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Götterbild

(erstellt: März 2014)

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Das Götterbild ist ein Dreh- und Angelpunkt der altorientalischen geistigen Welt. Wird es im Tempel und im Kult angemessen behandelt, ist es ein Garant der göttlichen Präsenz und somit der Stabilität, des Reichtums und des Wohlergehens der gesamten Gesellschaft.

Aus Palästina / Israel stammen zahlreiche Bilder, unter denen sich auch Götterbilder befinden. Am häufigsten sind diese anthropomorph, können die Gottheit aber auch in Tier- oder Symbolform repräsentieren. Die Tatsache, dass die Levante geographisch und kulturell nach allen Richtungen offen ist, hat das religiöse Charakteristikum geprägt, dass das Erscheinungsbild einer fremden Gottheit auf eine andere, einheimische Gottheit übertragen werden konnte. So haben syrisch oder ägyptisch aussehende Gottheiten kanaanäische Namen getragen und später Jahwes Erscheinungsbild geprägt. Die meisten Götterbilder waren keine Kultbilder, sondern Weihgaben an einen Tempel und private Votive.

Es gab auch bildlose Götterbilder. Wird nämlich das Hauptkultobjekt als ein die Gottheit in sich bergendes Bild verstanden und übernimmt es auf diese Weise dessen übliche Funktion, dann ist auch ein bildloser Stein ein „Götterbild“ (Schipper 2013, 166-167). Dieses ebenfalls zu verbannen, ist gemäß altorientalischen Maßstäben eine umwälzende Neuerung.

1. Kriterien für Götterbilder

Beschäftigt man sich mit dem Götterbild, ist es angebracht, mit zwei Fragen zu beginnen: Seit wann gibt es die Vorstellung von Gottheiten und seit wann werden Gottheiten bildlich dargestellt? Handelt es sich beispielsweise bei den südostanatolischen Tierdarstellungen von Göbekli Tepe (10. Jt. v. Chr.) sowie bei den dortigen Stelen mit stilisierten Armen, die in der Gebäudemitte aufgestellt waren, um Götterbilder? Die Jahrtausende vor dem Neolithikum und das vorkeramische Neolithikum (bis 7000/6500 v. Chr.) sind durch die menschheitsprägenden Umwälzungen der Sesshaftwerdung (etwa 18.000 bis 10.000 v. Chr.) und der Tier- und Pflanzendomestikation (8500-7000 v. Chr.) charakterisiert. Selbst wenn wir diese weit zurückliegenden kulturgeschichtlichen Entwicklungen heute nicht mehr rekonstruieren können, ist es nicht anders denkbar, als dass diese Umwälzungen mit neuen religiösen Vorstellungen einhergehen.

1.1. Numinose Kräfte. Architektur sowie Tier- und Menschenfigurinen prägen seit dem 12. Jahrtausend v. Chr. den Vorderen Orient. Vom 9. Jahrtausend an werden bei Frauenfigurinen die weiblichen Merkmale – Brüste, runder Bauch, Gesäß und Oberschenkel – wahlweise betont oder ausgelassen. Die Schwierigkeit, religiöse Phänomene lediglich anhand von archäologischen Befunden zu analysieren, zeigt sich schon an der konträren Interpretation dieser Frauenbildnisse, die bisweilen als die ältesten Göttinnenbilder im Vorderen Orient angesehen werden (zuletzt Schmandt-Besserat 2013). Der leider nur selten rekonstruierbare Fundkontext dieser Frauenfiguren weist eher auf den Wohnbereich der Lebenden. Seit dem 10. Jahrtausend sind Bestattungen von abgetrennten Schädeln bezeugt, die zusätzlich seit dem 7. Jahrtausend plastisch überarbeitet wurden. Diese Schädel werden aufgrund von ethnographischen Parallelen mit dem Ahnen- und Totenkult verbunden.

All diese Funde lassen ein System erkennen, in dem nicht Gottheiten herrschen, sondern die Menschen im Beziehungsgeflecht mit numinosen Kräften, ihren Ahnen und den Tieren leben und rituelle Handlungen an ausgewählten Orten ausführen. Frauenbildnisse, die sie vielleicht als für sämtliche Belange Kraft und Schutz gebende „Mächte“ betrachten, bewahren sie zuhause auf. Diese Vorstellung von weiblicher Kraft wird weitere Jahrtausende bestehen (s. 3.6.).

Setzt man voraus, dass eine Gottheit eine gestaltete Macht ist, die eine fest umrissene Identität besitzt, eine mehr oder weniger für eine geographische Region oder für ein „Arbeitsfeld“ „spezialisierte Persönlichkeit“ darstellt, ferner ein transzendentes Wesen ist, von dem sich der Mensch in seiner Existenz betroffen und gefordert sieht und das er deswegen anruft und mit Opfern beschenkt, so kann das Übernatürliche, das der Mensch seit seiner frühesten Geschichte empfindet, erst mit den antiken Hochkulturen als Gottheit bezeichnet werden. Ihre Identität äußert sich in einem Namen, einem Erscheinungsbild und einer Funktion (Ohlig 2002, 85-90).

1.2. Götterbilder. Im Folgenden wird es um erkennbare Bilder von Gottheiten in der oben gegebenen Definition gehen. Zeitlich liegt der Schwerpunkt auf der Mittelbronzezeit (2000-1550 v. Chr.), der Spätbronzezeit (1550-1150 v. Chr.) und der Eisenzeit mit der Achämenidenzeit (1150-332 v. Chr.). Es wird dem Profil von WiBiLex entsprechend Israel und Palästina im Zentrum liegen. Allerdings muss der Entwicklung im mesopotamischen Kernland ebenfalls Tribut gezollt werden, da sie einerseits für zahlreiche Aspekte kulturstiftend war, und andererseits hier wesentlich mehr archäologisches und schriftliches Material zur Verfügung steht. Somit umfasst das in Betracht gezogene Gebiet die Südlevante (Israel, Palästina, Jordanien), die Nordlevante (Westsyrien, Libanon) und Mesopotamien (Irak und Ostsyrien).

