Israels Durchzug durchs Schilfmeer

141Und der HERR redete mit Mose und sprach:

2Rede zu den Israeliten und sprich, dass sie umkehren und sich lagern bei Pi-Hahirot zwischen Migdol und dem Meer, vor Baal-Zefon; diesem gegenüber sollt ihr euch lagern.

3Der Pharao aber wird sagen von den Israeliten: Sie haben sich verirrt im Lande; die Wüste hat sie eingeschlossen.

4Und ich will sein Herz verstocken, dass er ihnen nachjage, und will meine Herrlichkeit erweisen an dem Pharao und aller seiner Macht, und die Ägypter sollen innewerden, dass ich der HERR bin. – Und sie taten so.

5Als es dem König von Ägypten angesagt wurde, dass das Volk geflohen war, wurde sein Herz verwandelt und das Herz seiner Großen gegen das Volk und sie sprachen: Warum haben wir das getan und haben Israel ziehen lassen, sodass sie uns nicht mehr dienen?

6Und er spannte seinen Wagen an und nahm sein Volk mit sich

7und nahm sechshundert auserlesene Wagen und was sonst an Wagen in Ägypten war mit Kämpfern auf jedem Wagen.

8Und der HERR verstockte das Herz des Pharao, des Königs von Ägypten, dass er den Israeliten nachjagte. Aber die Israeliten waren unter der Macht einer starken Hand ausgezogen.

9Und die Ägypter jagten ihnen nach mit Rossen, Wagen und ihren Männern und mit dem ganzen Heer des Pharao und holten sie ein, als sie sich gelagert hatten am Meer bei Pi-Hahirot vor Baal-Zefon.

10Und als der Pharao nahe herankam, hoben die Israeliten ihre Augen auf, und siehe, die Ägypter zogen hinter ihnen her. Und sie fürchteten sich sehr und schrien zu dem HERRN

11und sprachen zu Mose: Waren nicht Gräber in Ägypten, dass du uns wegführen musstest, damit wir in der Wüste sterben? Warum hast du uns das angetan, dass du uns aus Ägypten geführt hast?

12Haben wir's dir nicht schon in Ägypten gesagt: Lass uns in Ruhe, wir wollen den Ägyptern dienen? Es wäre besser für uns, den Ägyptern zu dienen, als in der Wüste zu sterben.

13Da sprach Mose zum Volk: Fürchtet euch nicht, steht fest und seht zu, was für ein Heil der HERR heute an euch tun wird. Denn wie ihr die Ägypter heute seht, werdet ihr sie niemals wiedersehen.

14Der HERR wird für euch streiten, und ihr werdet stille sein.

15Und der HERR sprach zu Mose: Was schreist du zu mir? Sage den Israeliten, dass sie weiterziehen.

16Du aber hebe deinen Stab auf und recke deine Hand über das Meer und teile es mitten durch, sodass die Israeliten auf dem Trockenen mitten durch das Meer gehen.

17Siehe, ich will das Herz der Ägypter verstocken, dass sie hinter euch herziehen, und will meine Herrlichkeit erweisen an dem Pharao und aller seiner Macht, an seinen Wagen und Männern.

18Und die Ägypter sollen innewerden, dass ich der HERR bin, wenn ich meine Herrlichkeit erweise an dem Pharao und an seinen Wagen und Männern.

19Da erhob sich der Engel Gottes, der vor dem Heer Israels herzog, und stellte sich hinter sie. Und die Wolkensäule vor ihnen erhob sich und trat hinter sie

20und kam zwischen das Heer der Ägypter und das Heer Israels. Und dort war die Wolke finster und hier erleuchtete sie die Nacht, und so kamen die Heere die ganze Nacht einander nicht näher.

21Als nun Mose seine Hand über das Meer reckte, ließ es der HERR zurückweichen durch einen starken Ostwind die ganze Nacht und machte das Meer trocken und die Wasser teilten sich.

22Und die Israeliten gingen hinein mitten ins Meer auf dem Trockenen, und das Wasser war ihnen eine Mauer zur Rechten und zur Linken.

23Und die Ägypter folgten und zogen hinein ihnen nach, alle Rosse des Pharao, seine Wagen und Männer, mitten ins Meer.

24Als nun die Zeit der Morgenwache kam, schaute der HERR auf das Heer der Ägypter aus der Feuersäule und der Wolke und brachte einen Schrecken über ihr Heer

25und hemmte die Räder ihrer Wagen und machte, dass sie nur schwer vorwärts kamen. Da sprachen die Ägypter: Lasst uns fliehen vor Israel; der HERR streitet für sie wider Ägypten.

