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Ben-Hadad

Andere Schreibweise: Benhadad

(erstellt: Mai 2021)

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In Damaskus, einem der aramäischen Kleinstaaten an der Nordgrenze Israels (→ Aramäer), hat es nach dem Zeugnis des Alten Testaments und altorientalischer Quellen drei Könige namens Bar-Hadad gegeben. Ihr Name wurde im Alten Testament zu Ben-Hadad hebraisiert. Ben-Hadad I. regierte Ende des 10. / Anfang des 9. Jh.s v. Chr., Ben-Hadad II. in der Mitte des 9. Jh.s und Ben-Hadad III. in der zweiten Hälfte des 9. Jh.s, vielleicht bis zu Anfang des 8. Jh.s v. Chr.

1. Name

Die Israeliten und Judäer haben in der ersten Hälfte des 1. Jt.s v. Chr. manche Feinde gehabt: → Ammoniter, → Moabiter, → Edomiter, → Philister und – immer mal wieder – einen Aramäerkönig Ben-Hadad in → Damaskus. Während etwa heutzutage in offiziellen Verlautbarungen die Namen oder Titel von Personen ostasiatischer Herkunft in „lateinischen“ Buchstaben wiedergegeben werden, hat man in Israel und Juda fremde Namen möglichst hebraisiert. Es hieß also nie ein aramäischer König בֶּן־הֲדַד bæn hǎdad „Ben-Hadad“ – das ist nach dem hebräischen Wort בֵּן ben für „Sohn“ gebildet –, sondern er hieß gemäß dem aramäischen Wort בר bar „Sohn“: Bar-Hadad = „Sohn des (Wettergottes) → Hadad“, auch Bir- oder Bur-Hadad – die alphabetische → Schrift, die die → Aramäer, → Hebräer und → Phönizier damals benutzten, hatte noch keine Zeichen für kurze Vokale. Auffällig ist, dass in der alttestamentlichen Überlieferung für den ersten Ben-Hadad = *Bar-Hadad auch die Namen seines Vaters und Großvaters tradiert sind, hebraisiert als Tabrimmon und Hesjon. Deren aramäische Formen: *Ṭābrammān und *Ḥadyān sind anderswo bezeugt (vgl. Greenfield 1976, 195-198; Timm 1993, 55-84, bes. 75-77; Baker 2000, 438; Fassberg 2008, 41-53; Weippert, HTAT, 277 mit Anm. 43). Die Überlieferung dieser Namen im 1. Buch der Könige dürfte zurückgehen auf eine Notiz aus einem Archiv in Israel oder Juda (anders: Finkelstein 2014, 90: fiktive Namen).

2. Der Befund im Alten Testament

2.1. 1Kön 15 (Ben-Hadad I.)

Die alttestamentlichen Überlieferungen in den → Königsbüchern berichten über drei aramäische Könige Ben-Hadad. Der erste, resident in Damaskus, Sohn eines Tabrimmon, Enkel eines Hesjon, sei ein Zeitgenosse von Salomos Urenkel, von König → Asa von Juda in → Jerusalem, und von König → Bascha von Israel in → Tirza gewesen. Bascha von Israel habe damals den judäischen König Asa im Vorfeld Jerusalems hart bedrängt, indem er → Rama ausbaute, um den Zugang nach Jerusalem zu erschweren. In seiner Not wandte sich Asa an den Aramäer Ben-Hadad, den nördlichen Nachbarn Baschas. Er überzeugte Ben-Hadad mit einem „Geschenk“, seinen Vertrag mit → Israel zu brechen und in den Norden von Baschas Herrschaftsgebiet einzufallen. So würde Bascha genötigt, seinen Druck auf Jerusalem aufzugeben, um den Norden seines Reiches gegen den Aramäer zu verteidigen. Ben-Hadad habe getan, wie Asa es vorgeschlagen hatte. Er habe seine Heerführer über den Norden Israels herfallen lassen. So sei Bascha gezwungen gewesen, seinen Druck auf das Vorfeld Jerusalems aufzugeben und den Ausbau Ramas zu stoppen (1Kön 15,18-21 // 2Chr 16,2-4).

Es gibt zu dieser Überlieferung keinen weiteren, gar außerbiblischen Text, der ihre Aussagen bestätigen, erweitern oder konterkarieren würde (für die Zeiten des → Pekach von Israel und → Tiglat-Pileser III. von Assyrien bietet 2Kön 15,29 eine vergleichbare Passage mit noch weiteren Orten. Zusätzlich heißt es dort aber, der Assyrer habe deren Bewohner deportiert). Aufseiten des Nordreiches, Israel, gab es immer das Eigeninteresse, den Aktionsraum der Jerusalemer klein zu halten (vgl. 1Kön 12,28-30). – Die Bestechung eines Dritten, um mit dessen Hilfe die eigene Position zu stärken, war und ist ein Mittel, das bis in die Gegenwart in der Politik praktiziert wird. Bekanntlich hat → Ahas von Jerusalem im sog. → syro-ephraimitischen Krieg Tiglat-Pileser III. zum Eingreifen zu seinen Gunsten animiert, so dass der Assyrer einen Feldzug gegen Ahas’ Feinde unternahm. Die Folgen waren für Aram-Damaskus und Israel verheerend (2Kön 16,5-9; Jes 7). Es spricht nichts dagegen, nach 1Kön 15,18-21 // 2Chr 16,2-4 mit einem Einfall des Aramäers Ben-Hadad in den Norden Israels zu rechnen. Es war ein Raubzug, eine Razzia, ohne die Absicht, das Land oder die Leute auf Dauer zu annektieren (Younger Jr. 2016, 571-580 – gegen Finkelstein 2014, 90). Als Zeitgenosse Baschas gehört dieser erste aramäische König Ben-Hadad wohl in das letzte Jahrzehnt des 10. und die ersten beiden Dezennien des 9. Jh.s v. Chr.

2.2. 1Kön 20 und 2Kön 8 (Ben-Hadad II.)

Der zweite aramäische König Ben-Hadad residierte ebenfalls in Damaskus (1Kön 20,34; 2Kön 8,7). Er sei ein Gegner → Ahabs gewesen (1Kön 20; 1Kön 22,1-38) und habe noch bis in die Zeiten von Ahabs Sohn → Joram regiert (2Kön 6,8-23; 2Kön 6,24-7,20; 2Kön 8,7). Als Zeitgenosse Ahabs und Jorams ist dieser Ben-Hadad mehr als eine Generation später anzusetzen als sein Namensvetter und Vorgänger, der Zeitgenosse Baschas.

