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(erstellt: April 2012)

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Klagefeier; → Tod; → Totenklage

Im Alten Testament begegnen Trauer als → Ritual, mit dem man auf ein Unglück reagiert, und Traurigkeit als Stimmung in vielfältigen Zusammenhängen, doch überschneiden sie sich nur gelegentlich. Für beide kann ein persönliches oder ein kollektives Unglück der Anlass sein. Außerdem stehen beide häufig pars pro toto für einen umfassenden Sachverhalt. Metaphorisch können auch nicht-menschliche Subjekte „trauern“.

1. Begrifflichkeit

Klarer als die deutsche Sprache unterscheidet die hebräische lexikalisch zwischen Trauerritual und emotionaler Traurigkeit, doch finden sich bestimmte Ausdrucksformen, wie etwa „weinen“ oder „seufzen“, in beiden Begriffsfeldern.

„Trauern“ wird überwiegend mit אבל ’bl, ספד spd oder (selten) mit קדר qdr bezeichnet. Alle drei Wurzeln meinen rituelle Ausdrucks- und Bewältigungsformen der Trauer, setzen aber unterschiedliche Akzente (s. 2.2.). Daneben können einzelne Riten bzw. Bräuche sowie die vielfältigen Termini für „klagen“ Trauer ausdrücken.

Wesentlich vielfältiger ist der sprachliche Ausdruck für die traurige Gestimmtheit. Inwieweit Termini für „Kummer“, „Sorge“, „Leid“ usw. auch Traurigkeit konnotieren, ist jeweils von Text zu Text zu entscheiden.

2. Rituelle Trauer

„Trauer ist die Reaktion auf einen Verlust, besonders auf den Verlust eines bedeutsamen Menschen durch Tod oder Trennung. Aber auch der Abschied von vertrauten Lebensverhältnissen und Lebensphasen, von körperlicher und seelischer Unversehrtheit und – angesichts des Todes – von Leben überhaupt lösen Trauer aus.“ (Wagner-Rau, 555). Im Alten Testament nimmt innerhalb dieses Rahmens vor allem die kollektive Trauer breiten Raum ein. Natürliche oder politisch-soziale Verlustereignisse werden in Trauervorgänge umgesetzt (→ Klagefeier).

Trauer ist ein häufiger Topos alttestamentlicher Texte, in der Erzählüberlieferung wie in den Psalmen und bei den Propheten. Sogar das Recht regelt die Normen von Trauerbräuchen. Der Befund kann nicht verwundern, denn Tod, Schmerz und Schrecken sind den Menschen im alten Israel mindestens ebenso präsent wie der modernen Welt. Der Zugang des Alten Testaments zu Tod und Trauer ist dem neuzeitlichen Publikum aber nur in literarisch-theologischer Brechung – und häufig sogar nur in literarischer Funktionalisierung – überliefert. Insofern gibt es eine schwer überschreitbare Grenze zur „Welt“ des Alten Testaments und seiner Sicht auf den Menschen und seine Trauer.

2.1. Anlässe

2.1.1. Individuelle Trauer. Im individuellen Leben und – davon nicht zu trennen – in der familiären und dörflichen Gemeinschaft bildet der → Tod den Hauptanlass zur Trauer (vgl. Gen 23,2; Gen 37,34-36; Gen 50,1-14; Dtn 34,8; 1Sam 25,1; 2Sam 11,11-12.17-27; 2Sam 13,31-36; 2Sam 19,1-5; Hi 1,20-21). Auch Abschiede können Trauer auslösen (Rut 1,9.14; 1Sam 20,41-42), außerdem → Krankheit (2Sam 12,16-17; Hi 2,12-13). Von → David wird ferner berichtet, dass er um seinen Sohn → Absalom trauert, der vor seiner Familie geflohen war (2Sam 13,37).

Schwer einzuschätzen ist Ri 11,29-39: → Jeftah legt ein Gelübde ab, für einen Sieg den ersten Menschen als Brandopfer darzubringen, dem er begegnet. Es ist seine eigene Tochter, die indes den Entschluss akzeptiert. Als Jeftah sie sieht, vollzieht er bereits einen Trauergestus (Ri 11,35), was wohl andeutet, dass er sie bereits als tot betrachtet. Die Tochter selbst bittet um zwei Monate Aufschub, „um ihre Jungfräulichkeit zu beweinen“ (Ri 11,37-38). Möglicherweise wird hier auf ein life-cycle-ritual angespielt, das heiratsfähige Mädchen vollzogen. Es ist indes der einzige Text im Alten Testament, der darauf schließen lässt, dass auch lebensgeschichtliche Umbrüche mit Trauer verbunden gewesen sein könnten.

