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(erstellt: Mai 2007)

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Der Name Alkimus (auch Jakimus) stellt die gräzisierte bzw. latinisierte Form von hebr. Jojakim oder Eljakim dar.

Ein Hoherpriester dieses Namens amtierte von 163/162-160/159 v. Chr. in Jerusalem. Er war zwar kein Zadokide, genoss als Aaronide aber zunächst die Anerkennung der Hasidäer (1Makk 7,1-25).

Alkimus war ein begeisterter Anhänger des → Hellenismus und damit der jüdischen Reformpartei (1Makk 7,5). Er erwarb sich das Vertrauen des syrischen Oberbefehlshabers Lysias, der der Vormund des noch minderjährigen Antiochus V. Eupator (164-162 v. Chr.) war und der ihm das Amt des Hohenpriesters verlieh (Josephus, Antiquitates Judaicae 12:385; 20:235; vgl. 2Makk 14,3.7).

Von syrischen Truppen unter der Befehlsgewalt des Bakchides begleitet, kehrte Alkimus nach Judäa zurück, wo Judas Makkabäus sich ihm entgegen stellte. Diesem gelang es zwar, Alkimus zu verdrängen (1Makk 7,6.25; 2Makk 14,6f), doch wurde er 162 v. Chr. durch Demetrius I. Soter, den Nachfolger Antiochus’ V., erneut eingesetzt (1Makk 7,9; 2Makk 14,13). Demetrius schickte zur Unterstützung des Alkimus größere Truppenverbände unter der Leitung des Feldherrn Nikanor (1Makk 7,25-27; 2Makk 14,12-14), doch wurden auch diese von Judas in zwei Schlachten besiegt (1Makk 7,31-47; 2Makk 15,1-29). In Erinnerung an diesen Sieg wurde der sog. Nikanortag eingesetzt (1Makk 7,48f), der bis zur Zerstörung des Tempels im Jahr 70 n. Chr. gefeiert wurde.

Alkimus starb 159 v. Chr., als er auf dem Tempelgelände eine Mauer einreißen lassen wollte, von der man annahm, sie stamme noch aus der Zeit der Propheten. Der Zweck dieser Mauer ist undeutlich. Oft wird vermutet, dass es sich um jene Mauer handelte, die Nichtjuden den Zugang zum Tempelvorhof verwehrte. Möglich und vielleicht gar plausibler ist aber auch, dass sie nach alter zadokidischer Gewohnheit die Priester von den Laien trennte. Ihr Abriss hätte dann den Charakter einer liturgischen Reform gehabt, die auch innerhalb der hellenistischen Partei umstritten gewesen sein dürfte. Der Tod des Alkimus wurde vom Volk als göttliche Strafe interpretiert (1Makk 9,54-56; Josephus, Antiquitates Judaicae 12:413). Dass das Amt des Hohenpriesters zunächst unbesetzt blieb (Josephus, Antiquitates Judaicae 20:235), lässt ebenfalls ernste Unstimmigkeiten innerhalb der Priesterschaft vermuten.

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