41Und es begab sich zu der Zeit, dass die Philister sich sammelten zum Kampf gegen Israel. Israel aber zog aus, den Philistern entgegen, in den Kampf und lagerte sich bei Eben-Eser. Die Philister aber hatten sich gelagert bei Afek
2und stellten sich Israel gegenüber auf. Und der Kampf breitete sich aus und Israel wurde von den Philistern geschlagen. Sie erschlugen in der Feldschlacht etwa viertausend Mann.
3Und als das Volk ins Lager kam, sprachen die Ältesten Israels: Warum hat uns der HERR heute vor den Philistern geschlagen? Lasst uns die Lade des Bundes des HERRN zu uns holen von Silo und lasst sie mit uns ziehen, damit er uns errette aus der Hand unserer Feinde.
4Da sandte das Volk nach Silo und ließ von dort holen die Lade des Bundes des HERRN Zebaoth, der über den Cherubim thront. Es waren aber die beiden Söhne Elis bei der Lade des Bundes Gottes, Hofni und Pinhas.
5Und als die Lade des Bundes des HERRN in das Lager kam, jauchzte ganz Israel mit gewaltigem Jauchzen, sodass die Erde erdröhnte.
6Als aber die Philister das Jauchzen hörten, sprachen sie: Was ist das für ein gewaltiges Jauchzen im Lager der Hebräer? Und als sie erfuhren, dass die Lade des HERRN ins Lager gekommen sei,
7fürchteten sie sich und sprachen: Gott ist ins Lager gekommen, und riefen: Wehe uns, denn solches ist bisher noch nicht geschehen!
8Wehe uns! Wer will uns erretten aus der Hand dieser mächtigen Götter? Das sind die Götter, die Ägypten schlugen mit allerlei Plage in der Wüste.
9So seid nun stark und seid Männer, ihr Philister, damit ihr nicht dienen müsst den Hebräern, wie sie euch gedient haben! Seid Männer und kämpft!
10Da zogen die Philister in den Kampf und Israel wurde geschlagen und ein jeder floh in sein Zelt. Und die Niederlage war sehr groß und es fielen aus Israel dreißigtausend Mann Fußvolk.
11Und die Lade Gottes wurde weggenommen und die beiden Söhne Elis, Hofni und Pinhas, kamen um.
12Da lief einer von Benjamin aus dem Heerlager und kam am selben Tage nach Silo und hatte seine Kleider zerrissen und Erde auf sein Haupt gestreut.
13Und siehe, als er hinkam, saß Eli auf seinem Stuhl und gab Acht nach der Straße hin; denn sein Herz bangte um die Lade Gottes. Und als der Mann in die Stadt kam, tat er's kund und die ganze Stadt schrie auf.
14Und als Eli das laute Schreien hörte, fragte er: Was ist das für ein großer Lärm? Da kam der Mann eilends und sagte es Eli.
15Eli aber war achtundneunzig Jahre alt und seine Augen waren so schwach, dass er nicht mehr sehen konnte.
16Der Mann aber sprach zu Eli: Ich komme vom Heerlager und bin heute aus der Schlacht geflohen. Er aber sprach: Wie ist's gegangen, mein Sohn?
17Da antwortete der Bote: Israel ist geflohen vor den Philistern und das Volk ist hart geschlagen und deine beiden Söhne, Hofni und Pinhas, sind tot; und die Lade Gottes ist weggenommen.
18Als er aber von der Lade Gottes sprach, fiel Eli rücklings vom Stuhl an der Tür und brach seinen Hals und starb, denn er war alt und ein schwerer Mann. Er richtete aber Israel vierzig Jahre.
19Seine Schwiegertochter aber, des Pinhas Frau, war schwanger und sollte bald gebären. Als sie davon hörte, dass die Lade Gottes weggenommen und ihr Schwiegervater und ihr Mann tot waren, kauerte sie sich nieder und gebar; denn ihre Wehen überfielen sie.
20Und als sie im Sterben lag, sprachen die Frauen, die um sie standen: Fürchte dich nicht, du hast einen Sohn geboren! Aber sie antwortete nicht und nahm's auch nicht mehr zu Herzen.
21Und sie nannte den Knaben Ikabod, das ist »Die Herrlichkeit ist hinweg aus Israel!« – weil die Lade Gottes weggenommen war, und wegen ihres Schwiegervaters und ihres Mannes.
22Darum sprach sie: Die Herrlichkeit ist hinweg aus Israel; denn die Lade Gottes ist weggenommen.
51Die Philister aber hatten die Lade Gottes weggenommen und brachten sie von Eben-Eser nach Aschdod.
2Dann nahmen sie die Lade Gottes und brachten sie in das Haus Dagons und stellten sie neben Dagon.
