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Ächtungstexte

(erstellt: Januar 2019)

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Als „Ächtungstexte“ bezeichnet man in der Ägyptologie Texte, die zu einem magischen Vernichtungsritual gehörten. Sie enthielten Namen oder Bezeichnungen von einzelnen Personen, Gruppen oder Völkern, die als Feinde galten. Geschrieben wurden die Texte auf Wachs, Holz oder Ton, die zum Teil zu einem Menschen geformt waren. Im Zentrum des Rituals, das auch in Ritualtexten bezeugt ist, stand die Vernichtung der Namen oder Bezeichnungen z.B. durch Verbrennen (Wachs, Holz), Zerschlagen oder Vergraben (Ton). Je nach Material dürfte der Verlauf des Rituals folglich ein anderer gewesen sein, doch zielte er immer darauf, Feinde unschädlich zu machen und Ägypten damit zu schützen. Erhalten sind insbesondere Ächtungstexte auf Ton und sie bezeugen z.B., welche Städte zur Zeit der Niederschrift von Bedeutung waren, etwa Städte in Palästina im 19. Jh. v. Chr.

1. Allgemein

Bei den unter dem Begriff „Ächtungstexte“ subsummierten Textträgern aus Ägypten handelt sich um verschiedene Konvolute und einzelne Figurinen, die mit Namen, Bezeichnungen und auch längeren Texten beschriftet wurden. Diese sind bereits aus dem dritten vorchristlichen Jahrtausend bekannt und können bis in griechisch-römische Zeit nachverfolgt werden. Die sicher einem archäologischen Kontext zuzuweisenden Funde stammen aus Nekropolen oder Grenzbereichen Ägyptens und wurden hier während des Alten (ca. 2600-2100 v. Chr.) und des Mittleren Reiches (ca. 2000-1750 v. Chr.) deponiert. In den aufgeschriebenen Texten werden verschiedene Bezeichnungen wie einzelne Individuen oder ganze Ethnien genannt, die mittels eines oder mehrerer Rituale geächtet werden sollten. Darin drückt sich immanent das Verständnis des ägyptischen Herrschers als Herren der Welt aus. Durch die Vernichtung des Namens eines Feindes oder der Bezeichnung einer feindlichen Ethnie tritt eine der hervorstechendsten Thematiken Altägyptens zu Tage: Die rituelle Feindvernichtung spiegelt sich nämlich außer in kleinen Figürchen auch im großen Bereich wie der Anbringung an einer Tempelwand (z.B. Kockelmann / Rickert, 2015) wider. Die Darstellung von Feinden respektive deren Vernichtung, Demütigung oder Bezwingung liegt in vielfältigen Funden aus der gesamten ägyptischen Geschichte vor und kann durch die verschiedensten Arten wiedergegeben werden. So findet sich die Darstellung von Feinden z.B. als Türangelstein (Philadelphia, University Museum, Inv.-Nr. E 3959; Quibell, 1900, Tf. 3), wobei sich die Tür bei jeder Drehung tiefer in den Leib eines Feindes bohrt, auf den Sandalen von Tutanchamun (Carter-No. 397), womit der Herrscher sie bei jedem Schritt symbolisch in den Sand tritt, oder wenn sie als Statuenpodest dienen und der Herrscher somit auf ihnen steht (Heidelberg, Sammlung des Ägyptologischen Instituts, 213; Petschel / von Falck, 2004, 51, Nr. 43).

Aufgrund der in den Ächtungstexten enthaltenen Ethnien oder Herrscher von Stadtstaaten wurden in der Forschung verschiedene Thesen zum Sinn der Objekte sowie eines zugehörigen Rituals geäußert. Kurt Sethe (1926) brachte den Begriff Ächtungstexte auf und wies die Texte damit einem magischen Ritual zu, das auf die Ächtung von Feinden zielte. Nach Wolfgang Helck (1971, 61) sollten die verschiedenen Texte aus dem Mittleren Reich Handelswege nachzeichnen, die es auf magischer Basis zu schützen galt. Gegen diese Ansicht brachte Shmuel Yeivin (1966, 21f.) berechtigte Zweifel vor. Jan Assmann (1996, 446-452) betrachtete die Stücke unter Einbezug weiterer Quellen als Bestandteil eines „Hassrituals“ gegen äußere Feinde. Eine magische Wirkung gegen fremde Herrscher sowie deren Gebiete nahmen auch Yvan Koenig (1990) und Kerry Muhlestein (2008, 1) an. Von den Texten wurde auch angenommen, dass sie nur als eine generelle Form der destruktiven Magie und als Gegenakt zu negativen Einflüssen zu verstehen seien (Seidlmayer, 2001, 487). Zuletzt wurde darauf hingewiesen, dass das mit den Ächtungstexten verbundene Ritual dem Schutz des Landes Ägypten dienen sollte (Theis, 2014, 87). Bei weiteren Untergattungen der Ächtungstexte können z.B. feindliche Entitäten einer Gottheit oder der Schöpfung erscheinen, womit neben dem diesseitigen Schutz auch eine Komponente aus der Götterwelt erreicht wird.

