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Korach / Korachpsalmen

Andere Schreibweise: Qorach; Korah; Qorah

(erstellt: November 2008)

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Mit „Korach“ (hebr.: qorach) wird in erster Linie eine frevelhafte Tat, ein Aufstand gegen Mose und Aaron verbunden. Die Erzählung in Num 16 ist zwar die einzige biblische Stelle, an der ausführlich von Korach berichtet wird, der Name steht aber auch für unterschiedliche Figuren in genealogischen Notizen im → Pentateuch und in einigen → Genealogien der Chronik (→ Chronikbücher). Im ersten Buch der Chronik findet sich der Name „Korach“ im Stammbaum → Esaus (1Chr 1,35), → Judas (1Chr 2,43) und → Levis (1Chr 6,7), darüber hinaus sowohl innerhalb der (wichtigen) Sängerfamilie des → Heman (1Chr 6,22) als auch unter den Torhütern (1Chr 9,19). Daraus lässt sich schließen, dass Korach, seiner Familie und seinen Nachfahren (den sog. „Korachiten“ oder „Söhnen Korachs“) zwei zentrale Ämter am Tempel der nachexilischen Zeit oblagen; von einem „Aufständischen Korach“ ist in der Chronik nichts zu lesen.

1. Name

Der Name „Korach“ (hebr. qorach) bedeutet vermutlich „kleiner Kahlkopf“ (Seebaß, 190) oder „Kahlköpflein“ (Willi, 205).

2. Korach in Inschriften

Inschriftlich ist der Name Korach im 8. Jh. in Arad auf einem Ostrakon belegt, das vermutlich eine Lieferliste für spezielle Rationen an verschiedene Personen bietet (Ostr. 49; HAE I/1, 153-155), und evtl. in Lachisch am Ende des 7. Jh.s auf einem Ostrakon mit einer Personenliste (Ostr. 31; HAE I/1, 314).

3. Korach in Genealogien

„Korach“ findet sich in Genealogien des Pentateuch und der Chronik, aber nicht alle Korach-Belege meinen dieselbe Person. So ist der „Korach“ aus Gen 36,5.18 und 1Chr 1,35 ein anderer als „Korach der Levit“ aus Num 16 und den meisten anderen Genealogien.

3.1. Korach, der Levit

Betrachtet man die genealogischen Notizen über Korach, den → Leviten, so stößt man auf scheinbare Widersprüche, so zum Beispiel hinsichtlich der Frage, wessen Sohn Korach eigentlich ist. In Ex 6,21 wird Korach (innerhalb des Stammbaums von Levi) als Sohn des Jizhar vorgestellt, wie dies ebenso in Num 16,1 der Fall ist. Auch in 1Chr 6,16-23 wird Korach in der Genealogie der levitischen Sängerfamilie des Heman als Sohn des Jizhar genannt (aus der Abstammungslinie „Kehat – Heman“ soll nach dem Chronisten auch der Prophet → Samuel entstammen). In 1Chr 6,7f. hingegen ist Korach der Sohn von Amminadab. Die Söhne von Korach haben aber in allen Textstellen dieselben Namen: Assir, Elkana und Abiasaf (oder Ebjasaf). In 1Chr 6,7f. wird die Abstammungslinie vom Urgroßvater Kehat, über Großvater Amminadab, über den Vater Korach zu seinen Söhnen zwar umschrieben mit (wörtlich übersetzt): „Das sind die Söhne Kehats: Sein Sohn ist Amminadab, sein Sohn ist Korach, sein Sohn ist Assir, sein Sohn ist Elkana und sein Sohn ist Ebjasaf und sein Sohn ist Assir“; diese Linie ist aber teils vertikal, teils horizontal zu verstehen (vgl. Japhet, 171; Willi, 219).