3Und als die Leute von Aschdod am andern Morgen sich früh aufmachten und in das Haus Dagons kamen, sahen sie Dagon auf seinem Antlitz liegen auf der Erde vor der Lade des HERRN. Und sie nahmen Dagon und stellten ihn wieder an seinen Ort.
4Aber als sie am andern Morgen sich wieder früh aufmachten, fanden sie Dagon abermals auf seinem Antlitz auf der Erde vor der Lade des HERRN liegen, aber sein Haupt und seine beiden Hände abgeschlagen auf der Schwelle, sodass der Rumpf allein dalag.
5Darum treten die Priester Dagons und alle, die in Dagons Haus gehen, nicht auf die Schwelle Dagons in Aschdod bis auf diesen Tag.
6Aber die Hand des HERRN lag schwer auf den Leuten von Aschdod, und er brachte Verderben über sie und schlug sie mit bösen Beulen, Aschdod und sein Gebiet.
7Als aber die Leute von Aschdod sahen, dass es so zuging, sprachen sie: Lasst die Lade des Gottes Israels nicht bei uns bleiben; denn seine Hand liegt zu hart auf uns und unserm Gott Dagon.
8Und sie sandten hin und versammelten alle Fürsten der Philister zu sich und sprachen: Was sollen wir mit der Lade des Gottes Israels machen? Da antworteten sie: Lasst die Lade des Gottes Israels nach Gat tragen. Und sie trugen die Lade des Gottes Israels dorthin.
9Als sie aber die Lade dahin getragen hatten, entstand in der Stadt ein sehr großer Schrecken durch die Hand des HERRN; denn er schlug die Leute in der Stadt, Klein und Groß, sodass an ihnen Beulen ausbrachen.
10Da sandten sie die Lade Gottes nach Ekron. Als aber die Lade Gottes nach Ekron kam, schrien die Leute von Ekron: Sie haben die Lade des Gottes Israels hergetragen zu mir, damit sie mich töte und mein Volk!
11Da sandten sie hin und versammelten alle Fürsten der Philister und sprachen: Sendet die Lade des Gottes Israels zurück an ihren Ort, damit sie mich und mein Volk nicht töte. Denn es kam ein tödlicher Schrecken über die ganze Stadt; die Hand Gottes lag schwer auf ihr.
12Und die Leute, die nicht starben, wurden geschlagen mit Beulen und das Geschrei der Stadt stieg auf gen Himmel.
61So war die Lade des HERRN sieben Monate im Lande der Philister.
2Und die Philister beriefen ihre Priester und Wahrsager und sprachen: Was sollen wir mit der Lade des HERRN machen? Lasst uns wissen, wie wir sie an ihren Ort senden sollen!
3Sie sprachen: Wollt ihr die Lade des Gottes Israels zurücksenden, so sendet sie nicht ohne eine Gabe, sondern gebt ihm eine Sühnegabe; so werdet ihr gesund werden und es wird euch kundwerden, warum seine Hand nicht von euch ablässt.
4Sie aber sprachen: Was ist die Sühnegabe, die wir ihm geben sollen? Sie antworteten: Fünf goldene Beulen und fünf goldene Mäuse nach der Zahl der fünf Fürsten der Philister, denn es ist ein und dieselbe Plage gewesen über euch alle und über eure Fürsten.
5So macht nun Abbilder eurer Beulen und eurer Mäuse, die euer Land zugrunde gerichtet haben, dass ihr dem Gott Israels die Ehre gebt. Vielleicht wird seine Hand leichter werden über euch und über euren Gott und über euer Land.
6Warum verstockt ihr euer Herz, wie die Ägypter und der Pharao ihr Herz verstockten? Ist's nicht so: Als der HERR seine Macht an ihnen bewies, ließen sie sie ziehen, sodass sie gehen konnten?
7So lasst nun einen neuen Wagen machen und nehmt zwei säugende Kühe, auf die noch kein Joch gekommen ist; spannt sie an den Wagen und lasst ihre Kälber daheim bleiben.
8Aber die Lade des HERRN nehmt und stellt sie auf den Wagen, und die Dinge aus Gold, die ihr ihm zur Sühnegabe gebt, tut in ein Kästlein daneben. So sendet sie hin und lasst sie gehen.
9Und seht zu: Geht sie den Weg hinauf in ihr Land auf Bet-Schemesch zu, so hat Er uns dies große Übel angetan; wenn nicht, so wissen wir, dass nicht seine Hand uns getroffen hat, sondern es uns zufällig widerfahren ist.
10So taten die Leute und nahmen zwei säugende Kühe und spannten sie an einen Wagen und behielten ihre Kälber daheim
11und stellten die Lade des HERRN auf den Wagen, dazu das Kästlein mit den goldenen Mäusen und mit den Abbildern ihrer Beulen.
