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Schweigen (AT)

(erstellt: August 2012)

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Das Wortfeld des Schweigens hängt wesentlich mit jenem des Sprechens zusammen. Das Schweigen ist eine komplexe kommunikative Handlung, ein personal-dialogisches Phänomen, welches je nach Kontext zu interpretieren ist. Eine Vielzahl von Begriffen kann diesem Feld zugeordnet werden (vgl. u.a. im Deutschen: schweigen, still sein, stumm sein, verschweigen, stillschweigen). Viele Konvergenzen ergeben sich mit „Ruhe“, „Stille“ oder auch „Warten“. Schweigen teilt als „sprachliche Extremform (das Andere der Sprache und zugleich deren Teil)“ das, was generell für Sprache gilt: Vieldeutigkeit und Kontextanhängigkeit (Krammer 2003, 33).

1. Begriffe des Wortfeldes

Die Vielzahl der nennbaren Begriffe verweist bereits auf die semantische Spannbreite des Wortfeldes „Schweigen“ und das Ringen um die sprachliche Greifbarmachung dieses Phänomens, seinen rätselhaften, ja leeren Charakter.

Am häufigsten findet sich „taub / stumm sein“ (חרשׁ II ḥrš) bzw. (Hif.) „sich still verhalten / schweigen / verstummen“ (z.B. 2Kön 18,36). Damit im Bezug stehen „in aller Stille“ (חֶרֶשׁ ḥæræš), „heimlich“ (Jos 2,1) und das Adj. „taub“. Die Wurzel דמם dmm und abgeleitete Formen bedeuten „starr vor Schreck / stumm dasitzen / stille Erwartung / schweigen“ (Klgl 3,28) und „(in) Schweigen / Ruhe / Stille“ (דּוּמָה dûmāh; דּוּמִיָּה dûmîjāh; Ps 94,17; Ps 62,2). Weiter findet sich „schweigen“ auch als „unterlassen des Redens“ bis hin zu „untätig sein / zaudern“ mit einem Akzent der Passivität (חשׁה ḥšh 2Kön 7,9; 1Kön 22,3). Weiter „stumm / still sein“ (אלם ’lm; אִלֵּם ’illem Jes 53,7; Ex 4,11); „beruhigen / beschwichtigen / still sein“ (הסה hsh Num 13,30) und besonders die Interjektion „still! / Ruhe! / pst!“ (הַס has Am 6,10); „ruhig sein / ruhen“ (שׁקט šqṭ 2Kön 11,20) mit Bezügen zu „zur Ruhe kommen / beruhigen“ (שׁתק štq Jon 1,11-12). Eventuell kann man hier auch „sich ruhig verhalten / zur Ruhe kommen / Ruhe schaffen“ (רגע rg‛ Jer 47,6) und „die Stillen“ im Land (רָגֵעַ rāgea‛ Ps 35,20) einreihen. צמת ṣmt wird als „vernichten, zum Schweigen bringen“ diskutiert (HALAT, 970; Delcor, 641; Schmoldt, 1076-1078; vgl. Hi 23,17).

In der → Septuaginta finden sich häufig „still sein / nichts sagen / schweigen“ σιωπάω siōpáō bzw. παρα-, κατα-, απο- (Sir 20,1-5) mit σιγάω, σιγή, σιγηρός sigáō, sigē, sigērós (Sir 13,23 [Lutherbibel: Sir 13,28]; Sir 26,14 [Lutherbibel: Sir 26,17]; Weish 18,14) oder auch κωφεύω, κωφόω, κωφός kōpheúō, kōphóō, kōphós „taub / stumm sein“ (Weish 10,21) und ἄφωνος áphōnos „stumm“ (Jes 53,7).

Schweigen erscheint oft als Schatten des Redens, als die Abwesenheit, das Fehlen von Antwort und Reaktion. Darauf verweisen Wendungen wie „reden unterlassen“ (Hi 16,6), „die Hand auf den Mund legen“ (Ri 18,19), „die Lippen verschließen“ (Spr 17,28) oder „das Ohr verschließen“ (= „taub sein“ Ps 58,5), „die Zunge klebt am Gaumen“ als Ausdruck des Verstummens (Ez 3,26; Hi 29,10), „nicht antworten“ (Gen 45,3; 2Kön 18,36) oder (einen Mund haben und) „nicht reden“ (Ps 115,5).

