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Ramat Rahel

Andere Schreibweise: Rāmat Rāḥēl; Ramat Rachel

(erstellt: März 2018)

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Ramat Rahel 01

Ramat Rahel ist eine Ortslage 4,5 km südlich von Jerusalem (Tempelplatz). Hier wurde eine große Palastanlage ausgegraben, die im späten 8. Jh. erbaut, in der Perserzeit erweitert und in hellenistischer Zeit zerstört worden ist.

1. Name und Identifizierung

Der moderne Name „Ramat Rahel“ („Hügel Rahels“) kommt in der Bibel nicht vor, denn er ist erst im 20. Jh. gleichsam erfunden worden. Menachem Ussishkin, der Präsident des Jewish National Fund (1923-1941), hat einem zwischen → Jerusalem und → Bethlehem gelegenen Kibbuz, der 1926 gegründet worden war, diesen Namen verliehen, um die Nähe zum Grab Rahels (vgl. Gen 35,19) zu betonen und um damit die Erfüllung der Verheißung von Jer 31,16f. in zionistischem Sinne herauszustellen:

„Halte deine Stimme zurück vom Weinen und deine Augen von Tränen! Denn es gibt Lohn für deine Mühe, spricht der HERR: Sie werden aus dem Land des Feindes zurückkehren; und Hoffnung ist da für deine Zukunft, spricht der HERR, und deine Kinder werden in ihr Gebiet zurückkehren.“

Nach dem Kibbutz wurde dann der antike Ort benannt, der auf seinem Gebiet einst gelegen hat. Sein antiker Name ist unbekannt und muss durch komplexe Kombinatorik erschlossen werden, wobei notwendig Unsicherheiten bleiben. Die erhaltenen arabischen Namen geben dafür nicht viel her:

a) Auf britischen Übersichtskarten wird der Name Khirbet Abu Bureik verzeichnet.

b) Am Fuße des Hügels wurde ein künstliches Wasserreservoir mit dem arabischen Namen Bīr Qadismu neben der Straße nach Hebron gefunden. Dieses Wasserreservoir ist mit diesem Namen auch schon auf Karten des „Palestine Exploration Fund“ aus dem 19. Jh. verzeichnet. Der Name bezieht sich aller Wahrscheinlichkeit nach auf die byzantinische Kathisma-Kirche, welche in verschiedenen Quellen des 5. und 6. Jh.s erwähnt wird. Nach christlicher Tradition ist hier der Felsen, an dem sich Maria kurz vor ihrer Niederkunft niedersetzte (griechisch καθίζω kathizō „sich setzen“; καθίσμα „Sitzplatz“), sich ausruhte und einen Schluck wohltuenden und stärkenden Wassers trank, bevor sie sich auf die letzte Wegstrecke nach Bethlehem machte, um Jesus Christus zur Welt zu bringen (Avner-Levy 2007).

c) Um 1920 machte Theodor Fast antike Fundstücke auf der Anlage aus, deren arabischer Name ihm zufolge mit Khirbet es-sallaḥ bzw. Khirbet sāliḥ noch erhalten war (Fast 1924).

Es ist bemerkenswert, dass die Bibel nirgendwo einen Palast südlich von Jerusalem deutlich erwähnt. Die biblischen Autoren scheinen diese Ortslage zu ignorieren oder ihre Bedeutung (polemisch?) zu verdunkeln oder sie nur implizit zu erwähnen. Verschiedene Forscher haben diesen Ort im Laufe der Zeit mit unterschiedlichen biblischen Siedlungen, die in der südlichen Umgebung von Jerusalem erwähnt werden, in Verbindung gebracht. Folgende acht Identifikationen wurden vertreten:

1. Netofa: B. Maisler (= Mazar) und M. Stekelis schlugen Netofa vor, eine Ansiedlung in der Gegend von Bethlehem, die mehrfach im Alten Testament erwähnt wird (Esr 2,22; Neh 7,26; vgl. 2Sam 23,28f; 1Chr 2,54; Neh 12,28; Jer 40,8 u.ö.).

2. Bet-Kerem: 1956 brachte Aharoni die Anlage mit Bet-Kerem in Verbindung, das man bis dahin in ‘Ēn Kerem gesucht hat (Abel II, 295f.). Er nahm an, dass der aufwendige Palast, der groß genug war, um Platz für einen größeren Harem zu schaffen, auf einem königlichen Weinberg gebaut wurde (vielleicht war Aharoni durch die Erzählung von Naboths Weinberg in 1Kön 21 inspiriert). Aharoni stützte seine Annahme durch drei biblische Texte: a) Jer 6,1 erwähnt, dass in den letzten Tagen der Monarchie unheilvolle Signalfeuer aus Bet-Kerem als Botschaft an die Flüchtlinge aus Jerusalem gesendet wurden; b) die → Septuaginta von Jos 15,59a erwähnt Karem als einen Ort bei Bethlehem (allerdings werden zwischen Karem und Bethlehem 5 andere Orte genannt); c) Neh 3,14 kennt Bet-Kerem als Verwaltungszentrum in einem Distrikt der Provinz Jehud.

3. Baal-Perazim: O. Lipschits und N. Na’aman (2012) stimmen mit Aharoni darin überein, dass der biblische Name des bebauten Hügels Bet-Kerem war, schlagen aber vor, dass der Hügel vor der Erbauung des Palastes bis gegen Ende des 8. Jh.s als Baal-Perazim („Herr des Durchbruchs“) bezeichnet wurde (2Sam 5,20; 1Chr 14,11; vgl. Jes 28,21: Har Perazim), wobei sie den „Durchbruch“ mit dem geographischen „Schacht“ von Jerusalem zum Mittelmeer, d.h. mit der Ebene Rephaim, identifizieren (vgl. 2Sam 5,22; 1Chr 14,9 u.ö.).

