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Assur (Stadt)

Andere Schreibweise: Asur; Assor; Asor; Aššur

(erstellt: Januar 2017)

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1. Lage und Name

Das antike Stadtgebiet von Assur (arab. Qal‘at Šerqāṭ) erstreckt sich über eine Fläche von ca. 65 ha am westlichen Ufer des → Tigris und liegt auf einem Ausläufer des Hamrin-Gebirges (Koordinaten: N 35° 27' 23'', E 43° 15' 33''). Das Ruinengelände befindet sich im Staatsgebiet des heutigen Irak etwa 110 km südlich von Mossul und ca. 25 km nördlich des Zulaufs des kleinen Zab in den Tigris.

Assur 1
Assur war seit der Entstehung des assyrischen Reiches im 14. Jh. v. Chr. bis ins 9. Jh. v. Chr. Hauptstadt und seit mindestens dem frühen 2. Jt. v. Chr. bis zum Untergang der Stadt im Jahr 614 v. Chr. Hauptkultort des gleichnamigen Gottes.

Die Etymologie des Namens ist unklar. Assur wird in den assyrischen Inschriften zur Bezeichnung der Stadt (sumerisch: uru, akkadisch: ālu), des Stadtgottes (sumerisch: dingir, akkadisch: ilu) und des Landes (sumerisch: kur, akkadisch: mātu) verwendet. Die Unterscheidung wird durch das Hinzufügen von Determinativen in der Keilschrift deutlich gemacht (uruAššur, dAššur, kurAššur) oder geht aus dem Kontext hervor. Stellenweise scheint diesbezüglich aber auch Uneindeutigkeit beabsichtigt worden zu sein (Veenhof, 652). Von Assur leitet sich die latinisierte Form → Assyrien zur Bezeichnung des von den assyrischen Königen beherrschten Gebietes bzw. des Kerngebiets des Reiches her.

Zu den Erwähnungen von Assur in den Bibeltexten siehe bei Frahm 2011; Haug, 59; Weissert.

2. Grabungs- und Forschungsgeschichte

Eine frühe Beschreibung des antiken Stadtgebiets hat Claudius J. Rich 1821 veröffentlicht. Erste, wenig umfangreiche Ausgrabungen erfolgten unter John Ross 1936 (451), William F. Ainsworth 1840, Henry Layard und Hormuzd Rassam (1847, 1849, 1853) sowie George Smith (1873). Die groß angelegte Erforschung des Ruinengeländes begann 1903 unter Robert Koldewey im Auftrag der Deutschen Orient-Gesellschaft (Renger 2011), der die Leitung der Ausgrabung nach kurzer Zeit an Walter Andrae übergab (Matthes). Die Grabungstätigkeit dauerte ohne Unterbrechung bis zum April 1914 an und wurde dann planmäßig beendet.

Die Ausgrabungen wurden von Beginn an systematisch und einem offensichtlichen Plan folgend durchgeführt. Dabei standen zunächst die Paläste und Tempel an der Nordseite der Stadt im Zentrum des Interesses. Später erfolgte die Untersuchung des gesamten Stadtgebiets, teilweise durch regelmäßig angelegte Suchgräben, die das Aussehen des heutigen Geländes immer noch prägen.

Die Grabungstechnik und -dokumentation der Ausgräber müssen im Vergleich mit dem damaligen Kenntnisstand als vorbildlich und richtungweisend eingestuft werden (Bär 2003a). Hinter den heutigen Methoden stehen sie freilich weit zurück.

Während der Ausgrabung schickten Andrae und seine Mitarbeiter regelmäßig Berichte über den Fortgang und die Ergebnisse der Arbeiten nach Berlin. Sie wurden in den Mitteilungen der Deutschen Orient-Gesellschaft (MDOG) veröffentlicht.

Umfangreiche Publikationen zu einzelnen Grabungsbereichen und Objektgruppen wurden bereits während der Ausgrabung und nach Abschluss der Arbeiten im Feld in den Wissenschaftlichen Veröffentlichungen der Deutschen Orient-Gesellschaft (WVDOG) vorgelegt.

1979 wurden die Ausgrabungen in Assur unter Leitung des irakischen Antikendienstes fortgesetzt.

Einzelne Grabungskampagnen führten von deutscher Seite Reinhard Dittmann (1988-1989), Barthel Hrouda (1989-1990) und Peter Miglus (2000-2001) durch (http://www.assur.de/Themen/Bibliographie/bibliographie.html).

Von 1997-2010 wurden die „Alt-Grabungen“ in Assur im Rahmen des in Berlin ansässigen und von Johannes Renger geleiteten Assur-Projekts (Renger) Gegenstand einer umfassenden Neubearbeitung (http://www.geschkult.fu-berlin.de/e/altorient/forschungsprojekte/Projektarchiv/assur/). Aus diesem Projekt ging eine Vielzahl von archäologischen und philologischen Publikationen hervor.

