Gerichtsworte gegen Fremde Völker (Kapitel 46,1–51,64)

461Dies ist das Wort des HERRN, das zu dem Propheten Jeremia geschehen ist wider alle Völker.

Weissagung gegen Ägypten: Niederlage bei Karkemisch

2Wider Ägypten. Wider das Heer des Pharao Necho, des Königs von Ägypten, welches lagerte am Euphratstrom bei Karkemisch und das Nebukadnezar, der König von Babel, schlug im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda:

3Rüstet Rundschild und Langschild und zieht in den Streit!

4Spannt Rosse an und lasst Reiter aufsitzen, setzt die Helme auf und schärft die Spieße und zieht Panzer an!

5Wie kommt's aber, dass ich sehe, dass sie verzagt sind und die Flucht ergreifen und ihre Helden erschlagen sind? Sie fliehen und wenden sich nicht mehr zurück. Schrecken um und um!, spricht der HERR.

6Der Schnelle kann nicht entfliehen noch der Starke entrinnen. Im Norden am Euphratstrom sind sie gefallen und niedergestreckt.

7Wer ist's, der emporstieg wie der Nil, und seine Wasser wälzten sich dahin wie Ströme?

8Ägypten stieg empor wie der Nil, und seine Wasser wälzten sich daher wie Ströme und es sprach: »Ich will hinaufziehen, das Land bedecken und die Städte verderben samt denen, die darin wohnen.«

9Wohlan, setzt euch auf die Rosse, rennt mit den Wagen, lasst die Helden ausziehen, die von Kusch und aus Put, die den Schild führen, und die Schützen aus Lud!

10Denn dies ist der Tag Gottes, des HERRN Zebaoth, ein Tag der Vergeltung, dass er sich an seinen Feinden räche, wenn das Schwert fressen und von ihrem Blut voll und trunken werden wird. Denn sie müssen Gott, dem HERRN Zebaoth, ein Schlachtopfer werden im Lande des Nordens am Euphratstrom.

11Geh hinauf nach Gilead und hole Balsam, Jungfrau, Tochter Ägypten! Aber es ist umsonst, dass du viel Heilmittel gebrauchst; du wirst doch nicht heil.

12Deine Schande ist unter den Völkern erschollen, deines Heulens ist das Land voll; denn ein Held fällt über den andern und liegen beide miteinander danieder.

Weissagung gegen Ägypten: Die Babylonier fallen ein

13Dies ist das Wort des HERRN, das er zu dem Propheten Jeremia redete, als Nebukadnezar, der König von Babel, heranzog, um Ägyptenland zu schlagen:

14Verkündigt's in Ägypten und sagt's an in Migdol, sagt's an in Memfis und Tachpanhes und sprecht: Setze dich zur Wehr! Denn das Schwert wird fressen, was um dich her ist.

15Wie geht's zu, dass deine Gewaltigen zu Boden fallen und können nicht standhalten? Der HERR hat sie so gestürzt.

16Er macht, dass ihrer viele fallen, dass einer mit dem andern daniederliegt. Da sprechen sie: Wohlauf, lasst uns wieder zu unserm Volk ziehen, in unser Vaterland vor dem mörderischen Schwert!

17Nennt den Namen des Pharao, des Königs von Ägypten: »Prahlhans, der die Zeit versäumt hat«.

18So wahr ich lebe, spricht der König, der HERR Zebaoth heißt: Er wird daherziehen so hoch, wie der Berg Tabor unter den Bergen ist und wie der Karmel am Meer ist.

19Mache dir Fluchtgepäck, du Einwohnerin, Tochter Ägypten; denn Memfis wird wüst und verbrannt werden, dass niemand darin wohnen wird.

20Ägypten ist wie eine schöne junge Kuh; aber es kommt von Norden der Schlächter.

21Auch die darin um Sold dienen, sind wie gemästete Kälber; aber sie müssen sich dennoch wenden und miteinander fliehen und werden nicht standhalten; denn der Tag ihres Unheils wird über sie kommen, die Zeit ihrer Heimsuchung.

22Man hört sie heranziehen wie eine zischende Schlange; ja, sie kommen mit Heeresmacht und bringen Äxte über sie wie die Holzhauer.

23Die werden ihren Wald umhauen, spricht der HERR, denn sie sind nicht zu zählen; ihrer sind mehr als Heuschrecken, die niemand zählen kann.

24Die Tochter Ägypten wird zuschanden; denn sie ist dem Volk aus dem Norden in die Hände gegeben.

25Der HERR Zebaoth, der Gott Israels, spricht: Siehe, ich will heimsuchen den Amon zu No und den Pharao und Ägypten samt seinen Göttern und Königen, ja, den Pharao mit allen, die sich auf ihn verlassen,

26dass ich sie gebe in die Hände derer, die ihnen nach dem Leben trachten, und in die Hände Nebukadnezars, des Königs von Babel, und seiner Großen. Aber danach soll das Land bewohnt werden wie vor alters, spricht der HERR.

Trostwort an Israel

27Aber du, mein Knecht Jakob, fürchte dich nicht, und du, Israel, verzage nicht! Denn siehe, ich will dir helfen aus fernen Landen und deinen Nachkommen aus dem Lande ihrer Gefangenschaft, dass Jakob zurückkommen soll und in Frieden sein und ohne Sorge, und niemand soll ihn schrecken.