4. Bet-Baal („Haus Baals“): 1973 hob Y. Yadin die auffallenden architektonischen Parallelen zwischen dem Palast von Ramat Rahel und omridischen Gebäuden in → Samaria hervor und nahm an, dass die Anlage im 9. Jh. von Königin → Atalja errichtet worden sei (dies ist nach neueren Erkenntnissen aber unmöglich). Er postulierte eine Verbindung zu einem Fremdkult und identifizierte die Anlage mit dem Haus Baals, das in 2Kön 11,18 erwähnt wird (Yadin 1973).

5. Mamschit: In einer Art Ausschlussverfahren kam G. Barkay 2006 zu der Überzeugung, dass es sich bei der Anlage um MMŠT (vielleicht Mamschit oder Memschelet) handelte. Von allen Verwaltungszentren, die auf den lmlk-Siegeln (→ Siegel) erwähnt werden, ist bisher nur dieses nicht identifiziert worden (die anderen sind Hebron, Socho und Sif).

6. Herberge Kimhams: Lipschits (2011) hat die in Jer 41,17 erwähnte Herberge, die den aus → Mizpa fliehenden Anhängern → Gedaljas nach dessen Ermordung als Rastplatz diente, vorgeschlagen.

7. Rama: K. Soennecken stellte 2006 (S. 56f.) H. Donner folgend die These auf, dass Ramat Rahel mit dem byzantinischen Rama gleichzusetzen sei, da sich die Ortslage am höchsten Punkt Jerusalems befindet (רָמָה rāmāh bedeutet „Anhöhe“). Dort konnte man das Wehklagen der Mütter beim von Herodes veranlassten Kindermord in Bethlehem hören (vgl. Mt 2,18).

8. Bethlehem-Efrata: Mit verschiedenen komplizierten Argumenten hat Ł. Niesiołowski-Spanò 2005 die These aufgestellt, dass es sich bei Ramat Rahel um → GideonsOfra in → Efrata handele. Auf der Grundlage einer völlig anderen Argumentation würde auch Verfasser dieses Artikels diese Identifikation vertreten. Ramat Rahel ist der einzige königliche Palast südlich von Jerusalem. Wenn man das in Gen 35,16.19; Gen 48,7; Jos 15,59a [LXX] und Rut 4,11 erwähnte → Efrata, nicht im Norden, sondern – wie schon die Gleichsetzung mit Bethlehem nahelegt – im Süden sucht und annimmt, dass Mi 5,1 einen neuen König nicht aus Jerusalem, sondern einem anderen royalen Ort nahe bei Bethlehem erwartet, dann wird Ramat Rahel zu einer wahrscheinlichen Verortung für diesen antiken Ort. Alle anderen Identifizierungen haben keinen plausiblen Bezug zur Königstradition.

2. Lage

Ramat Rahel liegt auf dem judäischen Bergrücken (Koordinaten: 1706.1275; N 31° 44' 24'', E 35° 13' 00''). Es ist heute der südlichste Stadtteil Jerusalems, auf halbem Weg zwischen der Altstadt Jerusalems und der Altstadt Bethlehems. Seine Höhe beträgt 820 m ü.N.N., womit es den höchsten Punkt der Stadt bildet.

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Diese Lage bietet vier Vorteile und hat zwei Nachteile: Positiv ist die exponierte Lage, die den Ort weithin sichtbar macht, wodurch er sich hervorragend für repräsentative Zwecke eignet. Auch das Mikroklima ist herausragend gut: Durch das Refaim-Tal kommen stets kräftige Winde vom Meer, so dass man selbst im heißen August abends willkommene Abkühlung erfährt. Gleichzeitig liegt Ramat Rahel 4,5 km vom Tempelberg entfernt, so dass die dort lebenden Machthaber mit ihrem Luxusleben vor allzu frommer oder kritischer Observanz geschützt waren. Ab der hasmonäischen Epoche bot der Ort den Frommen die Möglichkeit am Tempelleben teilzunehmen.

Die beiden großen Nachteile der Lage sind zum einen das Fehlen einer natürlichen permanenten Wasserversorgung; am höchsten Punkt der Stadt gibt es das naturgemäß nicht. Die jährliche Regenmenge liegt wohl bei 450 mm. Aber es müssen neben der Kollektionierung der Niederschläge in Zisternen noch andere Formen der Wasserversorgung betrieben worden sein. In der Eisenzeit gab es möglichweise ein System von Sklaven oder vertraglichen Regelungen mit den Anwohnern, so wie die Gibeoniten den Tempelberg täglich mit Wasser und Holz zu versorgen hatten (Jos 9,23). Zum zweiten hat Ramat Rahel keinen natürlichen Schutz, so dass es militärisch einfach zu belagern und zu erobern gewesen wäre; für eine Festung war es nicht geeignet.

3. Biblische Bezüge

Besonders Aharoni hat Ramat Rahel direkt mit dem königkritischen Wort in Jer 22,13-16 in Verbindung gebracht, in welchem der Prophet aus → Anatot (→ Jeremia) seinen König → Jojakim der ausbeuterischen Prunksucht und Protzerei bezichtigt:

„Wehe dem, der sein Haus mit Ungerechtigkeit baut und seine Obergemächer mit Unrecht, der seinen Nächsten umsonst arbeiten lässt und ihm seinen Lohn nicht gibt, der sagt: ‚Ich will mir ein geräumiges Haus bauen und luftige Obergemächer‘, und er bricht sich Fenster aus und täfelt sie mit Zedernholz, und er streicht sie mit roter Farbe an. Bist du ein guter König, weil du in Zedernholz wetteiferst? Hat dein Vater nicht gegessen und getrunken und zugleich Recht und Gerechtigkeit geübt? Ging es ihm damals nicht gut? Er hat dem Elenden und dem Armen zum Recht verholfen. Darum war er gut. Heißt das nicht mich erkennen? spricht JHWH.“

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Nach Aharoni passt dieses prophetische Scheltwort so gut zu dem archäologischen Befund mit aufwendigem Mauerwerk, protoäolischen Volutenkapitellen (Abb. 3) und luxuriösen Fensterbalustraden (Abb. 4), dass er damit die gesamte Palastanlage von Ramat Rahel Stratum VB in die Zeit Jojakims ungefähr in das Jahr 600 datiert und zugleich annimmt, dass sie nur wenige Jahre in Funktion stand.