Zur Frage, warum an dieser Stelle Amminadab als Vater Korachs erscheint, gibt es in der Forschung noch „keine befriedigende Lösung“ (Japhet, 172). Sara Japhet zieht eine Verschreibung von „Amram“ in Erwägung (Japhet, 172), während Thomas Willi vorschlägt, mit Ex 6,18.21 und einigen → Septuaginta-Handschriften „Jizhar“ zu lesen (Willi, 194). Durch den Vaternamen Amminadab soll Korach hier möglicherweise von Korach, dem Sohn Jizhars, unterschieden werden, da dieser aufgrund der Erzählung in Num 16 ein negatives Image hatte.

3.2. Korach, der Sohn Esaus

In Gen 36,5.18 ist Korach ein Sohn Esaus; in Gen 36,16 wird er sogar als Stammesfürst der Söhne Esaus bezeichnet. 1Chr 1,35 bietet eine „komprimierte Zusammenfassung von Gen 36,9-14, wo Esaus Söhne nach ihren Müttern aufgeführt sind […]. Die Hervorhebung der Mütter, ein für die Gen-Quelle charakteristischer Zug […], wird in Chr völlig übergangen. Hier geht die Reihenfolge der Söhne nach ihrer Geburt“ (Japhet, 90).

3.3. Korach, der Sohn Hebrons

Über Korach, den Sohn Esaus, und Korach, den Leviten, hinaus bietet die Chronik noch einen weiteren „Korach“: den Sohn → Hebrons in 1Chr 2,43. Dort steht der Name Korach innerhalb einer Genealogie des Stammes Juda.

4. Der Aufstand der „Rotte Korach“

In Num 16 wird berichtet, wie Korach, der Sohn Jizhars, ein Nachkomme Levis, mit einigen weiteren Israeliten (darunter → Datan und Abiram) während der Wüstenwanderung eine Rebellion gegen → Mose und → Aaron initiierte. Der Vorwurf „Warum erhebt ihr euch über die Gemeinde JHWHs?“ wird als Anlass der Auseinandersetzung dargestellt, die damit endete, dass Korach, samt seiner Familie von der Erde verschlungen wurde: „Und sie und alle, die bei ihnen lebten, fuhren hinunter zur Scheol. Und die Erde verschloss sich über ihnen. Und sie gingen zugrunde mitten aus der Versammlung.“ Im folgenden Kapitel des Buches → Numeri wird nun der Name „Korach“ zum Warnzeichen, zur Symbolfigur des Frevlers gegen JHWH, von dem es (in Num 17,5) heißt: „damit niemand werde wie Korach und wie seine Gemeinde.“ Diese Verwendung „Korachs“ als Prototyp des Aufrührers findet schließlich immer größer werdenden Anklang (vgl. 6. Wirkungsgeschichtlicher Ausblick). In Num 26 wird der harte Ausgang der Geschichte von Num 16, dass alle Angehörigen der Familie Korach von der Erde verschlungen wurden, allerdings revidiert: „Aber die Söhne Korachs starben nicht.“ (Num 26,11). Diese Aussage ist für den Erzählverlauf notwendig, da in einem Stammbaum in Num 26,58 die Korachiten wiederum erwähnt sind (vgl. Schmidt, 2004, 159), obwohl sie nach Num 16 allesamt ausgerottet wurden.