28Darum fürchte dich nicht, du, Jakob, mein Knecht, spricht der HERR, denn ich bin bei dir! Mit allen Völkern, unter die ich dich verstoßen habe, will ich ein Ende machen; aber mit dir will ich nicht ein Ende machen. Züchtigen will ich dich mit Maßen, doch ungestraft kann ich dich nicht lassen.

Weissagung gegen die Philister

471Dies ist das Wort des HERRN, das zum Propheten Jeremia geschah wider die Philister, ehe der Pharao Gaza schlug.

2So spricht der HERR: Siehe, es kommen Wasser heran von Norden, die zum reißenden Strom werden und das Land überfluten und was darin ist, die Städte und die darin wohnen, dass die Leute schreien und alle Einwohner im Lande heulen.

3Vor dem Stampfen ihrer starken Rosse, die dahertraben, und vor dem Rasseln ihrer Wagen und dem Poltern ihrer Räder werden sich die Väter nicht umsehen nach den Kindern, so verzagt werden sie sein

4über den Tag, der da kommt, um zu verderben alle Philister und auszurotten die letzten Helfer für Tyrus und Sidon. Denn der HERR wird die Philister verderben, den Rest derer, die gekommen sind von der Insel Kaftor.

5Über Gaza wird Trauer kommen, und Aschkelon wird vernichtet, der Rest der Anakiter. Wie lange willst du dich wund ritzen?

6O du Schwert des HERRN, wann willst du doch aufhören? Fahre in deine Scheide und ruhe und sei still!

7Aber wie kann es aufhören, da doch der HERR ihm Befehl gegeben hat wider Aschkelon und es wider das Ufer des Meeres bestellt hat?

Weissagung gegen Moab

481Wider Moab. So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Wehe der Stadt Nebo, denn sie ist zerstört! Geschändet ist Kirjatajim und eingenommen, die hohe Feste ist zuschanden geworden und zerbrochen.

2Der Stolz Moabs auf Heschbon ist dahin; denn man sinnt Böses gegen die Stadt: »Kommt, wir wollen sie ausrotten, dass sie ohne Volk sei.« Und du, Madmen, musst auch vernichtet werden; das Schwert wird hinter dir her sein.

3Man hört ein Geschrei in Horonajim von Verwüstung und großem Jammer.

4Moab ist zerschlagen. Man hört ihre Kleinen schreien;

5denn sie gehen mit Weinen die Steige von Luhit hinauf, und die Feinde hören ein Jammergeschrei den Weg von Horonajim herab:

6»Flieht und rettet euer Leben!« Aber ihr werdet sein wie ein Strauch in der Wüste.

7Weil du dich auf deine Bauwerke verlässt und auf deine Schätze, sollst du auch erobert werden, und Kemosch muss gefangen wegziehen samt seinen Priestern und Fürsten.

8Denn der Verwüster wird über alle Städte kommen, dass nicht eine Stadt entrinnen wird. Es sollen die Täler verwüstet und die Ebenen verheert werden; denn der HERR hat's gesagt.

9Gebt Moab Flügel, denn es wird davonmüssen, als flöge es, und seine Städte werden wüst liegen, dass niemand darin wohnen wird.

10Verflucht sei, wer des HERRN Werk lässig tut; verflucht sei, wer sein Schwert aufhält, dass es nicht Blut vergießt!

11Moab ist von seiner Jugend an ungestört gewesen und auf seinen Hefen still gelegen und ist nie aus einem Fass ins andre gegossen und ist nie in die Gefangenschaft gezogen; darum ist sein Geschmack ihm geblieben und sein Geruch nicht verändert worden.

12Darum siehe, spricht der HERR, es kommt die Zeit, dass ich ihnen Küfer schicken will, die sie ausschütten sollen und ihre Fässer ausleeren und ihre Krüge zerschmettern.

13Und Moab soll über dem Kemosch zuschanden werden, gleichwie das Haus Israel über Bethel zuschanden geworden ist, worauf sie sich verließen.

14Wie könnt ihr sagen: Wir sind Helden und rechte Kriegsleute?

15Moab wird verwüstet und seine Städte werden erstiegen, und seine beste Mannschaft muss hinab zur Schlachtbank, spricht der König, welcher heißt der HERR Zebaoth.

16Denn der Untergang Moabs wird bald kommen, und sein Unglück eilt herbei.

17Habt doch Mitleid mit ihnen, alle, die ihr um sie her wohnt und ihren Namen kennt, und sprecht: »Wie ist das starke Zepter und der herrliche Stab so zerbrochen!«

18Herunter von der Herrlichkeit, du Tochter Dibon, und setz dich in den Staub! Denn der Verwüster Moabs wird zu dir hinaufkommen und deine Bollwerke zerstören.

19Tritt an die Straße und schaue, du Einwohnerin von Aroër! Frage, die da fliehen und entrinnen, und sprich: »Was ist geschehen?«

20Ach, Moab ist verwüstet und verheert! Heult und schreit; sagt's am Arnon, dass Moab vernichtet ist!

21Die Strafe ist über das ebene Land ergangen, nämlich über Holon, Jahaz, Mefaat,

22Dibon, Nebo, Bet-Diblatajim,

23Kirjatajim, Bet-Gamul, Bet-Meon,

24Kerijot, Bozra und über alle Städte im Lande Moab, sie seien fern oder nahe.

25Das Horn Moabs ist abgeschlagen, und sein Arm ist zerbrochen, spricht der HERR.

Moabs Hochmut findet seine Strafe

26Macht es trunken; denn es hat sich gegen den HERRN erhoben! Speien müsse Moab, auf dass es auch zum Gespött werde.

