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Andere Schreibweise: Getsemane; Gethsemani; Getsemani

(erstellt: April 2016)

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1. Name

Der Name „Gethsemane“ wird im Neuen Testament nur ein einziges Mal genannt: im Zusammenhang jenes Gebetskampfes Jesu vor seiner Verhaftung (Mk 14,32 / Mt 26,36). Lk 22,40 spricht an dieser Stelle lediglich von „dem Ort“ am → Ölberg, zu dem die Gruppe um Jesus nach dem → letzten gemeinsamen Mahl aufbricht.

Die ursprüngliche Form scheint Γεθσαμανεί / Gethsamanei gewesen zu sein. Dahinter steht offensichtlich eine hebr. / aram. Wortbildung, auch wenn sich dafür kein unabhängiger Beleg erhalten hat. Am wahrscheinlichsten ist die Deutung auf „gat schemanim = Kelter / Presse von Ölen“ (Dalman 1924, 340; Küchler 2007, 811). Das passt auch gut zu den zahlreichen Olivenbäumen vor Ort, denen der Ölberg im Ganzen seinen Namen verdankt.

In den Handschriften am häufigsten anzutreffen ist die Form Γεθσημανί / Gethsemani. Darin könnte das griech. “σημείον / sēmeion (Zeichen)” anklingen, das als Lehnwort „seman“ längst schon in die aram. Alltagssprache eingegangen war. Einen solchen Zusammenhang belegen etwa die paläst.-aram. und syr. Übersetzungen von Mt 26,36. Die Bedeutung „Ort der Zeichen“ nähme in diesem Falle schon auf die Geschichte Jesu Bezug und wäre eine sekundäre, christliche Interpretation dieses Namens.

Eine dritte Form schreibt Γεσσαμανεί / Gessamanei, was → Eusebius und → Hieronymus mit Blick auf Jes 28,1 als „üppiges Tal“ verstehen. Der Ort wird in den Evangelien jedoch am Hang des Ölberges vorgestellt, nach Joh 18,1 „jenseits des Kidron(tals)“.

2. Lage

Wenn am „Ölberg“ die Ölbäume wuchsen, wurden die Oliven vermutlich auch gleich an Ort und Stelle verarbeitet. Grundstücke mit Ölpressen wird es hier wohl in größerer Zahl gegeben haben. Mk 14,32 / Mt 26,36 nennen Gethsemane ein „χωρίον / chōrion (Landgut)“. Joh 18,1 spricht lediglich von einem „κήπος / kēpos Garten“, in den Jesus und seine Schüler „hineingehen“; Jesus wiederum „geht hinaus“, als er sich der Verhaftungstruppe stellt (Joh 18,4). Eine Umfriedung wird man sich am ehesten in Form einer Feldsteinmauer vorzustellen haben. Auf jeden Fall handelt es sich bei Gethsemane um einen ganz bestimmten „τόπος / topos (Ort)“ (Lk 22,40), der während der letzten Jerusalemer Tage des Öfteren zum Aufenthalt dient. In der Stadt selbst hat die Gruppe keine feste Bleibe; das Haus der Freunde in Bethanien liegt für eine schnelle Übernachtung bzw. für einen Aufenthalt im Stadtbereich während der Passanacht zu weit entfernt; somit hält also der Ölberg nahe bei Jerusalem ein einfaches Quartier bereit. Nach Lk 21,37 lehrt Jesus tagsüber im Tempel und verbringt die Nächte „am Ölberg“; Lk 22,39 kann deshalb notieren, Jesus sei in der Passanacht „nach seiner Gewohnheit“ zum Ölberg gegangen; auch Joh 8,1 setzt bei einem früheren Jerusalemaufenthalt den Ölberg als Nachtquartier voraus; Joh 18,2 sagt von → Judas, ihm sei jener „τόπος / Ort“ bekannt gewesen, weil sich Jesus dort „oftmals“ mit seinen Schülern versammelt habe. Das alles spricht für eine alte Ortstradition. Denkbar wäre ein Grundstück mit einer Ölpresse und einer Grotte, Hütte oder kleineren Behausung, das – außerhalb der Erntesaison und mit dem Einverständnis des Besitzers – von Jesus und seinem Schülerkreis zur Übernachtung genutzt werden konnte.