Das Schweigen trägt im Alten Testament viele Gesichter. Seine konkreten Züge, seine vielfältigen Facetten und Aspekte treten in den jeweiligen Kontexten zu Tage. Spezielle Systematisierungen finden sich zu Psalmen (Gillmayr-Bucher 2003 und 2011, Spieckermann) und Weisheit (Bühlmann, Brunner-Traut 1979). Schweigen als Aspekt von Kommunikation betonen Korpel / de Moor und bieten neben einer umfassenden Systematik auch eine direkte Parallelisierung der Motive in den altorientalischen und den alttestamentlichen Texten.

2. Menschliches Schweigen

2.1. Angemessenes Schweigen

Weisheitliche Diskurse wissen um die Problematik eines rechten Verhältnisses von Reden, Schweigen und Hören für eine gelingende Kommunikation. Es geht um Weitergabe lebensrelevanten und lebensfördernden Wissens und dessen Aneignung (Verstehen). Innerhalb dieses Prozesses hat daher das Hören als Ausdruck der Bereitschaft, sich mit Aufmerksamkeit auf diesen Lern-Weg einzulassen, eine gewisse Priorität (Sir 6,33-35 [Lutherbibel: Sir 6,34-35]; Spr 2,2; Spr 22,17). Der Hörende wird angesichts des Redenden zum Schweigenden, wie die in der Weisheitsliteratur angeredete Person implizit zum „schweigenden Sohn“ wird (vgl. Murphy 2002, 200). Im Schweigen zeigen sich Aufmerksamkeit, Respekt und Modus der ersten Verarbeitung des wahrgenommenen Wissens, woraus Gelassenheit und Besonnenheit resultieren können. Alle Eigenschaften deuten auf das hin, was mit → „Weisheit“ umschrieben wird. Schweigen ist hier wie Reden eine aktive Haltung, die je nach Situation auch dem Reden vorzuziehen ist. Schweigen kann in gewissen Situationen, in denen das Wort missbraucht wird, die Würde des Wortes wahren (Westermann, 251).

2.1.1. Weises Schweigen

Zu schweigen ist oft besser als viele Worte zu dreschen (Spr 10,19; Spr 17,27) und, wenn man spricht, so soll die Rede kurz sein, wie bei einem, der auch schweigen kann (Sir 32,8 [Lutherbibel: Sir 32,11]). Denn: Wer schweigt, gilt als weise (Sir 20,5; vgl. Hi 13,5si tacuisses […]“), auch wenn er ein Narr ist (Spr 17,28). Er hat eine innere Ruhe, den Überblick und die Gelassenheit auf den richtigen Zeitpunkt zu warten, um passend zu reden (Sir 20,6) im Unterschied zum Prahler (Sir 20,7; Saul in 1Sam 23,9 LXX). Im Schweigen birgt sich das Wissen um Zusammenhänge. Hier zeigt sich, wie eng Schweigen und Reden miteinander verbunden sind.

2.1.2. Zuhörendes Schweigen

Man muss still sein und zuhören, damit die Rede anderer Gehör finden (Dtn 27,9; Hi 13,13; Hi 29,21; Hi 33,31; Jes 41,1 auch vor Gericht) und man → Weisheit lernen kann (Hi 33,33). Schweigen ist als Innenseite des Redens die Voraussetzung desselben, wenn es nicht hohl werden soll. Wer nicht auf die Weisheit hört, dem antwortet sie nicht (Spr 1,28). Reichen gegenüber schweigt man aufgrund ihrer sozialen Stellung eher als bei Armen (Sir 13,21-23 [Lutherbibel: Sir 13,26-29]; Pred 9,16) und bei → Salomo, dem Prototyp des Weisen, der auch schweigen kann, legen alle die Hand auf den Mund, wenn er redet (Weish 8,12). Verständige Menschen schweigen oft lieber, als andere zu schmähen (Spr 11,12) und sogar Tadel kann zur Unzeit kontraproduktiv sein (Sir 20,1); daher heißt es vorsichtig sein (Spr 30,32). Doch es kann auch Situationen geben, wo man sich schweigend wie ein stummes Rindvieh vorkommt (Hi 18,3 LXX).

2.1.3. „Antwort-loses“ Schweigen

Man kann aber auch schweigen, weil man einfach keine Antwort weiß (Sir 20,6), weil man nichts entgegenzusetzen hat (Lev 10,3; Neh 5,8), weil man etwas verheimlichen möchte (eventuell 1Sam 14,39), weil man nichts erfahren hat (Jer 38,27), oder auch wegen Schuld und damit verbundenen Ängsten oder Scham (Hi 31,34; Ps 32,3).