Nach 1Kön 19,15-17 hatte Jahwe → Elia den Auftrag erteilt, → Hasaël in Damaskus zum König über Aram zu salben. Aus der Sicht des Erzählers gehörte demnach selbst bei dem ärgsten Feind Israels eine → Salbung zu einer rite et recte zu vollziehenden Königswerdung. Zur Investitur und Inthronisation eines aramäischen Königs gibt es bislang keine Überlieferung aus eigenen, aramäischen Texten. Ein Vollzug der Salbung wird in der alttestamentlichen Überlieferung nicht mitgeteilt, auch nicht durch Elijas Nachfolger → Elisa, obwohl der nach Damaskus gegangen sei. Ein Hasaël hat nach der Elisa-Überlieferung, als er von seinem kranken König Ben-Hadad (= *Bar-Hadad) zu Elisa gesandt worden war, um anzufragen, ob sein Herr von seiner → Krankheit genesen werde, nach seiner Rückkehr seinen Herrn getötet. Es ist textlich etwas undurchsichtig, wie dieser Ben-Hadad (= *Bar-Hadad) zu Tode gekommen ist (2Kön 8,14-15; vgl. Richelle 2014, 11-23). Doch unstrittig ist, dass hier der Wechsel von einem Herrscher Ben-Hadad (= *Bar-Hadad) zu Hasaël berichtet wird, wobei Letzterer offensichtlich kein Anrecht auf die Herrschaft gehabt hat. Doch sei selbst Elisa davon überzeugt gewesen, dass Jahwe Hasaël zu seiner Herrschaft legitimiert habe, einer Herrschaft, bei der der Aramäer viele Grausamkeiten an Israeliten verüben würde (2Kön 8,11-13).

2.3. 2Kön 12 und 2Kön 13 (Ben-Hadad III.)

Für den dritten aramäischen König Ben-Hadad, den Sohn eines Hasaël, wird die Residenz nicht genannt. Stillschweigend wird dafür auch Damaskus angesetzt. In den Zeiten von → Jehu, dessen Sohn → Joahas und Enkel → Joasch, seien zuerst Ben-Hadads Vater: Hasaël, dann er: Ben-Hadad, der ärgste Feind Israels gewesen (2Kön 12,18-19; 2Kön 13,3.7.14-25). Als Dauergegner von Jehu, dessen Sohn Joahas und dessen Enkel Joasch gehört dieser Ben-Hadad in die zweite Hälfte des 9. Jh.s v. Chr. vielleicht bis in das erste Dezennium des 8. Jh.s v. Chr. (s.u. zu Mār’ī).

Berichtet wird also für die Zeiten Elisas einerseits, dass ein Hasaël die Herrschaft von Ben-Hadad (= *Bar-Hadad) an sich gerissen hat, andererseits, dass eben dieser Usurpator einen Sohn Ben-Hadad (= *Bar-Hadad) gehabt habe. Der habe nach dem Tod seines Vaters dessen Reich geerbt, ohne dass dabei eine Unregelmäßigkeit erwähnt wird (2Kön 13,3.24). Wenn das Kind eines Usurpators Bar-Hadad geheißen hat, wie derjenige, gegen den sein Vater geputscht hatte, so kann das Zufall sein. Aber es bleibt noch zu klären, was genau aramäisch Bar-Hadad, wörtlich „Sohn des (Wettergottes) Hadad“, ausdrücken sollte. Einen analog gebildeten Namen *Ben-Yahu kennt man im Alten Testament nicht.

Die alttestamentlichen Überlieferungen zu den Königen in Damaskus sind keine breiten, epischen Ausführungen über deren Taten – oder Untaten, sondern Schlaglichter auf besondere Ereignisse (z.B. wird nie mitgeteilt, wie lange dieser oder jener König dort regiert hat). Mangels eigener, aramäischer Texte besteht über die Chronologie der Könige in Damaskus folglich große Unsicherheit.

3. Außerbiblische Überlieferungen

3.1. Assyrische Quellen

Mitte des 19. Jh.s n. Chr., als sich die Entzifferung der Keilschrift noch in ihren Anfängen befand, hat Austen Henry Layard (1851, Tafel 12-16, 46-47) einen Text publiziert, in dem – wie sich herausstellte – die Annalenschreiber des assyrischen Königs → Salmanassar III. (858-824 v. Chr.) über einen Feldzug berichten, den ihr Herr in seinem 6. Regierungsjahr (853 v. Chr.) unternommen hatte. Bei Qarqar, in Mittelsyrien, habe er damals eine antiassyrische Koalition besiegt (→ Schlacht bei Qarqar). Angeführt hatte sie Adad-idri von KUR (māt) ša imēri-šu und Irhulena von → Hamat, unterstützt von zwölf Königen der Meeresküste. Der assyrische König rühmt sich hier, den Feinden eine Niederlage bereitet zu haben, mit großer Beute an Kriegsgerät für sich, aber 25000 toten Feinden (Weippert, HTAT, Nr. 107, 259-260 mit Verweis auf weitere Exemplare dieser Annalenfassung). Im Alten Testament kennt man den assyrischen König Salmanassar III. nicht, auch nicht dessen Gegner: Adad-idri und Irhulena, noch weiß man etwas von der Schlacht bei Qarqar. Adad-idri ist die traditionelle Transkription der assyrischen Keilschriftgraphie. Richtiger ist wahrscheinlich Adda-idrī, bei der im zweiten Namenselement das Possessivpronomen der 1. Person Singular erkennbar ist: „Adda ist meine Hilfe“ (vgl. Schwemer 1998, 46-47; ders., 2001, 629, 634 mit weiteren Belegen für den Namen). Von den Schreibern *Adda-‘idrīs gibt es (noch) keine eigene, aramäische Wiedergabe seines Namens.