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Kornelia Weber hat in ihrer Heidelberger Promotion über den Garten im Alten Testament die Beziehungen der Gartenanalage von Ramat Rahel zu Pred 2,4-8 stark gemacht (Weber 2014, 215-240):

„Ich unternahm große Werke: Ich baute mir Häuser, ich pflanzte mir Weinberge. Ich machte mir Gärten und Parks und pflanzte darin die unterschiedlichsten Fruchtbäume. Ich machte mir Wasserteiche, um daraus den aufsprießenden Wald von Bäumen zu bewässern. Ich kaufte Knechte und Mägde und hatte Hausgeborene. Auch hatte ich größeren Besitz an Rindern und Schafen als alle, die vor mir in Jerusalem waren. Ich sammelte mir auch Silber und Gold und Schätze von Königen und Ländern. Ich beschaffte mir Sänger und Sängerinnen und die Vergnügungen der Menschenkinder: Frau und Frauen“.

Der ab 2005 entdeckte Garten, der auf Grund der paläobotanischen Pollenanalysen als sehr üppig ausgestattet gelten muss, kann direkte Vorlage dieses Textes sein.

Ein dritter Bezug liegt in der messianischen Verheißung in Mi 5,1 vor.

Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei.

Traditionell deutet man diesen Text königskritisch: „Die Messiashoffnung bedeutet (…) stets eine Opposition gegen den regierenden König oder wenigstens gegen die regierende Dynastie“ (Greßmann, 222). Die neuere Micha-Forschung hat aber wahrscheinlich gemacht, dass es sich hier nicht um eine gegen Jerusalem und gegen das Davidische Königtum gerichtete oppositionelle Ankündigung aus dem 8. Jh. handelt. Nicht „der historische Micha hat eine messianische Erwartung formuliert, sondern erst die (nach)exilische Gemeinde. Nur ist dies nach der hier vertretenen Auffassung keine Opposition gegen die vorexilischen Davididen, wohl aber eine offene Infragestellung der babylonischen Herrschaft nach 586 sowie dann – der Text wird ja weiter tradiert – nach 539 der persischen Oberhoheit“ (Kessler 1999, 229). Die Ankündigung eines neuen Königs lässt sich in der Zeit zwischen 586 und 200 v. Chr. am ehesten in den einzig und allein in Juda noch existierenden Palast aus der Königszeit, eben nach Ramat Rahel verorten. M.E. ist Bethlehem Efrata nicht einfach identisch mit Bethlehem (so z.B. Kessler, 199, 223, der „die Überlieferung von David“ hier assoziiert findet, weil es in 1Sam 17,12 heißt: „David nun war der Sohn jenes Ephratiters von Bethlehem in Juda, mit Namen Isai“). Der neue Herrscher kommt nicht aus Bethlehem direkt, wo ihn die spätere christliche Tradition verortet (Mt 1), sondern aus dem königlichen Palast ganz in der Nähe. Ramat Rahel ist der Wurzelboden der Hoffnung auf eine erneuerte judäische Herrschaftsgestalt; ob damit eine antipersische Spitze verbunden ist oder eher die Hoffnung, dass die Perser einem neuen Davididen zustimmen könnten, lässt sich schwer entscheiden.

4. Die Grabungsbefunde

Auf dem Gelände des Kibbuz wurden Relikte eines schon vorher vage bekannten antiken Ortes seit 1930 wissenschaftlich untersucht. Maisler [= Benjamin Mazar] und Stekelis haben 1931 ein einzelnes eisenzeitliches Grab ausgegraben (Maisler / Stekelis 1935). 1954 sowie 1958-1961 wurde von Jerusalem und Rom und 2005-2010 von Tel Aviv und Heidelberg in zwei großen Expeditionen intensiv ausgegraben. Die Ergebnisse der beiden Grabungen unterscheiden sich zum Teil erheblich.

4.1 Yochanan Aharoni und Sabatino Moscati: 1954; 1958-1961 (Jerusalem / Rom)

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Als der Kibbuz Ramat Rahel 1954 einen Wasserturm erbauen wollte, wurde eine Rettungsgrabung durchgeführt, die der damals ganz junge Y. Aharoni leitete. Er entdeckte nach wenigen Spatenstichen ein außergewöhnlich gut erhaltenes eisenzeitliches Mauerwerk in Läufer-Binder-Technik, das ihn an die royalen Bauten in Samaria erinnerte (Abb. 5). Zudem wurde er von der Armee, die damals auf dem Terrain des Kibbuz Bunker und Schützengräben zur Sicherung der Grenze nach Jordanien aushob, zu einem Gebäude gerufen, das sich alsbald als byzantinische Kirche entpuppte. Trotz dieser aufregenden Funde wurde der Wasserturm mitten auf den vermuteten Palast gebaut. Zusammen mit der Universität Sapienza in Rom erfolgten dann von 1958-1961 vier umfangreiche Grabungskampagnen. Sie wurden zunächst in Art eines Preliminary Report publiziert (Aharoni 1959, 1962 und 1964), der vollständige Grabungsbericht erschien erst 2016, hrsg. von O. Lipschits, Y. Gadot und L. Freud. Aharoni fasst seine Resultate selbst folgendermaßen zusammen:

„In the course of the excavations carried out on the mound, it was established that the first settlement was founded in the ninth or eighth century B.C. when a royal stronghold was constructed surrounded by gardens and farmhouses. This was followed by a fortress with a magnificent palace in its center, erected by one of the later kings of Judah. The many seal impressions stamped Yehud (Judah) found on the site indicate that it was an administrative center during the Persian period. At the end of the Second Temple period, an ordinary settlement containing a large number of workshops occupied the site, which shared the fate of Jerusalem when that city was destroyed. The Tenth Roman Legion was later stationed there. According to various sources from the Byzantine period, the Kathisma Church and a monastery were built on the site. A poorly constructed Arab settlement that occupied the area in the eighth century A.D. terminates the history of the site“. (Aharoni 1978, 1000; ähnlich Aharoni 1993, 1261; Barkay, 2006, schreibt die erste Gründung, d.h. Statum VA erst König → Hiskia zu).