Seit 2004 erfolgt an einer Forschungsstelle der Heidelberger Akademie der Wissenschaften die „Edition literarischer Keilschrifttexte aus Assur“ unter Leitung von Stefan M. Maul (http://www.haw.uni-heidelberg.de/forschung/forschungsstellen/keilschrift/index.de.html).

3. Historischer Überblick

3.1. Jünger frühdynastische Zeit

Die frühesten substantiellen Siedlungsreste, die bei den Grabungen in Assur im Bereich der Ischtar-Tempel (s.u. 4.2.4.) freigelegt wurden, datieren in die jünger frühdynastische Zeit etwa um 2500-2350 v. Chr. Inschriften aus dieser Periode sind aus Assur bislang nicht bekannt.

3.2. Akkad-Zeit

Assur war zumindest zeitweise Bestandteil des Reiches der Könige von Akkad (etwa 2350-2200 v. Chr.). Dies legen die Schriftquellen nahe (Neumann). Genaueres zur Rolle Assurs lässt sich anhand der wenigen Baureste, Objekte (Hockmann) und Inschriften, die bei den Ausgrabungen entdeckt wurden und der Akkad-Zeit zugeordnet werden können, nicht sagen. Assur wird in den Texten aus Gasur erwähnt (Schrakamp, 232).

3.3. Neusumerische Zeit / Ur III-Zeit

Assur war gegen Ende des 3. Jt.s v. Chr. für einen unbestimmten Zeitraum Bestandteil des Reiches der Könige der 3. Dynastie von Ur (Ur III-Zeit) (Michalowski; Sallaberger / Schrakamp, 131). Die Grabungen haben kaum Befunde und Funde aus dieser Zeit erbracht (Hockmann).

3.4. Altassyrische Zeit

Während des ersten Drittels des 2. Jt.s v. Chr. wird Assur zum Dreh- und Angelpunkt eines weit ausgedehnten Handelsnetzes, das sich von Anatolien bis in den Iran und nach Südmesopotamien erstreckte (Barjamovic u.a.; Dercksen; Michel; Veenhof / Eidem). Hauptinformationsquelle für diesen Zeitraum sind die über 23000 mit Keilschrift beschriebenen Tontafeln aus der altassyrischen Handelsniederlassung in der anatolischen Stadt Kanesch (Kültepe), die etwa 22 km nordöstlich von Kayseri liegt (Veenhof / Eidem, 41-58). Aus Assur gibt es aus diesem Zeitraum nur wenige Texte und kaum archäologische Zeugnisse.

Ende des 19. Jh.s v. Chr. eroberte Schamschi-Adad I. (1808-1776 v. Chr.) die Stadt Assur und verleibte sie seinem obermesopotamischen Reich ein. Schamschi-Adad I. war aber – obwohl er später in der Assyrischen Königsliste (Sallaberger / Schrakamp, 31-32) erscheint – kein assyrischer Herrscher, sondern ein Usurpator, der vermutlich aus der Stadt Ekallātum stammte (Veenhof / Eidem, 24).

Es sollte vermieden werden, für die altassyrische Zeit von einem ‚assyrischen Reich’ zu sprechen. Assur war nach aktuellem Kenntnisstand ein Stadtstaat von begrenzter territorialer Ausdehnung. Die Bedeutung der Stadt bemisst sich nicht an militärischer Stärke, sondern an ihrer Rolle als Handelszentrum. Die altassyrischen Herrscher vor Schamschi-Adad I. führen nie den Titel ‚König’ (sumerisch lugal, akkadisch šarrum) und lehnen sich in ihrer bildlichen Selbstdarstellung an südmesopotamische Vorbilder an.

3.5. Dunkles Zeitalter und Mitanni-Herrschaft

Der Zeitraum ab etwa 1700 bis etwa 1500 v. Chr. stellt sich uns bezüglich der Stadt Assur als dunkles Zeitalter dar, weil keine oder kaum schriftliche Quellen verfügbar sind. Assur verlor anscheinend seine Rolle als wichtiger Handelsplatz und wird irgendwann Teil des sich über weite Teile Obermesopotamiens und Nordsyriens erstreckenden Mitanni-Reiches (Lion).

3.6. Mittelassyrische Zeit (ca. 1500-1000 v. Chr.)

Dem assyrischen Herrscher Assuruballit I. (1353-1318 v. Chr.) gelang es, die Oberherrschaft der Mitanni endgültig abzuschütteln. Er nahm Kontakt zu den bedeutenden Großreichen der späten Bronzezeit auf (Moran) und führte als erster assyrischer Herrscher den Titel „König“ (akkadisch: šarru).