Ben-Hadad 01

Dieser außerbiblische Text bot anscheinend nichts, was im Widerspruch zu den Überlieferungen im Alten Testament steht. Er berichtet allerdings vieles über das dort Überlieferte hinaus. Das Verhältnis eines außerbiblischen Textes zu einem alttestamentlichen änderte sich aber mit der Veröffentlichung einer weiteren Inschrift, die die Schreiber Salmanassars III. auf einem Monolithen hatten einmeißeln lassen (vgl. Rawlinson 1870, Plate 7-8; Schrader 1872, 94-98). Dieser Monolith, gefunden in Kurkh, nachmals Kerh-i-Dicle, jetzt Üçtepe, 40 km südöstlich von Diyarbakır in der Südosttürkei, ist heute eines der berühmtesten Objekte der assyrischen Sammlung im British Museum London (Inventar-Nr. 118884). In seiner Inschrift wird dieselbe Schlacht beschrieben wie im Annalentext bei Layard, aber der Text des Kurkh-Monolithen ist viel detaillierter. Er stammt noch aus dem Jahr der Schlacht, 853 v. Chr., während die assyrischen Hofberichterstatter den Annalentext, den Layard veröffentlicht hatte, später verfasst und gekürzt haben, um noch weiteren Taten ihres Königs aus nachfolgenden Jahren Raum zu geben. Über die zwei schon bekannten Gegner Salmanassars III. hinaus: Adda-idrī und Irẖuleni (so die Graphie hier) werden im Text des Monolithen noch Ahab, der Israeliter (mA-ẖa-ab-bu KUR [māt] Sir-’i-la-a-a), und weitere sieben Gegner mit ihren Namen und Herrschaftsbereichen aufgeführt (Weippert, HTAT, Nr. 106, 254-259). Mag es in der Anfangszeit der Keilschriftforschung Unsicherheiten gegeben haben, ob die Graphie hier tatsächlich Ahab, den Israeliter, meine, die vielen assyrischen Königsinschriften über Kämpfe mit Gegnern, die seitdem bekannt geworden sind, haben zu der Erkenntnis geführt, dass bei solchen Nennungen immer der höchste Repräsentant des feindlichen Gebietes aufgeführt wird, nie einer seiner subalternen Offiziere (anders seinerzeit Wellhausen 1875, 628: statt Ahab sei eher → Ahasja gemeint). Eine andere Deutung als das Nordreich, Israel, für das Herrschaftsgebiet des hier genannten Ahab gibt es nicht, auch wenn der Kurkh-Monolith bislang der einzige keilschriftliche Beleg für Israel als politische Größe im 1. Jt. v. Chr. ist. Die Suche nach einem anderen Herrschaftsgebiet für diesen Ahab (so: van der Woude 1984, 167, oder Gugler 1996, 70-77) ist so unnötig wie vergeblich.

Dass man anfänglich in Bezug auf die Identität Ahabs etwas unsicher war, hatte seinen Grund darin, dass die assyrische Form der Keilschrift einige phonetische Eigenheiten der westsemitischen Sprachen (Aramäisch, Hebräisch, Phönizisch u.a.) nur unzureichend wiedergeben konnte, etwa die Unterschiede zwischen Aleph und ‘Ayin, ‘Ayin und Ġayin, Śin und Šin, zwischen ’Aleph, gefolgt von einem Vokal und Vokal, gefolgt von einem ’Aleph, zwischen -o- und -u- und noch anderes. Aber längst besteht Konsens, dass alle im Zusammenhang mit der Schlacht bei Qarqar genannten Personen Zeitgenossen miteinander gewesen sind. So war auch Adda-idrī ein Zeitgenosse Ahabs, des Israeliten. Adda-idrī ist als Führer der westländischen Koalition in den assyrischen Texten bis zum 14. Jahr Salmanassars III. (845 v. Chr.) bezeugt (Timm 1982, 181-200; Weippert, HTAT, Nr. 107-110, 259-262). Dann habe – vor dem 18. Regierungsjahr Salmanassars III., d.h. vor 841 v. Chr. – Hasaël, der Sohn eines Niemand, sich des Adda-idrī-Thrones bemächtigt (Timm 1982, 192; Weippert, HTAT, Nr. 110-112, 261-264).

Man weiß noch nicht, wie die Assyrer zu der krass abwertenden Bezeichnung KUR (māt) ša imēri-šu – „Eseltreiberland“(?) – gekommen sind (AHw 376a, s.v. imēru[m]; Borger, 1984, 361 Anm. 92a; Lanfranchi 2012, 399-432; Younger Jr. 2016, 551-553). Nach weiteren assyrischen Texten aus der Zeit Salmanassars III. ist Adda-idrī in den fünfziger und vierziger Jahren des 9. Jh.s v. Chr. König in Damaskus gewesen. Aber seit der Publikation des Kurkh-Monolithen wird nun schon debattiert, wie der im Alten Testament genannte aramäische König Ben-Hadad (= *Bar-Hadad) von Damaskus, der Zeitgenosse Ahabs, mit dem hier genannten Adda-idrī zusammenzubringen ist. Sind beide Namen: Adda-idrī und Ben-Hadad (= *Bar-Hadad) nur auf eine Person zu beziehen, auf die dann auch die weiteren assyrischen und alttestamentlichen Nachrichten zu applizieren sind? Oder waren es zwei Personen: einerseits der im Alten Testament genannte Ben-Hadad (= *Bar-Hadad) und andererseits der bei Salmanassar III. genannte Adda-idrī, die nichts miteinander zu tun gehabt haben? Nimmt man Ersteres an, muss zusätzlich noch erklärt werden, wie es zu den zwei Namen: Ben-Hadad (= *Bar-Hadad) und Adda-idrī für ein- und dieselbe Person gekommen sein kann. Nimmt man hingegen an, Ben-Hadad (= *Bar-Hadad) und Adda-idrī seien zwei verschiedene Personen gewesen, müsste einer der beiden Zeugen – die assyrische oder die alttestamentliche Überlieferung – mindestens partiell unrichtig sein. Denn drei Herrscher: Ben-Hadad (= *Bar-Hadad), Adda-idrī und Hasaël sind für den Zeitraum zwischen 853 und vor 841 v. Chr. als Könige in Damaskus wohl einer zu viel.