1.3. Erste Götterbilder. Die ältesten sicher als solche identifizierbaren Götterdarstellungen finden sich in → Sumer auf wenigen Siegeln der Frühdynastisch II-Zeit (2700-2600 v. Chr., „älterfrühdynastisch“ in Braun-Holzinger 2013). Diese Götter sehen wie Menschen aus, tragen aber, um von diesen unterschieden zu werden, eine Krone, die aus zwei, beiderseits an der Kopfbedeckung hochragenden Hörnern besteht (→ Hörnerkrone). Anthropomorphie wird als Folge einer besseren Beherrschung der Natur gedeutet in einer Gesellschaft, wo Erde und Himmel Teil eines Ganzen sind und die himmlische Welt nur das Abbild der irdischen sein kann. Das Aufkommen derartiger religiöser Vorstellungen vollzieht sich langsam und geht mit gesellschaftlichen Veränderungen einher. Ich verbinde sie mit der Hierarchisierung der Gesellschaft, die sich an der Architektur, an den Grabbeigaben und am archäologischen Material des 5. und 4. Jahrtausends in Mesopotamien eindeutig ablesen lässt. Am Ende dieser Entwicklung steht ein Gesellschaftstypus mit den Grundelementen Königtum und Polytheismus, die sich in Mesopotamien über drei weitere Jahrtausende hinweg nicht wesentlich verändern werden (Nunn 2010/2).

2. Erscheinungsbild der Götter

2.1. Mesopotamien

Die → Hörnerkrone setzt sich erst im Laufe der Frühdynastisch III-Zeit durch (2600-2350 v. Chr.). Je nach Epoche können weiterhin Attribute, Begleittiere oder Gewänder dazu beitragen, eine Gottheit als solche zu erkennen.

Mesopotamische und syrische Götterbilder findet man auf zahlreichen Bildträgern. Im heute bekannten Material kommen zweidimensionale Götterbilder vor allem auf Siegeln und auf Terrakotten vor. Gottheiten erscheinen ebenfalls auf aufwendigeren Steinobjekten und Steinplatten und auf Felsreliefs. Götterstatuen sind – kleine Ton- und Metallfigürchen ausgenommen – äußerst selten. Bei sehr ungleichmäßiger Verteilung sind im gesamten Alten Orient etwa 100 Götterplastiken für den Zeitraum zwischen dem 3. Jahrtausend und der Achämenidenzeit bekannt (Spycket 1981). Ihre Seltenheit zu erklären, fällt leicht. Der materielle, spirituelle und politische Wert machte aus den Götterstatuen das erste Ziel von Feinden.

2.2. Südlevante

Allgemein gelten diese Aussagen auch für die Südlevante. Weder die natufischen (12.000-10.000 v. Chr.) und die neolithischen (10.000-5800 v. Chr.) Bildnisse noch die chalkolithischen menschengestaltigen Tongefäße aus Gilat (Mitte 5. Jt. v. Chr.), die Elfenbeinfiguren aus → Beerscheba oder die weitgehend kryptisch gebliebenen Wandmalereien von Telēlāt Ġassūl (beide Ende 5. Jt. v. Chr.) sowie die frühbronzezeitlichen (3500-2000 v. Chr.) Figuren können in der oben gegebenen Definition als Abbild einer Gottheit gelten (IPIAO 1).

Erst in der Mittelbronzezeit tauchen in Palästina / Israel schriftliche Quellen sowie eine größere Anzahl an Bildern und Bildträgern auf. Und trotzdem sind nur wenige Götterbilder sicher als solche erkennbar. Obwohl die für Mesopotamien festgelegte Gottesikonographie auch für die gesamte Levante gilt, fehlen meist – in der Eisenzeit mehr noch als in der Mittel- und Spätbronzezeit – ikonographische Merkmale wie typische Haltung, Kopfbedeckung, Bildzusammenhang oder aussagekräftiger Fundort. Hat man eine Gottheit ermittelt, so kann sie nur dank einer Beischrift mit einem bestimmten Namen verbunden werden. Hinzu kommt, dass die südlevantinische Götterwelt mangels Texten nicht gut bekannt ist. Neben den wenigen indogenen mittel- und spätbronzezeitlichen Quellen (Horowitz / Oshima 2006, 175) sind für die Mittelbronzezeit die ägyptischen → Ächtungstexte die wichtigsten Quellen für die Götter und Göttinnen in Palästina: → El, → Dagon, → Hadad, → Reschef, → Anat und → Schamasch werden erwähnt (Weippert 2010, 33-50). Die meisten spätbronzezeitlichen Götternamen finden sich in den aus Palästina stammenden Briefen der → Amarna-Korrespondenz (ca. 1350-1320 v. Chr.; Weippert 2010, 125-147). Oben im Pantheon stehen → Anat, → Aschera, → Astarte, → Baal, → Hadad und → El. In den ebenfalls spätbronzezeitlichen Texten von → Ugarit (etwa 1350-1200 v. Chr.) werden etwa 200 Götter und Göttinnen genannt, die kanaanäisch sind (Niehr 1998, 25-39.98-100).