2.1.2. Kollektive Trauer. Politische Ereignisse und Naturkatastrophen bilden den Anlass für kollektive Trauer. Unter den politischen Ereignissen ist besonders die Trauerfeier für → Saul zu nennen (2Sam 1) sowie weitere kurze Anspielungen auf den Tod eines Königs (→ Klagefeier).

Breit bezeugt ist die kollektive Trauer anlässlich militärischer Niederlagen (Ri 2,18; Ps 44,7-10) und des damit verbundenen Unglücks (1Kön 8,30-40; 1Kön 8,46-53; Jer 14,12; Ez 5,12; Sach 7,4ff; Sach 8,19) sowie der Zerstörung von Stadt und Heiligtum (Ps 74; Ps 79; Ps 80; Ps 83; Klgl 5). Zu den Anlässen für kollektive Trauer zählen außerdem Naturkatastrophen wie → Dürre, Heuschreckenplagen (Jo 1,15-17) sowie Seuchen (2Sam 24,15-17; 1Kön 8,37-40).

2.1.3. Trauer als Todeserfahrung. Sowohl die individuelle als auch die kollektive Trauer sind im Alten Testament nicht nur Reaktionen auf einen Verlust, sondern auch Reaktionen auf Begegnungen mit dem Tod. So tritt in den meisten Texten die Trauer hinter dem Schrecken, der Angst und der Abwehr deutlich zurück. Aus diesem Grund unterscheiden sich Trauerbräuche anlässlich des Todes nicht wesentlich von Begehungen bei Katastrophen (vgl. ausführlich Emmendörffer, 8-11). Beide gründen in einer dynamischen Todesvorstellung, die um die Macht des Todes weiß, in das Leben einzubrechen und es damit in Frage zu stellen. Diese Wahrnehmung der Dynamik des Todes ist überaus differenziert und überdies in unseren Texten meist reflektiert und literarisch verdichtet (umfassend dargestellt bei M. Krieg). Als ebenso differenziert sind die Ausdrucksformen der Todeserfahrung zu betrachten, wie sie sich am Körper und in der Stimme darstellen. Auch sie sind selten eindeutig, sondern beziehen sich auf einen Vorstellungs- und Gefühlskomplex.

2.2. Ausdrucksformen

Der Anlass zur Trauer setzt ein vielfältiges und differenziertes Geflecht sprachlicher und nicht-sprachlicher Handlungen in Gang, die der Trauer Ausdruck verleihen, um ein Unheil zu bewältigen. Meist werden sie in rituelle Zusammenhänge eingebunden (→ Ritual).

2.2.1. Sprachliche Ausdrucksformen

Die sprachliche Ausdrucksform der Trauer ist das Leichenlied (קִינָה qînāh) bzw. die Untergangsklage (נְהִי nəhî), deren Formulierung und Vortrag Sache von Spezialisten und Spezialistinnen war (→ Totenklage). In ihnen wird auf die Geschichte des bzw. der Toten oder der zerstörten Stadt zurückgeblickt. Der Weheruf und der Schmerzensruf (→ Totenklage) geben der Emotion Ausdruck, in sie können auch nicht-spezialisierte Beteiligte einstimmen. Leichenlied und Untergangsklage dienen der Vergegenwärtigung des Verlustes und der Formulierung der damit verbundenen Emotionen. Der heutigen Todesanzeige und / oder Grabrede vergleichbar, bringen sie das individuelle Leben zu einem Abschluss.

2.2.2. Rituelle Ausdrucksformen

2.2.2.1. Körpergestik. An nicht-sprachlichen Ausdrucksformen der Trauer sind im Alten Testament die folgenden belegt: Das Zerreißen der Kleidung (Gen 37,34; Lev 10,6; Lev 21,10; 2Sam 1,11; 2Sam 3,31; 2Sam 13,31), das Ablegen von Turban und Sandalen (Ez 24,17.23), das Anlegen des שַׂק śaq (Gen 37,34; 2Sam 3,31; 2Sam 21,10), verschiedene Formen der Glatze (Vollglatze: Lev 21,5; Jer 16,6; Randglatze: Lev 19,27; Stirnglatze: Dtn 14,1), das Scheren des Bartes (Lev 19,27; Lev 21,5), das Verhüllen von Kopf oder Gesicht (Ez 24,17.22; 2Sam 19,5), der Verzicht auf Körperpflege (2Sam 14,2), das Schlagen auf die Brust oder die Lenden (Jes 32,12; Ez 21,17), das Einritzen der Haut (Lev 19,28; Lev 21,5; Dtn 14,1; Jer 16,6) und das Sitzen auf dem Boden (2Sam 13,31; Ez 8,14). Von diesen Bräuchen und Handlungen ist nur das Scheren der Glatze ausschließlich für die Trauer um Tote belegt. Alle anderen kommen auch im Zusammenhang von „Volkstrauer“ bei Niederlagen und Katastrophen vor (Belege s. Kutsch, 38-41).