In der Folge bemühten sich die assyrischen Könige erfolgreich um die Vergrößerung ihres Herrschaftsgebiets. Die immer umfangreicheren Königsinschriften (s.u. 6.) berichten von den entsprechenden Taten. Der Höhepunkt assyrischer Expansionsbestrebungen wurde im 13. Jh. unter den Herrschern Adad-nerari I., Salmanassar I. und Tukulti-Ninurta I. erreicht. Letzterem gelang sogar die Unterwerfung des Erzrivalen Babylon (Jakob 2013).

Anschließend büßte Assyrien einen Teil seiner Territorien ein und musste in politischer und militärischer Hinsicht Niederlagen hinnehmen. Das Blatt wendete sich erneut unter der Herrschaft Tiglat-pilesers I. (1114-1076 v. Chr.), der bei seinen Feldzügen bis an die Küste des Mittelmeers vordrang und Babylon erneut besiegte (Jakob 2011, 206-207). Es folgte wiederum eine Phase des Niedergangs.

Die erfolgreichen Feld- und Beutezüge der mittelassyrischen Könige resultierten in einer regen Bautätigkeit in Assur, das als Hauptstadt und Zentrum des Reiches mit prächtigen Bauwerken ausgestattet wurde. Der Gott Assur gewann dabei immens an Bedeutung und wurde zum Gott des gesamten Reiches. Sein Tempel in der Stadt Assur (s.u. 4.2.1.) spielte dabei eine zentrale Rolle für die Ideologie der assyrischen Herrscher.

In mittelassyrischer Zeit treten in Bildern und Texten erstmals in größerem Umfang Charakteristika einer spezifisch assyrischen Kultur hervor, die teilweise bis in die neuassyrische Zeit tradiert wurden.

3.7. Neuassyrische Zeit (ca. 1000-609 v. Chr.)

Assur 2
Nach einer Phase des partiellen Niedergangs des assyrischen Reiches im 11. und 10. Jh. v. Chr. erfolgt der Aufstieg des assyrischen Reiches zur Weltmacht. Beginnend mit der Regierung Assurnasirpals II. (883-859 v. Chr.) erfolgte eine ständige Expansion des Reiches, das in seiner größten Ausdehnung unter der Herrschaft der Sargoniden im späten 8. Jh. v. Chr. und in der ersten Hälfte des 7. Jh.s v. Chr. weite Teile des Vorderen Orients und Ägypten umfasste (→ Asarhaddon, → Assurbanipal).

Assurnasirpal II. verlegte die Hauptstadt von Assur nach → Kalchu. Später wurden erst → Dur-Scharrukin, dann → Ninive Hauptstadt. Assur behielt als Kultort des Reichsgottes Assur und als Grablege der assyrischen Herrscher (s.u. 4.1.1.) aber seine hervorragende Bedeutung innerhalb des assyrischen Reiches (Machinist 2011). Die assyrischen Könige engagieren sich auch nach der Verlegung der Hauptstadt in die nördlichen Zentren weiterhin als Bauherren in Assur, worüber zahlreiche Bauinschriften Zeugnis ablegen.

Assur wurde im Jahr 614 v. Chr. von den Medern erobert und nachhaltig zerstört (Miglus 2003). Dieses Ereignis läutete den raschen Untergang des neuassyrischen Reiches ein (Machinist 1997).

3.8. Nachassyrische Besiedlungsphasen

Assur 3
Nach 614 v. Chr. war Assur – wenn überhaupt – nur für einen kurzen Zeitraum unbesiedelt. Der Stadt scheint aber keinerlei regionale oder gar überregionale Bedeutung mehr zugekommen zu sein. Über die Ausdehnung der nachassyrischen Siedlung und die Siedlungsstruktur können derzeit auf Grundlage der zur Verfügung stehenden Quellen keine Aussagen getroffen werden.

In der parthischen Zeit (1. Jh. v. Chr. bis 3. Jh. n. Chr.; Hauser 2011) erlebte die Stadt ihre letzte Blüte. Weite Teile der ehemaligen assyrischen Stadt wurden nun wieder von Gebäuden bedeckt, darunter Wohnhäuser, ein großer Palast und Tempelanlagen (Andrae / Lenzen; Hauser 2011). Die Fortführung des Kultes des Gottes Assur sowie anderer Gottheiten belegen einige Kultgebäude und Weihinschriften aus dem Bereich des assyrischen Assur-Tempels.

Reste einer mittelalterlichen Siedlung (12.-14. Jh.) wurden in verschiedenen Bereichen der Stadt angetroffen (Miglus 1996, 71).

4. Bauwerke

Assur 4
Der Übersichtlichkeit halber wurde den einzelnen Gebäuden zur Lokalisierung im Stadtgebiet eine Kennzeichnung aus Buchstabe und Ziffer zugewiesen, die sich in Klammern hinter den jeweiligen Überschriften und in Abb. 4 finden.