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Überhaupt erweist sich der Ölberg während der letzten Phase der Jesusgeschichte als ein bedeutungsvoller Ort. Vom Ölberg aus beginnt der Einzug nach → Jerusalem (Mk 11,1 / Mt 21,1 / Lk 19,29), wobei sich auch manche alttestamentliche Erinnerungen einstellen (2Sam 15,30 – Davids Flucht; Sach 14,4 – das Kommen Gottes). Irgendwo auf dem Ölberg – mit Blick auf den gegenüber liegenden → Tempel – ist die Endzeitrede Jesu platziert (Mk 13,3 / Mt 24,3). Hierher kommen Jesus und seine Schüler nach ihrem letzten Mahl (Mk 14,26 / Mt 26,30 / Lk 22,39). Auf dem Ölberg findet schließlich auch die „→ Himmelfahrt“ als wirkungsvolle Abschiedsszene statt (Apg 1,12; Lk 24,50 – in Richtung Betanien).

Wo genau jenes Landgut bzw. jener Garten namens „Gethsemane“ zu suchen ist, bleibt offen. Vom 4. Jh. an werden dafür in der Pilgerliteratur verschiedene Orte vorgeschlagen. Sicher ist nur das eine: Gethsemane befand sich am Abhang des Ölbergs gegenüber der Stadt, als bevorzugter Rückzugsort wohl auch abseits der Wege und um der kürzeren Distanz willen eher am Fuße des Berges. Von einer Grotte oder einer Bebauung sagen die Texte nichts. Die Gethsemane-Perikope schildert ein Geschehen unter freiem Himmel, auch wenn gerade im Frühjahr die Nächte noch sehr kalt sein können. Dass man später Gethsemane zu identifizieren suchte, liegt nahe. Der Ort, der heute den Touristen gezeigt wird, hätte jedenfalls besser kaum erfunden werden können.

Die Lage von Gethsemane ist für die letzte, einsame Entscheidung Jesu erzählerisch plausibel gewählt. Über den Ölberg hinweg lag der Fluchtweg nach Osten im Bedarfsfall offen. Zurück in die Stadt führte der Weg in den zu erwartenden Konflikt. Da Jesus die Chance zur Flucht ausschlägt, holt ihn sein gewaltsames Geschick noch am Ort der Entscheidung ein.

3. Gethsemane-Perikope

Im Rahmen der → Passionsgeschichte stellt der Gebetskampf Jesu in Gethsemane (Mk 14,32-42 / Mt 26,36-46 / Lk 22,39-46) einen dramatischen Höhepunkt dar: das gewaltsame Ende zeichnet sich bereits deutlich ab – da aber eröffnet plötzlich die Bitte um Verschonung noch einmal die Möglichkeit eines alternativen Ausgangs. Jesus erscheint in seiner ganzen Menschlichkeit – voller Angst mit Gott ringend und seine Schüler um Unterstützung bittend. Am Ende ergibt er sich in sein Geschick. Den Leserinnen und Lesern der Geschichte aber werden die schlafenden Schüler mahnend vor Augen gehalten.

Markus / → Matthäus beziehen die Topographie ganz bewusst in ihre Erzählung ein. Ausdrücklich nennen sie den Namen des Landgutes, das ihnen als Schauplatz dient. Die folgenden Ereignisse spielen sich dabei an drei verschiedenen Plätzen ab: Jesus fordert die ganze Gruppe zunächst auf, zu warten, bis er gebetet habe. Dann nimmt er → Petrus und die beiden Zebedäussöhne (→ Jakob, → Johannes) beiseite, die daraufhin zu Zeugen seiner ersten emotionalen Erschütterung werden. Doch auch sie lässt er zurück und entfernt sich noch einmal „ein wenig“, um im entscheidenden Augenblick ganz alleine zu sein. Zwischen diesem letzten Platz und dem der drei Schüler gibt es noch ein zweimaliges Hin und Her. Bei → Lukas spielt sich die Szene hingegen nur an zwei Plätzen ab. Jesus lässt alle Schüler gemeinsam zurück und entfernt sich selbst „einen Steinwurf“ weit. Dafür wird nun der Gebetskampf weiter dramatisiert: nur bei Lukas erscheint ein Engel zur Stärkung des Betenden (Lk 22,43), und nur hier intensiviert sich seine Furcht bis zum sprichwörtlich gewordenen Blutschweiß (Lk 22,44); beide Stellen sind indessen textlich unsicher. → Johannes hat die ganze Gebets-Szene ausgelassen und berichtet sofort von der Verhaftung.