Wenn man die Schichtenabfolge in chronologischer Reihenfolge von den jüngsten zu den ältesten Strata zurückverfolgt, ergibt sich nach Aharoni / Moscati folgendes Bild (da allerdings die Stratigraphie durch mehrfaches Recycling oder durch Entfernen der Bausteine, durch massives Umbauen oder Überfüllen vielfach gestört ist, sollte man statt von „Stratum“ eher von „Phase“ sprechen):

Stratum“ I: Die frühislamische Epoche ab ca. 650 n. Chr. weist fast keine Architekturreste auf, sondern nur wenige Einzelfunde wie Münzen und Keramik. Die Besiedlung endete um ca. 800 n. Chr.

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Stratum“ II: Während der byzantinischen Epoche wurde im 5. Jh. ein großes Kloster und eine Basilika, die (vermeintliche) Kathisma-Kirche, erbaut (Abb. 6), die im 7. Jh. unter frühislamischer Herrschaft zerstört wurden. Die seinerzeit vertretene Identifizierung dieser Kirche beruht auf einer Stelle bei Theodosius aus dem Jahr ca. 520 n. Chr.:

„Da ist ein Ort drei Meilen (= 4,5 km) von der Stadt Jerusalem entfernt. Als die Herrin Maria, die Mutter des Herrn, nach Betlehem kam, stieg sie hier von der Eselin, setzte sich auf einen Felsen und segnete ihn.“ (Donner 1979, 221f.).

Im Protevangelium des Jakobus (ca. 150 n. Chr.) findet sich eine sehr viel ausführlichere Erzählung (vgl. Hennecke / Schneemelcher 3. Aufl. 1959, 286f.).

Stratum“ III: (spät)römische Epoche: Unter Herodes dem Großen (40-4 v. Chr.) existierte nur eine kleine Siedlung. Nach der Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 n. Chr. wurde auch diese aufgegeben. Es bestand eine Siedlungslücke von ca. 70-250 n. Chr. Im 3. Jh. n. Chr. erbaute die Zehnte Legion eine Villa und eine Badeanlage auf dem Hügel.

Stratum“ IVA: Aus der Hasmonäerzeit sind zahlreiche Siegelabdrücke auf Krughenkeln mit dem Namen jršlm „Jerusalem“ gefunden worden, aber keine Architektur. Vermutlich gab es in späthellenistischer Zeit eine Besiedlungslücke.

Stratum“ IVB: Bet-Kerem war während der Perserzeit ein regionales Zentrum (Neh 3,14). 270 gestempelte Krughenkel aus dem 4. und 3. Jh. v. Chr. wurden ergraben. Sie tragen die Inschrift Jehud, den offiziellen Namen der Provinz dieser Zeit, wovon die Bezeichnung Jehudim „Juden“ rührt. Manche weisen eine weitere Beschriftung auf: pḥt jehud „der Gouverneur der Provinz Juda“, während wiederum andere einfach nur den Privatnamen des Gouveneurs ohne Titel tragen. Ramat Rahel ist der Ort mit den meisten perserzeitlichen Stempelabdrücken in Juda. Architektur konnte nicht zugeordnet werden.

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Stratum“ VA: Die Besiedlungsschicht in der späten judäischen Königszeit erbrachte eine sehr ansehnliche königliche Festung. Sie hatte eine äußere Befestigungsanlage mit einer massiven, 3-4 m dicken Mauer, welche eine Fläche von ca. 25.000 qm auf dem Gipfel des Hügels umschloss. Darin lag eine von einer 5 m dicken Kasemattenmauer umschlossene innere Zitadelle von 75 x 50 m (= 3500 qm); darin wiederum eine 18 x 36 m große königliche Residenz, mit außerordentlich sorgfältig behauenen Steinen erbaut. Aharoni hat den Plan von Abb. 7 vorgelegt, bei dem allerdings zu beachten ist, dass nur die schwarz eingefärbten Abschnitte real ausgegraben sind; die gestrichelten Linien sind vermutete Mauerverläufe.

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Stratum“ VB: Die älteste Schicht hat einen unklaren Ursprung. Sie ist nur durch 145 Königsstempel mit der Aufschrift lmlk „dem König gehörig“ (aus den Tagen Hiskias?) und durch wenig Keramik repräsentiert. Dennoch nahm Aharoni an, dass hier der Einfluss des Nordreiches sichtbar werde und dachte an die Omridische Präsenz (→ Omri) unter Atalja (2Kön 11) (besonders betont von Yadin 1973; Finkelstein 2003, 97). Die Mauer in Läufer-Binder-Technik erinnert in der Tat stark an Samaria.

Zusammenfassend kann man sagen, dass nach den Grabungen von 1954-1961 Ramat Rahel ein abgelegenes Luxusgebäude war, das um 600 v. Chr. der Lust des letzten Königs von Juda, später dem Müßiggang einiger römischer Legionäre und der Kontemplation einiger byzantinischer Mönche und Pilger diente.