Die Frage, wie fremde Götterikonographien in Palästina selbst aufgenommen wurden, ist besonders schwierig zu beantworten. → Amun, → Hathor, → Ptah, Re-Harachte (→ Re) und Seth-Baal (→ Seth) wurden in Tempeln, etwa in → Bet Schean, → Lachisch und → Gaza verehrt. Dabei ist unklar, ob nur die ägyptische und ägyptisierte Oberschicht oder auch Einheimische sie verehrten (Niehr 1998, 99). Auf den vom Norden bis Süden vorhandenen Skarabäen wurden die abgebildeten Gottheiten sicher einheimischen gleichgestellt. Das ägyptische oder syrische Erscheinungsbild war lediglich ein „Outfit“, das den Kern der lokalen Gottheit nicht berührte.

3. Das archäologische Material aus der Südlevante

Das Material ist im Folgenden thematisch zusammengefasst. Innerhalb einer Themengruppe werden die Bilder dem Material nach und chronologisch aufgezählt. Viele der unten angegebenen Objekte stellen wahrscheinlich keine Gottheit dar. Sie werden dennoch aufgezählt, weil diskutiert wird, ob es sich um ein Götterbild handelt (Uehlinger 1997).

3.1. Männliche Darstellungen

Goetterbild 01

Vollplastisch oder aus flachen Formen gegossene männliche Metallstatuetten sind von der Mittelbronzezeit an gängig. Zunächst stehen die Figuren aufrecht, tragen Schurz und spitze Kopfbedeckung und halten eine Waffe in ihren nach vorne ausgestreckten Armen (GGG, 40-45; IPIAO 2, Nr. 461-463). Ihre spätbronzezeitlichen und Eisen-I-zeitlichen Nachfolger schreiten mit einem Schurz gewandet (Abb. 1). Sie tragen einen Helm, der an die ägyptische Weiße Krone erinnert, und Waffen, darunter eine in einem zum Kampf ausholenden Arm. Diese, deswegen als „schlagende Götter“ (smiting gods) bezeichneten Gestalten, sind typisch levantinische Wetter- und Kriegsgötter und werden Baal, Hadad oder Reschef (Cornelius 1994) gleichgesetzt (GGG, 66-68.132-133.482; IPIAO 3, Nr. 628, 928).

Goetterbild 02

Neben den stehenden Männern gibt es in der Spätbronzezeit Metallstatuetten von sitzenden. Unter den zahlreichen Figurinen aus → Megiddo besteht die auffälligste aus mit Blattgold überzogener Bronze (Abb. 2). In einer Hand hält der Mann eine längliche Goldfolie, die andere Hand ist abgebrochen. Obwohl die Darstellung einer säkularen Person nicht ganz auszuschließen ist, dürfte es sich um die eines Gottes handeln, da dieser Typ der nordlevantinischen Baal- oder El-Ikonographie entspricht (GGG, 66-67; IPIAO 3, Nr. 933).

Goetterbild 03

Im spätbronzezeitlichen → Hazor wurde vor dem Eingang des Tempels H das 30 cm lange Steinfragment eines Stieres gefunden, auf dessen Rücken noch zwei Füße vorhanden sind (Abb. 3). Unweit davon lag der Rumpf einer sicher dazu gehörenden Figur, auf deren Brust eine Scheibe mit eingeschriebenem Kreuz prangt. Postamenttier und Brustschmuck kennzeichnen diese Statue als Gottheit, die wegen des Stiers wahrscheinlich ein Wettergott war (GGG, 57-59; IPIAO 2, Nr. 469).

Ebenfalls aus dem spätbronzezeitlichen Hazor stammt die Statue eines 40 cm hohen, thronenden Mannes mit einem Mondemblem auf der Brust. Diese im Stelentempel (Areal C, Stratum 1A) gefundene Statue befand sich in der Rückwandnische links von zehn Stelen. Die Debatte über die Identität des Mannes hat einen vorläufigen Abschluss gefunden. Wulstsaummantel und Handhaltung – die Schale in der rechten Hand, die linke ruht auf dem Knie – ähneln den im Ahnenkult verwendeten Königsstatuen in Ebla, Ugarit und Qatna (GGG, 58-60; IPIAO 3, Nr. 966).

3.2. Weibliche Darstellungen

Goetterbild 04

Metallene Frauenfiguren sind zahlreich und kommen seit der Mittelbronzezeit oft auch als ausgeschnittene Blechfiguren vor (GGG, 34-38; IPIAO 2, Nr. 388-391). Einer ihrer Hauptfundorte ist das mittelbronzezeitliche Nahariya, wo insgesamt 19 silberne und bronzene Figuren in zwei Krügen verborgen worden waren. Diese und andere Fundobjekte aus weiteren Orten wie Tel Kittan, Geser und Megiddo zeigen nackte Frauen mit unterschiedlichen Armhaltungen (Abb. 4). Meist tragen sie Atef-Krone, Hathorlocke (Abb. 4d), unterschiedlich hohe, spitze (Abb. 4c) sowie sehr selten strahlenförmige (Abb. 4a) oder an eine Hörnerkrone erinnernde (Abb. 4b) Haar- und Kopftrachten, die sie als Göttinnen ausweisen.

Goetterbild 05

Bereits in der Mittelbronzezeit und weiter in der Spätbronzezeit sind diese Bleche auch einfach länglich, stern- oder birnenförmig. Auf anderen erscheinen lediglich Hathor-Gesicht, Brüste, Nabel und Scham (→ Ugarit, → Hazor, Tell el-‘Aǧǧūl [→ Tell el-‘Aǧǧūl]; GGG, 56.60-63.84-85; IPIAO 2, Nr. 392-393.412; IPIAO 3, Nr. 836-839).

