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(erstellt: August 2007)

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Das Ei (hebräisch bêṣāh; griechisch ōion) kommt in der Bibel nur selten vor. Die Eier wilder Vögel wurden gerne eingesammelt, weil sie eine Abwechslung im Speiseangebot darstellten (Jes 10,14). Verboten war allerdings, eine Vogelmutter zusammen mit den Eiern aus dem Nest zu nehmen (Dtn 22,6f). Im Hintergrund dieses Verbots dürfte der Respekt vor der Eltern-Kind-Beziehung stehen, die vom Menschen auch im Blick auf Tiere zu achten ist: „das Wesen, das im Begriff steht, Leben weiterzugeben, darf nicht zugleich mit dem Wesen getötet werden, das im Begriff steht, lebensfähig zu werden“ (Rose 1994, 267). Diese Regel gilt, angewendet auf Vögel, sowohl für die bereits ausgeschlüpften Jungvögel als auch für die Eier. In Bildworten finden sich Bezugnahmen auf Eier der Schlangen (Jes 34,15; Jes 59,5), des Rebhuhns (Jer 17,11) und des Straußes (Hiob 39,14).

Literaturverzeichnis

  • Keel, O., Das Böcklein in der Milch seiner Mutter und Verwandtes. Im Lichte eines altorientalischen Bildmotivs (OBO 33), Freiburg (Schweiz) / Göttingen 1980, bes. 44f
  • Krauß, S., Talmudische Archäologie I, Leipzig 1910, 124f
  • Rose, M., 5. Mose, Teilband 1: 5. Mose 12-25. Einführung und Gesetze (ZBK.AT 5.1), Zürich 1994, 266f

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