Es lässt sich leicht feststellen, dass Num 16 literarisch nicht einheitlich ist. Ursprünglich waren dies (mindestens) zwei verschiedene Aufstandsgeschichten, einmal der Aufstand der 250 Männer, einmal der Aufstand von Datan und Abiram. Schließlich wurden beide Geschichten miteinander verbunden, und die Person „Korach“ wurde zusätzlich in diese Geschichten integriert (dies wird in der Forschung als „Korachbearbeitung“ bezeichnet). Wie diese „Korachbearbeitung“ genau aussah und wann der Name „Korach“ in die Aufstandsgeschichten eingegliedert wurde, ist in der Forschung umstritten. So konstatiert Ludwig Schmidt, dass die Korachbearbeitung vorgenommen wurde, „als die → Priesterschrift noch als selbständiges Werk tradiert wurde“ (Schmidt, 2004, 66). Demnach fügte ein Redaktorenkreis den Namen „Korach“ in die Priesterschrift, in diesem Fall in die Geschichte des Aufstands der 250 Männer gegen Mose, ein. Dann erst wurde die 250-Männer-Geschichte mit der von Datan und Abiram verbunden (Schmidt, 1993, 146). Dagegen vertritt Erhard Blum die These, dass erst die beiden Geschichten um die 250 Männer und Datan und Abiram miteinander verflochten wurden und dieser Gesamttext dann mit der Korach-Leviten-Thematik ausgestaltet wurde (Blum, 270).

Die Korach-Bearbeitungsschicht ist unumstritten nachpriesterschriftlich anzusetzen und spiegelt vermutlich nachexilische Auseinandersetzungen um das rechte Priestertum wider: Es sollte der Anspruch der Leviten auf das Priestertum abgewiesen werden (vgl. Schmidt, 2004, 66). Diese Auseinandersetzungen um das rechte Priestertum waren so zentral und prägend für die nachexilische Gemeinde, dass Reinhard Achenbach Num 16-17(18) sogar als „die theologische und entstehungsgeschichtliche Mitte des Numeribuches, also sein Proprium“ (Achenbach, 34f.) bezeichnen kann. Somit kommt der Figur des Korach eine zentrale Rolle in der Redaktionsgeschichte des Pentateuchs zu.

5. Die Korachpsalmen

5.1. Redaktion und Inhalt

Im Psalter gibt es eine Gruppe von → Psalmen (→ Psalter), die durch ihre Überschrift den „Söhnen Korachs“ (livnê qorach) zugewiesen werden. Dies sind: Ps 42 / 43 (Ps 43 trägt keine Überschrift); Ps 44-49; Ps 84; Ps 85; Ps 87; Ps 88.

Die Söhne Korachs dieser Psalmüberschriften sind aller Wahrscheinlichkeit nach mit dem levitischen Geschlecht der Korachiten zu identifizieren, das in der nachexilischen Zeit greifbar ist (so z.B. Wanke, van Oorschot, anders Goulder, der versucht, die Korachiten im 9. / 8. Jh. v. Chr. in Dan zu lokalisieren).

Ob alle oder einzelne Korachpsalmen von den Korachiten selbst geschrieben wurden (so Wanke, 1990, 608) oder ob die genannten Psalmen – lediglich – einer (umfangreichen) korachitischen Redaktion unterlagen oder ob diese Psalmen in der Tradition schlicht den Söhnen Korachs zugeschrieben wurden, ist in der Forschung umstritten. Reinhard Achenbach vermutet, dass die Zuschreibung gewisser Zionspsalmen (→ Zion) an die Söhne Korach durch Assoziationen der Motivik mit der Korachlegende motiviert sei, „wobei in Ps 46-49 und 85.88 die Erfahrung von Todesdrohung und Errettung vom Tode eine Rolle spielt. […] Die Zuordnung zu Korach ist also ähnlich zu beurteilen wie die Zuordnung des Davidspsalters zu David: sie ist das Ergebnis der Legendenbildung der chronistischen Zeit“ (Achenbach, 122). Nach Jürgen van Oorschot erweisen sich die Korachiten hingegen als „gestaltende Vermittler traditioneller Zions- und Tempeltheologie, deren Tätigkeit deutlich über ein zusammenfassendes Ordnen und Sammeln hinausgeht“ (van Oorschot, 421).