2.1.4. „Recht-zeitiges“ Schweigen

Für das Schweigen gibt es eine Zeit wie für das Reden (Pred 3,7) und manchmal muss man sogar das Schweigen hintanstellen, so in Gefahr (Est 4,14; 1Sam 7,8), weil es unpassend ist, da eigentlich entsprechend zu reagieren ist (2Sam 19,11) oder eine (gute) Nachricht zu überbringen ist (2Kön 7,9).

2.1.5. Stillhaltendes Schweigen

Im übertragenen Sinn kann Schweigen auch für ein träges, unproduktives Untätig- und Stillhalten stehen, gerade dort, wo es wie im Krieg um entschlossenes Handeln geht (Ri 18,9; 1Kön 22,3). Im Fall des Auflauerns ist es aber auch eminent wichtig (Ri 16,2) bzw. auch dort, wo man nicht entdeckt werden möchte (Am 6,10). Zu schweigen ist auch dort sinnvoll, wo „es genug ist“ und wieder Ruhe einkehren soll (Schwert in Jer 47,6).

2.1.6. Verstummendes Schweigen

Den Mund zu halten („Hand auf den Mund“), gilt es bei Geheimnissen (Ri 3,19), wo nicht mehr lange herumgeredet werden muss (Ri 18,19), weil eine Entscheidung und keine Debatte ansteht, wo jemand genug von falschen Tröstungen hat (in Tob 10,7 [Lutherbibel: Tob 10,7-8] fordert sowohl → Tobit seine Frau Hanna auf, zu schweigen, als auch umgekehrt) oder wo über gewisse Dinge einfach nicht gesprochen werden soll / muss (Elisa zu den Prophetensöhnen 2Kön 2,3.5). Gerade auch der Spott von Seiten der Völker soll einmal verstummen (Mi 7,16). Hier zeigen sich auch Unterschiede zwischen einem „selbstgewählten“ (z.B. Sir 20,6) und einem angeordneten (z.B. Ri 18,19; 2Kön 2,3) Schweigen.

In der späteren jüdischen Tradition wurde das Schweigen nie zu einem Wert an sich – im Unterschied zum christlichen Mönchtum. Wichtig ist Beherrschung der Rede und somit bleibt das Schweigen nur in einer „domestizierten Form“ relevant (Stemberger, 410).

2.1.7. Geduldiges Schweigen

Zu schweigen kann auch oft Ausdruck einer besonnenen Haltung sein, nicht vorschnell (falsch) zu reagieren und auf einen Zeitpunkt zu warten, der günstig ist, getragen von der gespannten Hoffnung auf einen guten Ausgang der Situation. So beobachtet zunächst der Knecht Abrahams genau die Reaktion → Rebekkas am Brunnen (Gen 24,21), schweigt, bis er „erkennt“. Auch → Saul bewahrt am Anfang seiner Herrschaft Ruhe und reagiert nicht auf „Unken-Rufe“ zu seiner Person (1Sam 10,27). Oft muss man aber zu einer solchen Haltung ermutigt und in Gefahren besonders beruhigt werden (Num 13,30; Neh 8,11; Tob 10,7 [Lutherbibel: Tob 10,7-8]). Man soll ruhig sein, abwarten und nicht falsch reagieren (Ex 14,14; 2Kön 18,36 // Jes 36,21). Denn selbst inmitten des tiefsten Schweigens, inmitten der Nacht kann das Wort Gottes wirkmächtig einschreiten und für Israel Rettung erwirken (Weish 18,14 in Auslegung der Erzählung vom Würgeengel in der Pessachnacht [→ Passah] in Ägypten). Gerade die Nacht in ihrer Ambivalenz von bedrohlichem Dunkel und beruhigender Stille ist ein Ort, schweigend über die Wirren des Lebens und die Wege Gottes nachzudenken, um letztlich in einen tiefen Frieden einzuschlafen (Ps 4,5). Besonders in den Gebeten zeigt sich dieses Schweigen in Geduld und ein stilles Vertrauen auf Gottes Hilfe (Ps 37,7; Ps 62,2.6) auch in der Form der Zufriedenheit (Gillmayr-Bucher 2003, 320f). Gerade inmitten größter Not soll der Beter, wenn auch einsam, auf die Hilfe Gottes harren (eventuell Klgl 3,28).