Diese – nicht israel-spezifischen – Trauerbräuche werden im Anschluss an Ernst Kutsch als „Selbstminderungsriten“ bezeichnet: „Als Verminderung der täglichen Lebensgewohnheiten stellen sie die zeitlich befristete Aufgabe kulturellen Lebens dar … sie ermöglichen eine mimische und gestische Verkörperung der durch das Todesgeschick ausgelösten Emotionen und der damit verbundenen Sinn- und Lebenskrise“ (Podella, 2005, 559f).

Indes gibt es im Trauerfall nach den alttestamentlichen Belegen keine reine „Gestik“, sondern der ganze Körper wird in den Ausdrucksraum der Trauer verwandelt, sei es durch die Veränderung der → Kleidung, des Körpers oder der Haltung. Es lässt sich trotzdem insofern von „Gestik“ sprechen, als zumindest die beiden hauptsächlichen Trauerbräuche terminologisch als Abbreviaturen einer Handlung erscheinen: das Anlegen des שַׂק śaq und das genuine „Trauern“ (ספד spd).

Das Anlegen des שַׂק śaq-Schurz. Das Kleidungsstück שַׂק śaq (→ Kleidung), von dem noch unser Ausdruck „in Sack und Asche gehen“ (vgl. z.B. Jes 58,5) spricht, ist nur im westsemitischen Raum belegt und besteht aus gewebtem Ziegenhaar, einem Material, das sonst zur Herstellung von Zeltbahnen, Decken und Transportbehältern dient. Wahrscheinlich war er schwarz. Das Anlegen wird mit einer gewissen terminologischen Bandbreite ausgedrückt. In den meisten Belegen wird „umgürten“ verwendet (2Sam 3,31; 1Kön 20,32; Jes 15,3; Jes 22,12; Jer 4,8; Jer 6,26; Jer 49,3; Ez 7,18; Ez 27,31; Jo 1,8.13; Klgl 2,10). Als dessen Synonym darf „auf die Hüften legen“ gelten (Gen 37,34; 2Kön 20,31; Jer 48,37; Am 8,10). Als Variante davon erscheint „auf den Leib, auf das Fleisch“ (1Kön 21,27; 2Kön 6,30), wohl als Euphemismus für den Unterleib. Insgesamt weist die Terminologie des שַׂק śaq darauf, dass es sich um ein Textil aus Ziegenhaar handelt, das als Lendenschurz umgewickelt und festgebunden wird. Der Oberkörper bleibt dabei allem Anschein nach frei. Diese Form der Trauerkleidung ist für beide Geschlechter belegt (für Frauen: Jer 6,26; Jo 1,8). Möglicherweise gilt für Könige und Priester indes eine andere Kleiderordnung im Trauerfall, denn bei ihnen erscheint regelhaft „verhüllen“ (2Kön 19,1.2 par Jes 37,1.2; Jon 3,6.8; 1Chr 21,16). Zumindest in Jon 3,6 trägt der König den שַׂק śaq über seinem Gewand, sonst wird er direkt auf der Haut getragen.

Das Anlegen des שַׂק śaq verändert die Erscheinung des Menschen für die Dauer seiner Trauerzeit. Im Gegensatz zum sonst Üblichen tritt er halbnackt auf, wobei der שַׂק śaq sich vom gewöhnlichen Lendentuch noch einmal unterscheidet und somit auf eine Ausnahmesituation verweist. So ist eine weitgehende Nacktheit das äußere Kennzeichen für Trauer in Israel. Dieses Bild muss mitgedacht werden, wenn in den Texten vom „Anlegen“ des שַׂק śaq die Rede ist, sprachlich wird die Umgestaltung des Körpers jedoch im Ausdruck „den שַׂק śaq anlegen“ verdichtet.