26Aber der HERR sprach zu Mose: Recke deine Hand aus über das Meer, dass das Wasser wiederkomme und herfalle über die Ägypter, über ihre Wagen und Männer.

27Da reckte Mose seine Hand aus über das Meer, und das Meer kam gegen Morgen wieder in sein Bett, und die Ägypter flohen ihm entgegen. So stürzte der HERR sie mitten ins Meer.

28Und das Wasser kam wieder und bedeckte Wagen und Männer, das ganze Heer des Pharao, das ihnen nachgefolgt war ins Meer, sodass nicht einer von ihnen übrig blieb.

29Aber die Israeliten gingen trocken mitten durchs Meer, und das Wasser war ihnen eine Mauer zur Rechten und zur Linken.

30So errettete der HERR an jenem Tage Israel aus der Ägypter Hand. Und sie sahen die Ägypter tot am Ufer des Meeres liegen.

31So sah Israel die mächtige Hand, mit der der HERR an den Ägyptern gehandelt hatte. Und das Volk fürchtete den HERRN und sie glaubten ihm und seinem Knecht Mose.

Moses Lobgesang

151Damals sangen Mose und die Israeliten dies Lied dem HERRN und sprachen:

Ich will dem HERRN singen, denn er hat eine herrliche Tat getan;

Ross und Mann hat er ins Meer gestürzt.

2Der HERR ist meine Stärke und mein Lobgesang

und ist mein Heil.

Das ist mein Gott, ich will ihn preisen,

er ist meines Vaters Gott, ich will ihn erheben.

3Der HERR ist der rechte Kriegsmann,

HERR ist sein Name.

4Des Pharao Wagen und seine Macht warf er ins Meer,

seine auserwählten Streiter versanken im Schilfmeer.

5Die Tiefe hat sie bedeckt,

sie sanken auf den Grund wie die Steine.

6HERR, deine rechte Hand tut große Wunder;

HERR, deine rechte Hand hat die Feinde zerschlagen.

7Und mit deiner großen Herrlichkeit hast du deine Widersacher gestürzt;

denn als du deinen Grimm ausließest, verzehrte er sie wie Stoppeln.

8Durch dein Schnauben türmten die Wasser sich auf,

die Fluten standen wie ein Wall; die Tiefen erstarrten mitten im Meer.

9Der Feind gedachte: Ich will nachjagen und ergreifen

und den Raub austeilen und meinen Mut an ihnen kühlen.

Ich will mein Schwert ausziehen,

und meine Hand soll sie verderben.

10Da ließest du deinen Wind blasen, und das Meer bedeckte sie,

und sie sanken unter wie Blei im mächtigen Wasser.

11HERR, wer ist dir gleich unter den Göttern?

Wer ist dir gleich, der so mächtig, heilig, schrecklich, löblich und wundertätig ist?

12Als du deine rechte Hand ausrecktest,

verschlang sie die Erde.

13Du hast geleitet durch deine Barmherzigkeit

dein Volk, das du erlöst hast,

und hast sie geführt durch deine Stärke

zu deiner heiligen Wohnung.

14Als das die Völker hörten, erbebten sie;

Angst kam die Philister an.

15Da erschraken die Fürsten Edoms,

Zittern kam die Gewaltigen Moabs an, alle Bewohner Kanaans wurden feig.

16Es fiel auf sie Erschrecken und Furcht;

vor deinem mächtigen Arm erstarrten sie wie die Steine,

bis dein Volk, HERR, hindurchzog,

bis das Volk hindurchzog, das du erworben hast.

17Du brachtest sie hinein und pflanztest sie ein

auf dem Berge deines Erbteils,

den du, HERR, dir zur Wohnung gemacht hast,

zu deinem Heiligtum, Herr, das deine Hand bereitet hat.

18Der HERR wird König sein

immer und ewig.

19Denn der Pharao zog hinein ins Meer mit Rossen und Wagen und Männern. Und der HERR ließ das Meer wieder über sie kommen. Aber die Israeliten gingen trocken mitten durchs Meer.

20Da nahm Mirjam, die Prophetin, Aarons Schwester, eine Pauke in ihre Hand und alle Frauen folgten ihr nach mit Pauken im Reigen.

21Und Mirjam sang ihnen vor: Lasst uns dem HERRN singen, denn er hat eine herrliche Tat getan; Ross und Mann hat er ins Meer gestürzt.