Das texttragende Artefakt wurde während des Rituals einer Vielzahl von Praktiken unterzogen, die entweder auf die Zerstörung des Textträgers abzielten, damit niemand den aufgeschriebenen Text mehr lesen konnte, oder auf eine Beschädigung, nach der der Text erhalten bleiben konnte (vgl. Mauntel / Sauer / Theis / Trampedach, 2015, 735). Der Textträger diente somit im Ritual der Vernichtung bzw. der Auslöschung von Geschriebenem, das einer bestimmten Bedeutungszuschreibung unterlag. Die Ebenen des (Ächtungs-)Textes und des Textträgers als Medium sind somit klar voneinander geschieden, da die verschiedenen, heute vorhandenen Artefakte zeigen, dass es vornehmlich nicht um eine Zerstörung des Textträgers ging, sondern um die rituelle Behandlung von einem oder mehrerer Namen. Es sollte somit vornehmlich ein Einfluss auf die immaterielle Seite in Form des Textes genommen werden. Nur sekundär trat die Figur als materielles Korrelat hinzu, die selbst als Zeichen zu verstehen ist (Borrmann, 2014, 110f.). Die Aktionen richteten sich somit gegen den Text, da diesem offenbar eine spezifische Wirksamkeit zugesprochen wurde. Man könnte sagen, dass Namen, Ethnien oder Bezeichnungen von Götterfeinden während des Rituals nur aus dem Grund verschriftlicht wurden, um im Folgenden vernichtet, beschädigt oder vergraben zu werden. Im Gegensatz hierzu steht die Praktik des Vergrabens, durch die der Text über die Jahrtausende sogar besser erhalten blieb.

Das Material als Grundlage nimmt hierbei einen großen Einfluss auf die Auswahl der Mittel, die zur rituellen Handhabung angewandt werden konnten: Eine Wachsfigur kann verbrannt werden, während ein Feuer bei einer Tonfigurine das genaue Gegenteil bewirken kann. Weitere Möglichkeiten der rituellen Behandlung stellen Fesseln, Köpfen, Vergraben, Zerbrechen oder eine Art von Zerhacken dar (s. Borrmann, 2014, 104 mit Quellen). Aus den Praktiken folgt, dass eine materielle Bindung des Textes notwendig war, die durch verschiedene Substanzen als Schriftträger gewährleistet wurde; eine rein orale Textwiedergabe als Kommunikationsmittel scheint demnach im betreffenden Ritual nicht möglich gewesen zu sein.

Exkurs: Wachsfiguren im magischen Milieu

Die Praktik der Herstellung eines magischen Mediums in Form einer Wachsfigur kann auch für andere magische Rituale nachgewiesen werden und ist nicht auf Vernichtungszauber oder dergleichen beschränkt (Faraone, 1993; Raven, 1983). Die bekanntesten Beispiele dürften in Papyrus Paris, Bibl. nat., suppl. gr. 574, Bl. 5r,296-5v,336 (PGM IV, 296-336) im „Großen Pariser Zauberpapyrus“ (Preisendanz, 2001, 82-85) und in Papyrus London, BM, 10588, rt. VIII,1-6 (Bell / Nock / Thompson, 1933, 9; Quack, 2008, 358) vorliegen, die beide aus dem 3. Jh. n. Chr. stammen. Ebenfalls konnte eine Wachsfigur nach Papyrus Paris, Bibl. nat., suppl. gr. 574, Bl. 33v, 3125-34v, 3170 (PGM IV, 3125-3170) zum Schutz eines Hauses angewandt werden (Preisendanz, 2001, 174-177; Theis, 2014, 67).