Der Schlaf der Schüler wird von den Evangelisten paränetisch genutzt. Bei Markus / Matthäus schlafen ausdrücklich nur die drei (Petrus, Jakobus und Johannes), doch die dreimalige Wiederholung steigert ihr Versagen. Ganz anders verfährt Lukas, der die Schüler und ganz besonders Petrus zu entlasten versucht: Bei ihm bleiben alle zusammen und schlafen auch nur einmal, wobei ihr Schlaf zusätzlich mit ihrer „Traurigkeit“ entschuldigt wird. Entscheidend ist jedoch der Kontrast zwischen dem → Lehrer und seinen Schülern. In der nächtlichen Szene werden die Elf von den Ereignissen überrollt, während Jesus zwar voller Angst, doch bewusst und im Vertrauen auf den „Vater / Abba“ seinem Geschick entgegengeht.

Gethsemane wird schließlich auch zum Ort der Verhaftung Jesu. Nach Joh 18,2 betreffen die Informationen des → Judas außer dem günstigen Zeitpunkt vor allem den günstigen Ort. Die Verhaftungstruppe taucht unvermittelt auf. Es kommt zum Handgemenge und zu den Turbulenzen um jenen Schwertstreich, der Jesus noch einmal Gelegenheit für eine letzte Mahnung zur Gewaltlosigkeit (Mt 26,52) und für ein letztes Heilungswunder (Lk 22,51) gibt. Johannes nutzt die Szene zu einem letzten hoheitsvollen Auftritt Jesu (Joh 18,4-9) sowie zu einem letzten Dialog mit Petrus (Joh 18,10-11). Die folgende Verhaftung Jesu in Gethsemane löst die Flucht der Schüler aus (Mk 14,50 / Mt 26,56), die in der Gefahr nun selbst das nackte Leben (Mk 14,51-52) zu retten versuchen. Das ist insofern plausibel, als der Ölberg eben schon am Beginn einer alten Fluchtroute liegt (2Sam 15,30).

Spekulativ bleiben alle literarkritischen Versuche, in der Gethsemane-Perikope zwei oder gar drei verschiedene Quellenschichten zu isolieren (Kuhn 1952 / 53, Lescow 1967). Die vermeintlichen Brüche lassen sich viel leichter unter narrativen Gesichtspunkten erklären. Als gute Erzähler haben Markus / Matthäus die Szene zu dramatisieren versucht; Lukas hat sie um der Entlastung der Schüler Jesu willen heruntergestimmt. Das Bemühen, in historisierender Weise nach den Augenzeugen oder Tradenten der Szene zu fahnden (Saunderson 1989), verfehlt deren Intention und verliert sich in gewagten, fruchtlosen Konstruktionen.

Die Überlieferung eines Gebetskampfes Jesu klingt auch außerhalb der synoptischen Tradition an. Hebr 5,7 formuliert, Jesus habe „in den Tagen seines irdischen Lebens (wörtl.: seines Fleisches) Bitten und Flehen unter heftigem Schreien und mit Tränen vor den gebracht, der ihn vom Tod erretten konnte, und wurde befreit von der Angst (εὐλάβεια / eulabeia)“. Ob man dahinter gleich einen eigenständigen „Hymnus“ erkennen muss (z.B. Lescow 1967), mag dahingestellt bleiben. Viel wichtiger ist die Beobachtung, dass Hebr 5,7 auf einer Lektüre von Ps 31,23 und Ps 39,13 beruht, die das Bild eines „leidenden Messias“ aus der Schrift heraus zu begründen versucht (Dibelius 1953). Auch Johannes kennt eine entsprechende Szene, setzt sich mit ihr jedoch kritisch auseinander. Joh 12,27-28 (Jesu Gebet am Grab des Lazarus) liest sich wie ein Gegentext zu der Bitte um Verschonung: „Jetzt ist meine Seele betrübt (Ps 42,6.12; Ps 43,5). Und was soll ich sagen? Vater, hilf mir aus dieser Stunde? Doch darum bin ich in diese Stunde gekommen! ...“ In Joh 18,11 reagiert Jesus auf den Schwertstreich des Petrus mit den Worten: „Soll ich den Kelch etwa nicht trinken, den mir mein Vater gegeben hat?“ Die These hat einiges für sich, dass bei Johannes das Abschiedsgebet Jesu (Joh 17) an die Stelle des Gethsemanegebetes bei den → Synoptikern getreten sei: nicht das eigene Geschick, sondern das der Schüler steht nun im Mittelpunkt eines Bittgebetes an den “Vater”. Auf eigentümliche Weise schreibt das Berliner Evangelienfragment (Papyrus Berolinensis 22220) gegen Ende des 2. Jh.s die Gethsemane-Szene fort: nun wird dieses besondere Gebet mit der Verklärung Jesu verbunden und in den Kontext einer visionären Entrückung verlegt (Frey 2002).