Ebenfalls in der Spätbronzezeit beliebt war das Bild der nackten Frau mit angewinkelten Armen (Abb. 5). Sie kommt auf Metall- (so in Mīnet el-Bēḍā’, → Akko, → Lachisch) und auf Tonplaketten vor (u.a. nahe Bet-Schean, Lachisch, Tell Bēt Mirsim). Während einige (unidentifizierte) Göttinnen lediglich als Symbole der Vitalität und der Regeneration Papyrusdolden, Lotosblüten oder Schlangen halten (Abb. 5b), stehen andere zusätzlich auf einem Löwen oder einem Pferd (Abb. 5a). Dank ägyptischer Stelen, die zugleich beschriftet sind, erfahren wir, dass die auf einem Löwen Stehende die Göttin QDŠ ist. QDŠ, das Qedeschet, Qadesch oder Qudschu gelesen werden kann, hat ihren Namen „Qudschu“ diesem Typ gegeben. QDŠ ist eine kanaanäische Fruchtbarkeitsgöttin, die v.a. in der 19. Dynastie (1292-1190 v. Chr.) große Verehrung in Ägypten genoss und ägyptisiert auf zahllosen Stelen abgebildet wurde.

Als auf einem → Pferd reitende oder stehende und zugleich kämpfende Göttin ist nur → Astarte inschriftlich belegt, die sich somit in ihrem kriegerischen Aspekt offenbart. Dennoch wird Qedeschet ebenfalls mit dem Pferd verbunden. Auf einer Steinplatte aus Bet-Schean wird die ägyptisch aussehende Göttin mit der Atef-Krone und dem Was-Szepter durch die Beischrift als „Anat, Herrin des Himmels, Herrin der Gottheiten“ identifiziert. Anat ist als kriegerische Göttin wie Astarte mit Waffen dargestellt. Die Überlappung sowohl ihrer Wesensart wie auch ihrer Erscheinungsbilder macht es somit oft schwer, die Göttinnen Astarte, Anat, Qedeschet und Aschera auseinanderzuhalten (GGG, 75-76.97-99.158.481; IPIAO 3, Nr. 859-874.880-881; Cornelius 2004).

Goetterbild 06

In der Mittelbronzezeit tauchen die ersten Terrakotten von nackten Frauen auf (Abb. 6). Oft werden sie als „Astarte-Plaketten“ bezeichnet. „Plaketten“ sind sie wegen ihrer geglätteten Rückseite, auf der die mehr oder weniger flache Vorderseite liegt, und „Astarte“ sollen sie darstellen. Sie bieten ihre Brüste dar (Abb. 6a), halten ihre Arme am Körper (Abb. 6b) oder ihre Hände über der Scham. Nach der Eisen-I-Zeit sind sie nackt oder bekleidet (Abb. 6c), tragen bisweilen ein Kind und oft eine Scheibe, die manchmal eindeutig als Trommel erkennbar ist (GGG, 61-63.94-96.110-113.185-189.228-229.381-390.442-443; IPIAO 3, Nr. 830, 832-833; Ben-Shlomo 2010, 74-77 für Philistia). Ein Ausnahmebild ist die Frau, an deren Brüste zwei Kinder saugen (GGG, 82-85 Nr. 82; IPIAO 3, Nr. 828).

Goetterbild 07

Neben den „Plaketten“ gibt es dreidimensionale Figurinen. Besonders zahlreich sind die in der Eisenzeit IIC in Juda verbreiteten sog. „Judean Pillar Figurines“ (Abb. 7), die ihren Namen ihrem Glockenrock verdanken. Das Gesicht ist entweder grob modelliert oder mit Hilfe einer Form hergestellt und sehr fein. Es wird von einer Lockenfrisur umrahmt. Die Frauen bieten ihre teilweise sehr üppigen Bürste dar (GGG, 370-377.489; Ben-Shlomo 2010, 77-78).

3.3. Rollsiegel und Skarabäen

In seiner Publikation von 1995 erwähnt O. Keel etwa 8150 Skarabäen für Palästina / Israel (S. 28). Die inzwischen sicher gestiegene Zahl verdeutlicht ihre viel größere Beliebtheit im Vergleich mit Rollsiegeln, von denen wahrscheinlich noch keine hundert in Palästina gefunden wurden und die größtenteils importiert worden sind (Keel 1995, 2013; → Siegel; → Amulette).

Ausgesuchte Skarabäen wurden sicher ab der 13. Dynastie (1759-1630 v. Chr.) aus Ägypten nach Palästina geholt und bereits nachgeahmt. Anschließend förderten die Hyksos ihre lokale Produktion, die ihren Höhepunkt nach der ägyptischen Vorherrschaft fand. Viele Levantiner besaßen einen Skarabäus als meist gängige und billige Produktion. Zahlreiche Motive waren geometrisch, ausgewählte ägyptische Götter fanden jedoch auch Gefallen.

3.3.1. Männliche Darstellungen

Goetterbild 08

In der Mittelbronzezeit gab der falkenköpfige Gott – in Ägypten der Sonnengott Re – dem kanaanäischen Königs- und Fruchtbarkeitsgott sein Erscheinungsbild (GGG, 44-48). Auf mittelbronze- bis früheisenzeitlichen Skarabäen und Rollsiegeln finden sich stehende Männer, die mit ihrem nach vorne ausgestrecktem Arm mit Waffe, Schurz und spitzer Kopfbedeckung den Metallfiguren ähneln und den Wettergott abbilden. Bisweilen dienten auch Amun und Seth (Abb. 8) als Erscheinungsbild für Götter wie El und Baal (GGG, 42-47.86-88.124-131; IPIAO 2, Nr. 477, 486; IPIAO 3, Nr. 899, 904-905).