2.2. Schweigen als unangemessenes Verhalten

Besonders in der Prophetie wird das Bild des Tauben, der nicht hören kann, durchlässig hin auf das Volk Israel (Jes 42,18-19; Jes 43,8), das nicht hören will und auf die Anrufe Gottes und seiner Propheten nicht reagiert (Jer 7,13; Jer 7,27; Jer 35,17; Jes 50,2; Jes 65,12; Jes 66,4), sondern schweigt (vgl. 1Kön 18,21). Daher ist es auch ein Bild des Heils, wenn die Tauben wieder hören werden (Jes 29,18; Jes 35,5-6). Der Vorwurf, taub zu sein, trifft natürlich besonders die Verantwortlichen im Volk. Die Wächter des Volkes sind stumme, schlafende Hunde (Jes 56,10). Dies wird deutlich vor Gericht, wenn von Wahrheit und Gerechtigkeit geschwiegen wird. Die Gottlosen mit ihren Lügenreden werden mit tauben Schlangen verglichen, die nicht hören wollen und den Gehorsam Gott gegenüber verweigern (Ps 58,5). Angesichts solcher widrigen Umstände kann es manchmal klüger sein zu schweigen (Am 5,13). Umso gewichtiger ist daher das Leitprinzip des Königs, welches er von seiner Mutter gelernt hat, dem Stummen vor Gericht eine Stimme zu geben und ihm und allen Bedrohten Recht zu verschaffen und nicht angesichts des Unrechts zu schweigen (Spr 31,8). Wer auf das Geschrei der Armen reagiert, auf dessen Not wird auch reagiert werden (Spr 21,13). Angesichts der vielfältigen Bedrohungen des rechten Worts durch falsches oder ängstliches Schweigen ist es umso wichtiger, von Gott Wächter zu erhalten, die ständig an ihn erinnern und ihn selbst an sein Volk erinnern (Jes 62,6).

2.3. Entsetztes Schweigen

Schweigen in seiner Extremform tritt mit dem Ende des Lebens ein. Man hört nichts mehr und vermag nicht mehr zu reagieren (Ri 19,28; 1Sam 4,20). An Orten, an denen das Leben versiegt oder – wie im Umfeld von Kriegen – vernichtet wird, tritt Stille ein (Am 8,3) und auch die Überlebenden resignieren, schweigen und erstarren (Jes 23,2). Daher ist die Unterwelt ein Ort des Schweigens (Ps 31,18; Ps 94,17), wo nicht einmal mehr eine Kommunikation mit Gott möglich ist, kein Lob als Leben in seiner intensivsten Form (Ps 30,13; Ps 115,17; Sir 17,27-28 [Lutherbibel: Sir 17,25-27]). Das Verstummen des Menschen kann aber auch als Folge eines Schweigens, Nicht-mehr-Reagierens Gottes erfahren werden (Ps 28,1).

Lebensbedrohliche Situationen wirken wie Nah-Tod-Erfahrungen und lassen ähnlich einem Verstorbenen die Glieder vor Schreck erstarren (Ex 15,16 wie ein Stein; 2Makk 3,29 Heliodor). Auch die Brüder → Josef erstarren als sie ihren totgeglaubten Bruder wiedererkennen (Gen 45,3) und fallen in ein ohnmächtiges Schweigen (vgl. eventuell der stumme Knecht in Jes 53,7). In Gesten der Trauer gibt es sowohl lautes Klagen und Schreien, als auch Schweigen als Zeichen der Lebensminderung (→ Hiob und seine Freunde Hi 2,13; die Alten Zions Klgl 2,10; eventuell auch Am 6,10). → Jakob schweigt, nachdem er von der Vergewaltigung → Dinas erfahren hat (Gen 34,5). → Tamars laute Klage wird von → Absalom zum Schweigen gebracht (2Sam 13,20; vgl. Bail). Auf Tamars Schweigen folgt nichts mehr, es hinterlässt nur eine Leerstelle, an der eine Hinwendung Gottes hätte stehen können (Müllner, 326). Bei → Ezechiel wird der Auftrag keine Totenklage zu halten, zu schweigen, von selbst zur Frage an seine Umgebung (Ez 24,17). Die personifizierte Gestalt der Frau Weisheit öffnet nach solchen traumatischen Erlebnissen den Stummen wieder den Mund (zum Lob), wie Weish 10,21 das Loblied nach dem Durchzug durch das Meer deutet.