Das aufgehende Mauerwerk der meisten Gebäude in Assur (wie – von Ausnahmen abgesehen – generell im Vorderen Orient) wurde aus luftgetrockneten Lehmziegeln gebaut. Dieses Baumaterial erfordert ständige Pflege und in bestimmten Abständen die vollständige Erneuerung des Mauerwerks. Einmal aufgelassen, verfallen aus Lehmziegeln errichte Gebäude schnell. Während der Ausgrabung werden dann oft nur noch niedrige Mauerstümpfe angetroffen.

Die meisten hier vorgestellten Gebäude wurden in ihrem letzten Bauzustand bei der Eroberung und Zerstörung Assurs 614 v. Chr. stark in Mitleidenschaft gezogen, verfielen und waren anschließend den Gezeiten ausgesetzt. Dies erklärt ihren meist schlechten Erhaltungszustand.

Entlang der Nordseite der Stadt wurden die großen Tempel und Paläste errichtet. Massive Befestigungsanlagen schützten das Siedlungsareal auf allen Seiten. Wohnhäuser erstreckten sich über große Teile des Stadtgebiets. Über Verkehrswege und Siedlungsstruktur lassen sich keine oder zumindest keine detaillierten Aussagen treffen, weil nur ein geringer Teil der Stadt großflächig ausgegraben wurde.

4.1. Paläste

4.1.1. Der Alte Palast (P1)

Der Alte Palast war die bedeutendste Palastanlage in Assur (Preusser 1955; Pedde / Lundström). Die Gründung des Gebäudes geht vermutlich in die altassyrische Zeit zurück. Ältere Baureste in dem Bereich sind vorhanden, erlauben aber wegen ihres fragmentarischen Erhaltungszustandes keine eindeutige Funktionszuweisung. Der älteste sicher datierbare Palast wurde in der frühen mittelassyrischen Zeit errichtet und bis in die späte neuassyrische Zeit (614 v. Chr.) kontinuierlich renoviert.

Der Alte Palast diente als Wohnung des Herrschers und seiner Angehörigen, Verwaltungszentrum, Kultort, an dem sich die Götter zu bestimmten Anlässen versammelten, und als Grablege der mittel- und neuassyrischen Könige (Lundström). Die Königsgrüfte und ihr Inventar wurden bei der Eroberung Assurs 614 v. Chr. geplündert und zerstört.

4.1.2. Der Neue Palast (P2)

Der mittelassyrische Herrscher Tukulti-Ninurta I. (1233-1197 v. Chr.) ließ in Assur den sog. Neuen Palast errichten (Schmitt i.V.), dessen Bauplatz sich über ein Areal von etwa 27000 m2 erstreckte. Was ihn zum Bau einer weiteren Palastanlage derartiger Ausmaße veranlasste, ist bislang unklar. Das Gebäude wurde nach der Regierungszeit Tukulti-Ninurtas I. anscheinend nicht mehr renoviert und verfiel.

4.1.3. Der Ostpalast (P3)

In den Jahren 1999-2002 wurden unter Leitung des irakischen Antikendienstes Teile des sogenannten Ostpalastes freigelegt. Das Gebäude datiert in die neuassyrische Zeit und wurde möglicherweise unter → Salmanassar III. (858-824 v. Chr.) errichtet (Duri; Miglus 2013).

4.1.4. Der Prinzenpalast (P4)

Der Herrscher → Sanherib (704-681 v. Chr.) ließ laut seiner Inschriften einen Palast für seinen Sohn Assur-ili-muballissu erbauen (Preusser, 32). Von diesem haben sich nur geringe Reste erhalten.

4.2. Tempel

Assur verfügte über eine große Anzahl von Tempeln, von denen nur die größten freigelegt und untersucht wurden. Die zugehörigen Bauinschriften der assyrischen Könige erlauben oft nur die Identifikation der Hauptgottheit. Aus zahlreichen anderen Texten wird aber deutlich, dass weitere Gottheiten, die zum Götterkreis der jeweiligen Hauptgottheit gehörten, in den Tempeln wohnten und versorgt wurden. Einer der in dieser Hinsicht aussagekräftigsten Texte ist das sogenannte „Götteradressbuch“ (Meinhold, 427-444) – ein kulttopographischer Text aus neuassyrischer Zeit.

4.2.1. Der Assur-Tempel und die große Ziqqurrat (T1)

Das bedeutendste und wichtigste Heiligtum in Assur war der Tempel des gleichnamigen Gottes (Haller / Andrae; Gries). Seine Gründung geht vermutlich in die jünger frühdynastische Zeit (ca. 2500-2350 v. Chr.) zurück. Das unter Schamschi-Adad I. im 18. Jh. v. Chr. errichtete Gebäude bleibt, von einigen Erweiterungen und geringen Veränderungen abgesehen, Vorbild für alle Nachfolgebauten.

