Wirksamkeit

Der Prophet Zefanja ("JHWH hat geborgen") ist in der Zeit um 630 in Juda/Jerusalem aufgetreten. Die von ihm erhaltenen Sprüche setzen voraus, dass es eine Kultreform Joschijas (vgl. 2.Kön 22+23) noch nicht gegeben hat, daher diese relativ genaue Datierung, die mit der Überschrift 1,1 übereinstimmt. 2,13-15 zeigen zudem, dass das assyrische Reich dem Untergang nahe ist.

Inhalt

Zefanja geht gegen kultische Überfremdung vor (1,4) und gegen die Teilnahmslosigkeit der Bevölkerung, die da sagt: "Der Herr tut weder Gutes noch Böses" (1,12). Er kündigt den Tag JHWHs als Gerichts- und Zornestag (1,14) an, vgl. 2,3: "Suchet den Herrn, ihr Demütigen alle im Land, die ihr nach seinem Gebote tut. Trachtet nach Gerechtigkeit, trachtet nach Demut, vielleicht werdet ihr geborgen am Zornestag des Herrn". Es mag sein, dass eine so geartete Verkündigung die Akzeptanz für das wenig später begonnene Reformvorhaben des Königs Joschija gesteigert hat. Die für Zefanja charakteristische Forderung nach Demut (3,12f.) entspringt einer Spiritualisierung des Armutbegriffes; bei den früheren Propheten galten die Armen als dem besonderen Schutz Gottes bedürftig.

Gliederung

Gelegentlich wird 3,1-8 als Vorspann zu den Heilsweissagungen gerechnet, dann ergibt sich das klassische dreiteilige Aufbauschema eines Prophetenbuches. Dies ist sicher Ergebnis späterer Redaktion, wie wohl auch die Heilsworte nicht auf Zefanja selbst zurückzuführen sind. Insbesondere 3,14ff. mit den deutlichen Hinweisen auf die Diasporasituation und ihrer eschatologischen Ausrichtung sind später entstanden.

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Übersicht über das Zefanjabuch

1,2-2,3Gegen Juda und Jerusalem
2,4-15Gegen Fremdvölker ( Gaza, Aschdod,  Moab, Äthiopien, Assur u.a.)
3,1-8Unheil gegen Jerusalem
3,9-20Heilsweissagungen