Die Hypothese: mit Adda-idrī und (Ben-Hadad =) *Bar-Hadad sei nur eine Person gemeint, ist philologisch zu stützen, allerdings nur auf einem längeren Umweg. Bemerkungen wie statt Ben-Hadad, wie im Alten Testament, „nennen d[ie] Keilinschriften ‚Dadda-’idri od[er] Adad-’idri (falls nicht Bir-’idri z[u] l[esen])‘“ (so früher Gesenius 17. Aufl. s.v.) oder noch in jüngster Zeit: „die Assyrer verwendeten für ihn anstelle des Namens Barhadad den Namen Adad-idri (Hadadeser)“ (so Veenhof 2001, 237 Anm. 10) sind pure Behauptungen, die die Unterschiede zwischen den Namen Ben-Hadad (= *Barhadad) und Adda-idrī mehr verdecken als klären. Für die Zeit → Davids und Salomos kennt das Alte Testament einen → Hadad-Eser (הֲדַדְעֶזֶר Hǎdadæzær) von Aram-Zoba (2Sam 8,3; 1Chr 18,3; 2Sam 10,16.19; vgl. 1Kön 11,23; 1Kön 14,26 LXX). Das war – wie Ben-Hadad – eine hebraisierte Namensform. Als aramäische Form ist dafür *Hadad-idr (הדדעדר) „Hadad ist / sei Hilfe“ anzusetzen (Noth 1928, 154) oder *Hadad-‘idrī (הדדעדרי) „Hadad ist / sei meine Hilfe“ (Zadok 1982, 120; zum Wechsel zwischen hebräisch עזר ‘āzar und aramäisch עדר ‘dr siehe Degen 1968, § 11; Gesenius 18. Aufl. s.v. עזר).

Assyrien war im 11. und 10. Jh. v. Chr. mit sich selbst beschäftigt. Deswegen gibt es von dort kaum keilschriftliche Überlieferungen zur Geschichte Syro-Palästinas für diese Jahrhunderte. Die assyrischen Schreiber Salmanassars III. wussten nichts von *Hadad-‘idr von → Aram-Zoba ein Jahrhundert vor ihrer Zeit, in den Tagen des ihnen ebenso unbekannten David. Ihr Gegner in der Schlacht bei Qarqar hatte zufällig einen gleich klingenden Namen wie einst der Herr von Aram-Zoba. Ob *Hadad-‘iḏr oder Adda-‘iḏrī – keine dieser Formen kann aus *Bar-Hadad (hebraisiert Ben-Hadad) abgeleitet werden, wie auch *Bar-Hadad nicht aus Adda-iḏrī.

Aus dieser Situation führt die Hypothese heraus, dass *Bar-Hadad (hebraisiert Ben-Hadad) kein eigentlicher Personenname gewesen sei, sondern eine höfliche Anrede oder ein Titel des Königs, ähnlich wie in Ägypten „Pharao“ (so u.a. HALAT 3. Aufl. s.v. בנהדד und sehr viele andere, zuletzt Younger Jr. 2016, 580-581). Bei dieser These stünde nicht mehr ein Name wie Adda-idrī bzw. *Hadad-‘iḏrī gegen einen Namen wie *Bar-Hadad (hebraisiert Ben-Hadad), sondern ein Name gegen einen Titel. So würde sich erklären, dass eine Person wie Adda-iḏrī auch als *Bar-Hadad (hebraisiert Ben-Hadad) angesprochen werden konnte. Die Hypothese hat ihren Charme. Aber es gab und gibt auch erhebliche Einwände. Dennoch sind die überkommenen Texte auf ihrem Hintergrund besser zu deuten als ohne sie.

3.2. Aramäische Quellen

Ben-Hadad 02

Ein Einwand ergab sich durch den großen Stein mit altaramäischer Inschrift, den Maurice Dunand in Brēğ (Brēdsch), 7 km nördlich von → Aleppo im Kontext römischer Ruinen gefunden hat. Auf dem Stein befindet sich die bildliche Darstellung eines bärtigen, nach links (vom Betrachter) schreitenden, bewaffneten und bekleideten Gottes (Dunand 1939, Plate XIII; ANEP, Nr. 499; Klengel 1979, Tafel 55; Layton 1988, 175). In fünf Zeilen Text beschreibt der Dedikant, dass er diese Stele errichtet habe „für seinen Herrn, für Melqart“ (Z. 3-4 lmr’h lmlq|rt), der sein → Gelübde erhört und auf seine Stimme gehört habe (vgl. Dunand 1939, 65-76; KAI 2. Aufl., Nr. 201; Gibson 1975, Nr. 1, 3; Reinhold 1989, 234-249). Der Steinmetz, der den Text eingemeißelt hat, war ungeübt. Er hat einzelne Buchstaben so geformt, dass Verwechslungen möglich sind, hat Worttrenner in verschiedener Größe verwendet und nicht immer an die richtige Stelle gesetzt, einen Personen- (Z. 1-2 br[h]’|dd), gar einen Gottesnamen (Z. 3-4 mlqr|t) durch einen Zeilenwechsel „gebrochen“. Bei der vierten Textzeile hat er sich über den benötigten Platz verschätzt, so dass er auf die letzte Zeile noch einen einzelnen Buchstaben einmeißeln musste (Z. 4-5 lql|h). Schwieriger ist noch, dass etliche Buchstaben inzwischen durch Erosion (oder absichtliche Tilgung?) nur noch mühsam oder gar nicht mehr lesbar sind. Dementsprechend vielfältig – und anfechtbar! – sind die Ergänzungs-, Lese- und Übersetzungsvorschläge. William Foxwell Albright (1942) hatte vorgeschlagen, nach den klar lesbaren, einleitenden Wörtern: „Stele, die errichtet hat“ fortzufahren mit der Lesung und Deutung „Barha|dad (br[h]’|dd), Sohn [des Tabrimmon, Sohn (= Enkel) des Hesjon]“. Dabei hatte er supponiert, dass die aus 1Kön 15,18-21 bekannten Namen vom Vater und Großvater Ben-Hadads, des Zeitgenossen Baschas, hier gestanden haben und noch in Resten lesbar seien. Es ist sehr willkommen, wenn ein außerbiblischer Text die Aussage eines biblischen „bestätigt“. Allerdings hatte Albright die Entstehung der Inschrift aufgrund ihrer Buchstabenformen in die Mitte des 9. Jh.s v. Chr. gesetzt. Damit hat er ihren Dedikanten zu einem Zeitgenossen Ahabs gemacht. Den König Ben-Hadad, der nach dem Alten Testament ein Zeitgenosse der früheren Könige Bascha von Israel und Asa von Juda gewesen ist, hatte Albright aus der Geschichte getilgt und so die Zahl der Könige Ben-Hadad (= aramäisch *Bar-Hadad) auf zwei reduziert.