3.3.2. Weibliche Darstellungen

Goetterbild 09

Das wichtigste weibliche Erscheinungsbild ist das der nackten Frau. Auf mittelbronzezeitlichen Skarabäen sehen wir sie mit Zweigen (GGG, 29-34; IPIAO 2, Nr. 404-408, 410-411). Auf importierten mitannisch-syrischen Rollsiegeln lüftet sie ihren Schleier, ist eng mit dem Wettergott verbunden und als Regengöttin deutbar (Abb. 9) (Hazor, Megiddo, Tell el-Fār‘a Nord; GGG, 42-45, Nr. 30-31).

Goetterbild 10

Auf spätbronzezeitlichen Rollsiegeln hält sie ihre Hände unter ihren Brüsten, während sie später mit Flügeln, möglicherweise als Baal-, Astarte- oder Anat-Gehilfin auftaucht (Abb. 10). In der Eisenzeit herrscht das ägyptisch-phönizische Bild der Isis vor (GGG, 62-64.386-389.434-436; IPIAO 3, Nr. 840).

3.4. Zur Deutung der nackten Frau

Die nackte Frau existiert seit der Mittelbronzezeit auf Siegeln und Metallblechen und, vor allem in der Eisenzeit, als Tonfigurine. Während die Frauen des „Qudschu-Typs“ auf Metallfigurinen, auf seltenen Terrakotten und auf einigen Siegeln sicher Göttinnen darstellen, muss man bei zahlreichen anderen Typen kritisch bleiben. Nackte Frauen werden allzu oft unbedacht als Göttinnen angesehen, ohne dass es dafür Beweise gibt. Außerdem ist fraglich, ob es sich bei den Darstellungen nackter Frauen immer um dieselbe Frau handelt, die dann zu allen Zeiten, in allen Regionen und selbst innerhalb einer Materialgattung immer dieselbe gewesen wäre. Schon allein der Fundkontext – Weihgabe im Tempel, Objekt des Hauskults oder Grabbeigabe – deutet auf unterschiedliche Aspekte dieser Frauen.

Die Debatte über die Identifizierung der Frau auf den Tonplaketten oder als rundplastische Terrakotten ist besonders schwierig (GGG, 118-120.226-229). Angesichts ihrer Attributlosigkeit, des fehlenden Bildkontextes und der gelegentlichen Vervielfachung auf einem Objekt (s. 4.2.1.) ist es eher wahrscheinlich, dass diese billigen Tonfiguren Votive waren, die eine populäre, machtvolle, aber nicht göttliche, dem Haus oder den Verstorbenen Glück bringende Beschützerin darstellten.

Während die spätbronzezeitliche sitzförmige Frau aus Aschdod bei ihrer Entdeckung als philistäische Gottheit angesehen wurde und den Beinamen „Aschdoda“ bekam, legt sich David Ben-Shlomo mit den Vorschlägen „Göttin, Priesterin, Beterin oder Weihgabe“ nicht mehr fest (2010, 45-51.164-165.178-179).

4. Das Götterbild: Kultbild oder Weihbild?

Das Aussehen und der nicht genau bekannte ursprüngliche Aufbewahrungsort dieser kleinen Figurinen gestalten die Frage nach ihrer ursprünglichen Funktion schwierig. Waren sie Weihgaben oder Verehrung erfahrende Kultbilder?

4.1. Das Götterbild in Mesopotamien

Dank Keilschriftquellen wissen wir, dass mesopotamische Kultbilder unter besonderen, von den Göttern vorgegebenen Bedingungen hergestellt werden mussten. Einmal zum Leben erweckt, wurden diese Menschen ähnelnden und lebenden Götterbilder wie Menschen behandelt: Sie wurden ernährt, bekleidet, spazieren gefahren und zum Schlaf hingelegt. Ihnen galten Gebete und Opfer.

Nicht ganz geklärt ist die Frage, seit wann es überhaupt Kultstatuen in Mesopotamien gibt. Unter Abschnitt 1. sind die ältesten sumerischen Bilder erwähnt worden, auf denen erkennbar Götter abgebildet sind. Sie erlauben jedoch nicht, auf das Abbild von Kultbildern sowie auf das Aussehen oder die reale Funktion einer Kultstatue zu schließen (Seidl 1980-1983). Obwohl den Texten nach der privilegierte Aufstellungsort einer Götterstatue die Tempelcella war, wurde nie ein Kultbild (oder ein Kultsymbol) in situ gefunden. Texte und Bilder deuten jedoch auf die Existenz von Kultbildern seit der ersten Hälfte des 3. Jahrtausends.

4.2. Das Götterbild in der Südlevante

Trotz intensiver Grabung gestatten die Befunde nicht mehr als Mutmaßungen über Bedeutung und Verteilung von Kultobjekten in den Tempeln Palästinas und Israels. Sie dürften jedoch den mesopotamischen und syrischen Gepflogenheiten geähnelt haben. So barg die Hauptcella im Tempel ein Götterbild und Votivgaben lagen an mehreren Stellen im Tempel verteilt. Nach dem Einzug der israelitischen Religion wandelte sich die Wertung der Götterbilder grundlegend. Ihre Herstellung wie in Mesopotamien auf einen göttlichen Auftrag zurückzuführen, ist nicht mehr vorstellbar (→ Götterpolemik 1.2.2. und 2.3.; → Bilderverbot).