ספד spd „Trauerriten durchführen“. Auch ספד spd „(um einen Toten) trauern“ darf wohl als sprachliche Abbreviatur einer Geste betrachtet werden. Das Verb wird in der Regel auf das An-die-Brust-Schlagen bezogen. An alttestamentlichen Texten steht dafür nur Jes 32,12 (conj.) zur Verfügung, so dass die Ableitung nicht ganz sicher ist, indes spricht die griechische Wiedergabe zumindest für das Schlagen oder Klopfen eines Körperteils – eine im Übrigen weit verbreitete Trauergeste. Die genaue Konnotation von ספד spd bleibt daher unsicher. Es handelt sich mit Sicherheit um einen Trauergestus bzw. eine Trauerhandlung. ספד spd steht nämlich in Gen 23,2; 2Sam 1,12; Ez 24,16.23 in Parallele zu „weinen“; in 1Sam 25,1; 1Sam 28,3; 1Kön 13,29.30; 1Kön 14,13.18; Jer 16,4.6; Jer 22, 18f.; Jer 25,33 bei „bestatten“; in 2Sam 3,31; Jes 32,12; Jer 4,8; Jer 49,3; Jo 1,13 bei שַׂק śaq. Das Nomen מִסְפֵּד misped ist zum Begriff für die Trauerfeier geworden (Gen 50,10; Jes 22,12; Jer 6,26; Jer 48,38; Ez 27,31; Jo 2,12; Am 5,16.17; Mi 1,8.11; Sach 12,10f.; Ps 30,12; Est 4,3).

Das Tragen des שַׂק śaq und das „Schlagen“ (ספד spd) dürften die grundlegenden Gesten zum Ausdruck der Trauer in Israel gewesen sein. Die weiteren genannten Gesten lagern sich dem an und verstärken den einen oder anderen Aspekt; möglicherweise haben sich die Bräuche mit der Zeit und / oder je nach Anlass auch gewandelt.

2.2.2.2. Gesichtsmimik. Trauer und Schrecken werden auch in Israel nicht nur mit dem Körper ausgedrückt („Gestik“), sondern auch mit dem Gesicht („Mimik“). In diesem Bereich muss man indes noch wesentlich stärker von den Texten abstrahieren als bei der Gestik. Für Gesichtsausdrücke anlässlich der Trauer, der Angst und des Schreckens hat das Alte Testament eine große Bandbreite an individuellen und literarisch verdichteten Formulierungen gefunden, die kaum jemals auf eine allgemeine oder übliche Reaktion verweisen, sondern jeweils für ihren Kontext bestimmt sind. → Weinen ist eine physiologische Reaktion auf eine starke Gemütsbewegung, nicht nur auf Trauer. Es verändert das Gesicht in ganz unterschiedlicher Weise, wobei das Alte Testament auch das „stille“ Weinen kennt, bei dem nur die Tränen über das Gesicht laufen (2Kön 8,11; Klgl 1,2). Häufiger kennzeichnet es jedoch einen Gefühlsausbruch, der auch einen sprechenden Körper- und / oder Gesichtsausdruck nach sich zieht: Am häufigsten ist das laute Weinen die direkte Reaktion auf einen Schrecken (Num 14,1; Ri 2,4; 1Sam 30,4) und kann sogar bis zur völligen Erschöpfung gehen (1Sam 30,4:). Bei solchen Reaktionen verzerrt sich das ganze Gesicht, und sogar der Körper kann miteinbezogen werden. Obwohl das Weinen als verkürzter Ausdruck der Trauerfeier (Gen 50,3; Num 20,29; Dtn 34,8) von den Gesichtern der Beteiligten nichts berichtet, wird man von einer „Mimik“ des Weinens ausgehen können.

Weist schon das „laute Weinen“ auf eine entsprechende Mimik, so gilt dies noch mehr für die Stimmäußerungen im Zusammenhang mit der Trauer: Sie verändern das Gesicht. Das Alte Testament kennt die Trauerrufe הוֹי hôj bzw. אֵיכָה ’ekhāh „ach!“ / „weh!“. Der entsprechende Gesichtsausdruck, der durch die Lautbildung bedingt ist, kann leicht imaginiert werden. Dabei ist die konkrete Funktion bzw. Bedeutung dieser desemantisierten Laute schwer zu bestimmen, sie kann sich gleichermaßen auf Angst, Trauer oder Abwehr beziehen. Wahrscheinlich ist auch hier von einem undifferenzierten Ausdrucksbündel auszugehen.

