen in Sprichwörtern und in Fabeln vor, werden zum Teil als Delikatesse verspeist und in Ägypten auch als Heilmittel verwendet.

Literaturverzeichnis

1. Lexikonartikel

  • Reallexikon der Assyriologie und vorderasiatischen Archäologie, Berlin 1928ff
  • Der Kleine Pauly, Stuttgart 1964-1975 (Taschenbuchausgabe, München 1979)
  • Biblisch-historisches Handwörterbuch, Göttingen 1962-1979
  • Lexikon der Ägyptologie, Wiesbaden 1975-1992
  • Neues Bibel-Lexikon, Zürich u.a. 1991-2001
  • Calwer Bibellexikon, Stuttgart 2003

2. Weitere Literatur

  • Stolz, F., Das erste und zweite Buch Samuel (ZBK.AT 9), Zürich 1981, 50f

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