2.4. Einsames Schweigen

In den Klagen der Psalmen versuchen die Betenden, sich gegen eine Mauer des Schweigens zu stemmen und diese zu durchbrechen. Meist ist es Gott selbst, der hinter dieser Mauer steht, ja selbst diese Mauer zu sein scheint und auf die drängenden Rufe der Not nicht zu reagieren scheint (vgl. Punkt 2.3). Das lyrische Ich muss immer schreien, ohne zu ruhen, und findet keine Ruhe, kein erlösendes Schweigen (Ps 22,13; Klgl 2,18). Gerade die bohrenden Lügenworte der Frevler quälen (Ps 35,15) und man wünscht sich, dass diese doch endlich aufhören mögen (Ps 31,19), da man selbst immer mehr verstummt (Ps 38,14). In Ps 39 wird ein großes Ringen um rechtes Schweigen angesichts der Feinde und der geheimnisvollen und immer wieder quälenden Fragen des Lebens angedeutet, praktiziert (Ps 39,3 „verstummen, still sein, schweigen“), aufgebrochen (Ps 39,4 „reden“), erneut versucht (Ps 39,10 „schweigen, Mund nicht auftun“ als Verstummen oder als Ergebung in Gottes Fügung?) und letztlich mit einem Schrei der Bitte, dass Gott nicht zu den Tränen schweigen soll (Ps 39,13), ehe man aus dem Leben verschwindet, nicht aufgegeben. Zudem erscheint Ps 39 als kritische Reflexion eines (positiven) weisheitlichen Schweige-Ideals, das sich in der Erfahrung des Beters nicht bewährt hat (Gillmayr-Bucher 2011, 358f).

Völliges Verstummen wäre endgültiger Ausdruck der Gottesferne und der Sprachlosigkeit des/der Betenden. „Die exponierte Position des/der Schweigenden kann deshalb nur in einer lebendigen Tradition der Rede Bestand haben“, eingebunden in eine kommunikative Gemeinschaft (Gillmayr-Bucher 2011, 361).

2.5. Schweigen im Rechtsstreit

Im → Hiobbuch wird im Modus des Rechtsstreites immer wieder das Schweigen angesprochen. Dies kann auch eine Stagnation und Resignation in einem Kommunikationsprozess markieren (Hi 32,1; Hi 32,15-16; Hi 19,16), wenn es zu keiner wirklichen Lösung der Problemstellung kommt. Drastisch wird dies dort, wo man von Gott eine Antwort erwartet (Hi 30,20; Hi 33,13), keine bekommt und zudem eigentlich auch selbst nicht mehr sprachmächtig ist (Hi 9,3; Hi 9,15). Nach einer adäquaten Antwort, so belehrt, könnte man schweigen, zufrieden oder resigniert (Hi 6,24; Hi 11,3) und von der Bühne des Rechtsstreits abtreten (Hi 13,19; eventuell Hi 40,3-5).

Im Rechtsbereich wird Schweigen als eine Form der Zustimmung angesehen (Num 30,5.8.12.15; vgl. „Wer schweigt, scheint zuzustimmen. Qui tacet, consentire videtur.“).

2.6. Ehrfürchtiges Schweigen im Kult

Die bereits angeführten Stellen aus Am 6,10; Am 8,3; Hab 2,20; Zef 1,7 und Sach 2,17 verweisen eventuell auf einen kultischen Aspekt des Schweigens (Lux 2009). Gegenüber der Gottheit, dem Heiligen ist Schweigen die adäquate Weise der Annäherung. Vor der zum Gericht oder zum Heil aus dem Palast bzw. → Tempel erscheinenden Gottheit gilt es, ehrfürchtig zu schweigen. Schweigen ist Gott Lobgesang (vgl. Ps 65,2). Hier kann man wohl auch die Aussagen in → Aristeasbrief 95, dass das → Opfer am Jerusalemer → Tempel in großer Stille ausgeführt wurde, einordnen (Lang 541). Hier werden Aspekte der heiligen Scheu als auch der Konzentration und zugleich Gelassenheit mit zum Schwingen gebracht.

2.7. Prophetisches Schweigen

Prophetische Gestalten sind vom Wort geprägt und daher auch vom Schweigen. Bei Visionen kann der Eindruck so stark sein, dass ein Schweigen unmöglich ist (Jer 4,19), oder auch so überwältigend, dass man kraftlos verstummt (Dan 10,15). Doch kann dieses Verstummen auch selbst zum Zeichen gegenüber dem Volk werden, wenn Gott wie bei Ezechiel die Zunge am Gaumen kleben lässt (Ez 3,26) und der Prophet zur entsprechenden Zeit den Mund wieder öffnen kann (Ez 24,27; Ez 33,22) oder er nur heimlich um seine Frau trauern darf (Ez 24,17). Manch ein Prophet kann aber auch verstummen angesichts der Bedrohung durch die politische Macht (2Chr 25,16 LXX) oder einfach nur konzentriert seine Aufgabe ausführen (Gehasi auf Geheiß Elisas 2Kön 4,29). Bei → Jeremia zeigt sich ein Ringen um den prophetischen Auftrag in der Krise, wo er am liebsten nicht mehr im Namen Gottes reden möchte (Jer 20,9) und somit seinen Dienst sabotiert (Hubmann, 184).