2.2.3. Die Ausdrucksformen als Symbolen des Todes

Der jeweilige sprachliche Ausdruck stellt eine Abbreviatur einer Geste bzw. einer Handlung dar, mit dem diese in den Raum der Sprache übergeht. Indes sind auch die Gesten oder Handlungen selbst als Verdichtungen und Verkürzungen anzusehen. In ihnen kommt symbolisch „der Tod“ als Ganzer zum Ausdruck und zwar als Komplex von Vorstellungen, Haltungen, Emotionen und Beziehungen, dessen Einzelaspekte nicht trennscharf voneinander abzugrenzen sind.

2.2.3.1. Der שַׂק śaq-Schurz. Der שַׂק śaq verändert das Erscheinungsbild eines Menschen so, dass sonst geltende Erscheinungsformen außer Kraft gesetzt werden. Was üblicherweise bedeckt ist, ist jetzt unbedeckt. Damit gilt ein neuer sozial-anthropologischer Deuterahmen für die Erscheinung des menschlichen Körpers. (Partielle) Nacktheit ist nicht mehr tabu, Geschlechter definieren sich nicht mehr über Kleidung, sondern über ihre Körper. Dasselbe gilt für den sozialen Status, der mit dem שַׂק śaq verwischt wird. In der Ausdrucksform des שַׂק śaq; werden angesichts des Todes alle Menschen gleich. Bereits hiermit deutet sich eine Vielzahl möglicher Konnotationen der Geste שַׂק śaq an: Die „Solidarität“ mit dem Toten in Form der symbolischen Minderexistenz, die Abbildung der Andersartigkeit des Toten, auch ein symbolisch-solidarischer Rollentausch. Mitgesetzt ist mit Sicherheit auch das Bewusstsein um Sterblichkeit als anthropologische Konstante: Im Tod und angesichts des Todes sind alle Menschen gleich, nämlich Körper. Insofern enthält die Geste des שַׂק śaq neben allen anderen Aspekten auch das Element des memento mori und damit ein Moment der Bewältigung des Todes durch Bewusstmachen der eigenen Sterblichkeit. Deutet der שַׂק śaq somit auf die Verdeutlichung anthropologischer Konzepte durch die Geste, setzt er gleichzeitig und zusätzlich auch einen kosmologischen Akzent. Kleidung setzt üblicherweise Grenzen. Wird diese Grenzsetzung aufgehoben, wird eine Überschreitung von Räumen markiert. Die partielle Nacktheit von שַׂק śaq-Tragenden kennzeichnet somit auch und nicht zuletzt, dass das Milieu des Todes in die Welt der Lebenden eingebrochen ist, dass sich also Grenzen verschoben haben. Was üblicherweise „draußen“ oder „unten“ ist, weilt nun mitten in der Welt. Auch damit wird der Tod gleichermaßen ausgedrückt wie angeeignet und sei es nur für kurze Zeit.

2.2.3.2. ספד spd „Trauerriten durchführen“. Auch ספד spd macht ein ganzes Bündel von Vorstellungen sichtbar, die ebenso wie der שַׂק śaq auf die eigene Emotionalität wie auf allgemein geltende Sachverhalte weisen. Zunächst werden Trauer und Angst auf diesem Wege sichtbar und erfahrbar als Schmerz – und sei es auch nur in überaus verkürzter Form. Damit bekommt die Emotionen, die mit dem Tod verknüpft sind, die Möglichkeit des Ausdrucks und zwar in ganz grundsätzlicher Weise auch für jene, die zum sprachlichen Ausdruck nicht in der Lage sind.

Wenn Ez 17,21 und Jes 32,12 verlässlich sind, richtet sich ספד spd auf Körperzonen, die in besonderer Weise mit der Vitalität des Menschen verknüpft sind: Brustraum und Unterleib. Beim Schlagen der Brust ist in gleichem Maße auf das Herz und auf den atmenden Brustraum verwiesen. Im Zusammenhang mit dem Herzen macht das Schlagen der Brust die Erregung und Angst des Trauernden sichtbar, für die die alttestamentliche Sprache sprechenden Ausdruck gefunden hat (vgl. etwa Jer 4,19; Ps 38,11). D.h. das Schlagen auf die Brust dient dem Ausdruck der eigenen Gefühle. Gleiches gilt für den Zusammenhang der Brust mit der נֶפֶשׁ næfæš („Kehle“; Seele) als Sitz des Atems: Beklemmung und Angst drücken auch dem alttestamentlichen Menschen buchstäblich die Kehle zu (Ps 69,2). Gleichzeitig mit diesen Aspekten zeigt der Trauernde mit der Geste des ספד spd jedoch an, dass er noch lebt: Sein Herz schlägt noch, sein Atem geht noch – sehr im Unterschied zum Toten, so sehr auch der Trauerzustand eine verkleinerte Todeserfahrung sein mag.