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Nach Aharoni fanden zwei kleinere Sondierungsgrabungen statt:

a) 1984 durch Gabriel Barkay, der vier Felder öffnete: ein Quadrat (4 x 4 m) unter dem Boden der byzantinischen Kirche, ein zweites Quadrat in der Mitte des Innenhofes des Palastes, ein drittes Quadrat südlich der Kasemattenmauer nahe beim Wasserreservoir, ein Quadrat auf dem westlichen Hügel sowie einige Quadrate auf dem südwestlichen Teil (bei unserer Grabung stellte sich später heraus, dass dies der Abraum von Aharonis Ausgrabungen war). Barkay hat 2006 einen Aufsatz über Ramat Rahel veröffentlich, der aber keinen Grabungsbericht im eigentlichen Sinne darstellt; seine Hauptthese besteht darin, dass es Hiskia war, der die Siedlung erbaute und dessen Bildnis auf einer Tonscherbe (Abb. 9) erhalten geblieben sei.

b) 2000-2002 durch Gideon Solimany, der im Zusammenhang mit geplanten Neubauten zur Wasserversorgung des Kibbuz für die Israelische Antikenverwaltung kleine Rettungsgrabungen in der Umgebung des Wasserreservoirs durchführte, die ebenfalls nicht publiziert sind.

4.2 Oded Lipschits, Yuval Gadot und Manfred Oeming 2005-2010 (Tel Aviv / Heidelberg)

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Die Grabungen von 2005-2010 erweiterten den Bereich der Ausgrabungsareale (Abb. 10), überprüften dabei einige Hypothesen von Aharoni und veränderten auch durch unerwartet viele neue Funde das Bild erheblich (vgl. die Zusammenfassung Lipschits, Gadot, Arubas, Oeming 2016). Es stellte sich heraus, dass Ramat Rahel für über 500 Jahre eine hohe politische und administrative Bedeutung hatte.

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Unter den neuen Funden sind folgende fünf besonders hervorzuheben:

1. Es hat sich gezeigt, dass die eisenzeitliche Umfassungsmauer nicht existiert hat; dort, wo Aharoni sie vermutet hatte, fanden sich keine Mauerreste, nicht einmal Fundierungsgräben, sondern stattdessen Gräber aus spätrömischer und byzantinischer Zeit (Abb.11).

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2. Die wirklichen Eckpunkte des königlichen Palastes (die der Künstler Ran Morin in Statuen dargestellt hatte) lagen deutlich woanders als vermutet. Die Süd-Ost-Ecke sowie die Nord-Ost-Ecke lagen 30 m weiter entfernt, so dass sich als reale Ausmaße des Königspalastes eine Länge von 120 m und eine Breite von 90 m ergaben, was einer Fläche von 10.800 qm entspricht (Abb.12).

3. In der Süd-West-Ecke wurde ein Wasser- und Tunnelsystem, das mit Steinen abgedeckt war, freigelegt; Ramat Rahel verfügte in dieser Epoche über einen Pool mit den Maßen: Länge 5 m, Breite 4 m, Höhe 1,20. In spiegelbildlicher Symmetrie fand sich ein zweiter Pool an der Nord-West-Ecke.

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4. Durch sehr zahlreiche Siegelabdrücke verfeinerte sich das Bild sowohl der assyrischen Epoche als auch der Perserzeit. Ramat Rahel war ein bedeutendes Verwaltungszentrum.

5. Auf der Nordseite des Palastes konnten ein unterirdisches System von Wasserleitungen und eine große Zisterne freigelegt werden (Abb. 13), die allerdings schon in der Antike zusammengebrochen war. Mit dem Fund konnte zumindest ein Teil des Wasserversorgungsproblems gelöst werden.

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Es ergaben sich von daher für alle Epochen Präzisierungen und Korrekturen:

Die Anfänge von Ramat Rahel können unmöglich ins 9. Jh., in die Zeit der Omriden, datiert werden; sie gehören an das Ende des 8. Jh.s und hängen vermutlich mit der neuen Hegemonialmacht → Assyrien zusammen. Die Assyrer haben sich seit → Sanherib neben der Hauptstadt Jerusalem für ihre Verwaltung einen Palast erbauen lassen.

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Noch unter assyrischer Herrschaft hat entweder Manasse oder nach dem Ende der assyrischen Besatzung König Jojakim einen größeren Palast mit prächtiger Ausstattung errichten lassen; dabei wurden umfangreiche Erdbewegungen vorgenommen (Abb. 14).

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Erheblich erweitert wurde die Palastanlage in der Perserzeit. Es kamen Pools und Gartenanlagen hinzu (Abb. 15). Diese Installationen sind erstaunlich, weil sie viel Wasser verlangen, das hier aber natürlich nicht vorkommt. Bemerkenswert ist eine Abfallgrube aus der Zeit um 500 v. Chr., in welcher sich eine regelrechte Kollektion der gesamten Keramiktypen der Perserzeit fand; sie bildet eine Grundlage für das Studium der perserzeitlichen Keramik (Abb. 16).

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Die hellenistische Epoche brachte erneut eine totale Umgestaltung des Geländes. Der Palast wurde zerstört, seine Steine ausgeraubt und der Garten aufwendig zugeschüttet. An seine Stelle trat jetzt ein frommes jüdisches Dorf, das mit zahlreichen Mikwen, unterirdischen Taubenzuchtanlagen (Columbarien) und Steingefäßen in offensichtlichem Kontakt zum Tempelkult in Jerusalem stand (Abb. 17 und 18).

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In der römischen Epoche befand sich auf dem Gelände die Villa Rustica eines reichen Römers mit Mosaikfußböden (Abb. 19) und einem Badesystem. Hier lag kein Militärstützpunkt, denn die mit „Legio X“ gestempelten Dachziegeln (in Ziegelstempeln abgekürzt LEG X F oder LXF) belegen nicht, das die Zehnte Legion, die Legio decima fretensis, hier selbst stationiert war, sondern nur, dass sie mit dem hochwertigem Baumaterial gehandelt hat, das hier verbaut wurde (die Ziegelbrennerei der Legion wurde in der Nähe des Jerusalemer International Convention Center ab 1992 entdeckt und von H. Goldfus and B. Arubas ausgegraben und 2005 publiziert).

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In der byzantinischen Epoche befand sich hier eine Art Shoppingmeile für Pilger, wovon ein Münzfund mit 490 byzantinischen Geldstücken Zeugnis ablegt (Abb. 20).