3. Göttliches Schweigen

3.1. Gottes Schweigen als Ausdruck der Gottesferne

Sehr häufig ist in der prophetischen Literatur und den Psalmen davon die Rede, dass Gott schweigt, aber auch davon, dass er nicht mehr schweigen möge.

Er schweigt auf die Anrufe seines Volkes in der Not, weil er es zuvor ja bereits gewarnt hat (1Sam 8,18) und es dennoch nicht gehört hat (Mi 3,4) bzw. weil er sich von ihm aufgrund dessen Handelns abgewandt hat (tragisch bei Saul 1Sam 14,37; 1Sam 28,6.15). Den falschen Sehern, die nicht vom Gericht sprechen, gibt er kein Gotteswort mehr und treibt sie damit in den Ruin (Mi 3,7). Auch kann Gott Weisheit „verschweigen“ und somit keine Einsicht vermitteln (vgl. Störchin / Strauß in Hi 39,17 LXX), andererseits auch nicht schweigen von der wunderbaren Ausgestaltung des Krokodils (Hi 41,4).

Schmerzhaft empfinden Beter dies und bitten ihn klagend, er soll nicht schweigen und fern sein (Ps 35,22; Ps 39,13) und sich nicht schweigend, reaktionslos abwenden (Ps 28,1; Ps 109,1). Angesichts der vielfältigen Bedrohungen des Volkes soll er doch nicht schweigen, verstummen, still sein (Ps 83,2; Ps 18,42). Schweigen ist nicht nur ein Unterlassen, sondern eine Tat, durch die sich Gott vom Beter entfernt (Spieckermann, 570).

Es taucht die bohrende Frage auf, ob Gott auch schweigt, wenn der Gottlose den Gerechten verschlingt (Hab 1,13). Warum zögert er und schweigt (Jes 64,11)? Aber werden die Menschen nicht treulos, weil sie glauben, dass Gott schweigt, er nicht mehr reagiert (Jes 57,11; Ps 50,21), ja letztlich es ihn gar nicht gibt?

Doch Gott schweigt nicht, es ist nur die Ruhe vor dem Sturm (Dietrich, 1003). Er kommt im prasselnden Gericht (Ps 50,3), nach langem Schweigen erhebt er das Kampfgeschrei und schreit wie eine Gebärende (Jes 42,14). Um Zions willen kann er nicht schweigen, um des Rechts willen (Jes 62,1). Er bleibt nicht untätig, sondern vergilt jede böse Tat (Jes 65,6). Dieser Tag des Herrn (→ Tag Jahwes) lässt aber anderseits wieder alle erschaudern, erstarren, gespannt schweigen und verstummen (Zef 1,7). Die ganze Erde (Hab 2,20), alles Fleisch soll ehrfürchtig schweigen, wenn er kommt (Sach 2,17). Letztlich aber schweigt (und genießt?) er (in) seine(r) Liebe zu Israel und jauchzt im Jubel (Zef 3,17).

So kann auch der Mensch ruhig und still werden in Gottes Geborgenheit (Ps 131,2) und sein Schweigen ein Lobgesang für Gott sein (Ps 65,2). Vielleicht ist letztlich auch die Gotteserfahrung aus 1Kön 19,12 ein Versuch des Nachdenkens über die schwer fass- und verstehbare schweigende Seite Gottes (vgl. die Übersetzung von M. Buber „Stimme verschwebenden Schweigens“). In der christlichen Tradition pflegen Ordensgemeinschaften das Schweigen gerade auch in der Nachfolge → Elias (Karmeliten und Karmelitinnen). „Gesprächsabbruch von Seiten Gottes ist kein endgültiger, sondern ein vorübergehender Zustand. Gottes Dialogbereitschaft kann zeitweise […] unter Schweigen verborgen sein“ (Dietrich, 1013f).

3.2. Stumme Götzen

Wie am Berge Karmel erzählerisch entfaltet (1Kön 18,26.29), sind die fremden Götter und deren Standbilder stumm (Hab 2,18). Sie haben einen Mund und reden nicht (Ps 115,5; Ps 135,16), sind wie stumme Vogelscheuchen (Jer 10,5) und antworten nicht auf Schreie in der Not (Jes 46,7). Sie können somit eigentlich gar nicht schweigen, sondern nur stumm sein, weil sie nicht zu sprechen vermögen.