Der Assur-Tempel war nicht nur Hauptkultort des Gottes Assur, sondern spielt eine zentrale Rolle in der assyrischen Herrscherideologie, u.a. weil dort die Einsetzung des Königs in sein Amt vollzogen wurde (van Driel; Gries; Holloway; Vera Chamaza). Daneben nimmt der Assur-Tempel eine bedeutende Stellung in der Ökonomie des assyrischen Reiches ein (Maul 2013).

Westlich des Tempels erhebt sich die große → Ziqqurrat, die wahrscheinlich mit dem Assur-Tempel in Verbindung stand (Miglus 1985). Sie wurde vermutlich unter Schamschi-Adad I. (1808-1776) gegründet.

4.2.2. Der Anu-Adad-Tempel (T2)

Eine Besonderheit Assurs ist die Existenz von Doppeltempeln mit achsensymmetrischem Grundriss für die großen mesopotamischen Gottheiten. Eines dieser Heiligtümer ist den Gottheiten → Anu und → Adad geweiht (Werner 2016). Neben den Cellae für die beiden Hauptgottheiten erhebt sich jeweils eine kleine → Ziqqurrat.

Der Tempel wurde spätestens in der mittelassyrischen Zeit gebaut. In Inschriften wird vermutlich ein altassyrischer Vorgänger erwähnt (Schmitt 2008, 145 Anm. 23).

4.2.3. Der Sîn-Schamasch-Tempel (T3)

In einem weiteren Doppelheiligtum wohnten die Gestirnsgottheiten Sîn (→ Mond) und Schamasch (→ Sonne). Die Gründung des Tempels erfolgte spätestens in der frühen mittelassyrischen Zeit (Werner 2009).

4.2.4. Die Ischtar-Tempel (T4)

4.2.4.1. Die Älteren Ischtar-Tempel

Das älteste Heiligtum für die Göttin → Ischtar (Meinhold) wurde in jünger frühdynastischer Zeit (ca. 2500-2350 v. Chr.) gebaut. Über diesem Gebäude wurden dann bis in die mittelassyrische Zeit im 13. Jh. v. Chr. mehrere Nachfolgebauten errichtet (Ältere Ischtar-Tempel). Die einzelnen Heiligtümer werden als Tempel H-D bezeichnet (Bär 2003b). Tempel G nimmt eine Sonderstellung ein, weil das Gebäude durch einen Brand zerstört wurde und zahlreiche Objekte in den Räumen des Heiligtums verblieben.

4.2.4.2. Die Jüngeren Ischtar-Tempel

Unter → Tukulti-Ninurta I. wurde der Bauplatz des Tempels erstmals verlegt (Schmitt 2012, 26-68). Dieses Gebäude stellt einen der besterhaltenen assyrischen Tempel dar und beherbergte ein reiches Fundinventar. Beim Neubau des Tempels unter Assur-rēša-iši I. wird der Bauplatz erneut verlegt (Schmitt 2012, 69-72).

4.2.5. Der Nabu-Tempel (T5)

Der Gott Nabu gewann im Laufe der neuassyrischen Zeit erheblich an Bedeutung, was sich u.a. im Bau großer Heiligtümer für die Gottheit in den wichtigsten Städten des Reiches niederschlug (Pomponio 1978).

Archäologisch ist ein Heiligtum für den Gott Nabu erst für die späte neuassyrische Zeit belegt. Der Tempel wurde unter Sîn-scharra-ischkun (627-612) errichtet (Schmitt 2012, 82-100). Nach zugehörigen Inschriften erfolgte die Gründung des Tempels in mittelassyrischer Zeit. Tatsächlich handelt es sich um ein Doppelheiligtum für Nabu und seine Gemahlin Taschmetu, das in seiner Anlage anderen neuassyrischen Nabu-Tempeln gleicht (→ Kalchu 4.1.7.1.).

4.3. Das Festhaus (F)

Außerhalb der Stadtmauer und nordwestlich des Stadtgebiets ließ → Sanherib ein Festhaus für den Gott Assur errichten (Andrae / Haller, 74-80; Miglus 1993; Frahm 1997, 173-177). Der Herrscher verweist in seinen Inschriften zwar auf Vorgängerbauten. Diese lassen sich aber weder im Befund noch in den Inschriften fassen. Es handelt sich also offensichtlich um eine Neugründung, die vermutlich auf babylonische Vorbilder zurückgeht und im Zusammenhang mit Sanheribs religiöser Reform steht (Frahm 1997, 282-288).