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Interessant sind an der Kirche, unter der die Nord-Ost-Ecke der eisenzeitlichen Palastanlage freigelegt wurde (Abb. 21), die Renovierungen des Kirchenbodens. Aufgrund der Münzfunde sieht es so aus, als ob die letzte Instandsetzung in der Zeit der islamischen Herrschaft stattfand. Dies wäre ein Zeichen für eine tolerante Religionspolitik des frühen Islams, der die Renovierung von christlichen Kirchen zuließ.

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Ein Farmhaus aus abassidischer (ab 750) und fatimidischer Zeit (ab ca. 978 bis 1076) bezeugt, dass die Besiedlung des Ortes keineswegs mit der Übernahme des Landes durch den Islam im 7. Jh. n. Chr. endete, sondern erst im 12. Jh. n. Chr., eventuell mit dem Erscheinen der Seldschuken oder der Kreuzritter.

Die klassische Anschauung lautete, dass die Terrassen im judäischen Bergland mit der Besiedlung durch die Israeliten begonnen hätten. Überaschenderweise zeigte sich, dass die landwirtschaftlichen Terrassen, die das Terrain heute noch prägen, zumindest im Bereich von Ramat Rahel erst aus Osmanischer Zeit stammen (Davidovitch / Gadot 2012).

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Wenn man auf der Basis dieser neuen Funde die Geschichte der Ortslage von der obersten Schicht, d.h. von der Gegenwart bis in die Ursprungszeit, zurückverfolgt, ergibt sich folgende Abfolge von elf Besiedlungsphasen:

1. Die letzte Besiedlungsphase, d.h. die aktuelle Sicht der Ortslage, ist neben den Bauten des heutigen Kibbuz wie z.B. dem Wasserturm (Abb. 22) durch das israelische Militär geprägt, das auf der Chirbe zwischen 1947 und 1967 Bunker und Schützengräben gebaut hat.

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2. Zwischen 1100/1200 und 1900 war der Ort nicht besiedelt; das Terrain wurde von fatimidischer, seldschukischer und ottomanischer Landwirtschaft geprägt, die v.a. ein ausgedehntes Terrassensystem anlegte (Davidovitch u.a. 2012).

3. Von 800-1100 n. Chr. bestand ein ansehnliches umajjadisch-abassidisches Farmhaus, das über einen mit Spitzbogen gezierten Keller mit landwirtschaftlichen Installationen verfügte (Abb. 23).

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4. In der Zeit von 500-750 n. Chr. wurde ein byzantinisches Kloster mit einer Basilika errichtet. Zudem wurden die bereits bestehende Pilgerherberge und Handelsshops aufgebaut. Ramat Rahel war Teil des florierenden Pilgerwesens im christlich gewordenen Heiligen Land; es lag an der sogenannten Via Aurea von Jerusalem nach Bethlehem. Allerdings war es nicht der Sitz der Kathisma-Kirche; diese lag unten am Fuß des Berges, wurde um 400 n. Chr. nach dem Konzil von Ephesos zur Ehre Marias, der Gottesgebärerin, als oktogonale Kirche mit einem Felsen in der Mitte erbaut. Die Kirche und ihr zentral gelegener Fels, auf dem die hochschwangere Maria gesessen haben soll, galten als wirksame Kraftquelle für alle Frauen, die mit Schwangerschaften zu tun hatten oder aber unfruchtbar waren. Das Marienheiligtum wurde mit dem Islam um 640 n. Chr. in eine Moschee umgewandelt und diente als architektonisches Vorbild für den Felsendom in Jerusalem. Diese Moschee war bis zur Kreuzfahrerzeit in Gebrauch, geriet dann aber außer Gebrauch und wurde erst 1997 entdeckt und von Rina Avner-Levy ausgegraben (Avner-Levy 2003; 2005; 2007).

In der Zeit von 100 v. Chr. bis 500 n. Chr. bestand ununterbrochen eine dörfliche Siedlung, die in sich aber wieder verschiedene Bauphasen erkennen lässt:

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5. Von 350 bis 500 n. Chr. bestand ein byzantinisches Dorf, das mit den christlichen Pilgerströmen wirtschaftlichen Aufschwung erlebte.

6. Davor bestand von ca. 150 n. Chr. an die Villa eines reichen Römers, u.a. mit Badanlage und Mosaikböden (Abb. 25). Vor der Zerstörung, die Ramat Rahel wie auch Jerusalem im Zusammenhang mit den römischen Kriegen 70 oder aber 132 n. Chr. erlitt, befand sich

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7. ein größeres jüdisches Dorf von Frommen, mit z.B. einer Mikwe in fast jedem Haus, Columbarien und Steingefäßen. Dieses Dorf entstand vermutlich im Kontext der Zerstörung des Palastes, der hier seit über 500 Jahren kontinuierlich gestanden hatte. Gegen das Symbol der Fremdherrschaft (Assur – Babylon – Perser – Ptolemäer – Seleukiden) wurde ein Zeichen der neuen nationalen und religiösen Identität gesetzt. Zur Zeit des Herodes befand sich dort eine kleinere Siedlung; ein Hortfund von Tyrischen Tetradrachmen, die für die Tempelsteuer gedacht waren und vermutlich im Zusammenhang mit dem Aufstand gegen Rom dort versteckt wurden, legt davon Zeugnis ab. (Abb. 26)

8. Der Palast wurde nicht sofort 156 v. Chr. nach der Gründung des Hasmonäer-Staates zerstört, sondern erst ca. 120 v. Chr. abgetragen und der Garten wurde zugeschüttet.

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9. Von ca. (600)500-150 v. Chr. bestand im Umfeld des Palastes ein florierender persischer „Pardes“ (→ Paradies), ein Lustgarten (Abb. 27); dennoch diente die Anlage die ganze Zeit hindurch (auch) als administratives Zentrum.