2. Die Funde

Aus Ägypten ist eine recht große Anzahl von verschiedenen Textträgern erhalten geblieben, die unter dem Stichwort „Ächtungstexte“ subsummiert werden können (Borrmann, 2014, 104; Theis, 2014, 708-729). Zwar sind Figurinen von Feinden bereits aus der Zeit vor dem Alten Reich erhalten geblieben, doch sind diese noch nicht beschriftet. In den Ritualtexten, welche die Handhabung mit einer Figur eines Feindes beschreiben, wird geläufig als ein wichtiger Punkt auf die Schreibung des Namens verwiesen. Offenbar musste der Text also auf einem Textträger angebracht werden, der absichtlich beschädigt bzw. vernichtet (z.B. Wachs oder Holz) oder z.B. durch Vergraben dauerhaft im Boden verborgen und damit unsichtbar gemacht werden konnte (z.B. Ton). Die Objekte sollten eine Art der Feindesbezeichnung beinhalten. Dies schließt Statuen von gebundenen Männern, wie sie in verschiedenen Pyramidenbezirken des Alten Reiches gefunden wurden, aus, da diese nicht mit Namen versehen wurden. Da sich mit dem Material der Textträger im Laufe der Zeit offenbar auch die Rituale veränderten, werden diese gesondert unter § 3 behandelt. Im Folgenden werden die wichtigsten Konvolute aus Ägypten sowie deren Charakteristika benannt. Ein recht großer Teil der in Museen befindlichen Ächtungstexte und Figuren ist heute leider noch immer unpubliziert.

2.1. Das Alte Reich (ca. 2600-2100 v. Chr.)

Aus dem Alten Reich stammen die ersten beschrifteten Funde vom Ende der fünften Dynastie (Theis, 2014, 722f.; Wimmer, 1993), die etwa zwischen 2400 bis 2300 bestand. Bei den Funden aus dem Alten Reich (Abu Bakr / Osing, 1973; Osing, 1976; Quack, 2002; Rzeuska, 2013) handelt es sich zum größten Teil um Täfelchen, doch sind auch bereits einige Figurinen mit Namen bekannt. Die Objekte wurden mehrheitlich aus Ton gefertigt; mit Paris, Louvre, E 27204 liegt z.B. auch ein Abbild aus Holz vor (Posener, 1984). Die Konvolute wurden in verschiedenen Teilen der Nekropolen von Saqqara und Giza vergraben, wobei einige Teile der Hortfunde zusammen in einem Tonkrug bestattet worden waren. Beschriftet wurden die Textträger mit Namen, die teilweise durch Filiationen erweitert wurden, wie auch bereits wenige längere Inschriften bekannt sind, die sich auf Ethnien, wie z.B. Nubier, beziehen. Da einige der Namen nicht deutbar sind, nahm Jürgen Osing (1976, 157f.) an, dass es sich um nubische Namen handele. Von der Insel → Elephantine stammt eine Gruppe von Ächtungsfigurinen, die aus Wachs hergestellt worden sind und wohl bereits in die Erste Zwischenzeit datiert werden können (Bommas, 2004, 98; Willems, 2001, 318, Anm. 251).

In der Nachschrift zu Sargtextspruch 37 (CT I, 156h-157b: De Buck, 1935, 156f.; Faulkner, 1973, 28; → Sargtexte) wird von der Wachsfigurine eines Feindes berichtet, die am Ort des Osiris in der Erde vergraben werden sollte (Seidlmayer, 2001, 487; Theis, 2014, 642). Hierbei handelt es sich um die bisher älteste bekannte Ritualanweisung für ein Figürchen aus Wachs, die aufgrund der Nennung von Osiris und damit der Nekropole gut mit den beschriebenen Funden in Verbindung stehen könnte.

2.2. Mittleres (ca. 2000-1750 v. Chr.) und Neues Reich (ca. 1550-1070 v. Chr.)

Wie aus dem Alten Reich liegen auch aus dem Mittleren Reich neben einzelnen Figurinen erneut Konvolute von Ächtungstexten vor (Theis, 2014, 725-728). Als einer der bekanntesten Funde dürften nahe der Festung Mirgissa im Süden Ägyptens vergrabene Objekte (Koenig, 1987; 1990; Vila, 1963; 1973) anzusprechen sein. Es handelt sich hierbei um verschiedene Statuetten, die aus Kalkstein hergestellt und mit Namen beschriftet wurden, sowie um einen Hort von etwa 3600 beschrifteten Gefäßscherben. Diese Scherben sind viel größer als die Objekte aus dem Alten Reich und scheinen wiederverwendet worden zu sein. In den Inschriften werden nubische, vorderasiatische, libysche und ägyptische Feinde genannt.