27Oder ist Israel dir nicht ein Gespött gewesen, als hätte man es unter den Dieben gefunden? Sooft du von ihm sprachst, hast du es verhöhnt.

28O ihr Bewohner von Moab, verlasst die Städte und wohnt in den Felsen und tut wie die Tauben, die da nisten in den Löchern!

29Man hat immer gesagt von dem stolzen Moab, dass es sehr stolz sei, hoffärtig, hochmütig, trotzig und übermütig.

30Aber der HERR spricht: Ich kenne seinen Übermut wohl und sein böses Geschwätz; Böses haben sie getan.

31Darum muss ich über Moab heulen und über ganz Moab schreien und über die Leute von Kir-Heres klagen.

32Mehr als über Jaser muss ich über dich weinen, du Weinstock Sibma; denn deine Ranken reichten über das Meer und kamen bis nach Jaser. Der Verwüster ist über deine Ernte und Weinlese hergefallen.

33Freude und Wonne sind hinweggenommen aus dem Fruchtland und dem Lande Moab. Dem Wein in den Kufen mache ich ein Ende, der Kelterer wird nicht mehr keltern, der Winzer wird nicht mehr sein Lied singen.

34Das Geschrei von Heschbon wird gehört bis Elale, bis nach Jahaz, von Zoar an bis nach Horonajim, bis Eglat-Schelischija; denn auch die Wasser Nimrims sollen versiegen.

35Und ich will, spricht der HERR, in Moab damit ein Ende machen, dass sie auf den Höhen opfern und ihren Göttern Opfer darbringen.

36Darum klagt mein Herz über Moab wie Flötenklage, und über die Leute in Kir-Heres klagt mein Herz wie Flötenklage; denn das Gut, das sie gesammelt, ist zugrunde gegangen.

37Alle Köpfe werden kahl sein und alle Bärte abgeschoren, alle Hände wund geritzt, und jeder wird den Sack anziehen.

38Auf allen Dächern und Gassen, überall in Moab wird man klagen; denn ich habe Moab zerbrochen wie ein Gefäß, das niemand haben will, spricht der HERR.

39O wie ist es zerschlagen, wie heulen sie! Wie haben sie schimpflich den Rücken gewandt! Moab ist zum Spott und zum Bild des Schreckens geworden allen, die ringsum wohnen.

40Denn so spricht der HERR: Siehe, er fliegt daher wie ein Adler und breitet seine Flügel aus über Moab.

41Die Städte sind erobert und die Festungen sind eingenommen, und das Herz der Helden in Moab wird an jenem Tage sein wie das Herz einer Frau in Kindsnöten.

42Denn Moab muss vertilgt werden, dass es kein Volk mehr sei, weil es sich gegen den HERRN erhoben hat.

43Schrecken, Grube und Schlinge über dich, du Volk von Moab!, spricht der HERR.

44Wer dem Schrecken entflieht, der wird in die Grube fallen, und wer aus der Grube herauskommt, der wird in der Schlinge gefangen werden; denn ich will über Moab kommen lassen das Jahr seiner Heimsuchung, spricht der HERR.

45Erschöpft suchen die Entronnenen Zuflucht im Schatten von Heschbon; aber es wird ein Feuer aus Heschbon und eine Flamme aus dem Hause Sihon ausgehen, welche die Schläfe Moabs verzehren wird und den Scheitel der kriegerischen Leute.

46Weh dir, Moab! Verloren ist das Volk des Kemosch; denn man hat deine Söhne und Töchter genommen und gefangen weggeführt.

47Aber in der letzten Zeit will ich das Geschick Moabs wenden, spricht der HERR. Das sei gesagt von der Strafe über Moab.

Weissagung gegen Ammon

491Wider die Ammoniter. So spricht der HERR: Hat denn Israel keine Kinder oder hat es keinen Erben? Warum besitzt denn Milkom das Land Gad, und warum wohnt sein Volk in dessen Städten?

2Darum siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, dass ich will ein Kriegsgeschrei erschallen lassen über Rabba, die Stadt der Ammoniter, und es soll zu einem wüsten Schutthügel werden und seine Tochterstädte sollen in Brand gesteckt werden. Aber Israel soll seine Besitzer besitzen, spricht der HERR.

3Heule, Heschbon! denn Ai ist verwüstet. Schreit, ihr Töchter von Rabba, und zieht den Sack an; klagt und lauft hin und her mit Ritzwunden! Denn Milkom wird gefangen weggeführt samt seinen Priestern und Fürsten.

4Was rühmst du dich deines Tales, deines wasserreichen Tales, du ungehorsame Tochter, die du dich auf deine Schätze verlässt und sprichst in deinem Herzen: Wer darf sich an mich machen?

5Siehe, spricht Gott, der HERR Zebaoth, ich will Schrecken über dich kommen lassen von allen, die um dich her wohnen; ihr sollt in alle Richtungen versprengt werden, und niemand wird die Flüchtigen sammeln.

6Aber danach will ich wieder wenden das Geschick Ammons, spricht der HERR.

Weissagungen gegen Edom

7Wider Edom. So spricht der HERR Zebaoth: Ist denn keine Weisheit mehr in Teman? Ist denn kein Rat mehr bei den Klugen? Ist ihnen die Weisheit ausgegangen?

8Flieht, wendet euch und verkriecht euch tief, ihr Bürger von Dedan! Denn ich lasse Unheil über Esau kommen, die Zeit seiner Heimsuchung.