Zu Albrights Deutung der Melqart-Inschrift – wie zu allen anderen, später veröffentlichten Deutungen (summarisch dazu Hafþórsson 2006, 39) – ist zu sagen, dass ihr Text keine eigene Datierung enthält. Ihre Entstehungszeit ist nur durch einen epigraphischen Vergleich ihrer Buchstabenformen mit anderen datierbaren (!) Texten zu erschließen. Da es aus dem Umkreis von Brēğ, aus Aleppo, keine weiteren altaramäischen Texte gibt, ist jede epigraphische Datierung der Inschrift in der misslichen Lage, Inschriften zum Vergleich beiziehen zu müssen, die Hunderte Kilometer von Brēğ entfernt geschrieben worden sind, in Bereichen, die nie zum Umfeld des Dedikanten und seines ungeübten Steinmetzen gehört haben können. Das ist für einen epigraphischen Vergleich fatal. Solange diese Situation sich nicht durch neue Funde ändert, ist eine epigraphische Datierung der Melqart-Inschrift in ein bestimmtes Dezennium des 9. oder 8. Jh.s v. Chr. nicht möglich. Eine gesicherte Datierung der Inschrift ist aber die unabdingbare Voraussetzung dafür, den in ihr genannten Bar-Hadad mit einer anderswo genannten, gleichnamigen Person gleichsetzen zu können.

Trotz großer Differenzen über die Lesung oder Ergänzung etlicher Buchstaben sind alle Kommentatoren darüber einig, dass der Stein aus Brēğ für den Gott → Melqart errichtet worden ist. Dabei braucht sein Fundort: Brēğ nicht sein originärer Aufstellungsort gewesen zu sein. Melqart war der wichtigste Gott der phönizischen Stadt → Tyrus. Er ist in der ersten Hälfte des 1. Jt.s im Orient für keine andere Stadt bezeugt, hat aber von Tyrus her eine große Ausstrahlung in die punische Welt im Westen des Mittelmeerraumes gehabt (vgl. Karthago; Bonnet 1988). Dass ein Aramäer dem Gott Melqart eine Dedikations- und Dankesinschrift gewidmet hat, dem tyrischen Gott, den er als „seinen Herrn“ tituliert, ist völlig singulär. Da es kein Zeugnis dafür gibt, dass der tyrische Melqart jemals unter den Aramäern missionarisch verbreitet worden ist, bleiben nur romanhafte Spekulationen über einen früheren Aufenthalt des Dedikanten in der Stadt Tyrus, um für den historischen Hintergrund dieser Inschrift und ihrer Aufstellung fern von Melqarts Stadt mögliche Szenarien zu entwerfen (vgl. Reinhold 1989, 247-248 – ohne Bezug zu Tyrus). Darüber hinaus ist der in ihr genannte Bar-Hadad geographisch-politisch wahrscheinlich eher → Arpad (Tell Rif’at) zuzuordnen als dem weit entfernten Damaskus (Miller / Hayes 1986, 294; Pitard 1987, 143-144; Puëch 1992, 331-334; Lipiński 2000, 215-216; Younger Jr. 2016, 583). Die Melqart-Inschrift hat somit aus methodischen Gründen aus einer Erörterung über einen Damaszener Bar-Hadad (hebraisiert Ben-Hadad) auszuscheiden. Insofern lässt sich aus ihr auch kein Einwand mehr gegen die These erheben, Bar-Hadad (hebraisiert Ben-Hadad) sei ein Titel gewesen.

4. Historische Perspektiven

Der Assyrerkönig Salmanassar III. (858-824 v. Chr.) hat in den 34 Jahren seiner Herrschaft in zahlreichen Feldzügen in den weiten Gebieten westlich des → Euphrats neue politische Verhältnisse geschaffen. Davon waren alle westländischen Staaten betroffen. Mal haben sie sich gegen den Assyrer zu gemeinsamen Aktionen verbündet und seinem Vordringen Widerstand entgegengesetzt, wie bei Qarqar 853 v. Chr., mal haben sie sich gemeinsam oder einzeln – wie Jehu von Israel 841 v. Chr. – devot unterworfen und Tribut geleistet. Die politischen Verhältnisse in der Staatenwelt westlich des Euphrats waren beim Tod Salmanassars III. aber nicht stabil. Darüber hinaus hatte sich in den letzten Jahren des alternden Königs sein Sohn Aššur-dān-apli gegen ihn empört. Viele → Vasallen haben die Situation genutzt, die Ablieferung ihres Tributs an den assyrischen Oberherrn zu „vergessen“. Der inthronisierte Nachfolger Salmanassars III., sein Sohn Schamschi-Adad V. (823-811 v. Chr.), hatte zuerst die Rebellion seines Bruders oder Halbbruders niederzuwerfen. Dann verlangten die Verhältnisse in → Babylonien seine Präsenz. Erst der zweite Nachfolger Salmanassars III., sein Enkel Adad-Nerari III. (810/9-782 v. Chr.), war wieder in der Lage, in die Gebiete westlich des Euphrats militärisch einzugreifen. Dort hatte während der langen Regierung Salmanassars III. schon der eine oder andere König oder Vasall Assurs seine Macht an einen Nachfolger weitergegeben, meistens in geordneter Thronfolge, bisweilen aber hatte sich auch der „Sohn eines Niemand“ an die Macht geputscht. Nach dem Tod Salmanassars III. hatten die Dinge ohne Einfluss aus Assyrien ihren Lauf genommen. So ist verständlich, dass Adad-Nerari III. den militärischen Erfolg, den er gegen den König von KUR (māt) ša imēri-šu errungen hatte, groß herausstellen ließ. War doch der jeweilige aramäische König in Damaskus seit Dezennien Anführer der Feinde Assyriens in der syro-palästinischen Staatenwelt. Durch die Belagerung seiner Hauptstadt hat Adad-Nerari III. den Aramäer zur Kapitulation gezwungen und – wenn man seinem Bericht glauben darf – im Palast in Damaskus den schweren → Tribut des unterworfenen Feindes entgegengenommen. Dessen Leben blieb unangetastet.