2.2.3.3. שַׂק śaq-Schurz und ספד spd „Trauerriten durchführen“. Berücksichtigt man, dass sich ספד spd möglicherweise gleichzeitig mit dem Tragen des שַׂק śaq vollzieht, dann drückt die grundlegende Trauergestik geradezu zwei vollständig gegensätzliche Wahrnehmungen des Todes gleichzeitig aus: Im שַׂק śaq macht sich der bzw. die Trauernde so totenähnlich wie möglich und vergegenwärtigt sich so den eigenen Tod und die eigene Sterblichkeit, durch ספד spd wird bewusst und deutlich, dass der bzw. die Hinterbliebene eben noch nicht tot ist. Im gemeinschaftlichen Trauern vergewissert sich die Gesellschaft somit auch der Gemeinschaft der Lebenden und trennt sich vom Tod und vom Toten. Rituelle Handlungen und begleitende Worte deuten diesen komplexen Gesamtzusammenhang und differenzieren ihn weiter aus, außerdem kann das weitgehend ungeordnete Konglomerat damit auch seine Ordnung erhalten.

Die Gestik angesichts des Todes im Alten Testament ist vielfältig und durchaus sprechend. Sie bezieht im Tragen des שַׂק śaq und in der Geste ספד spd den ganzen Körper in die Erfahrung des und die Reaktion auf den Tod ein und macht sie sichtbar und sinnfällig. Die Lebenden erscheinen einerseits als totenähnlich und vergewissern sich andererseits, dass sie noch leben. Für den Zeitrahmen der Trauer geben sie in der durch die Geste kontrollierte Zeit dem Tod seinen Raum im Leben.

2.2.3.4. Gesichtsmimik. In der Begegnung mit dem Tod spricht im Alten Testament nicht nur der Körper, sondern auch das Gesicht und die Stimme. „Mimik“, stimmliche Äußerungen fügen sich in den gesamten Ausdruck der Trauer ein und bilden somit die Begegnung mit dem Tod ab, der in das Leben eingebrochen ist. Auch die Termini der „Mimik“ und die Stimmäußerungen sind als sprachliche Abbreviaturen eines komplexen Vorgangs zu begreifen, der dem Unsagbaren Ausdruck verleiht. Da die mit der Stimme und dem Gesicht verbundenen Ausdrucksformen der Trauer meist unmittelbarer Reflex einer körperlich-physiologischen Reaktion sind, muss man hier von einem unmittelbareren Ausdrucksrepertoire ausgehen als bei der viel stärker kulturell und sozial semantisierten Gestik. Gleichwohl bildet der gesamte Körper bei der Trauer ein System von Ausdrucksformen, die gleichzeitig und auf vielen Ebenen Trauer abbilden. Unter diesem Horizont sind die nicht-sprachlichen Ausdrücke der Trauer wie auch das unartikulierte Weinen und Heulen als meta-sprachliche Ausdrucksformen zu verstehen, die die Erfahrung des Todes bzw. des Unheils und seiner Konsequenzen ausdrücken und damit bewältigen.

2.2.4. Präventives Fasten

Trauerbräuche bei drohendem Unglück (2Sam 11) oder im Zusammenhang kollektiv-nationaler Krisen und Katastrophen (Jo 1,13f.; Jon 3; Sach 7,4ff.; 1Kön 8,30-53) umfassen zusätzlich zu den genannten Ausdrucksmöglichkeiten der Trauer noch das Fasten und verschiedene Ausdrücke der Buße (→ Klagefeier). Beziehen sie sich ursprünglich möglicherweise auf eine rituell-kultische „Trauer um den verborgenen Gott“ (so Podella 1989), gilt spätestens seit der spätvorexilischen Zeit: „Die Theatralisierung des Todes richtet sich gegen JHWH als Urheber der Todesnot und zugleich an JHWH als einzig möglicher Instanz ihrer Aufhebung“ (Podella 2005, 559f). Der starke Sühneaspekt des nachexilischen Kultes (→ Sühne) zielt dann auf eine präventive Abwehr von Todesgefahren.