9Es sollen Winzer über dich kommen, die keine Nachlese übrig lassen, und Diebe sollen des Nachts über dich kommen, die sollen nach Herzenslust verwüsten.

10Denn ich habe Esau entblößt und seine Verstecke aufgedeckt, dass er sich nicht verbergen kann. Seine Söhne, seine Brüder und seine Nachbarn sind vernichtet, dass keiner von ihnen mehr da ist.

11Verlass nur deine Waisen, ich will sie am Leben erhalten, und deine Witwen sollen auf mich hoffen.

12Denn so spricht der HERR: Siehe, die es nicht verdient hatten, den Kelch zu trinken, müssen trinken, und du solltest ungestraft bleiben? Du sollst nicht ungestraft bleiben, sondern du musst auch trinken.

13Denn ich habe bei mir selbst geschworen, spricht der HERR, dass Bozra zum Entsetzen, zur Schmach, zur Wüste und zum Fluch werden soll und alle seine Städte zur ewigen Wüste.

14Ich hab eine Kunde vernommen vom HERRN, ein Bote ist unter die Völker gesandt: Sammelt euch und kommt her wider Edom; macht euch auf zum Kampf!

15Denn siehe, ich will dich gering machen unter den Völkern und verachtet unter den Menschen.

16Dass die andern dich fürchten, hat dich verführt, und dein Herz ist hochmütig, weil du in Felsenklüften wohnst und hohe Gebirge innehast. Wenn du auch dein Nest so hoch machtest wie der Adler, dennoch will ich dich von dort herunterstürzen, spricht der HERR.

17Also soll Edom wüst werden, dass alle, die vorübergehen, sich entsetzen und spotten über alle seine Plagen.

18Gleichwie Sodom und Gomorra samt ihren Nachbarn zerstört wurden, spricht der HERR, so soll auch dort niemand wohnen noch ein Mensch darin hausen.

19Siehe, er kommt herauf wie ein Löwe aus dem Dickicht des Jordans in die Auen; denn ich will sie eilends daraus wegtreiben und den, der erwählt ist, darüber setzen. Denn wer ist mir gleich, wer will mich meistern und wer ist der Hirte, der mir widerstehen kann?

20So hört nun den Ratschluss des HERRN, den er über Edom gefasst hat, und seine Gedanken, die er über die Einwohner von Teman hat. Was gilt's? Wird man sie nicht fortschleifen mit den geringsten ihrer Schafe, werden ihretwegen nicht ihre Auen veröden?

21Vom Krachen ihres Sturzes erbebt die Erde, und ihr Geschrei wird man am Schilfmeer hören.

22Siehe, er fliegt herauf wie ein Adler und breitet seine Flügel aus über Bozra. Zu der Zeit wird das Herz der Helden in Edom sein wie das Herz einer Frau in Kindsnöten.

Weissagung gegen Damaskus

23Wider Damaskus. Hamat und Arpad sind zuschanden geworden; sie sind verzagt, denn sie hören ein böses Gerücht. Ihr Herz bebt vor Sorge; sie sind so erschrocken, dass sie nicht Ruhe finden können.

24Damaskus ist verzagt und wendet sich zur Flucht; es zittert und ist in Ängsten und Schmerzen wie eine Frau in Kindsnöten.

25Wie ist sie nun verlassen, die berühmte und fröhliche Stadt!

26Darum wird ihre junge Mannschaft auf ihren Gassen fallen, und alle ihre Kriegsleute werden umkommen zur selben Zeit, spricht der HERR Zebaoth.

27Und ich will an die Mauern von Damaskus Feuer legen, dass es die Paläste Ben-Hadads verzehren soll.

Weissagungen gegen arabische Stämme

28Wider Kedar und die Königreiche von Hazor, die Nebukadnezar, der König von Babel, schlug. So spricht der HERR: Wohlauf, zieht herauf gegen Kedar und vernichtet, die im Osten wohnen!

29Man wird ihnen ihre Zelte und Herden nehmen, ihre Zeltdecken, alle Geräte und Kamele wegführen und über sie rufen: Schrecken um und um!

30Flieht, hebt euch eilends davon, verkriecht euch tief, ihr Einwohner von Hazor!, spricht der HERR; denn Nebukadnezar, der König von Babel, hat etwas im Sinn wider euch und plant etwas gegen euch.

31Wohlauf, zieht herauf wider ein Volk, das ruhig und sicher wohnt!, spricht der HERR; sie haben weder Tür noch Riegel und wohnen allein.

32Ihre Kamele sollen geraubt und die Menge ihres Viehs genommen werden, und in alle Winde will ich die zerstreuen, die das Haar rundherum abscheren, und von allen Seiten her will ich ihr Unglück über sie kommen lassen, spricht der HERR;

33dass Hazor eine Wohnung der Schakale und eine ewige Wüste werden soll, sodass niemand dort wohne und kein Mensch darin hause.

Weissagung gegen Elam

34Dies ist das Wort des HERRN, das geschah zu Jeremia, dem Propheten, wider Elam im Anfang der Herrschaft Zedekias, des Königs von Juda:

35So spricht der HERR Zebaoth: Siehe, ich will den Bogen Elams zerbrechen, seine stärkste Waffe,

36und will die vier Winde von den vier Enden des Himmels über sie kommen lassen und will sie in alle diese Winde zerstreuen, sodass es kein Volk geben soll, wohin nicht Vertriebene aus Elam kommen werden.