Da keine Annalen Adad-Neraris III. überkommen sind, ist unklar, in welchem Jahr sein Feldzug gegen Damaskus stattgefunden hat. Die sogenannte Orthostateninschrift aus → Kalchu bietet dazu breite Ausführungen, ist aber eine Gesamtschau über die Ära Adad-Neraris III., bei der die chronologische Abfolge der königlichen Taten ohne Belang ist (Weippert, HTAT, Nr. 121, 274-275). So ist zur Chronologie der Unternehmungen Adad-Neraris III. die assyrische → Eponymen-Chronik mit heranzuziehen. Gewöhnlich führt die Eponymen-Chronik nur ein Ereignis auf, von dem ein Jahr geprägt gewesen sei, nur selten bietet sie zwei Ereignisse als Eintrag oder noch mehr. Nach der Eponymen-Chronik ist Adad-Nerari III. in seinem 5. Regierungsjahr (805 v. Chr.) weit in den Norden Syriens, nach Arpad (Tell Rif’at), vorgestoßen, nachdem er anfangs noch unter der Vormundschaft seiner Mutter Šammuramat gestanden hatte, der legendär gewordenen Semiramis. Er war im 6., 7. und 8. Regierungsjahr (804, 803, 802 v. Chr.) anderswo im syro-phönizischen Raum aktiv, ist später, in seinem 14. Regierungsjahr (796 v. Chr.), in den Süden, nach Manṣuate vorgedrungen, d.h. in die Biqā‘ zwischen → Libanon und Antilibanon (Weippert, HTAT, Nr. 120, 272-273). Als Ziel eines Feldzugs wird Damaskus in der Eponymen-Chronik nicht genannt. Daraus ist zu ersehen, dass manche Zeitgenossen Adad-Neraris III. die politische Bedeutung der einen oder anderen Kampagne anders beurteilt haben als ihr König und seine Hof-Schreiber. Von der Geographie her ist der Zug gegen Damaskus am ehesten mit der Aktion des 14. Regierungsjahres (796 v. Chr.) gegen Manṣuate zu verbinden (Miller / Hayes 1986, 293; Weippert 1992, 47-53; Dion 1997, 153; Weippert, HTAT, 271; Siddall 2013, 42, 66-67; Younger Jr. 2016, 633).

Die Belagerung der Stadt Damaskus und der schwere Tribut ihres Königs ist nicht nur in der königlichen Orthostateninschrift aus Kalchu beschrieben, sondern auch in der sogenannten Sabaa-Stele und in der Tell er-Rimāḥ-Stele, einer Inschrift des Magnaten Nergal- (oder Palil)-ēreš (Tell er-Rimāḥ-Stele: Weippert, HTAT, Nr. 122, 275-276; Sabaa-Stele: Weippert, HTAT, Nr. 123, 276; zum Auffindungsort der Sabaa-Stele vgl. Bernbeck 1993, 141-143). Der Schreiber des Magnaten hat zum Ruhm seines Herrn Floskeln aus den amtlichen Königsinschriften übernommen. So ist man in der Tell er-Rimāḥ-Stele hier und da im Zweifel, ob der „Ich“ oder „Er“, der da spricht, der assyrische König Adad-Nerari III. als Akteur ist oder doch nur sein Magnat als Ausführender der militärischen Aufgabe. Auffällig ist, dass in der Sabaa- und der Tell er-Rimāḥ-Stele einzelne Teilmengen des Tributs geringer sind als in der Orthostateninschrift des Königs. Dessen Schreiber meinte wohl, den Ruhm seines Herrschers noch ein wenig vergrößern zu sollen (Younger Jr. 2016, 636-638).

Sowohl in der Orthostateninschrift Adad-Neraris III. als auch in der Sabaa- und der Tell er-Rimāḥ-Stele wird der König, der durch die assyrische Belagerung seiner Hauptstadt Damaskus zur Übergabe gezwungen worden war, in assyrischer Keilschrift als mMa-ri-ī’ = mMa-ri-’ī wiedergegeben. Das war das geläufige aramäische Wort mār’ „Herr“ oder mit dem Possessivpronomen der 1. Person Singular „mein Herr“. Als Anrede für „seinen (göttlichen) Herrn“ (mr’h), für Melqart, ist mār’ schon in der Inschrift aus Brēğ bezeugt (s.o.). Im Plural wird ein König Hasaël als „unser Herr“ (מראן) apostrophiert auf dem beschrifteten Pferdezaumzeug aus dem Tempel des Apollon Daphnephoros in Eritrea auf der Insel Euböa und aus dem Heraion auf der Insel Samos. Es steht darüber hinaus auf einem Elfenbeinstück aus Arslan Tasch (Schwemer 2001, 624; Weippert, HTAT, Nr. 117-118). Als Anrede für einen irdischen oder göttlichen Herrn benutzt es in der zweiten Hälfte des 8. Jh.s v. Chr. Bar-Rakkab von Sam’al (→ Sendschirli; KAI 2. Aufl., Nr. 216:3.5-6.9; Nr. 217:2.3-4; Nr. 218; Tropper 1993; weitere Belege in DNWSI s.v. mr’). Da Mār’ī als Personenname unbekannt war, ergab sich bei den modernen Kommentatoren die Schlussfolgerung, die assyrischen Schreiber hätten statt des eigentlichen Königsnamens die Anrede eines der Diener an seinen König: „mein Herr“ irrtümlich als aramäischen Königsnamen angesehen (vgl. Jirku 1918, 279; Ebeling, AOT 2. Aufl., 345 Anm. a [„vielleicht“]; de Vaux 1934, 515 [= 1967, 78]; Jepsen 1941-1944, 159 Anm. 24; Mazar 1962, 106 [= 1986, 158]; Elat 1975, 26 mit Anm. 4; Timm 1982, 243 Anm. 10; Noth 1986, 224 Anm. 1; Reinhold 1989, 194-195; Dion 1997, 153 Anm. 66; Lipiński 2000, 390-391; Liverani 2005, 199; Miller / Hayes, 2006, 332 und viele andere, vgl. Frevel 2016, 221). Im Umkehrschluss besagt das, der tatsächliche Name des aramäischen Königs, den Adad-Nerari III. tributpflichtig gemacht hatte, muss als unbekannt gelten bzw. durch andere Zeugnisse noch erschlossen werden. Sofern angenommen wird, Mār’ī sei eine als Name missverstandene ehrenhafte Anrede oder ein Titel, kann Ben-Hadad bzw. *Bar-Hadad schwerlich auch noch ein Titel oder eine ehrenhafte Anrede gewesen sein. So sind bei der Deutung, Mār’ī sei eine ehrenhafte Anrede oder ein Titel, diese Belege ein starker Einwand gegen die These, Ben-Hadad bzw. *Bar-Hadad sei ein Titel oder eine ehrenhafte Anrede für den aramäischen König gewesen.