10. In der Eisenzeit IIC erlebte der Ort seine höchste Blüte. In der Einflusssphäre der Supermächte entstand ein luxuriöser Palast mit protoäolischen Kapitellen, steinernen Fensterbalustraden und einem repräsentativen Innenhof für königliche Feste. Die Ausmaße betrugen 90 x 120 m.

11. Die erste Bebauungsphase (ca. 700 v. Chr.) basierte auf einer Initiative der Assyrer. Sie ließen für ihren lokalen Repräsentanten von den Bewohnern vor Ort eine Residenz erbauen, nicht direkt in der Stadt, aber doch nahe genug gelegen, um die Kontrolle über Jerusalem zu behalten.

5. Offene Fragen der Forschung

Eine offene Diskussion im Wissen um die Unsicherheiten und Unklarheiten der eigenen Hypothesen ist kein Zeichen der Schwäche, sondern der Stärke. Einige Probleme, die weiterer Analysen und verfeinerter Hypothesenbildungen bedürfen, sind bereits genannt worden: Wie lautete der antike Name? Warum wird der Ort in der Bibel nicht deutlicher beschrieben, sondern nur implizit erwähnt? Abschließend sollen sieben Problemfelder benannt werden:

1. Wie funktionierte die Wasserversorgung? Diese Frage stellt sich umso dringlicher, als einige der neu gefundenen Objekte wie die Pools und der Garten, u.a. mit Trauerweiden und Seerosen (!), die Wasserkanäle und später die Mikwen ganz offenbar größere Mengen Wasser erfordern.

Eine grobe Schätzung: Wenn man annimmt, dass 300 Personen in dem Palast und Verwaltungszentrum lebten, dann braucht jede 5 Liter Wasser am Tag = 1.500 Liter; wenn man annimmt, dass es auch Tiere gab (Pferde, Kamele, Esel, Hunde), kommt man auf geschätzte weitere 1.500 Liter. Dazu kommen noch der Garten und die Pools mit 2.000 Liter. Grob geschätzt also 5.000 Liter pro Tag, mal 365 Tage = 1.825.000 Liter. Unterstellt man, dass nur die Hälfte verbraucht wurde, kommt man immer noch auf ca. eine Million Liter per anno. Woher kam das Wasser? Gab es in Ramat Rahel ein ganz ausgeklügeltes Sammelsystem? Oder wurden Sklaven für das Herbeischaffen eingesetzt (vgl. die Gibeoniten nach Jos 9,22-27)?

2. Nach Aharoni cum suis war Ramat Rahel ein kleiner Ort im Schatten von Jerusalem, der nur für sehr kurze Zeit von größerer Bedeutung war, als er nämlich ca. 610-589 v. Chr. einen prächtigen Palast der Davididen beherbergte, der aber zusammen mit der Stadt von den Babyloniern zerstört worden sei und von dem nicht viel überlebt habe.

Nach unserer Interpretation war Ramat Rahel aber über Jahrhunderte hinweg bedeutsam. Es gab eine wichtige Relation von Jerusalem und Ramat Rahel: Als Jerusalem schwach wurde, wurde Ramat Rahel stark. Es begann mit dem Hauptquartier der Assyrer (um 700 v. Chr.), das nicht zerstört wurde, sondern durch die babylonische, persische und frühgriechische Epoche hindurch als Steuer- und Verwaltungszentrum fungierte. Und umgekehrt ging die Bedeutung von Ramat Rahel zurück, als Jerusalem stark wurde und die Hasmonäer den Palast mitsamt den Gärten brutal zerstört und den Ort im Sinne ihrer national-„pietistischen“ Idee zu einem frommen Dorf umgebaut haben.

3. Bei dieser Deutung bleiben aber immer noch einige Probleme bestehen. Warum ist die Architektur so wenig assyrisch? Außer dem kleinen Heiligtum, das R. Reich (2003) diagnostiziert hatte, gibt es fast keine typisch assyrische materielle Hinterlassenschaft: keine Überbleibsel von Keilschrift, kein assyrisches Siegel, keine assyrische Kunst, nur extrem wenig Keramik; alles erscheint rein judäisch. P. Zilberg (2016, bes. 392-394) hat das Problem angesprochen und die Gegenposition stark gemacht. Er hat das Material, welches die assyrische Herrschaft in Juda spiegelt, überblicksartig gesichtet und kommt zu dem Schluss: „The evidence seems to suggest that Judah brought regular tribute to the Assyrian Empire. The tribute was generally in precious metals and the kingdom also sent delegates to the capitals of the Assyrian Empire. The known documents do not mention any local Assyrian administration that managed or closely supervised the kingdom; although we cannot rule it out, we do not see, so far, any concrete evidence for such a close control in Judah. This may be connected with the fact that Judah was not as economically significant to the Assyrian Empire as were the Philistine cities.” Die Argumentation ist aber nicht zwingend. Zum einen ist das Material insgesamt doch sehr schmal; verallgemeinernde Schlussfolgerungen bleiben daher etwas unsicher – wie Zilberg selbst anmerkt. Zum anderen ist zu bedenken: Der Palast von Ramat Rahel wurde in der Eisenzeit IIC grundlegend um- und ausgebaut (Bebauungsphase II); dafür kommen mehrere Könige in Frage: Wenn Manasse (Regierungsjahre ca. 696-641 v. Chr.), der glänzende Beziehungen zu Assur unterhielt, der Bauherr war, dann ist der Gegensatz von Juda und Assur ohnehin minimal, was ebenso für den frühen Josia (ab 640) gilt: Für die assyrischen Kontrolleure wurde im judäischen Stil gebaut. Der späte Josia könnte sich zumal nach dem Fall Ninives 611 v. Chr. von der assyrischen Herrschaft befreit und den Palast systematisch geräumt haben. Erst recht unter Jojakim könnten um 605/600 v. Chr. die Spuren vorheriger imperialer Nutzung beseitigt worden sein.