Ein weiterer Hort wurde 1925 auf dem Antikenmarkt in Luxor angekauft und stammt angeblich aus einem Grab bei Theben (Sethe, 1926). Auch dieser Fund ist mit 323 Gefäßscherben recht groß und benennt namentlich Feinde aus verschiedenen Räumen. Auch ein Fundkomplex aus dem Gebiet nördlich des Pyramidenbereichs von König Teti in Saqqara konnte dem Mittleren Reich zugeordnet werden (Posener, 1940, 47-96; van de Walle, 1940, 74-80). Etwa 100 Täfelchen, die nahe der Mastaba des Sesostrisanch (um 1900 v. Chr.) in al-Lischt gefunden wurden, befinden sich heute in New York und Kairo (Posener, 1940, 3). Weitere Objekte befinden sich in Boston und stammen ursprünglich aus Giza (Posener, 1958). Diese werden bereits an das Ende des Mittleren Reiches und in die beginnende Zweite Zwischenzeit (ca. 1750-1550 v. Chr.) datiert und sind bisher zum größten Teil unpubliziert. Ebenfalls liegen weitere Statuetten (z.B. Posener, 1987) und Figurinen (Posener, 1939, 40f.; 1940, 2) vor, die wohl aus dem gleichen Zusammenhang, jedoch nicht aus einem gesicherten Fundkontext stammen.

Von besonderer Bedeutung ist, dass aus dem Mittleren Reich eine große Anzahl von Textträgern erhalten geblieben ist, die vorderasiatische Toponyme nennen. Diese können in eine chronologische Reihenfolge gebracht werden und bieten somit einen besonderen Einblick in die Kenntnisse des Vorderasiatischen Raums während des 19. Jh.s v. Chr. Durch die Funde tritt klar eine immer weiter fortschreitende Kenntnis der Ortslagen in Syrien und der Levante hervor (Literatur bei Theis, 2014, 81), beginnend ab etwa der Mitte der zwölften Dynastie. Zur Zeit von Amenemhet II. (um 1850 v. Chr.) war der Bereich Syrien-Palästina noch relativ unbekannt und nur größere Siedlungen wie → Aleppo oder → Byblos an der Küste werden namentlich genannt (s. die Karten bei Theis, 2014, 82-85). Etwas genauer werden die verschiedenen Ortslagen unter Sesostris III. (um 1830 v. Chr.) aufgeführt, während zum Ende des Mittleren Reiches in den ägyptischen Texten bereits ein recht genaues Bild der Region und der dortigen Siedlungen vorliegt. In den Texten werden aus der Bibel bekannte Städte wie → Aschkelon, → Bet Schemesch, → Byblos, → Hazor, Lajisch (→ Dan), → Sichem und auch → Jerusalem benannt (Theis, 2012; 2014, 819-830; s. auch Redford, 1992, 87-93).

2.3. Die griechisch-römische Zeit

Aus der griechisch-römischen Zeit liegen die aussagekräftigsten Textträger für Rituale vor, die mit den früheren Objekten in Verbindung gebracht werden. Wie es durch archäologische Funde aus den früheren Epochen bekannt ist, sollten Figuren aus Wachs oder Holz gefertigt werden, die dann nach den auf Papyrus Bremner-Rhind Kol. XXIIf., Papyrus Louvre E 3129, Kol. B 39 bis E 42 und Papyrus London BM, 10252, XIII, 1-XVIII, 27 niedergeschriebenen Ritualen mit den Namen der Götterfeinde → Seth und → Apophis beschriftet und anschließend verbrannt werden sollten (Faulkner, 1933; Schott, 1929; 1954). Auch die recht prominent in Tempeln der griechisch-römischen Zeit angebrachten Fremdvölkerlisten werden in der Forschung als Träger eines Vernichtungsrituals gedeutet, da einige der Listen Spuren von intentionalen Zerstörungen aufweisen (Kockelmann / Rickert, 2015, 117-135; s. auch Gee, 2010).