37Und ich will Elam verzagt machen vor seinen Feinden und vor denen, die ihnen nach dem Leben trachten, und will Unheil über sie kommen lassen in meinem grimmigen Zorn, spricht der HERR, und will das Schwert hinter ihnen her schicken, bis ich sie aufreibe.

38Meinen Thron will ich in Elam aufstellen und will dort den König und die Fürsten umbringen, spricht der HERR.

39Aber in der letzten Zeit will ich das Geschick Elams wieder wenden, spricht der HERR.

Weissagung vom Untergang Babels und von der Erlösung Israels

501Dies ist das Wort, das der HERR durch den Propheten Jeremia geredet hat wider Babel und das Land der Chaldäer:

2Verkündet's unter den Völkern und lasst's erschallen, richtet das Banner auf! Lasst's erschallen und verbergt es nicht und sprecht: Babel ist genommen, Bel ist zuschanden, Merodach ist zerschmettert; ihre Götzen sind zuschanden, ihre Götterbilder sind zerschmettert!

3Denn es zieht von Norden ein Volk heran gegen sie, das ihr Land zur Wüste macht, sodass niemand darin wohnen wird, sondern Menschen und Vieh daraus fliehen werden.

4In jenen Tagen und zur selben Zeit, spricht der HERR, werden kommen die Leute von Israel samt den Leuten von Juda und weinend umherziehen und den HERRN, ihren Gott, suchen.

5Sie werden fragen nach dem Wege nach Zion und sich dorthin kehren: »Kommt, wir wollen uns dem HERRN zuwenden zu einem ewigen Bunde, der nimmermehr vergessen werden soll!«

6Denn mein Volk ist wie eine verlorne Herde. Ihre Hirten haben sie verführt und auf den Bergen in die Irre gehen lassen, dass sie über Berge und Hügel gehen mussten und ihren Ruheplatz vergaßen.

7Es fraßen sie alle, die sie antrafen, und ihre Feinde sprachen: Wir tun nicht unrecht! Denn sie haben sich versündigt an dem HERRN, der rechten Weide, und an dem HERRN, der ihrer Väter Hoffnung war.

8Flieht aus Babel und zieht aus der Chaldäer Lande und macht's wie die Böcke vor der Herde!

9Denn siehe, ich will Völker in großen Scharen erwecken und aus dem Lande des Nordens gegen Babel heranführen; die sollen sich gegen die Stadt rüsten und sie auch einnehmen. Ihre Pfeile sind wie die eines guten Kriegers, der nicht mit leeren Händen zurückkehrt.

10Und das Chaldäerland soll ein Raub werden; alle, die es berauben, sollen satt werden, spricht der HERR.

11Wenn ihr euch auch freut und rühmt, dass ihr mein Erbteil geplündert habt, und hüpft wie die Kälber im Grase und wiehert wie die starken Rosse,

12so wird eure Mutter doch sehr zuschanden und, die euch geboren hat, zum Spott werden. Siehe, unter den Völkern soll sie die Geringste sein, wüst, dürr und öde.

13Denn vor dem Zorn des HERRN wird sie unbewohnt und ganz wüst bleiben, sodass alle, die an Babel vorüberziehen, sich entsetzen werden und spotten über alle ihre Plagen.

14Stellt euch ringsum gegen Babel auf, all ihr Bogenschützen; schießt nach ihr, spart nicht an Pfeilen; denn sie hat wider den HERRN gesündigt.

15Erhebt das Kriegsgeschrei ringsum. Sie hat sich ergeben, ihre Pfeiler sind gefallen, ihre Mauern sind abgebrochen; denn so vergilt der HERR. Übt Vergeltung an Babel, tut ihr, wie sie getan hat.

16Rottet aus von Babel den Sämann und den Schnitter in der Ernte! Vor dem mörderischen Schwert wird sich jeder zu seinem Volk wenden und in sein Land fliehen.

17Israel war eine zerstreute Herde, die die Löwen verscheucht haben. Zuerst fraß sie der König von Assyrien, danach nagte ihre Knochen ab Nebukadnezar, der König von Babel.

18Darum spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will heimsuchen den König von Babel und sein Land, gleichwie ich den König von Assyrien heimgesucht habe.

19Israel aber will ich wieder heim zu seiner Wohnung bringen, dass sie auf dem Karmel und in Baschan weiden und sich sättigen sollen auf dem Gebirge Ephraim und Gilead.

20Zur selben Zeit und in jenen Tagen wird man die Missetat Israels suchen, spricht der HERR, aber es wird keine da sein, und die Sünden Judas, aber es wird keine gefunden werden; denn ich will sie vergeben denen, die ich übrig bleiben lasse.

Vergeltung für Babels Übermut

21Zieh heran gegen das Land Meratajim; zieh heran gegen die Einwohner von Pekod; vertilge sie und vollziehe den Bann an ihren Nachkommen, spricht der HERR, und tu alles, was ich dir befohlen habe!

22Es ist ein Kriegsgeschrei im Lande und großer Jammer.

23Wie ist der Hammer der ganzen Welt zerbrochen und zerschlagen! Wie ist Babel zum Bild des Entsetzens geworden unter allen Völkern!

24Ich habe dir Fallen gestellt, Babel, und du hast dich darin gefangen, ehe du dich's versahst; du bist getroffen und ergriffen, denn du hast den HERRN herausgefordert.