4.4. Befestigungen (B)

Die Stadt Assur war vermutlich spätestens seit der altassyrischen Zeit (1. Hälfte des 2. Jt.s v. Chr.) von massiven Befestigungsanlagen geschützt (Miglus 2010). Diese Bauwerke wurden von den Ausgräbern detailliert untersucht (Andrae 1913a).

Das Stadtgebiet von Assur wurde in der frühen mittelassyrischen Zeit unter Puzur-Assur III. (um 1540 v. Chr.) um die sogenannte Neustadt erweitert (Miglus 2010). Die äußere Form der Stadtanlage blieb ab dann unverändert.

Stadttore befanden sich an verschiedenen Stellen der Stadtmauer (Andrae 1913a; Miglus 1982). Einer der größten und wichtigsten Zugänge war das Tabira-Tor im Nordwesten der Stadt (B1).

4.5. Stelenplatz (SP)

Im Süden Assurs, an der Stelle, wo die Umfassungsmauer der Neustadt auf die der Altstadt trifft, befindet sich der sogenannte Stelenplatz (Andrae 1913b). Im Norden standen in einer Reihe und in chronologischer Ordnung Steinstelen mittel- und neuassyrischen Herrscher. Die Stelen sind bis auf wenige Ausnahmen anikonisch und tragen Kartuschen mit den Namen der assyrischen Könige. Im Süden des Platzes befanden sich in mehreren Ansammlungen Stelen von mittel- und neuassyrischen Beamten. Entgegen Andraes Rekonstruktion waren die Beamtenstelen aber nie wie die Königsstelen in einer Reihe und nie in ihrer Gesamtheit gleichzeitig aufgestellt. Auch auf den Beamtenstelen befinden sich nur Inschriften.

Die Funktion des Stelenplatzes ist unklar, auch weil die umliegende gleichzeitige Bebauung nicht untersucht wurde. Versuche, eine (wie auch immer geartete) Verbindung zu altorientalischen Betylen und den levantinischen → Mazzeben herzustellen, können bislang nicht überzeugen. Vergleiche aus anderen assyrischen oder mesopotamischen Städten fehlen bislang. Offensichtlich handelt es sich um eine für Assur spezifische Anlage.

4.6. Wohnhäuser (W)

Wohnhäuser der Bevölkerung Assurs aus verschiedenen Perioden (spätes 3. Jt. v. Chr. bis 2. Jh. n. Chr.) wurden an vielen Stellen im Stadtgebiet angetroffen und von den Ausgräbern untersucht (Preusser 1954). Vor allem Miglus (1996, 1999) hat sich um ihre umfassende Aufarbeitung und Analyse verdient gemacht.

Auf großer Fläche wurden spätneuassyrische Wohnhäuser (W1) auf der Palastterrasse des Neuen Palastes (s.o. 4.1.2.) ausgegraben. Ihr guter Erhaltungszustand verleitete die Ausgräber dazu, das Areal mit „Pompei“ zu betiteln. Eines der interessantesten Beispiele eines neuassyrischen Wohnhauses ist das sogenannte „Haus des Beschwörungspriesters“ (W2) (Maul 2010).

Zahlreiche Gräber und Bestattungen wurden vor allem bei der Untersuchung der Wohnhäuser, aber auch anderen Fundkontexten entdeckt und freigelegt (Haller; Hauser 2012; Hockmann; Pedde).

5. Materielle Kultur

Assur kann im Gegensatz zu den anderen assyrischen Hauptstädten → Kalchu, → Dur-Scharrukin und → Ninive nicht mit großen figürlichen Wandreliefs und überlebensgroßer Rundplastik aufwarten, nur die nicht-figürlichen Vorläufer der Wandreliefs sind in Assur belegt (Lundström / Orlamünde). Jedoch wurden vor allem bei den Ausgrabungen unter der Leitung Andraes zehntausende Funde in ihrem Fundzusammenhang dokumentiert und bieten somit eine wertvolle Quelle für die Rekonstruktion assyrischer Kultur unterschiedlicher Bevölkerungsschichten und Lebensbereiche.

Die Aufarbeitung einzelner (Klein)-Fundgattungen aus Assur wurde bislang aber bedauerlicherweise eher vernachlässigt. So bleibt bis heute eine große Menge der bei den Ausgrabungen registrierten Objekte unbearbeitet. Die folgenden Objekt- und Materialgattungen liegen in monographischer Bearbeitung vor: Alabastergefäße (Onasch); Objekte aus Elfenbein und Knochen (Wicke); neuassyrische Glyptik (Klengel-Brandt 2014); Keramik (in Auswahl) (Beuger; Hausleiter); Obelisken (Orlamünde); Terrakotten (Klengel-Brandt 1978); Tonknäufe und -platten (Nunn).