4.2.1. Im Tempel

Im spätbronzezeitlichen Bet-Schean erlauben die Tempelfunde eine Zuordnung zur Göttin Anat, aber keine genaue Rekonstruktion kultischer Bräuche (Zwickel 1994, 182-183). Im Tempel Megiddos, Strata X-VII, und in seiner unmittelbaren Nähe fand man zahlreiche Metall- und Tonfigurinen, die Votive, bisweilen sogar Kultbilder, waren (Zwickel 1994, 32-36.85-93).

Spätbronzezeitliche Tempel besaßen im Hauptraum oft Bänke, auf denen man vielleicht saß, aber auch Weihgaben niederlegte. Gefäße, eine männliche Metallfigurine und weibliche Blechfigurinen illustrieren dies im Tempel des Areals H in Hazor (Locus 2113, Schicht 1A). Außerdem kann man von Kultobjekten, die in Tempeln bestattet wurden, annehmen, dass es sich bei ihnen um aussortiertes Kultinventar handelte (Zwickel 1994, 142-145.181-182).

Etwa 25 frühbronze- bis eisenzeitliche stufen-, turm- oder nischenförmige Architekturmodelle aus Ton sind bisher aus Palästina / Israel bekannt. Einige unter ihnen sind mit Frauen versehen. Ebenfalls mit Architektur verbunden sind flache Terrakotten, auf denen eine Frau von zwei säulenähnlichen Gebilden und einem Türsturz eingerahmt ist. Beide Gruppen wurden bisweilen herangezogen, weil man sich die Nische als Nachahmung einer Cella, in der eine Gottheit stand, vorgestellt hat. Jedoch schränken zwei Aspekte diese Sicht ein: Diese Tonobjekte ahmen keine reale Architektur nach und die Identität der Frau ist ungewiss (Muller 2002, Bd. 1, 50-58.142.163-167.187-188.199-200.327-366; Ben-Shlomo 2010; GGG, 95-97.113-118.184).

4.2.2. Im Hauskult

Neben dem Kult im Tempel gab es ebenso Kulthandlungen zu Hause. Tonständer, dreifüßige Schalen, besondere Keramik und Menschen- und Tierfigurinen, die zu allgemeiner Ausübung religiöser Praxis gehörten, kamen in privatem Kontext, etwa in Hazor, Tel Qiri, Megiddo, Tell el-Fār‘a Nord oder Beerscheba ans Licht. Unter dem akribisch von Albertz und Schmitt (2012, 74-219) gesammeltem Material kommen nur die weiblichen Tonfigurinen als Götterbilder in Betracht (s. 3.4. und 3.6.). Sie sind in diesem Kontext keine Kult-, sondern Weihbilder (Albertz / Schmitt 2012, 62-65).

4.2.3. Im Freien

Da die Tempelcella nur den Priestern zugänglich war, mussten die Kultbilder „auf die Straße“, um vom Volk gesehen werden zu können. Eine solche Gelegenheit bot in Babylonien die Prozession anlässlich des Neujahrsfestes. Ob es in Palästina / Israel je eine ähnliche Prozession gab – etwa im Kontext eines im Herbst jährlich begangenen → Festes – ist eher unwahrscheinlich (→ Prozession 2.1.).

5. Das nicht anthropomorphe Götterbild

5.1. Nicht bebilderte Steine / Stelen / Mazzeben

Die Vorstellung, die semitische und nomadische Südlevante sei bilderfeindlich, ruht auf dem im Alten Testament ausgesprochenen → Bilderverbot (Dtn 4,12-20) und auf den in Palästina vermeintlich besonders zahlreich gefundenen nicht bebilderten Steinen aus sakralem Kontext. In Wirklichkeit umfasst das Spannungsfeld zwischen ikonischer und anikonischer Götterdarstellung den gesamten Alten Orient. Je nach Zeit und Ort sind die Menschen auf der Suche nach einem geeigneten Götterabbild zwischen dem einen und dem anderen Pol hin und her gependelt (Ornan 2005 und 2009, Herles 2006; Nicolle 2011). Deswegen erscheint eine Untersuchung des Nebeneinanders von Bildlosigkeit und Bildhaftigkeit im Kult nunmehr erfolgsversprechender als die Konzentration auf die Geschichte der Bildlosigkeit in Israel (Nunn 2010/1).

In der israelisch-palästinischen Archäologie heißen diese Stelen wie im Alten Testament → Mazzeben (von der hebräischen Wurzel נצב nṣb „aufrichten“). Außerhalb dieses Gebietes werden sie als Betyle bezeichnet. Dieses Wort stammt von griechisch βαίτυλος baítylos, geht aber auf eine semitische Wortkombination zurück, die „Haus Gottes“ oder „Haus Els“ bedeutet.

5.1.1. In Mesopotamien

In Mesopotamien wurden die wichtigen Götter – anders als in Ägypten – rein anthropomorph abgebildet. Es gab jedoch auch Tiere und Symbole, die mit einer bestimmten Gottheit abgebildet wurden. Ab etwa 1400 v. Chr., vor allem aber im ersten Jahrtausend, verselbstständigten sich diese Tiere, Symbole und Mischwesen und wurden von nun an zur Abbildung der Gottheit alleine dargestellt. Sie besaßen dabei dieselbe göttliche Dichte wie menschengestaltige Kultbilder (Ornan 2009, 95-101). Ab 1400 v. Chr. bestehende anthropomorphe Götterbilder und Texte zeigen jedoch, dass in Mesopotamien die Gottheiten nach wie vor anthropomorph gedacht wurden. Nicht die Wahrnehmung des Göttlichen änderte sich, sondern sein Ausdruck auf der bildlichen Ebene. Warum das so war, bleibt Spekulation: das Empfinden, dass die menschlichen Züge nicht ausreichen, um Göttliches wiederzugeben, das Unbehagen vor einem von Menschenhand gefertigten Gottesabbild oder der „unerträgliche Glanz“ der Götterbilder, den die Menschen nicht sehen sollten oder wollten (Ornan 2009, 126.142-148). Zum → Bilderverbot im Alten Testament sei hier nur angemerkt, dass die Symbolisierung der Götterdarstellungen im Mesopotamien des 2. Jahrtausends v. Chr. möglicherweise das Bilderverbot der hebräischen Tradition beeinflusste (Ornan 2005).