25Der HERR hat sein Zeughaus aufgetan und die Waffen seines Zorns hervorgeholt; denn Gott, der HERR Zebaoth, hat etwas auszurichten in der Chaldäer Lande.

26Kommt her gegen dies Land von allen Enden, öffnet seine Kornhäuser, werft alles auf einen Haufen und vollzieht den Bann an ihm, dass nichts übrig bleibe!

27Tötet alle seine Stiere, führt sie hinab zur Schlachtbank! Weh ihnen, denn ihr Tag ist gekommen, die Zeit ihrer Heimsuchung!

28Man hört ein Geschrei der Flüchtigen und derer, die entronnen sind aus dem Lande Babel, dass sie verkünden zu Zion die Vergeltung des HERRN, unseres Gottes, die Vergeltung für seinen Tempel.

29Ruft viele wider Babel, belagert es ringsum, all ihr Bogenschützen, und lasst keinen davonkommen! Vergeltet Babel, wie es verdient hat; wie es getan hat, so tut ihm wieder! Denn es hat stolz gehandelt wider den HERRN, den Heiligen Israels.

30Darum soll seine junge Mannschaft fallen auf seinen Gassen, und alle seine Kriegsleute sollen umkommen an jenem Tage, spricht der HERR.

31Siehe, du Stolzer, ich will an dich, spricht Gott, der HERR Zebaoth; denn dein Tag ist gekommen, die Zeit deiner Heimsuchung.

32Da soll der Stolze stürzen und fallen, dass ihn niemand aufrichte. Ich will an seine Städte Feuer legen; das soll alles, was ringsumher ist, verzehren.

33So spricht der HERR Zebaoth: Siehe, die Leute von Israel samt den Leuten von Juda müssen Gewalt und Unrecht leiden; alle, die sie gefangen weggeführt haben, halten sie fest und wollen sie nicht loslassen.

34Aber ihr Erlöser ist stark, der heißt HERR Zebaoth; der wird ihre Sache so hinausführen, dass er das Land erbeben und die Einwohner von Babel erzittern lässt.

Der Vernichter kommt über Babel

35Das Schwert soll kommen, spricht der HERR, über die Chaldäer und über die Einwohner von Babel und über ihre Fürsten und über ihre Weisen!

36Das Schwert soll kommen über ihre Wahrsager, dass sie zu Narren werden; das Schwert soll kommen über ihre Starken, dass sie verzagen!

37Das Schwert soll kommen über ihre Rosse und Wagen und über alles fremde Volk, das darin ist, dass sie zu Weibern werden! Das Schwert soll kommen über ihre Schätze, dass sie geplündert werden!

38Dürre soll kommen über ihre Wasser, dass sie versiegen! Denn es ist ein Götzenland, und an ihren schrecklichen Götzen sind sie toll geworden.

39Darum sollen Wüstentiere und wilde Hunde darin wohnen und die Strauße, und es soll nie mehr bewohnt werden und niemand darin hausen für und für.

40Gleichwie Gott Sodom und Gomorra samt ihren Nachbarn zerstört hat, spricht der HERR, soll niemand darin wohnen noch ein Mensch darin hausen.

41Siehe, es kommt ein Volk von Norden her; viele Völker und viele Könige werden vom Ende der Erde sich aufmachen.

42Die haben Bogen und Speer; sie sind grausam und unbarmherzig; ihr Geschrei ist wie das Brausen des Meeres; sie reiten auf Rossen, gerüstet als Kriegsleute gegen dich, du Tochter Babel.

43Wenn der König von Babel die Kunde von ihnen hören wird, so werden ihm die Hände niedersinken; ihm wird so angst und bange werden wie einer Frau in Kindsnöten.

44Siehe, er kommt herauf wie ein Löwe aus dem Dickicht des Jordans in die Auen; denn ich will sie eilends daraus wegtreiben und den, der erwählt ist, darüber setzen. Denn wer ist mir gleich, wer will mich meistern und wer ist der Hirte, der mir widerstehen kann?

45So hört nun den Ratschluss des HERRN, den er über Babel gefasst hat, und seine Gedanken, die er hat über die Einwohner im Lande der Chaldäer! Was gilt's? Wird man sie nicht fortschleifen mit den geringsten ihrer Schafe, werden ihretwegen nicht ihre Auen veröden?

46Und die Erde wird beben von dem Ruf: Babel ist genommen!, und sein Wehgeschrei wird unter den Völkern erschallen.

Weitere Weissagung vom Untergang Babels und von der Erlösung Israels

511So spricht der HERR: Siehe, ich will einen Verderben bringenden Wind erwecken wider Babel und wider seine Bewohner, die sich gegen mich erhoben haben.

2Ich will Worfler nach Babel schicken, die sie worfeln sollen und ihr Land ausfegen, die von allen Seiten über sie kommen werden am Tage des Unheils.

3Ihre Schützen sollen nicht schießen, und ihre Geharnischten sollen sich nicht wehren können. Verschont nicht ihre junge Mannschaft, vollstreckt den Bann an ihrem ganzen Heer,

4dass die Erschlagenen daliegen im Lande der Chaldäer und die Erstochenen auf ihren Gassen!

5Aber Israel und Juda sollen nicht Witwen werden, verlassen von ihrem Gott, dem HERRN Zebaoth; denn das Land der Chaldäer hat sich sehr verschuldet am Heiligen Israels.

6Flieht aus Babel und rette ein jeder sein Leben, dass ihr nicht untergeht in seiner Schuld. Denn dies ist für den HERRN die Zeit der Rache, um ihm seine Taten zu vergelten.