Der Titel eines Rituals wird in Papyrus Louvre 3129, B 39f. und in Papyrus London, BM, 10252, XIII, 1-3 mit „Ritual, um Seth und sein Gefolge zu Fall zu bringen, das für den Tempel des Osiris (… und) auch an allen Tempeln vollzogen wird“ angegeben. Zum Schutz des Tempels sollte derart verfahren werden, dass eine Figur des Seth aus rotem Wachs hergestellt wurde, auf deren Brust sein Name eingeschrieben werden sollte. Des Weiteren sollte Seth auf ein frisches Papyrusblatt mit roter Tinte gezeichnet werden. Als Alternative zur Figur aus Wachs schreibt Papyrus Louvre 3129, B 43f., dass diese auch aus dem Holz der Akazie oder des ḥm3-Baums gefertigt sein konnte (Theis, 2014, 283). Anscheinend konnten derartige Feindfiguren von Seth auch mit den Köpfen von Eseln modelliert werden (Faraone, 1991, 204). Schon in der 26. Dynastie bezeugt Papyrus Salt 825, V, 3f. ein vergleichbares Ritual, um „seinen (sc. des Feindes) Namen zu zerstören“ und damit den Tempel zu schützen (Derchain, 1965, Tf. 5f.). Einen weiteren Hinweis auf derartige Rituale in Tempeln bietet eine Ritualszene mit dem Titel „Ächtungsfiguren von Apophis töten“ (Sethe, 1957, 8 (Nr. 9d); Aufrère, 2000, 181f.). Im Papyrus London, BM, 10081 wird im Ritualvermerk in Kol. XXXVII, 10-14 die Option geboten, eine Figur aus Wachs oder Ton herzustellen (Bommas, 2004, 102f.; Schott, 1930, 41f.; Theis, 2014, 644f.). Die materielle Grundlage Holz sowie Wachs bot sich zur vollständigen Zerstörung des Textes mittels Feuer an.

Exkurs: Vergleichbare Funde aus anderen Kulturbereichen

Das Hantieren bzw. der Einbezug von kleinen Figurinen, die zu einer menschlichen Gestalt geformt und mit einer Inschrift versehen wurden, ist nicht nur aus Ägypten, sondern auch aus weiteren Kulturen des östlichen Mittelmeerraums der Antike bekannt. So wurde z.B. bei den Hethitern nach KUB [= Keilschrifturkunden aus Boghazköi] 40, 83 eine kleine Wachspuppe (šena-) gefertigt, die mit dem Namen eines zu Behexenden versehen werden sollte (Haas, 1987-1990, 241.248; Roth, 1997, 230). Danach wurde diese zerbrochen und vergraben, worauf eventuell auch im hethitischen Recht § 111 eingegangen wird (Haase, 1996, 40; 2006, 18f.). Beschriftete Statuetten, die einem Ägypten vergleichbaren Ritual gedient haben dürften, liegen z.B. aus Tell ed Dēr in Mesopotamien aus altbabylonischer Zeit (Gasche, 1994), aus → Bet-Schean in Palästina aus der → Eisenzeit I (Wimmer, 1993b), aus Griechenland aus dem 3. Jh. v. Chr. (Wünsch, 1902) oder aus Marescha (Tell Sandaḥanna) in Israel aus dem 2. Jh. n. Chr. (Clermont-Ganneau, 1901) vor.

3. Das Ritual

3.1. Rekonstruktion des Ritualverlaufs

In den verschiedenen Epochen konnten die Textträger aus verschiedenen Materialien hergestellt und in verschiedenen Formen gefertigt werden. Aus den frühen Epochen sind Plättchen und Figuren aus Ton vorherrschend, doch auch Wachsfiguren sind durch den Fund aus Elephantine (Willems, 2001, 318 Anm. 251; Bommas, 2004, 98) bereits für das Ende des dritten Jahrtausends v. Chr. anzunehmen. Die im Papyrus Bremner-Rhind, Kol. XXIIf. und in Urkunden VI niedergeschriebenen Rituale aus der griechisch-römischen Zeit nennen als Textträger Holz und Wachs, in einem weiteren Beleg wird auch Ton genannt (Quack, 2002, 155). Dementsprechend scheinen unterschiedliche Ritualverläufe in den verschiedenen Epochen vorzuliegen, die im Folgenden anhand der Quellen rekonstruiert werden sollen. Dies kann aber nur unter der Voraussetzung gelten, dass es sich um Quellen handelt, die zu einem Ritual und nicht zu verschiedenen gehören.