5.1.2. In der Südlevante

In Palästina / Israel bestehen bereits im 4. Jahrtausend Kultorte, in denen aufgerichtete bildlose Steine so positioniert sind, dass die Annahme ihrer kultischen Funktion gerechtfertigt ist (→ Mazzebe). Im chalkolithischen Biq‘at Uvda fanden sich 16 Mazzeben und im frühbronzezeitlichen Breitraumtempel von Har Ṭuv nahe Bet-Schemesch neun aufrecht stehende Steine. Für den Zeitraum zwischen dem späten 9. und dem 7. Jh. v. Chr. hat der in der Kultnische des Tempels von → Arad stehende, rot bemalte Stein Aufsehen erregt (Schipper 2013, 168-171).

Die nicht bebilderten Steinstelen haben eine umfangreiche Literatur über das göttliche Abbild und die Gottes-Wahrnehmung in Israel hervorgerufen. Für frühe Zeiten werden sie häufig mit dem Ahnenkult und in der Eisenzeit mit JHWH verbunden. Eine rezente chronologisch und geographisch breit angelegte Zusammenfassung für den gesamten Vorderen Orient hat gezeigt, dass das Aufrichten von Stelen während Jahrtausende, in ländlichem wie in urbanem Umfeld, praktiziert wurde und dass es eine kultische, juristische, funeräre und ahnenbezogene, kommemorative Bedeutung haben konnte (Nicolle 2011).

Ob im Jerusalemer Tempel eine Kultstatue in Form eines Gottesbilds bereits zu Salomos Zeit oder erst nach der Rückkehr aus dem babylonischen Exil oder sogar erst in der Hasmonäerzeit des 2. Jh.s v. Chr. fehlte, sei hier nicht diskutiert (Niehr 2003; Schipper 2013, 163.175-177; → Bilderverbot). Auch jüngste Untersuchungen zeigen, dass sich Jahwes Ikonographie unserer Kenntnis entzieht (Berlejung 2013).

5.2. Tiere und Symbole

Neben den Mazzeben existieren in Israel zahlreiche Tierbilder und Symbole. Die wichtigsten Tiere sind → Löwe und → Stier, die als Stein- und Tonplastiken und auf Siegeln häufig auftreten. Generell versinnbildlichen sie Stärke und Schutz.

Göttinnen stehen auf einem Löwen (s. 3.4.). In der Darstellung eines Löwen auf den eisenzeitlichen Skarabäen schwingt vielleicht ein starker Gott mit (GGG, 213-215.446-449). Der Stier kann mit dem Kult von El oder Baal, später mit Jahwe verbunden werden (→ Stierbilder).

Goetterbild 11

Mehrere kleine Bronzestiere wurden in einem kultischen Kontext gefunden (GGG, 134-135.478.499; IPIAO 2, Nr. 472; IPIAO 3, Nr. 887; Abb. 11). Besonders schön sind die Figurinen aus einem mittelbronzezeitlichen Magazinraum des Heiligtums von Aschkelon, aus der spätbronzezeitlichen Cella des Tempels H 1A in Hazor oder der eisen-I-zeitlichen Kultstätte nahe → Dotan, die den Namen → „Bull site“ bekam. Möglicherweise waren diese Stiere Kultbilder. Ob sie allerdings den Gott als Begleittiere symbolisierten oder den Gott selbst darstellten, ist ungewiss.

1997 wurde in et-Tell (→ Bethsaida) eine eisen-II-zeitliche (9.-8. Jh. v. Chr.) Stele ausgegraben, die im Stadttor aufgestellt war. Sie zeigt ein stilisiertes, menschenähnliches Wesen mit Stierkopf und Schwert. Die als Mondsichel stilisierten Hörner kombiniert mit dem Stier deuten auf die Darstellung eines aramäischen Mondgottes (GGG, 487-488 und Abb. 394; → Mond).

Goetterbild 12

Unter den Symbolen kann das sog. Omega hier angeführt werden (Abb. 12). Weil in ihm ein Uterus erkannt wird, gilt es als Zeichen der Muttergöttin (GGG, 27-29; IPIAO 2, Nr. 381-382).