In der mittelalterlichen jüdischen Auslegung findet sich bei dem Bibel- und Talmudausleger → Raschi (1040-1105) die Idee, dass die Söhne Korachs, Assir, Elkana und Abiasaf, diese Psalmen zu dem Zeitpunkt gesungen haben, als alles um sie herum von der Erde verschlungen wurde (Num 16). Ihr Platz blieb aber in der Mitte der Erde – das ist damit gemeint, wenn gesagt wird „die Söhne Korachs sind nicht gestorben“ (vgl. Num 26,11). Dort gaben sie den Gesang von sich und stiegen auf, und dort legten sie den Grund der Lob-Psalmen, und der heilige Geist diente ihnen und sie prophezeiten über die Exile, über die Zerstörung des Tempels und über die Königsherrschaft des Hauses David (wiedergegeben nach Miqraot Gedolot Haketer, Psalms, part 1; Jerusalem 2003, 132). Rabbi Menachem haMeiri (1249-1316) hingegen hielt David für den Verfasser der Korachpsalmen: David sammelte die Psalmen, und sie wurden den Söhnen Korach zum Singen gegeben (Miqraot Gedolot, 133).

Inhaltlich wie formal sprechen die Korachpsalmen unterschiedliche Bereiche an. Ihren → Gattungen nach handelt es sich bei den Korachpsalmen um Klagelieder eines Einzelnen (Ps 42 / Ps 43; Ps 88), Klagelieder des Volkes (Ps 44; Ps 85), einen sog. Königspsalm (Ps 45; ob man die „Königspsalmen“ als eigene Gattung bezeichnet, ist in der Forschung umstritten, da sie keine einheitlichen formalen Merkmale besitzen), Zionslieder / Hymnen (Ps 46; Ps 48; Ps 84; Ps 87); einen Hymnus (Ps 47) und ein Danklied eines Einzelnen (Ps 49).

In den Korachpsalmen sind nicht nur viele verschiedene Gattungen vertreten, auch inhaltlich gibt es mehrere Themen und Motivkomplexe: „Neben dieser Vielfalt von Gattungen und Liedinhalten ist aber auch in wenigstens fünf Psalmen ein gemeinsamer Zug zu beobachten. Der Doppelpsalm 42 / 43 und die Psalmen 46 48 84 und 87 zeigen ein auffallendes Interesse an Zion-Jerusalem“ (Wanke, 1966, 4). Als zentrales Thema der Korachpsalmen sticht also die Zionstheologie hervor, sodass Corinna Körting Ps 48 sogar als „Kerntext der Zionstheologie“ (Körting, 165) beschreiben kann. D. Mitchell sieht hingegen in der Erlösung aus der → Scheol das Hauptthema dieser Psalmengruppe (Mitchell, 365ff), dies stellt allerdings keinen Konsens in der Forschung dar. Obgleich die Korachpsalmen viele unterschiedliche Themen zum Inhalt haben, ist ihnen nach Erich Zenger analog den Asafpsalmen ein gemeinsames sprachliches und motivliches Profil zu eigen, „das auf Herkunft aus und Überlieferung in einer gemeinsamen geistigen Heimat hinweist“ (Zenger, 177). Nach Jürgen van Oorschot standen die Korachiten in der Tradition der vorexilischen Tempeltheologie und vertraten nicht die → priesterschriftliche Vorstellung eines → Sühne schaffenden Kults (vgl. van Oorschot, 425).

5.2. Komposition

In der alttestamentlichen Forschung wurde häufig nachgewiesen, dass die Korachpsalmen aus zwei Gruppen bestehen (Ps 44-49 und Ps 84f; Ps 87f), wobei die zweite Gruppe die erste Gruppe nachahmt (so z.B. Zenger, 186ff). Neben den Ähnlichkeiten von Ps 42 mit Ps 84 betont Joachim Schaper darüber hinaus die Korrespondenz zwischen Ps 42 und Ps 88, sodass die Korachpsalmengruppe als eine durchdachte Komposition, als ein ursprünglich eigenständiges kleines Psalmenbuch, erscheint: „Zugleich wird deutlich, daß dieser ursprüngliche Korachpsalter einen Weg beschreibt: den Weg der Pilger zum Jerusalemer Heiligtum. Die Korachpsalmen-Sammlung […] beginnt also beim Individuum, schreitet fort zum Volk und zum König, um schließlich die Kreisbewegung zu vollenden, indem sie über den Zion wieder beim Individuum ankommt“ (Schaper, 36).