7Ein goldener Kelch, der alle Welt trunken gemacht hat, war Babel in der Hand des HERRN. Alle Völker haben von seinem Wein getrunken; darum sind die Völker so toll geworden.

8Wie plötzlich ist Babel gefallen und zerschmettert! Heult über Babel, bringt Balsam für seine Wunden, ob es vielleicht geheilt werden könnte.

9Wir wollten Babel heilen; aber es wollte nicht geheilt werden. So lasst es fahren und lasst uns ein jeder in sein Land ziehen! Denn seine Strafe reicht bis an den Himmel und langt hinauf bis an die Wolken.

10Der HERR hat unsere Gerechtigkeit ans Licht gebracht. Kommt, lasst uns in Zion erzählen die Werke des HERRN, unseres Gottes!

11Ja, schärft nun die Pfeile und ergreift die Schilde! Der HERR hat den Mut der Könige von Medien erweckt; denn seine Gedanken stehen wider Babel, dass er es verderbe. Denn dies ist die Vergeltung des HERRN, die Vergeltung für seinen Tempel.

12Ja, erhebt nun das Banner gegen die Mauern von Babel, macht stark die Wachen, bestellt Wächter, legt einen Hinterhalt! Denn der HERR hat sich's vorgenommen und wird's auch tun, was er gegen die Einwohner von Babel geredet hat.

13Die du an großen Wassern wohnst und große Schätze hast, dein Ende ist gekommen, dein Lebensfaden wird abgeschnitten!

14Der HERR Zebaoth hat bei sich geschworen: Wenn ich dich auch gefüllt habe mit Menschen wie mit Heuschrecken, so wird man doch über dich anstimmen den Ruf des Keltertreters.

Größe und Grenze von Babels Macht

15Er hat die Erde durch seine Kraft gemacht und den Erdkreis durch seine Weisheit bereitet und den Himmel ausgebreitet durch seinen Verstand.

16Wenn er donnert, so ist Wasser die Menge am Himmel. Er lässt die Wolken heraufziehen vom Ende der Erde. Er macht die Blitze, dass es regnet, und lässt den Wind kommen aus seinen Vorratskammern.

17Alle Menschen aber sind Toren mit ihrer Kunst, und alle Goldschmiede stehen beschämt da mit ihren Bildern; denn ihre Götzen sind Trug und haben kein Leben.

18Sie sind nichts, ein Spottgebilde; sie müssen zugrunde gehen, wenn sie heimgesucht werden.

19Aber so ist der nicht, der Jakobs Reichtum ist, sondern er ist's, der alle Dinge schafft, und Israel ist sein Erbteil. Er heißt HERR Zebaoth.

20Du, Babel, warst mein Hammer, meine Kriegswaffe; durch dich habe ich Völker zerschmettert und Königreiche zerstört.

21Durch dich habe ich Rosse und Reiter zerschmettert, Wagen und Fahrer.

22Durch dich habe ich Männer und Frauen zerschmettert, Alte und Junge, Jünglinge und Jungfrauen.

23Durch dich habe ich Hirten und Herden zerschmettert, Bauern und Gespanne und Fürsten und Herren.

24Aber nun will ich Babel und allen Bewohnern von Chaldäa vergelten alle ihre Bosheit, die sie an Zion begangen haben, vor euren Augen, spricht der HERR.

25Siehe, ich will an dich, du Berg des Verderbens, der du Verderben gebracht hast über alle Welt, spricht der HERR. Ich will meine Hand wider dich ausstrecken und dich von den Felsen herabwälzen und will einen verbrannten Berg aus dir machen,

26dass man weder Ecksteine noch Grundsteine aus dir nehmen kann, sondern eine ewige Wüste sollst du sein, spricht der HERR.

27Richtet auf das Banner auf Erden, blast die Posaune unter den Völkern! Heiligt die Völker zum Kampf gegen die Stadt Babel! Ruft wider sie die Königreiche Ararat, Minni und Aschkenas! Sammelt Kriegsleute gegen sie, bringt Rosse herauf, zahlreich wie Heuschrecken!

28Heiligt die Völker zum Kampf gegen sie, die Könige von Medien samt allen ihren Fürsten und Herren und das ganze Land ihrer Herrschaft,

29dass das Land erbebt und erzittert; denn die Gedanken des HERRN wollen erfüllt werden wider Babel, dass er das Land Babel zur Wüste mache, in der niemand wohnt.

30Die Helden zu Babel werden nicht zu Felde ziehen, sondern in der Festung bleiben. Mit ihrer Stärke ist's aus, sie sind Weiber geworden; ihre Wohnungen sind in Brand gesteckt und ihre Riegel zerbrochen.

31Ein Läufer begegnet dem andern und ein Bote dem andern, um dem König von Babel anzusagen, dass seine Stadt genommen sei an allen Enden

32und die Furten besetzt seien und die Bollwerke verbrannt und die Kriegsleute verzagt.

33Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Die Tochter Babel ist wie eine Tenne, wenn man sie feststampft; es wird ihre Ernte gar bald kommen.

Gott verhilft Jerusalem zu seinem Recht

34»Nebukadnezar, der König von Babel, hat mich gefressen und umgebracht, er hat aus mir ein leeres Gefäß gemacht. Er hat mich verschlungen wie ein Drache, er hat seinen Bauch gefüllt mit meinen Kostbarkeiten; er hat mich vertrieben.