Seit bald 120 Jahren sind die Fragmente einer beschrifteten Bildstele bekannt, die der französische Konsul Henri Pognon 1903 in Afis, ca. 45 km südwestlich von Aleppo, gefunden und 1907 veröffentlicht hat. Obwohl die Fragmente große Lücken in Bezug auf die bildliche Darstellung und den Text aufweisen, so ergibt sich von den lesbaren Textzeilen her doch ein historisch sehr interessanter Bericht (Pognon 1907, Nr. 86, 156-178 und Plate IX-X, XXXV-XXXVI; KAI 2. Aufl., Nr. 202; KAI 2. Aufl., Bd. III, Tafel XIII-XIV; Lidzbarski 1915, 1-11; Gibson 1975, Nr. 5, 8-12; Reinhold 1989, 250-265 und Exkurs II Tafel 1-6; Delsman, 1985, 626-628). Danach hatte König zkr (→ Zakkur) von ḥmt. wl‘š (→ Hamat und Luġaš) in ḥzrk (Hazrak) einen schweren Kampf zu bestehen. Denn (Z. 4) brhdd. br. ḥz’l. mlk. ’rm (Barhadad, der Sohn Hasaëls, der König von Aram) hatte sich mit mehr als zehn anderen Königen verbündet und ihn in Hazrak belagert. Dank göttlicher Hilfe ist Zakkur der Gefahr entronnen. Seinem göttlichen Herrn ᾽lwr (’El / ’Iluwēr) hat er mit der Stele ein Dankes-Denkmal gesetzt (zum Gott ’lwr vgl. Schwemer 2001, 208-210).

Je nachdem, in welche Zeit man Zakkur von Hamat und Luġaš setzt, ist damit auch die Zeit seines Gegners: Barhadad, Sohn des Hasaël, fixiert und vice versa. Während man früher meinte, den Zug gegen Arpad, den Adad-Nerari III. nach dem Eponymenkanon 805 v. Chr. unternommen hat, mit seinem Eingriff zugunsten Zakkurs zusammenbringen zu können (vgl. Donner, KAI 2. Aufl., Bd. II, 209: zwischen 805-800 v. Chr.), geht man heute mit der Datierung noch etwas herab und rechnet damit, dass der Eintrag des Eponymenkanons für das 14. Regierungsjahr (796 v. Chr.) „nach Manṣuāte“ die Hilfsaktion Adad-Neraris III. zugunsten Zakkurs gewesen ist, eine Hilfsaktion, die gegen eine Stadt Barhadads gerichtet war, der ja Zakkur in äußerste Bedrängnis gebracht hatte. Insofern wäre die göttliche Hilfe, für die Zakkur als Dank seine Stele errichtet hat, auf menschlicher Seite durch den Assyrer Adad-Nerari III. ausgeübt worden. An eine assyrische Aktion „nach Manṣuāte“ konnte ein Zug nach Damaskus leicht angeschlossen werden (vgl. Weippert, HTAT, 271-276; Siddall 2013, 66-67; Younger Jr. 2016, 633). Es war dann eine Situation wie bei Asa von Juda, der den Aramäer Ben-Hadad, Sohn des Tabrimmon, Enkel des Hesjon, mit einem „Geschenk“ überzeugt hatte, in Baschas Reich einzufallen (s.o.). Vergleichbar könnte Zakkur den Assyrer Adad-Nerari III. animiert haben, gegen den aramäischen König von Damaskus vorzugehen. Es ist nicht zu erwarten, Adad-Nerari III. würde irgendwo in seinen Verlautbarungen andeuten, er sei zu dieser oder jener Aktion von einem Vasallen animiert worden.

Seit den Zeiten Pognons wird Barhadad, der Sohn Hasaëls, der König von Aram, den Zakkur als seinen mächtigsten Feind beschrieben hat, gleichgesetzt mit dem dritten aramäischen König Ben-Hadad, über den die alttestamentliche Überlieferung berichtet, dem Sohn Hasaëls, der in den Zeiten von Jehu, dessen Sohn Joahas und Enkel Joasch auch der ärgste Feind Israels gewesen ist (s.o.).

Aufgrund der alttestamentlichen Überlieferung zu Ben-Hadad, dem Sohn Hasaëls, gestützt durch die Inschrift Zakkurs mit ihrem „Barhadad, der Sohn Hasaëls, König von Aram“, gilt Ben-Hadad (hebraisiert) = aramäisch Bar-Hadad als Eigenname dieses Königs (und anderer aramäischer Könige). Ist in den Texten Adad-Neraris III. Mār’ī eine Anredeform des damaszenischen Königs, die als Eigenname missverstanden worden ist (s.o.), wird die Annahme, Bar-Hadad (hebraisiert Ben-Hadad) sei der Eigenname mehrerer aramäischer Könige gewesen, nahezu unausweichlich. Es bedarf dann nur noch eines zwar komplizierten, am Ende aber „aufgehenden“ Kalküls mit den alttestamentlich und den assyrisch überlieferten Regierungszeiten für den einen und anderen König, um Mār’ī als identisch zu erweisen mit Ben-Hadad, dem Sohn Hasaëls (oder schon mit Hasaël selbst).

Die Sachlage hat sich in den letzten Jahren insofern verändert, dass inzwischen eine große Zahl von aramäischen Eigennamen mit mār’ als erstem Bildungselement nachgewiesen ist. Allein 15 Personen mit mār’ als erstem Teil ihres Eigennamens sind im Sammelwerk zur Prosopographie des neuassyrischen Reiches aufgeführt (PNAE 2001, 702, 737-738, 740-741; vgl. auch Schwemer 2001, 52: Ma-ri-id-di u.a.; 634: Mārī’-Adda u.a.). Darüber hinaus ist mMa-ri-’ī als Patronym eines Zeugen in einem Kaufvertrag, wahrscheinlich aus der Zeit → Sanheribs, nachgewiesen (Luuko / van Buylaere 2002, 158-159, Nr. 200 Recto 9’; vgl. Baker 2001, 737; anders Lipiński 2000, 390). Es gibt aramäische Personennamen mit dem Element mr’ in Alphabetschrift auf Siegeln (CWSS Nr. 809, 810, 811), Ostraka und noch anderen Inschriften (Maraqten 1988, 88-89, 95). Nach der Mitte des 1. Jt.s ist ein solcher Name in den Unterlagen des babylonischen Bankhauses → Muraschu & Söhne bezeugt (Hilprecht / Clay 1898, IX:1; vgl. Coogan 1976, 29, 77; Zadok 1977, 64), wie später noch in → Palmyra (Stark 1971, 97) und Hatra (Abbadi 1983, 126; Younger Jr. 2016, 586-589).