Während des Alten Reichs wurden kleine Täfelchen gefertigt, die in den Nekropolen von Giza und Saqqāra vergraben wurden (z.B. Abu Bakr / Osing, 1973; Osing, 1976; Quack, 2002; Theis, 2014, 722-725). Hergestellt wurden die Objekte aus Ton, wobei die überwiegende Mehrheit komplett erhalten ist. Somit fand keine Zerstörung oder Beschädigung des aufgeschriebenen Textes statt. Dies wäre bei einem Textträger aus ungebranntem Ton durch Abrieb oder eine vergleichbare Handlung relativ leicht zu erreichen gewesen. Das Ritual ist derart zu rekonstruieren, dass in einem ersten Schritt kleine Täfelchen aus ungebranntem Ton hergestellt wurden. Auf diese wurde anschließend der Name eines Feindes aufgeschrieben, wozu eine, heute aufgrund fehlender Quellen nicht mehr rekonstruierbare Ritualhandlung trat. Abschließend wurden die Stücke in einer Nekropole vergraben, blieben hierbei aber in ihrer Form erhalten, wie auch der niedergeschriebene Text nicht zerstört oder auf eine andere Weise unlesbar gemacht wurde. Durch das Vergraben wurde der Text aber für das menschliche Auge unsichtbar gemacht, blieb aber doch in einer gewissen Weise in der Welt präsent. Aufgrund der bisher bekannten Funde scheinen das oder die betreffenden Rituale während des Alten Reiches in Nekropolen durchgeführt worden zu sein. Es muss offen bleiben, ob auch in anderen liminalen Bereichen derartige Stücke vergraben wurden. Einen wichtigen Punkt stellt das Aussehen der Figuren dar (s. Borrmann, 2014). Während des Alten Reichs wurden in der überwiegenden Mehrheit kleine Täfelchen mit einer Art von Ausläufer an der Spitze gefertigt, was wohl einen Kopf andeuten soll. Diese wurden zumeist nur mit einem einzigen Namen beschriftet, wie es z.B. bei den Stücken Wien, Kunsthistorisches Museum, Ägyptische Sammlung, 8804-8824 vorliegt. Andere Figuren können auch rein menschliche Züge tragen, wie z.B. das aus Holz gefertigte Objekt Paris, Louvre, E 27204 (Posener, 1984), das ebenfalls nur mit einem Namen beschriftet wurde.

Im Mittleren Reich scheint sich das Ritual den Funden nach verändert zu haben. Die Schriftträger wurden größer ausgeführt, um mehr Namen in Form von ganzen Listen von Feinden und Toponymen aufnehmen zu können. Da Beschreibungen fehlen, ist auch dieses Ritual heute nicht mehr vollständig rekonstruierbar. Angesichts der Funde nahe der Festung Mirgissa wurde die Handlung offenbar in Grenzbereichen vollzogen – den Grenzbereichen, in denen auch ein Zusammenstoß mit den genannten Feinden möglich erschien. Dementsprechend kann man mutmaßen, dass auch im östlichen Deltabereich oder auf dem Sinai weitere Funde von Ächtungstexten aus dem Mittleren Reich zu erwarten sind, die mit den Textträgern, die Feinde aus dem syrisch-palästinischen Raum nennen, uniform gehen. Die Textträger wurden zwar zerschlagen und somit in Teilen beschädigt und zerstört, andererseits aber auch wiederum im Sand vergraben. Dies bedeutet, dass der Text bzw. dessen inhaltlicher Gehalt nur in Teilen zerstört wurde, die Überreste in Form der Scherben aber in einer unsichtbaren, aber doch noch präsenten Form aufbewahrt wurden. Hierzu passt die offenbar intentionale Beschädigung einer Figurine in der Sammlung Heimer, wobei der auf der Figur niedergeschriebene Text aber nicht zerstört wurde und somit weiterhin lesbar blieb (Heimer, 1981). Dementsprechend kann für die Zeit des Mittleren Reichs eine gewisse Ambivalenz in dem nur zum Teil rekonstruierbaren Ritual erkannt werden, welches zwar zum einen auf die Beschädigung der Textträger hinzielt, diese zum anderen aber erhält. Die Namen blieben somit absichtlich oder unabsichtlich (weiterhin) bewahrt. Es ist zu mutmaßen, dass die zerbrochenen Namen, vergleichbar den Zeichenverstümmelungen in den Pyramidentexten (Meurer, 2002, 306f.), in gewisser Weise als „magisch“ gebannt betrachtet wurden und somit eine weitergehende Beschädigung oder gar eine Zerstörung nicht mehr nötig erschien.