35Nun aber komme über Babel der Frevel, der an mir begangen ist und an meinem Fleische«, spricht die Einwohnerin von Zion, »und mein Blut komme über die Bewohner von Chaldäa«, spricht Jerusalem.

36Darum spricht der HERR: Siehe, ich will deine Sache führen und dich rächen. Ich will ihr Meer austrocknen und ihre Brunnen versiegen lassen.

37Und Babel soll zu Steinhaufen und zur Wohnung der Schakale werden, zum Bild des Entsetzens und zum Spott, dass niemand darin wohne.

38Sie sollen miteinander brüllen wie die Löwen und knurren wie die jungen Löwen.

39Wenn sie vor Gier brennen, will ich ihnen ein Mahl zurichten und will sie trunken machen, dass sie matt werden und zum ewigen Schlaf einschlafen, von dem sie nimmermehr aufwachen sollen, spricht der HERR.

40Ich will sie hinabführen wie Lämmer zur Schlachtbank, wie Widder und Böcke.

41Wie ist Scheschach gefallen und die in aller Welt Berühmte eingenommen! Wie ist Babel zum Bild des Entsetzens geworden unter den Heiden!

42Ein Meer ist über Babel gegangen, und mit der Menge seiner Wellen ist es bedeckt.

43Seine Städte sind zur Wüste und zu einem dürren, öden Lande geworden, zum Lande, darin niemand wohnt und das kein Mensch durchzieht.

44Ja, ich habe den Bel zu Babel heimgesucht und habe aus seinem Rachen gerissen, was er verschlungen hatte. Und die Heiden sollen nicht mehr zu ihm laufen; denn es sind auch die Mauern von Babel zerfallen.

Gottes Volk zieht aus Babel

45Zieh aus von dort, mein Volk, und rette ein jeder sein Leben vor dem grimmigen Zorn des HERRN!

46Euer Herz könnte sonst weich werden und verzagen vor den Gerüchten, die man im Lande hören wird. Denn es wird in diesem Jahr ein Gerücht umgehen und danach im nächsten Jahr wieder ein Gerücht, und Gewalt wird im Lande sein und ein Herrscher wider den andern.

47Darum siehe, es kommt die Zeit, dass ich die Götzen zu Babel heimsuchen will und sein ganzes Land zuschanden werden soll und seine Erschlagenen darin liegen werden.

48Himmel und Erde und alles, was darinnen ist, werden jauchzen über Babel, weil seine Verwüster von Norden gekommen sind, spricht der HERR.

49Und Babel muss fallen für die Erschlagenen Israels, wie für Babel gefallen sind die Erschlagenen der ganzen Erde.

50So zieht nun hin, die ihr dem Schwert entronnen seid, und haltet euch nicht auf! Gedenkt des HERRN in fernem Lande und lasst euch Jerusalem im Herzen sein!

51Wir waren zuschanden geworden, weil wir die Schmach hören mussten und Scham unser Angesicht bedeckte, weil die Fremden über das Heiligtum des Hauses des HERRN kamen.

52Darum siehe, die Zeit kommt, spricht der HERR, dass ich die Götzen Babels heimsuchen will, und im ganzen Lande sollen die tödlich Verwundeten stöhnen.

53Und wenn Babel zum Himmel emporstiege und seine Mauern unersteigbar hoch machte, so sollen doch Verwüster von mir über sie kommen, spricht der HERR.

Babels Untergang und das prophetische Todesurteil über Babel

54Man hört ein Geschrei aus Babel und einen großen Jammer aus der Chaldäer Lande;

55denn der HERR verwüstet Babel und vertilgt aus ihm das große Getümmel. Wellen brausen heran wie große Wasser, es erschallt ihr lautes Tosen;

56denn es ist über Babel der Verwüster gekommen. Seine Helden werden gefangen, seine Bogen werden zerbrochen; denn der Gott der Vergeltung, der HERR, zahlt es ihnen heim.

57Ich will seine Fürsten, Weisen, Herren und Hauptleute und seine Krieger trunken machen, dass sie zu ewigem Schlaf einschlafen sollen, von dem sie nie mehr aufwachen, spricht der König, der da heißt HERR Zebaoth.

58So spricht der HERR Zebaoth: Die Mauern des großen Babel sollen geschleift und seine hohen Tore mit Feuer verbrannt werden, dass die Arbeit der Heiden umsonst sei und dem Feuer verfalle, was die Völker mit Mühe erbaut haben.

59Dies ist das Wort, das der Prophet Jeremia befahl Seraja, dem Sohn Nerijas, des Sohnes Machsejas, als er mit Zedekia, dem König von Juda, nach Babel zog im vierten Jahr seiner Herrschaft. Und Seraja war der Marschall für die Reise.

60Und Jeremia schrieb all das Unheil, das über Babel kommen sollte, in ein Buch, nämlich alle diese Worte, die wider Babel geschrieben sind.

61Und Jeremia sprach zu Seraja: Wenn du nach Babel kommst, so schaue zu und lies laut alle diese Worte

62und sprich: HERR, du hast geredet gegen diese Stätte, dass du sie ausrotten willst, sodass niemand darin wohne, weder Mensch noch Vieh, sondern dass sie immerdar wüst sei.

63Und wenn du das Buch ausgelesen hast, so binde einen Stein daran und wirf's in den Euphrat

64und sprich: So soll Babel versinken und nicht wieder aufkommen von dem Unheil, das ich über sie bringen will, sondern soll vergehen.

So weit hat Jeremia geredet.