6. Schriftzeugnisse

Zu den zahlreichen Kleinfunden aus Assur gesellt sich eine beachtliche Menge von vorrangig mit Keilschrift (→ Schrift) beschriebenen Objekten, deren mengenmäßig größte Gruppe die Tontafeln bilden. Sie verteilen sich ungleichmäßig über einen Zeitraum von der Akkad-Zeit (ca. 2350-2200 v. Chr.) bis zum Ende der neuassyrischen Zeit (614 v. Chr.) und stammen oft aus Archivzusammenhängen (Pedersén 1985; ders. 1986; ders. 1998, 81-88, 132-143). Die auf den Tontafeln niedergeschriebenen Texte lassen sich einer Vielzahl von Gattungen zuweisen (Verwaltungstexte, Briefe, literarische Texte, mythologische Texte, Rituale etc.) und erlauben Einblicke in unterschiedlichste Lebensbereiche der Bevölkerung und in die assyrische Geisteswelt (Radner).

Eine große Menge weiterer beschrifteter Objekte – größtenteils mit den Inschriften der assyrischen Herrscher versehen – kam bei den Ausgrabungen zu Tage (Pedersén 1997). Auf diese Inschriften stützt sich die Benennung und Datierung der offiziellen Gebäude in Assur. Die Königsinschriften liegen fast vollständig in modernen Bearbeitungen vor (s.u. Literaturverzeichnis 3.). Den Schriftträgern selbst wurde bislang nur wenig Beachtung geschenkt.

Vor allem für die alt- und mittelassyrische Zeit (z.B. Freydank u.a., Mittelassyrische Rechts- und Verwaltungsurkunden (mehrere Bände); Faist; Maul / Strauß; Veenhof / Eidem, 35-38) bilden die beschrifteten Tontafeln und andere beschriftete Objekte eine unersetzliche Quelle für die Rekonstruktion assyrischer Geschichte aller Bereiche.

7. Assur im Alten Testament

Im Alten Testament bezeichnet אַשּׁוּר‎ ’aššûr in aller Regel → Assyrien. Die Stadt Assur ist nur in Gen 2,14 gemeint: Nach der sog. Paradiesgeographie gehen vom Garten Eden vier Flüsse aus, unter ihnen der Tigris („Chiddekel“), von dem es heißt, dass er „östlich von Assur fließt“, wie es für die Stadt in der Tat zutrifft. Dass die Stadt so selten erwähnt wird, hängt wohl damit zusammen, dass zu der Zeit, als Assyrien für Israel und Juda in den Blick kam, nicht mehr Assur, sondern → Kalchu und dann → Ninive die Hauptresidenzstadt der assyrischen Könige darstellte (vgl. Frahm, 271f).

Literaturverzeichnis

1. Lexikonartikel

  • Atlas of Preclassical Upper Mesopotamia (Subartu 13), Turnhout 2004 (Sharqāt, Qal’at)
  • Reallexikon der Assyriologie und vorderasiatischen Archäologie, Berlin 1928ff (Aššur; Qalat Šerqat)
  • The Oxford Encyclopedia of Archaeology in the Near East, Oxford / New York 1997 (Aššur)