Dementsprechend scheint ein Unterschied zum Ritualverlauf während des Alten Reichs vorzuliegen: Wurden in den älteren Epochen die Schriftträger intentional vergraben, wird die Schrift bzw. der Text nun in Teilen zerstört und somit unlesbar gemacht. Zumindest ist zu attestieren, dass beiden Ritualen das Verbergen, sprich die Kreation einer intentionalen Unsichtbarkeit, inhärent ist. Im Gegensatz zu Funden des Alten Reiches tritt ebenfalls der weitere Unterschied hervor, dass mehrere Feinde auf einen einzigen Textträger, der viel größer ausgeführt wurde, geschrieben werden konnten.

Vergleicht man diese rekonstruierten Ritualverläufe mit den aus der griechisch-römischen Epoche verschriftlichten Ritualen, ergibt sich ein anderes Bild. Hiernach sollte eine Wachs- oder Holzfigur am Ende des Rituals durch Feuer vernichtet werden. Es blieb somit kein Überrest eines materiellen oder immateriellen Bestandteils des Rituals übrig. Der Name des (Götter-)Feindes wurde somit vernichtet und aus der Welt ausgelöscht. Gemäß den Ritualbeschreibungen aus griechisch-römischer Zeit scheint das Vernichten des Namens insgesamt den wichtigsten Part ausgemacht zu haben, was in deutlichem Kontrast zu den vorhergehenden Epochen steht. Andererseits sprechen die Funde von Wachsfigurinen von der Insel Elephantine ebenfalls für das Vorhandensein eines Vernichtungsrituals für (den) Namen.

3.2. Mögliche Orte und Zeitpunkte der Rituale

Für die den Ächtungstexten zugehörigen Rituale aus dem Alten wie dem Mittleren Reich ist anzunehmen, dass sie im Bereich der Nekropole und im Grenzbereich nahe der Festung Mirgissa durchgeführt wurden – den Orten, wo die Schriftträger auch entdeckt wurden. Die Tonobjekte sind nämlich kaum über längere Entfernungen transportiert, sondern wohl direkt vor Ort vergraben worden. Im Kontext eines Feindvernichtungsrituals wird ein Fund aus dem Tempelareal in Tanis zu deuten sein (Yoyotte, 1970, 29f., Abb. 3; Leclant, 1970, 329, Tf. 23, Abb. 13f.). Dieser Fund kann in die griechische Zeit Ägyptens datiert werden und ist demnach in etwa zeitgleich mit den oben genannten Ritualen von Papyrus Bremner-Rhind, Papyrus Louvre, E 3129 und Papyrus London, BM, 10252 entstanden. Im Tempelareal wurde eine Feuerstelle von 66 Zentimetern Durchmesser in situ gefunden, die aus mehreren Bruchstücken eines gebrannten Tongefäßes besteht. Bemerkenswert ist hieran, dass in den vier Himmelsrichtungen auf dem Rand des Topfes jeweils ein plastisch ausgeformter Feind angebracht worden war, dessen Arme auf dem Rücken zusammengebunden dargestellt sind. Diese Stelle lässt sich als Ort der rituellen Vernichtung von Figuren deuten, beschreiben doch einige Texte die Herstellung sowie die anschließende Verbrennung von Wachsfiguren im Kontext des Tempelschutzes (Theis, 2014, 677). Somit lässt sich annehmen, dass auch das in Papyrus Louvre, E 3129 und Papyrus London, BM, 10252 beschriebene Ritual zum Schutz des Tempels an einer vergleichbaren Stätte durchgeführt wurde.