4. Schweigen in der Literatur des Alten Orients

4.1. Ägypten

Angesichts altägyptischer Literatur zeigen sich viele biblische Texte in einen größeren „Echoraum“ integriert.

Das Leitbild ägyptischer Erziehung und Ethik ist der „wahre Schweigende“ bzw. der „Maat-gemäße Schweiger“ (Lang, 541). Primär ist damit nicht ein Stillesein, sondern das Meiden der „schädigenden Rede“ gemeint (Brunner-Traut 1984, 759) und somit ein „sparsamer, wohlüberlegter und verantwortungsvoller Gebrauch der Sprache“ (Assmann, 196). Der Schweigende steht dem „Kühlen“ nahe und im Gegensatz zum „Hitzkopf / Heißsporn“. Er ist aber kein „stoischer“ Schweiger, sondern „einer, der zwar besser schweigt als redet, dessen Rede besänftigt und versöhnt, der aber auch dem Bösen gegenüber seine Stimme erhebt und nicht mehr sanftmütig ist“ (Brunner-Traut 1984, 761). Konkret bedeutet dies u.a., Geschwätzigkeit zu meiden (Ptahhotep § 24, 365: TUAT 3/2, 210) oder sich in Diskussionsrunden anstelle von gehässigen Worten durch Schweigen als überlegen zu erweisen (Ptahhotep § 3, 70: TUAT 3/2, 199). Wer so handelt, macht sich einen Namen, sogar „indem [der] Mund schweigt“ (Kagemni I, 12-II,1; Brunner-Traut 1984, 761).

Man kennt aber auch das Schweigen, um Ahnungslosigkeit zu verbergen (Lehre des An 23,4; TUAT 3/2, 272). Dagegen soll man nicht schweigen bei Unrecht oder Gefahr (ägyptisch-hethitischer Friedensvertrag § 10, 21: TUAT 1/2, 148) als Zeichen der Verbundenheit. Der „Mann des Schweigens“ kann aber auch eine Bezeichnung sein für den, der in der Wohnung des Lehrers für Ruhe zu sorgen hat, und den schlägt, der ohne Erlaubnis schreit (Sohn des Tafelhauses: TUAT 3/1, 71).

Schweigende Menschen sagen im Haus des Gottes „Groß ist die Gunst des Re.“ (Amenemope 7,7-8: TUAT 3/2, 231) und sind auch nicht vorlaut im Tempel, damit sie später nicht aus Ohnmacht schweigen müssen (P. Insinger 33,14: TUAT 3/2, 317). Die Gottheit Amun ist „Herr des Schweigenden“ (TUAT 2/6, 873) und wird „Führer des Schweigenden“ genannt, in dessen Hand man sitzen möchte (Gebet des Ameneminet und seiner Frau Heli: TUAT 2/6, 878). Das Schweigen des Menschen öffnet die Arme Gottes, dass man in ihnen seinen Platz finde (Amenemope 12,7-8; 13,10-11: TUAT 3/2, 245). Sobek-Re wird gelobt als „Herr des Schweigens, der die Kehle öffnet“ (Pap. Strasbourg 2+7: TUAT 2/6, 918), der Sonnengott andererseits als einer, der das Unrecht zum Schweigen bringt (Sargtext Spruch 1130 (B.O.) 462: TUAT 2/4, 508). Auch Thoth wird angefleht, den Schweiger zu retten, denn er ist wie ein süßer Brunnen in der Wüste, der nur vom Schweigenden gefunden werden kann, vor dem „Heißen“ aber verschüttet ist und verschlossen vor dem, der seinen Mund gefunden hat (P. Salbier I, 8.2-3; TUAT 2/6, 883). Der Mensch soll sich also mit Schweigen „erfüllen“, um das Leben zu finden (Amenemope 7,9-10; TUAT 3/2, 231) und ist wie ein Baum, der im Beglänzten / Tempelgarten wächst (Amenemope 6,7-8: TUAT 3/2, 230).

Als (nicht nur bedrohliche) Bilder für den Tod gelten die Finsternis der Nacht, wenn die Erde im Schweigen liegt (Hymnus des → Echnaton 4: TUAT 2/6, 849), die Unterwelt jenes Land ist, das „das Schweigen liebt“ (Harfnerlieder 1,9: TUAT 2/6, 907) oder die „Westliche“ Bergspitze über der Nekropole von Theben mit der schlangengestaltigen Göttin Meretseger, „die das Schweigen liebt“, verschmilzt. Im Falle des Todes des Königs liegt aber als Zeichen der Trauer die Residenz im Schweigen, die Herzen sind voll Kummer und die Tore verschlossen (Erzählung des Sinuhe § 2 7-8: TUAT 3/5, 888).