Mit Blick auf den gesamten Psalter lässt sich beobachten, dass die erste Gruppe der Korachpsalmen das zweite Psalmenbuch (Ps 42-72) eröffnet. Darüber hinaus beginnt mit ihr der sog. Elohistische → Psalter (Ps 42-83) – die Existenz dieses Psalters wird allerdings von einigen Forschern in Zweifel gezogen (zur Diskussion vgl. Schaper, 38ff). Die zweite Gruppe der Korachpsalmen befindet sich am Ende des dritten Psalmenbuches, das Ps 73-89 umfasst.

6. Wirkungsgeschichtlicher Ausblick

Trotz der durchaus positiven Erwähnung Korachs in der Chronik als Nachkomme des levitischen Stammes, als Mitglied der Sängerfamilie des Heman und als Torhüter am Tempel weist Korach lediglich eine negativ besetzte Wirkungsgeschichte als der aufständische, an seiner Karriere orientierte Frevler gegen Gott auf: „Bereits innerhalb des AT zeigt sich eine Tendenz, Korach nicht mehr zu erwähnen. So läßt ihn ein Stammbaum der Nachfahren Kehats in 1Chr 23,18 einfach aus, ganz im Gegensatz zu der dort hervorgehobenen Stellung Moses und Aarons (1Chr 23,13)“ (Claußen, 211). Im Rahmen des Väterlobs bei → Jesus Sirach / Ben Sira (Sir 44-50) wird Korach – kurz – als Gegner des Aaron erwähnt: „Es wurden zwar Fremde auf ihn wütend und waren neidisch auf ihn in der Wüste / die Angehörigen Datans und Abirams und die Versammlung des Korach, mit starkem Zorn. / Aber JHWH sah es, und er wurde zornig; und er vernichtete sie in seinem grimmigen Zorn“ (Sir 45,18f; Lutherbibel: Sir 45,22f).

In frühjüdischer Tradition bei Josephus und → Philo findet Korach ebenfalls nur eine negative Würdigung. Während Philo (20/10 v. Chr. – 45 [?] n. Chr.) Korach beispielsweise dazu benutzt, um allgemein einen philosophischen Sermon über die Konsequenzen eines unmäßigen Hochmuts (vgl. Feldman, 401 mit Bezug auf De Praemiis et Poenis 13.74) zu halten, wendet sich Josephus (37 n. Chr. – ca. 100 n. Chr.) ausführlich der Korachtradition zu (Josephus, Antiquitates 4,14-58, Text gr. und lat. Autoren; vgl. Claußen, 212 u. Feldman, 399ff). Er beschreibt Korach in seinen „Jüdischen Altertümern“ als einen Hebräer, der zwar eine hervorragende Herkunft und großen Reichtum vorzuweisen hatte, der gewandt war im Reden und gut in der Beschäftigung mit dem gemeinen Volk, der aber auf die hohe Würde des Mose schaute (vgl. Josephus, Antiquitates 4,14). All diese Zuschreibungen sind unbiblisch, finden sich aber auch außerhalb der Werke von Josephus. So wird beispielsweise im frühmittelalterlichen → Targum zum Hiobbuch ebenfalls von Korach und seinem Reichtum gesprochen (Targum zu Hiob 15,29).

Im Neuen Testament wird Korach explizit im Judasbrief erwähnt, implizit wird auf Num 16 in 2Tim 2,19 angespielt. Im Judasbrief, in dessen Zentrum die Warnung vor Irrlehrern steht, wird Korach in einen Zusammenhang mit → Kain (Gen 4,1-17) und → Bileam (Num 22-24) gestellt: „Weh ihnen! Denn sie gingen den Weg Kains und gaben sich völlig dem Irrtum Bileams hin der Belohnung wegen und kamen um in der Rebellion Korachs“ (Jud 11).