Wann die Rituale genau durchgeführt wurden, bleibt unklar. Kurt Sethe (1926, 19f.) nahm als möglichen Zeitpunkt die Thronbesteigung eines neuen Herrschers oder dessen Bestattung an, da einige der Funde aus dem Alten Reich aus einer Nekropole stammen. Nadia el-Shohoumi (2004, 223) situierte die Ritualdurchführung entweder im Rahmen einer Gründungszeremonie oder bei der Gefährdung einer Grenze, womit ihre Bestimmungen stärker rational und zweckgebunden erscheinen. Linda Borrmann (2014, 112) sieht die Durchführung eines Rituals gegen Übel nur allgemein im Kontext staatlicher Machtdemonstration oder in dörflichen Gemeinschaften. Dass die verschiedenen Konvolute von Ächtungstexten über einen kürzeren oder längeren Zeitraum deponiert wurden, konnten für das Alte Reich Jürgen Osing und für das Mittlere Reich Anne Seiler zeigen (Osing, 1976, 154f.; Seiler, 2005, 176f.). Für die Spätzeit ist anzunehmen, dass bestimmte Formen der Ächtungsrituale täglich wie auch zu besonderen Festanlässen durchgeführt wurden (Faulkner, 1937, 169-171.174). Die Beschädigungen, die an Fremdvölkerlisten eventuell zum Abschluss bedeutender Feste vorgenommen wurden, wurden vielleicht nicht nur von Priestern, sondern auch von Besuchern durchgeführt (Kockelmann / Rickert, 2015, 131-135).

4. Ächtungstexte im koptischen und arabischen Ägypten

Mit Hinblick auf die offensichtliche Bedeutung der Ächtungstexte in Ägypten, die durch die vielfältigen Funde aus drei Jahrtausenden zu belegen ist, erscheint es nicht verwunderlich, dass sich auch noch aus koptischer wie arabischer Zeit Funde erhalten haben. Zwei Figurinen können nur grob zwischen das Ende des vierten und den Beginn des siebten Jahrhunderts n. Chr. datiert werden (Haggag, 2004). Beide Objekte wurden aus Wachs hergestellt und unter einem roten Topf in einem Friedhof der griechisch-römischen Zeit begraben. Beide zeigen die typische Haltung mit auf dem Rücken zusammengebundenen Händen, sind aber unbeschriftet. Aus arabischer Zeit stammt ein Figürchen aus Fustat (Bachatly / Rached, 1934; Hansen, 2002, 430f.). Dieses wurde aus gelbem Wachs hergestellt, beschriftet und anschließend in einem schwarzen Topf vergraben. Der aufgeschriebene Name kann heute nicht mehr entziffert werden, die Filiation weist den Mann als Sohn von Adam und Eva aus (Hansen, 2002, 430). Die Kreation einer Wachsfigur wird noch bei Achmad ibn Ali al-Buni, LXXXVI, 1 im 14. Jh. berichtet (Hansen, 2002, 429f.). Die Praktik des Zerstechens einer Wachsfigurine findet sich auch in muslimischen Sagen, nach denen z.B. Muḥammad von einer Frau krank gemacht worden sein soll, indem sie eine Wachsfigur mit Nadeln durchstochen hat (Hayes, 1914, 404f.).

Bei den genannten Beispielen muss die Frage gestellt werden, ob es sich um eine direkte Tradition(slinie) handelt oder ob die gleichen Muster nur immer wieder zu beobachten sind, wie sie auch die verschiedenen, aus anderen Kulturbereichen vorhandene Statuetten zeigen, die im Exkurs erwähnt wurden. Zumindest ließen sich die Funde für eine Betrachtung der longue durée einer magischen Praktik heranziehen.

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Abbildungsverzeichnis

  • Ächtungstexte auf Tonscherben (Ägptisches Museum, Berlin, P. 14.517). Aus: Wikimedia Commons; © Naunakhte, Wikimedia Commons, lizenziert unter CreativeCommons-Lizenz cc-by-sa 3.0 unported; Zugriff 17.10.2018
  • Ächtungstext auf einer Tonfigurine (Musées royaux d'Art et d'Histoire, Brussels, E.7491). Aus: Wikimedia Commons; © Naunakhte, Wikimedia Commons, lizenziert unter CreativeCommons-Lizenz cc-by-sa 3.0 unported; Zugriff 17.10.2018
  • Ächtungstext auf einer Tonfigurine (Musées royaux d'Art et d'Histoire, Brussels, E.7465). Aus: Wikimedia Commons; © U0045269, Wikimedia Commons, lizenziert unter CreativeCommons-Lizenz cc-by-sa 4.0 international; Zugriff 17.10.2018

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