Das beste Argument für die Präsenz einer assyrischen und babylonischen Administration ist die Hypothese, die N. Na’aman 2001 in die Forschung eingebracht hat: Die Besatzer aus dem Zweistromland residierten nicht im Zentrum der unterworfenen Hauptstädte, sondern ein paar Kilometer außerhalb davon, wohl um Provokationen und Unruhen zu vermeiden, aber doch deutlich präsent zu sein. Die Lage von Ramat Rahel passt perfekt zu diesem Muster der Besatzungspolitik. Allerdings muss weiter erforscht werden, ob und wie der Palast wirklich als assyrisches Hauptquartier fungiert haben kann; hier bleibt auf neue Funde zu hoffen.

Ramat Rahel 28

4. Zusammen mit D. Vanderhooft hat O. Lipschits die 500 Jahre Verwaltungsgeschichte auf der Basis der verwendeten Stempel auf Tonkrughenkeln (Abb. 28) faszinierend detailreich entwickelt: Wie lässt sich wahrscheinlich machen, dass diese weithin auf Juda beschränkten Phänomene in der Vielfalt ihrer Formen auf assyrischen (und dann babylonischen und persischen) Einfluss zurückgehen und dass nicht lokale Funktionen dahintersteckten?

5. Y. Gadot hat die Idee entwickelt, dass die unter dem Innenhof des Palastes bestatteten Gefäße zusammen mit den Knochen kleiner, seltener Vögel ein archäologischer Hinweis auf Feste sind, die (zur Erneuerung des Bundes- Loyalitätsverhältnisses zum König von Assur oder Juda oder beiden?) am Hof gefeiert wurden.

6. Die Datierung des Gartens ist schwierig und seine zeitliche Zuordnung zum vorexilischen oder erst persischen Palast ist ebenso noch in der Debatte wie seine präzise Funktionsbestimmung: War er ein Symbol imperialer Macht oder „nur“ eine Partyzone (vgl. Pred 2,4-8)? Warum genau hat jemand um 120 v. Chr. eine so große Anstrengung unternommen, den Garten mit Erde zuzuschütten? War es ein politischer Akt als Symbol der nationalen Unabhängigkeit oder eine religiöse Symboltat zur Beendigung des Lasterortes oder war es schlicht eine Umbaumaßnahme, etwa weil der Garten zwischenzeitlich einfach so verdorrt war?

7. Die Interpretation der Funde in der byzantinischen Kirche bleibt spannend. Dass es sich hier nicht um die Kathisma-Kirche handelt, ist klar, aber was bedeutet die Tatsache, dass bei der Renovierung des Bodens arabische Münzen in den erneuerten Belag gelangten? Ist dies ein Zeichen toleranter Religionspolitik der frühislamischen Herrscher?

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Abbildungsverzeichnis

  • Karte zu Juda im 8. Jh. © Oded Lipschits / Manfred Oeming / Yuval Gadot
  • Foto von der David-Stadt (Gihon-Quelle) nach Süden; die Silhouette von Ramat Rahel liegt etwa in der Mitte des Höhenzuges. © Manfred Oeming
  • Protoäolisches Volutenkapitel mit der für Ramat Rahel typischen Einkerbung in der Mitte. © Oded Lipschits / Manfred Oeming / Yuval Gadot
  • Fensterballustraden aus Ramat Rahel. © Oded Lipschits / Manfred Oeming / Yuval Gadot
  • Unten: Mauerwerk in Samaria (Foto: April 2016). Oben: Aufwendiges Mauerwerk in Ramat Rahel. © Manfred Oeming
  • Grundriss der Kathisma-Kirche nach Aharoni. © Manfred Oeming
  • Aharonis Plan von Ramat Rahel (rot: Außenmauer; blau: Palast). © Manfred Oeming
  • 3D-Rekonstruktion nach dem Plan Aharonis. © Manfred Oeming
  • Bemalte Tonscherbe, die vielleicht einen König zeigt. © Manfred Oeming
  • Die Grabungsareale. © Manfred Oeming
  • Gräber der spätrömisch-byzantinischen Epoche. © Manfred Oeming
  • Plan des Palastes nach den erneuerten Grabungen (blau sind die Pools, rot sind die [z.T. vermuteten] Umrisse der Bebauung des royalen Palastes). © Manfred Oeming
  • In der Antike kollabierte Zisterne des eisenzeitlichen Wasserversorgungssystems. © Manfred Oeming
  • Skizze der Umgestaltung der Ortslage (die roten Linien markieren die Abschnitte, in denen in die ursprüngliche Oberfläche massiv hineingegraben wurde, um neue Konturen zu schaffen; darin lagen v.a. der Garten, die beiden Pools und die zum Tal hin weisende Mauer des neuen Palastbaus). © Manfred Oeming
  • Der Garten und die Pools von Ramat Rahel. © Manfred Oeming
  • Keramik der frühen Perserzeit aus dem „Persian pit“. © Manfred Oeming
  • Mikwe. © Manfred Oeming
  • Columbarium. © Manfred Oeming
  • Römischer Mosaikfußboden. © Manfred Oeming
  • Münzfund. © Manfred Oeming
  • Die Apsis der Kirche; Öffnung des Kirchenbodens. © Manfred Oeming
  • Blick auf das Grabungsareal aus der Vogelperspektive (das runde Dach etwas rechts der Mitte ist das Dach des Wasserturms, dessen Bau die Grabung auslöste, der aber nach heutigem Recht dort nicht hätte gebaut werden können). © Manfred Oeming
  • Umajjadisch-abassidisches Farmhaus. © Manfred Oeming
  • Die wahre Kathisma-Kirche nach der Grabung von 1997-2001. © Manfred Oeming
  • Römische Badeanalage (Wanne). © Manfred Oeming
  • Hortfund von Tyrischen Tetradrachmen (Tempelgeld). © Manfred Oeming
  • Der Lustgarten von Ramat Rahel. © Manfred Oeming
  • Die sechs Grund-Typen der Stempel auf Krughenkeln. © Manfred Oeming

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Abbildungen

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