2.3. Metaphorisierung

2.3.1. Trauer um eine nicht-menschliche Größe. Der Zustand bzw. der Vorgang der Trauer erscheint im Alten Testament häufig in metaphorischen Zusammenhängen. Die Propheten greifen in ihren Verkündigungen des (bevorstehenden) Gerichts auf Formen der Totenklage zurück und imaginieren bzw. inszenieren Israel als bereits tot und damit die Gottesbeziehung als abgebrochen (→ Totenklage). Metaphorisch ist diese Redeform insofern, als eine kollektive Größe als Leiche imaginiert wird und eine politisch-theologische Argumentation auf diesem Weg in einen personal bestimmten Handlungszusammenhang gebracht wird. Überdies wird in diesen Worten ein Zustand thematisiert, der die Tiefenschicht der Wirklichkeit artikuliert, dem aber (scheinbar) keine empirische Wirklichkeit entspricht.

2.3.2. Eine nicht-menschliche Größe trauert. Außerdem erscheinen – ebenfalls in der Prophetie – nicht-menschliche Größen als Subjekte einer Trauer um Israel (Jes 19,8; Jes 24,4; Jes 33,9; Jer 4,28; Jer 12, 4.11; Jer 14,2; Jer 23,10; Klgl 2,8; Hos 4,3; Jo 1,10; Am 1,2; Am 8,8; Am 9,5). Den literar- und theologiegeschichtlichen Ausgangspunkt dieses Aussagekomplexes bilden im Alten Testament wahrscheinlich die Klagen des personifizierten Jerusalem, die vor allem im Buch der → Klagelieder Jeremias begegnen: Die „Tochter“ Zion / Jerusalem klagt um sich selbst, ihre Kinder und die anderen Bewohner und Bewohnerinnen. Diese Ausdrucksform findet ihr Pendant in altorientalischen Stadtuntergangsklagen (→ Klagefeier), die bis in die sumerische Zeit hinaufreichen. Sie sind in Jerusalem im Moment der Niederlage gegen die Babylonier 587/586 v. Chr. anders akzentuiert worden: Als Trauernde artikuliert sich nicht mehr die Stadtgottheit, sondern die Stadt selbst. Auch in Jer 4-6 und Jer 8-10 kommen solche Trauerklagen zum Ausdruck, wobei die Erfahrung von der Verwundbarkeit des Zion dessen Personifikation als (verletzte und) trauernde Frau begünstigt hat (vgl. Maier; Galambush). In diesen Texten wird außer der Trauer auch und besonders die Erfahrung der Erniedrigung und Demütigung ausgesprochen. Die Ausdrücke der Trauer um Israel, die Vegetation, Natur und Architektur betreffen, knüpfen daran an: „Damit soll die Totalität des Gerichts ausgesprochen werden: Auch die Natur nimmt teil an der Gebeugtheit, ‚Minderung’ des vom Gericht betroffenen Volkes“ (A. Baumann, ThWAT I, 49)

3. Emotionale Traurigkeit

Während „Trauer“ auf ein konkretes Unglück reagiert und ihm sprachlich und metasprachlich Ausdruck verleiht, sind die Anlässe für Traurigkeit diffuser. Mithin lässt sich schon das lexikalische Feld nicht präzise erfassen. Die Wurzel יגה jgh „Kummer haben“ weist noch die meisten Berührungspunkte mit dem Phänomen Traurigkeit auf: „Mit ‚Kummer‘ ist nicht an einen einzelnen physischen oder psychischen Schmerz gedacht, sondern an eine Grundstimmung des Lebensgefühls, die sich aus dem unterschiedlichen Erleben von Schmerz, Leid, Gram u.ä. ergeben kann. ‚Kummer‘ ist das Gegenteil von Freude und Jubel.“ (Wagner, 407).

Drohend Verluste lösen Kummer aus (Gen 42,38; Gen 44,31), ebenso bereits erlebte Verluste, vor allem der Verlust der Gottesnähe (Ps 13,3; Ps 31,11; Ps 116,3). Diese Gestimmtheit geht mit Schmerz einher (Ps 13,3), Schlaflosigkeit, Grübeln und Erschöpfung (Ps 199, 28; Jer 45,3). Als Summe des emotionalen Erlebens kann Jer 8,18 formulieren: „Kummer ist auf mir, mein Herz ist krank“. Zeigen Stellen bei Jeremia einen Zusammenhang zwischen der Notsituation Israels und einer persönlich empfundenen Traurigkeit (vgl. auch Ps 137), so können auch ganz andere Anlässe Traurigkeit auslösen: zerbrochene Freundschaft (Hi 19,2), Anfeindung und Verfolgung (Ps 31), auch eine misslungene Erziehung (Spr 10,1; Spr 14,13; Spr 17,21).