In der Prophezeiung des Neferti (→ Prophetie in Ägypten) muss angesichts der großen Not das Herz das Land beweinen, da „zu schweigen Unrecht wäre“ (21: TUAT 2/1, 105). Aufgrund der labilen Situation wird das Sprichwort „Wenn Schweigen Trumpf ist“ in Erinnerung gerufen (38: TUAT 2/1, 107) und zur Betäubung von Sehen und Hören geraten.

4.2. Mesopotamien

Im → Enuma Elisch werden die Götter immer wieder vom Schweigen erfasst als Ausdruck der Ratlosigkeit und der Bestürzung (Tafel I, 55: TUAT 3/4, 571 und Tafel II 119: TUAT 3/4, 578), des Nachdenkens bei Ea (Tafel II, 6: TUAT 3/4, 575 und Tafel II, 82: TUAT 3/4, 577) und des sich Drückens vor einer Aufgabe (Tafel II, 122: TUAT 3/4, 578). Im Traum des Dumuzi erwacht er aus dem Schlafe, reibt sich die Augen und „war voll des (starren) Schweigens“ (Z. 17: TUAT 2/1, 28). Daher warnen auch akkadische Weisheitstexte vor bösem Schlaf, denn „Schweigen und Depression bewirkt ein Traum“ (TUAT 3/1, 169).

In Klagen über Zerstörungen wird Schweigen als Ausdruck der Vernichtung des Lebens über eine Stadt gelegt (2. Urklage 59: TUAT 2/5, 706), eine Stadt zum Schweigen gebracht (Ludlul bēl nēmeqi „Ich will preisen den Herrn der Weisheit“ Z. 102: TUAT 3/1, 120) oder eine Stadt „vollen Schweigens“ genannt (Enki und Ninmach 125: TUAT 3/3, 400).

Gerade angesichts der übergroßen Trauer über den Tod seines Freundes Enkidu ruft Gilgamesch herumirrend: „wie kann ich schweigen, wie stille sein? Mein Freund, den ich liebte, wurde zu Lehm“ (akkad. Gilgamesch Tafel VIII, Kol. V, 20: TUAT 3/4, 725) und sogar die Wege des Zedernwaldes „sollen dich beweinen, sollen nicht schweigen Tag und Nacht“ (TUAT 3/4, 712).

Feinde des Königs werden zum Schweigen gebracht (Codex → Hammurabi 59; TUAT 1/1, 44), der laute „Streit aller Fremdländer“ wird vom König zum Schweigen gebracht (Lied auf Lipiteschtar von Isin, Z. 56: TUAT 2/5, 685). Der babylonische Fürstenspiegel (Z. 16) droht einem König, der von einem Prozess gegen Bewohner Babylons, in welchem diese zum Schweigen gebracht wurden, hört, aber nicht reagiert, an, dass er in die Hand seiner Feinde gelangt (TUAT 3/1, 172).

Beim Betreten des Hauses eines Feindes soll man sich einen (Zauber)knoten, der zum Schweigen bringt unter die Zunge legen (Beschwörung aus Uruk, TUAT 2/3, 433). Eventuell findet sich auch die Beschreibung eines staunenden Schweigens in dem Uttu, die Göttin der Webkunst, „die des Jauchzens“ oder „die des Schweigens“ im Sinne von „die, die man still anstaunt“, genannt wird (Enki und die Unterwelt 384: TUAT 3/3, 413).

4.3. Aramäische Quellen

Wenige Bezüge gibt es in aramäischen Quellen. Im Achikarroman IX,15 (TUAT 3, 335; → Achikar) wird der Wert des Schweigens als eines der schönsten Dinge beschrieben, „wenn einer ein Wort hört, ohne es kundzutun“.

Ein Gebet aus → Elephantine endet nach dem Ausdruck der Gottsuche mit „ich werde schweigen“ (TUAT 2/6, 934). In Weisheitstexten ist von einem Bären die Rede, der über die Lämmer kommt und verspricht, „ich werde schweigen“, worauf die Lämmer aber realistisch antworten „Nimm dir, was du von uns nehmen musst“ (TUAT 3/2, 339).

Literaturverzeichnis

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