Theologisch hat diese Perikope von der frühen Väterexegese an große Probleme bereitet (Madigan 1995). Diese Probleme deuten sich bereits in der Redaktion der synoptischen Evangelien sowie im Hebräerbrief und bei Johannes an – in Gestalt einer zunehmenden Entschärfung jener Anstöße, die der Markus-Text bietet. Den Angstschweiß Jesu, seine Verzweiflung und sein Ringen mit Gott vermochte man nur noch mühsam mit der Hoheit des inkarnierten → Logos in Einklang zu bringen. Für die Debatten um das christologische Dogma stellte diese Szene mit ihrer massiven Betonung der Menschlichkeit Jesu eine schwere Herausforderung dar.

Eine ganz eigene Faszination hat sich die Stimmung der Gethsemane-Erzählung bewahrt. Der Berg, die Dunkelheit der Nacht, die Verteilung der Gruppe auf dem kleinen Landgut, das Durcheinander bei der Verhaftung Jesu – das alles regte seit dem 4. Jh. die Phantasie der Pilger an, nun ganz konkret nach den Orten dieser Szene zu suchen und sie für die fromme Andacht späterer Generationen zu markieren.

4. Liturgisches Ensemble

Das Gelände am Ölberg, an dem der Name Gethsemane haftet, hat vom 3. / 4. Jh. an eine komplizierte und nur schwer zu entwirrende Geschichte erlebt (vgl. ausführlich Kopp 1959, 387-399; Küchler 2007, 810-830). Hier siedelte sich ein ganzes Ensemble liturgisch motivierter Erinnerungsorte an, über die vor allem die Pilgerliteratur Auskunft gibt. Aufgrund der spärlichen, oft auch widersprüchlichen Angaben bleiben jedoch viele Unklarheiten bestehen.

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Grundsätzlich unterscheidet man bei der Lokalisierung von Gethsemane – nach dem Vorbild der Synoptiker – den Ort des Gebetes bzw. der Agonie Jesu vom Ort des Verrates bzw. der Verhaftung. Beide fügen sich in ein größeres Areal am Westhang des Ölbergs ein, auf dem verschiedene Kirchen und Kapellen zu finden sind: die Himmelfahrtskirche („Imbomon“; spätes 4. Jh.) und die Eleona-Kirche (ursprünglich Gedächtnisort der Himmelfahrt, später dann der Lehre Jesu, daher auch “Vater-unser-Kirche”; frühes 4. Jh.), die Kapelle Dominus Flevit (nach Lk 19,41; seit 1881), die Gethsemane-Kirche (die heutige „Kirche der Nationen“; 1924 auf alten Fundamenten aus dem 4. Jh. erbaut), ein Ölbaumgarten der Franziskaner, die Verratsgrotte (vom Vorhof des Mariengrabes aus zu erreichen), das Mariengrab (Anlage mit bewegter Baugeschichte; seit dem 6. Jh.) und die russ. Maria-Magdalena Kirche (1888 von Zar Alexander III. errichtet; auf dem Gelände befinden sich noch die Reste einer alten Treppenanlage). Die Zuschreibungen der dort gesuchten Ereignisse haben im Laufe der Geschichte mehrfach gewechselt und sind als liturgische Stationen auf unterschiedliche Weise miteinander verbunden worden. Selbst die Abendmahlstradition hat man zeitweise am Ölberg unterzubringen versucht.

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Besonders aufschlussreich ist, was die Pilgerin Egeria (381-384) berichtet (Itinerarium 36): vom Imbomon, dem Ort der Himmelfahrt, sei man unter Gesang hinuntergestiegen zu dem Ort, „wo der Herr gebetet hat“; dort aber sei eine „herrliche Kirche“ (ecclesia elegans) gewesen; von da aus habe der Weg weiter den Berg hinunter „nach Gessamani“ geführt, wo die Schar unter lautem Klagen der Gefangennahme Jesu gedachte. Demnach bestimmte man am Ende des 4. Jh.s Gethsemane auf doppelte Weise: a. als jenen Ort, wo sich Jesus mit seinen Schülern aufzuhalten pflegte, im unteren Bereich des Abhanges, und b. den mit einer Kirche markierten Ort seines Gebetes weiter bergauf. Die „herrliche Kirche“ der Egeria (also die eigentliche Gethsemane-Kirche, die an Jesu Gebetskampf und den Schlaf seiner drei engsten Vertrauten erinnert) befand sich an dem Ort, an dem heute die (1919-1924 errichtete) „Kirche der Nationen“ steht; hier wurden 1920 bei Grabungen die Reste zweier Vorgängerbauten entdeckt. Zentraler Punkt dieser Kirche war ein heiliger Felsen, den man als Ort der Agonie Jesu verehrte. Der Kirche gegenüber, ca. 100 m in nördlicher Richtung, befindet sich die „Verratsgrotte“. Zwischen der Gethsemane-Kirche und der Verratsgrotte liegt ein Garten, der mit seinen alten, knorrigen Olivenbäumen dem ganzen Gelände sein besonderes Flair gibt. Die Gethsemane-Kirche / ecclesia elegans / „Kirche der Nationen“ ist als Ort der Agonie Jesu im Laufe ihrer langen Geschichte immer wieder einmal in Frage gestellt worden. Unangefochten hingegen haftete der Name Gethsemane vor allem an der Grotte als dem Ort des Aufenthaltes Jesu und des Verrates des Judas sowie an dem angrenzenden „Garten Gethsemane“.