In den einschlägigen Texten fällt auf, wie sehr Teile des Gesichts, vor allem die Augen, zu Trägern der Empfindungen und Zustände personalisiert werden: Das Auge selbst kann „betrübt“ (Gen 45,20; Ps 88,10; Hi 31,16) oder „getrübt“ sein (Ps 6,8; Ps 31,10) vor Kummer, außerdem „schwach“ (Ps 69,4; Ps 119,82; Klgl 4,17. Hi 17,7). Ganz allgemein ist es der Ort der Tränen (Hi 16,20). Auch für das Gesicht ist eine Reihe von Beschreibungen belegt, die auf eine Trauermimik weist: Es kann „traurig“ sein (Gen 40,7), rot von Tränen (Hi 16,16), blass durch Leiden (Jes 29,22).

Der hauptsächliche (Gesichts-)Ausdruck der Trauer und des Schmerzes ist das Weinen, das wie die im vorigen Abschnitt verhandelten Gesten beim Tod ebenso stattfindet wie bei der Katastrophe, außerdem in der persönlichen Not (Dtn 1,45; 2Kön 20,3 par Jes 38,3; 2Kön 22,19). Dabei kann das Hebräische noch differenzieren zwischen dem Weinen, das sich auf Mund und Stimme bezieht, und dem, das von den Augen ausgeht (Jer 13,17). Weinen ist häufig noch durch die Lautstärke gesteigert (Gen 27,38; Gen 29,11; Ri 2,4; Ri 21,2; 1Sam 11,4; 1Sam 30,4; 2Sam 13,36) oder zeigt durch den Zusatz „bitter“ eine geradezu synästhetische Wahrnehmung an (Jes 22,4; Jes 33,7; Jer 31,15).

Literaturverzeichnis

1. Lexikonartikel

  • Theologisches Wörterbuch zum Alten Testament, Stuttgart u.a. 1973ff
  • Theologische Realenzyklopädie, Berlin / New York 1977-2004
  • Neues Bibel-Lexikon, Zürich u.a. 1991-2001
  • Religion in Geschichte und Gegenwart, 4. Aufl., Tübingen 1998-2007
  • Theologisches Handwörterbuch zum Alten Testament, 6. Aufl., München / Zürich 2004
  • Calwer Bibellexikon, 2. Aufl., Stuttgart 2006
  • Handbuch theologischer Grundbegriffe zum Alten und Neuen Testament, Darmstadt 2006

2. Weitere Literatur

  • Anderson, Garry A., A Time to Mourn, a Time to Dance. The Expression of Grief and Joy in Israelite Religion, University Park, PA 1991
  • Berlejung, Angelika, Tod und Leben nach den Vorstellungen der Israeliten. Ein ausgewählter Aspekt zu einer Metapher im Spannungsfeld von Leben und Tod, in: Bernd Janowski / Beate Ego (Hgg.), Das biblische Weltbild und seine altorientalischen Kontexte (FAT 32), Tübingen 2001, 465-502
  • Dalman, Gustav, Arbeit und Sitte in Palästina, Band V, Webstoff, Spinnen, Weben, Kleidung, Gütersloh 1937 (Nachdr. Hildesheim 1987)
  • Emmendörffer, Michael, Art. Trauer II. In der Bibel, in: TRE, Bd. 34, Berlin / New York 2002, 8-11
  • Galambush, Judith, Jerusalem in the Book of Ezekiel. The City as Yahweh’s Wife (SBL.DS 130), Atlanta/Ga. 1992
  • Hardmeier, Christof, Texttheorie und biblische Exegese. Zur rhetorischen Funktion der Trauermetaphorik in der Prophetie (BEvTh 79), München 1978
  • Jahnow, Hedwig, Das hebräische Leichenlied im Rahmen der Völkerdichtung (BZAW 36), Gießen 1923
  • Köhlmoos, Melanie, Der Tod als Zeichen. Die Inszenierung des Todes in Amos 5, BN 107/108 (2001), 65-77
  • Köhlmoos, Melanie, „Gefallen ist die Jungfrau Israel“: Inszenierung in Amos 5, in: Erika Fischer-Lichte / Christian Horn / Sandra Umathum / Matthias Warstat (Hgg.), Ritualität und Grenze, Tübingen / Basel 2003, 123-138
  • Köhlmoos, Melanie, In tiefer Trauer. Mimik und Gestik angesichts von Tod und Schrecken, in: Andreas Wagner (Hg.), Anthropologische Aufbrüche. Alttestamentliche und interdisziplinäre Zugänge zur historischen Anthropologie (FRLANT 232), Göttingen 2009, 381-394
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