Literaturverzeichnis

1. Lexikonartikel

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Abbildungsverzeichnis

  • Schreitender Gott (Megiddo, Grab 4.; Bronze; 14.-12. Jh. v. Chr.; H. 13 cm). Aus: O. Keel / Chr. Uehlinger, Götter, Göttinnen und Gottessymbole (QD 134), Freiburg 5. Aufl. 2001, Abb. 57; © Stiftung BIBEL+ORIENT, Freiburg / Schweiz
  • Sitzender Mann (Megiddo, Area BB, Stratum VII oder VI, ungenauer Fundkontext in Locus 2048; Bronze mit Blattgold; 14.-12. Jh. v. Chr.; H. 25 cm). Aus: O. Keel / Chr. Uehlinger, Götter, Göttinnen und Gottessymbole (QD 134), Freiburg 5. Aufl. 2001, Abb. 56; © Stiftung BIBEL+ORIENT, Freiburg / Schweiz
  • Auf einem Stier stehender Gott bzw. Wettergott (Hazor, Tempel H, Stratum IB; Basalt; 14. Jh. v. Chr. nach Fundkontext; H.: Figur: 30 cm, Tier: 19 cm). Aus: O. Keel / Chr. Uehlinger, Götter, Göttinnen und Gottessymbole (QD 134), Freiburg 5. Aufl. 2001, Abb. 44; © Stiftung BIBEL+ORIENT, Freiburg / Schweiz
  • Mittelbronzezeitliche Göttinnen aus Metall (18.-16. Jh. v. Chr.; a) Nahariya, „high place“; in Model gegossen; H. 22 cm; b) Geser, „high place deposit“, in V 20 A; H. 11 cm; c) Nahariya, in einem Krug, nahe Tempel; H. 7,3 cm; d) Tell el-‘Aǧǧūl, Hyksos Nekropole; H. 7,2 cm). Aus: O. Keel / Chr. Uehlinger, Götter, Göttinnen und Gottessymbole (QD 134), Freiburg 5. Aufl. 2001, Abb. 17, 18a, 23 und 25b; © Stiftung BIBEL+ORIENT, Freiburg / Schweiz
  • Spätbronzezeitliche Plaketten mit Göttinnen: a) Goldplakette mit Astarte (Lachisch, Akropolistempel; 13.-12. Jh. v. Chr.; H. 20,4 cm); b: Tonplakette mit Göttin (Lachisch, Töpferwerkstatt, Locus 4034; 14.-13. Jh. v. Chr.; H. 8,5 cm). Aus: O. Keel / Chr. Uehlinger, Götter, Göttinnen und Gottessymbole (QD 134), Freiburg 5. Aufl. 2001, Abb. 71 und 69; © Stiftung BIBEL+ORIENT, Freiburg / Schweiz
  • Terrakotten (a) Megiddo, Grab 26B; Ende 16.-Beginn 15. Jh. v. Chr.; H. 12,9 cm; b) Tell Masad nahe Bet-Schean; 13.-12. Jh. v. Chr.; H. ca. 12 cm; c) Tell el-Fār‘a Nord; 9.-8. Jh. v. Chr.; erh. H. 6,4 cm, urspr. etwa 11 cm). Aus: O. Keel / Chr. Uehlinger, Götter, Göttinnen und Gottessymbole (QD 134), Freiburg 5. Aufl. 2001, Abb. 71 und 69; © Stiftung BIBEL+ORIENT, Freiburg / Schweiz
  • Judäische Pfeilerfigurine (Lachisch, Grab 1002; 8.-7. Jh. v. Chr.; H. ca. 13 cm). Aus: O. Keel / Chr. Uehlinger, Götter, Göttinnen und Gottessymbole (QD 134), Freiburg 5. Aufl. 2001, Abb. 321a; © Stiftung BIBEL+ORIENT, Freiburg / Schweiz
  • Skarabäus. Seth steht mit ausgebreiteten Flügeln und gehörnter „Weißer Krone“ über zwei Uräen (Tell el-Fār‘a Süd, Friedhof 500, Grab 542; Enstatit; 1070-900 v. Chr.; H. 1,13 cm). Aus: O. Keel / Chr. Uehlinger, Götter, Göttinnen und Gottessymbole (QD 134), Freiburg 5. Aufl. 2001, Abb. 134b; © Stiftung BIBEL+ORIENT, Freiburg / Schweiz
  • Syrisches Rollsiegel. Nackte Frau, neben ihr zwei kniende Männer unter Flügelsonne (Tell el-Fār‘a Nord; Hämatit; 16. Jh. v. Chr.; H. 1,6 cm). Aus: O. Keel / Chr. Uehlinger, Götter, Göttinnen und Gottessymbole (QD 134), Freiburg 5. Aufl. 2001, Abb. 31b; © Stiftung BIBEL+ORIENT, Freiburg / Schweiz
  • Skaraboid. Nackte vierflügelige Frau en face mit unbekannter Kopfbedeckung (ehem. Sammlung Henri Seyrig; Sardonyx; Ende 8. Jh. v. Chr.; H. 1,75 cm). Aus: O. Keel / Chr. Uehlinger, Götter, Göttinnen und Gottessymbole (QD 134), Freiburg 5. Aufl. 2001, Abb. 331a; © Stiftung BIBEL+ORIENT, Freiburg / Schweiz (ehem. Sammlung Henri Seyrig)
  • Stier aus Bronze mit Silberblech und sein Tonschrein (Aschkelon, Magazin des Heiligtums; 1600-1550 v. Chr.; H: Stier 10,4 cm, Nische etwa 25 cm). Aus: O. Keel / Chr. Uehlinger, Götter, Göttinnen und Gottessymbole (QD 134), Freiburg 5. Aufl. 2001, Abb. 384; © Stiftung BIBEL+ORIENT, Freiburg / Schweiz
  • Zwei Siegel mit dem Omega-Symbol (18. Jh. v. Chr.; a) Skarabäus; Tell el-Fār‘a Nord, Locus 573, Fayence; H. 1,4 cm; b) Skaraboid; Tel Gerisa; Fayence; H. 1,05 cm). Aus: O. Keel / Chr. Uehlinger, Götter, Göttinnen und Gottessymbole (QD 134), Freiburg 5. Aufl. 2001, Abb. 9a-b; © Stiftung BIBEL+ORIENT, Freiburg / Schweiz

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