Mār’ī, in dieser kurzen Form, ist also als aramäischer Personenname auch in einem anderen keilschriftlichen Text als nur bei Adad-Nerari III. bezeugt. Wenn eine Person in einem Kaufvertrag – wahrscheinlich aus der Zeit Sanheribs – den Namen Mār’ī trug, gibt es keinen Grund anzunehmen, bei einem aramäischen König sei die Anrede an ihn fälschlich als Name gedeutet. Nach allem, was an aramäischen Königsnamen in den assyrischen Texten bezeugt ist, waren das echte Eigennamen (und keine Missverständnisse), so schwierig es für die Schreiber im einen und anderen Fall gewesen sein mag, die Lautgestalt des fremden Namens in ihrer Keilschrift wiederzugeben. Ein aramäischer König mit dem Namen Bar-Hadad (hebraisiert Ben-Hadad) ist den Assyrern nie bekannt geworden. Es gibt dafür keinen keilschriftlichen Beleg (Younger Jr. 2016, 584).

5. Ben-Hadad in biblischen und außerbiblischen Quellen

Wie viele verschiedene Könige des Namens Ben-Hadad = aramäisch Bar-Hadad gab es also im Königreich Aram-Damaskus? Soviel wie in den Überlieferungen des 1. und 2. Königsbuches aufgeführt sind: drei (s.o.). Darüber hinaus ist ein König Bar-Hadad auf der Stele aus Brēğ bei Aleppo bezeugt, jedenfalls sind die Buchstaben bzw. Buchstabenreste Z. 1-2 dort sehr wahrscheinlich so zu deuten. Was es mit dieser Person auf sich hatte, ist rätselhaft, denn die Stele stammt nicht aus einem ungestörten archäologischen Kontext. Ob sie ursprünglich in Brēğ aufgestellt war – und wie der Ort damals hieß, lässt sich vorerst so wenig klären wie die Frage, ob ihr Bar-Hadad einen stärkeren Bezug hatte zur politischen Größe mit dem Zentrum Arpad (Tell Rif’at), das Brēğ viel näher war, als das weit entfernte Damaskus. Wie es zu dem engen persönlichen Bezug dieses Bar-Hadad zum phönizischen Gott Melqart des Stadtstaates von Tyrus gekommen ist, „seinem Herrn“, dafür fehlt jeder Ansatz zu einer plausiblen Erklärung.

Ein Zeitgenosse Ahabs muss König Ben-Hadad von Damaskus gewesen sein, den die assyrischen Königsinschriften Adda-idrī nennen (s.o.). Dabei bleibt im Einzelnen sehr genau zu prüfen, was besonders in den Überlieferungen 1Kön 20 und 1Kön 22 absichtlich oder irrtümlich erst sekundär dem König Ahab von Israel zugeschrieben worden ist (gründlich Thiel 2019, 316-445, 597-707).

Ein weiterer außerbiblischer Beleg für Bar-Hadad findet sich auf den Fragmenten der aramäischen Stele des Königs Zakkur von Hamat und Luġaš. Für den Vater dieses Bar-Hadad ist dort als Name Hasaël angegeben. Das spricht dafür, diesen aramäischen König mit dem dritten König des Namens Ben-Hadad zu identifizieren, den das Alte Testament kennt, mit dem Sohn des Hasaël, den aramäischen Dauerfeind, der zu Zeiten von Jehu, Joahas und Joasch, Israel oft heimgesucht hat (2Kön 12,18-19; 2Kön 13,3.7.14-25; diesem Hasaël wird auch die viel erörterte Stele aus → Tel Dan zugeschrieben, vgl. Biran / Naveh 1993; dies. 1995). Eine Zusammenschau der alttestamentlichen Überlieferungen zu diesem Ben-Hadad, Sohn des Hasaël, mit den Überlieferungen auf der Stele des Königs Zakkur zu Bar-Hadad, Sohn des Hasaël, erweist beide: den Vater Hasaël und den Sohn Bar-Hadad (hebraisiert Ben-Hadad) als bedeutende Könige im damaszenisch-syrischen Raum in den letzten Dezennien des 8. Jh.s v. Chr. Obwohl die Wahrscheinlichkeit sehr groß ist, dass der assyrische König Adad-Nerari III. mit seiner Kampagne gegen Manṣuāte in seinem 14. Regierungsjahr (796 v. Chr.) eine Stadt Bar-Hadads angegriffen hat, der mit anderen Verbündeten zusammen König Zakkur von Hamat und Luġaš in schwere Bedrängnis gebracht hatte, um auf diese Weise dem König Zakkur Entlastung zu verschaffen, da Bar-Hadad sein angegriffenes Manṣuāte verteidigen musste, bleibt das nur eine Möglichkeit, sehr verschiedene Textaussagen zu einem schlüssigen Gesamtbild zu kombinieren. Aus dieser Kombination ergibt sich auch, dass der aramäische König Bar-Hadad nicht nur sein angegriffenes Manṣuāte gegen die Assyrer zu verteidigen hatte, sondern noch mehr seine Hauptstadt Damaskus. Dass die Assyrer für den in Damaskus belagerten König den Namen Mār’ī bieten, ist kein Widerspruch, sofern man Bar-Hadad eher als eine ehrenvolle Anrede oder einen Titel ansieht, denn als Eigennamen. Erst wenn eines Tages ein neuer Text zu Mār’ī von Damaskus einen Vatersnamen für diesen König bietet, wird sich sein Verhältnis zu Bar-Hadad (hebraisiert Ben-Hadad) endgültig klären.

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Abbildungsverzeichnis

  • Monolith-Inschrift Salmanassars III. aus Kurkh. Mit Dank an © The Trustees of the British Museum; BM ANE 118884; Zugriff 30.5.2021
  • Die sog. Melqart-Stele mit einer Inschrift. Aus: Wikimedia Commons; © public domain; Zugriff 30.5.2021

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