2. Weitere Literatur

  • Ainsworth, W., 1841, Notes of an Excursion to Ḳal'ah Sherḳát, the U'r of the Persians, and to the ruins of Al Ḥaḍhr, the Hutra of the Chaldees, and Hatra of the Romans, The Journal of the Royal Geographical Society of London, 1-20.
  • Andrae, W., 1913a, Die Festungswerke von Assur (Wissenschaftliche Veröffentlichungen der Deutschen Orient-Gesellschaft 23), Leipzig.
  • Andrae, W., 1913b, Die Stelenreihen in Assur (Wissenschaftliche Veröffentlichungen der Deutschen Orient-Gesellschaft 24), Leipzig.
  • Andrae, W., 1923, Farbige Keramik aus Assur und ihre Vorstufen in altassyrischen Wandmalereien, Berlin.
  • Andrae, W. / Lenzen, H., 1933, Die Partherstadt Assur (Wissenschaftliche Veröffentlichungen der Deutschen Orient-Gesellschaft 57), Leipzig.
  • Bär, J., 2003a, Walter Andrae – Ein Wegbereiter der modernen Archäologie, in: J. Marzahn / B. Salje (Hgg.), Wiedererstehendes Assur. 100 Jahre deutsche Ausgrabungen in Assyrien, Mainz, 45-52.
  • Bär, J., 2003, Die älteren Ischtar-Tempel in Assur (Wissenschaftliche Veröffentlichungen der Deutschen Orient-Gesellschaft 105), Saarbrücken.
  • Barjamovic, G. / Hertel, T. / Larsen, M.T., 2012, Ups and Downs at Kanesh (Publications de l'Institut historique-archeologique neerlandais de Stamboul 120), Leiden.
  • Beuger, C., 2013, Die Keramik der Älteren Ischtar-Tempel in Assur (Wissenschaftliche Veröffentlichungen der Deutschen Orient-Gesellschaft 138), Wiesbaden.
  • Dercksen, J.G., 2004, Old Assyrian Institutions (Publications de l'Institut historique-archeologique neerlandais de Stamboul 98), Leiden.
  • van Driel, G., 1969, The Cult of Aššur (Studia Semitica Neerlandica 13), Assen.
  • Faist, B.I., 2010, Neuassyrische Rechtsurkunden IV (Wissenschaftliche Veröffentlichungen der Deutschen Orient-Gesellschaft 132), Wiesbaden.
  • Frahm, E., 2011, Mensch, Land und Volk: Assur im Alten Testament, in: J. Renger (Hg.), Assur – Gott, Stadt und Land. 5. Internationales Colloquium der Deutschen Orient-Gesellschaft 18.-21. Februar 2004 in Berlin (Colloquien der Deutschen Orient-Gesellschaft 5), Wiesbaden, 267-285.
  • Gries, H., i. Dr., Der Assur-Tempel in Assur. Das assyrische Hauptheiligtum im Wandel der Zeit, WVDOG 149.
  • Haller, A., 1954, Die Gräber und Grüfte von Assur (Wissenschaftliche Veröffentlichungen der Deutschen Orient-Gesellschaft 65), Berlin.
  • Haller, A. / Andrae, W., 1955, Die Heiligtümer des Gottes Assur und der Sin-Šamaš-Tempel in Assur (Wissenschaftliche Veröffentlichungen der Deutschen Orient-Gesellschaft 67).
  • Hauser, S.R., 2011, Assur und sein Umland in der Arsakidenzeit, in: J. Renger (Hg.), Assur – Gott, Stadt und Land. 5. Internationales Colloquium der Deutschen Orient-Gesellschaft 18. - 21. Februar 2004 in Berlin (Colloquien der Deutschen Orient-Gesellschaft 5), Wiesbaden, 115-148.
  • Hauser, S.R., 2012, Status,Tod und Ritual (Abhandlungen der Deutschen Orient-Gesellschaft 26), Wiesbaden.
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3. Texteditionen assyrischer Herrscherinschriften

3.1. Gedruckte Werke

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  • Borger, R., 1996, Beiträge zum Inschriftenwerk Assurbanipals, Wiesbaden.
  • Frahm, E., 1997, Einleitung in die Sanherib-Inschriften (Archiv für Orientforschung Beiheft 26), Wien.
  • Grayson, A.K., 1987, Assyrian Rulers of the 3. and 2. Millennia BC (The Royal Inscriptions of Mesopotamia. Assyrian Periods 1), Toronto.
  • Grayson, A.K., 1991, Assyrian Rulers of the Early First Millennium BC I (1114-859 BC) (The Royal Inscriptions of Mesopotamia. Assyrian Periods 2), Toronto.
  • Grayson, A.K., 1996, Assyrian Rulers of the Early First Millennium BC II (858‐745 BC) (The Royal Inscriptions of Mesopotamia. Assyrian Periods 3), Toronto.
  • Grayson, A.K. / Novotny, J.R., 2012, The Royal Inscriptions of Sennacherib, King of Assyria (The Royal Inscriptions of the Neo-Assyrian Period 3/1), Winona Lake, Ind.
  • Grayson, A.K. / Novotny, J.R., 2014, The Royal Inscriptions of Sennacherib, King of Assyria (704-681 BC) (Royal Inscriptions of the Neo-Assyrian Period 3/2), Winona Lake, Ind.
  • Leichty, E., 2011, The Royal Inscriptions of Esarhaddon, King of Assyria (680-669 BC) (The Royal Inscriptions of the Neo-Assyrian Period 4), Winona Lake, Ind.
  • Tadmor, H. / Yamada, S., 2011, The Royal Inscriptions of Tiglath-pileser III (744-727 BC) and Shalmaneser V (726-722 BC), Kings of Assyria (The Royal Inscriptions of the Neo-Assyrian Period 1), Winona Lake, Ind.

3.2. Online Corpora

Eine Zusammenstellung der online verfügbaren Textedition assyrischer Herrscherinschriften findet sich hier: http://oracc.museum.upenn.edu/riao/index.html.

Abbildungsverzeichnis

  • Karte Obermesopotamiens und der nördlichen und zentralen Levante. Mit freundlicher Erlaubnis von © Stepmap (Bearbeitung: M. Rummel)
  • Stele Assurnasirpals II. Mit Dank an © The Trustees of the British Museum; BM 118805
  • Satellitenaufnahme des Stadtgebiets von Assur. © Google Earth (Zugriff 20.1.2017)
  • Stadtplan von Assur. © Assur-Projekt, Berlin (rote Beschriftung vom Autor eingefügt)

PDF-Archiv

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Abbildungen

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