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Die Evangelisten skizzieren auf der Erzählebene eine konkrete Örtlichkeit, an der sie den Beginn der Passionsereignisse platzieren. Wie viel sich dabei eigener Anschauung und wie viel sich überlieferter, bereits narrativ überformter Information verdankt, bleibt offen. Heute lässt sich diese topographische Situation nur noch bedingt nachvollziehen. Die Bebauung des Geländes hat eine Eigendynamik gewonnen und – ähnlich wie die Via Dolorosa den Weg – hier nun den Raum nach liturgischen und spirituellen Bedürfnissen neu gestaltet.

Literaturverzeichnis

  • Dalman, G., 1924, Orte und Wege Jesu, Gütersloh, 331-346 (= XVIII. Der Abendmahlssaal und Gethsemane)
  • Dibelius, M. 1953, Gethsemane, in: Botschaft und Geschichte 1, Tübingen, 258-271
  • Egeria, Itinerarium. Reisebericht, 1995, übersetzt und eingeleitet von Georg Röwekamp, Fontes Christiani 20, Freiburg u.a.
  • Frey, J., 2002, Leidenskampf und Himmelsreise. Das Berliner Evangelienfragment (Papyrus Berolinensis 22220) und die Gethsemane-Tradition, BZ 46 / 1, 71-96
  • Hirschberg, P., 2011, Israel und die palästinensischen Gebiete, EVAs Biblische Reiseführer, Leipzig, 266-269
  • Kopp, C., 1959, Die Heiligen Stätten der Evangelien, Regensburg, 387-399
  • Kroll, G., 81980, Auf den Spuren Jesu, Leipzig, 425-432
  • Küchler, M., 2007, Jerusalem. Ein Handbuch und Studienführer zur Heiligen Stadt, Orte und Landschaften der Bibel IV / 2, Göttingen, 810-830
  • Kuhn, K. G., 1952 / 53, Jesus in Gethsemane, EvTh 12, 260-285
  • Lescow, T., 1967, Jesus in Gethsemane bei Lk und im Hebr, ZNW 58, 215-239
  • Madigan, K., 1995, Ancient and High-Medieval Interpretations of Jesus in Gethsemane. Some Reflections on Tradition and Continuity in Christian Thought, HThR 88, 157-173
  • Murphy-O’Connor, J., 41998,The Holy Land. An Oxford Archaeological Guide from Earliest Times to 1700, Oxford, 121-135
  • Saunderson, B., 1989, Gethsemane. The Missing witness, Biblica 70, 224-233
  • Taylor, J. E., 1995, The Garden of Gethsemane. Not the Place of Jesus’ Arrest, BArR 21 / 4, 26-35. 62

Abbildungsverzeichnis

  • Gelände im Umfeld von Gethsemane, Mitte 19. Jh. Foto: Bruno Hentschel, Gustaf-Dalman-Sammlung Greifswald, Signatur: B+VII+2.
  • Topographische Situation. Karte aus: Gerhard Kroll, Auf den Spuren Jesu, Leipzig 81980, 426 (Abb. 243).
  • Gethsemane-Kirche / “Kirche der Nationen”. Foto: Stephan Rehm, 2016.
  • Garten Gethsemane mit Ölbäumen. Bild aus: Palästina in Bild und Wort, nebst der Sinaihalbinsel und dem Lande Gosen, nach dem Englischen herausgegeben von Georg Ebers und Hermann Guthe, Bd. 1, Stuttgart / Leipzig 1883, 93.

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