In der späteren jüdischen Tradition wird Korach als Auflehner gegen die Tora gezeichnet, sodass er dann als „typisches Beispiel antinomistischer Häresie“ gilt (Claußen, 213, vgl. auch Feldman, 403).

Literaturverzeichnis

1. Lexikonartikel

  • Theologische Realenzyklopädie, Berlin / New York 1977-2004
  • Neues Bibel-Lexikon, Zürich u.a. 1991-2001
  • The Anchor Bible Dictionary, New York 1992
  • Religion in Geschichte und Gegenwart, 4. Aufl., Tübingen 1998-2007

2. Weitere Literatur

  • Achenbach, R., 2003, Die Vollendung der Tora. Studien zur Redaktionsgeschichte des Numeribuches im Kontext von Hexateuch und Pentateuch (BZAR 3), Wiesbaden
  • Blum, E., 1990, Studien zur Komposition des Pentateuch (BZAW 189), Berlin / New York
  • Claußen, C., 1999, Alttestamentliche Gestalten als negative Beispiele, in: M. Öhler (Hg.), Alttestamentliche Gestalten im Neuen Testament. Beiträge zur Biblischen Theologie, Darmstadt, 204-218
  • Feldman, L.H., 1993, Josephus’ portrait of Korah, OTE 6, 399-426
  • Gese, H., 1963, Zur Geschichte der Kultsänger am Zweiten Tempel, in: O. Betz / M. Hengel / P. Schmidt (Hgg.), Abraham unser Vater. Juden und Christen im Gespräch über die Bibel (FS O. Michel; AGSU 5), Leiden / Köln, 222-234
  • Goulder, M.D., 1982, The Psalms of the Sons of Korah (JSOT.S 20), Sheffield
  • Japhet, S., 2002, 1 Chronik (HThK.AT), Freiburg / Basel / Wien
  • Körting, C., 2006, Zion in den Psalmen (FAT 48), Tübingen
  • Mitchell, D.C., 2006, „God will redeem my soul from Sheol”: The Psalms of the Sons of Korah, JSOT 30, 365-384
  • van Oorschot, J., 1994, Der ferne deus praesens des Tempels. Die Korachpsalmen und der Wandel israelitischer Tempeltheologie, in: I. Kottsieper (Hg.), „Wer ist wie du, Herr, unter den Göttern?“ Studien zur Theologie und Religionsgeschichte Israels (FS O. Kaiser), Göttingen, 416-430
  • Schaper, J., 2004, „Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser“. Studien zu Ps 42/43 in Religionsgeschichte, Theologie und kirchlicher Praxis (BThSt 63), Neukirchen-Vluyn
  • Schmidt, L., 2004, Das 4. Buch Mose. Numeri. Kapitel 10,11-36,13 (ATD 7,2), Göttingen
  • Schmidt, L., 1993, Studien zur Priesterschrift (BZAW 214), Berlin / New York
  • Seebaß, H., 2003, Numeri (BK IV/2), Neukirchen-Vluyn
  • Wanke, G., 1966, Die Zionstheologie der Korachiten in ihrem traditionsgeschichtlichen Zusammenhang (BZAW 97), Berlin
  • Wanke, G., 1990, Art. Korach / Korachiten, TRE 19, 608f
  • Willi, T., 2006, Chronik (BK XXIV), Neukirchen-Vluyn
  • Zenger, E., 1994, Zur redaktionsgeschichtlichen Bedeutung der Korachpsalmen, in: K. Seybold / E. Zenger (Hgg.), Neue Wege der Psalmenforschung (Herders Biblische Studien 1), Freiburg / Basel / Wien, 175-198

Abbildungsverzeichnis

  • Korachs Stammbaum. © Miriam von Nordheim-Diehl

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