12Und die Kühe gingen geradeswegs auf Bet-Schemesch zu, immer auf derselben Straße, und brüllten immerfort und wichen weder zur Rechten noch zur Linken; und die Fürsten der Philister gingen ihnen nach bis zum Gebiet von Bet-Schemesch.
13Die Leute von Bet-Schemesch aber schnitten eben den Weizen im Grund, und als sie ihre Augen aufhoben, sahen sie die Lade und freuten sich, sie zu sehen.
14Der Wagen aber kam auf den Acker Joschuas von Bet-Schemesch und stand dort still. Und dort lag ein großer Stein. Da spalteten sie das Holz des Wagens und opferten die Kühe dem HERRN zum Brandopfer.
15Die Leviten aber hoben die Lade des HERRN herab samt dem Kästlein, das daneben stand und worin die Dinge aus Gold waren, und stellten sie auf den großen Stein. Und die Leute von Bet-Schemesch opferten dem HERRN am selben Tage Brandopfer und Schlachtopfer.
16Als aber die fünf Fürsten der Philister das gesehen hatten, zogen sie am selben Tage wieder nach Ekron.
17Dies sind die goldenen Beulen, die die Philister dem HERRN als Sühnegabe erstatteten: für Aschdod eine, für Gaza eine, für Aschkelon eine, für Gat eine und für Ekron eine;
18und goldene Mäuse nach der Zahl aller Städte der Philister unter den fünf Fürsten, der festen Städte und der Dörfer. Und Zeuge ist der große Stein, auf den sie die Lade des HERRN gestellt hatten. Er liegt bis auf diesen Tag auf dem Acker Joschuas von Bet-Schemesch.
19Aber die Söhne Jechonjas freuten sich nicht mit den Leuten von Bet-Schemesch, dass sie die Lade des HERRN sahen. Und der HERR schlug unter ihnen siebzig Mann. Da trug das Volk Leid, dass er das Volk so hart geschlagen hatte.
20Und die Leute von Bet-Schemesch sprachen: Wer kann bestehen vor dem HERRN, diesem heiligen Gott? Und zu wem soll er von uns wegziehen?
21Und sie sandten Boten zu den Bürgern von Kirjat-Jearim und ließen ihnen sagen: Die Philister haben die Lade des HERRN zurückgebracht; kommt herab und holt sie zu euch hinauf.
71Da kamen die Leute von Kirjat-Jearim und holten die Lade des HERRN herauf und brachten sie ins Haus Abinadabs auf dem Hügel, und seinen Sohn Eleasar weihten sie, dass er über die Lade des HERRN wache.
2Aber von dem Tage an, da die Lade des HERRN zu Kirjat-Jearim blieb, verging eine lange Zeit; es wurden zwanzig Jahre. Dann wandte sich das ganze Haus Israel zum HERRN.
3Samuel aber sprach zum ganzen Hause Israel: Wenn ihr euch von ganzem Herzen zu dem HERRN bekehren wollt, so tut von euch die fremden Götter und die Astarten und richtet euer Herz zu dem HERRN und dient ihm allein, so wird er euch erretten aus der Hand der Philister.
4Da taten die Israeliten von sich die Baale und Astarten und dienten dem HERRN allein.
5Samuel aber sprach: Versammelt ganz Israel in Mizpa, dass ich für euch zum HERRN bete.
6Und sie kamen zusammen in Mizpa und schöpften Wasser und gossen es aus vor dem HERRN und fasteten an demselben Tage und sprachen dort: Wir haben an dem HERRN gesündigt. So richtete Samuel die Israeliten zu Mizpa.
7Als aber die Philister hörten, dass die Israeliten zusammengekommen waren in Mizpa, zogen die Fürsten der Philister hinauf gegen Israel. Und die Israeliten hörten es und fürchteten sich vor den Philistern.
8Und sie sprachen zu Samuel: Lass nicht ab, für uns zu schreien zu dem HERRN, unserm Gott, dass er uns helfe aus der Hand der Philister.
9Samuel nahm ein Milchlamm und opferte dem HERRN ein Brandopfer – als Ganzopfer – und schrie zum HERRN für Israel und der HERR erhörte ihn.
10Und während Samuel das Brandopfer opferte, kamen die Philister heran zum Kampf gegen Israel. Aber der HERR ließ donnern mit großem Schall über die Philister am selben Tage und schreckte sie, dass sie vor Israel geschlagen wurden.
11Da zogen die Männer Israels aus von Mizpa und jagten den Philistern nach und schlugen sie bis unterhalb von Bet-Kar.
12Da nahm Samuel einen Stein und stellte ihn auf zwischen Mizpa und Schen und nannte ihn »Eben-Eser« und sprach: Bis hierher hat uns der HERR geholfen.
13So wurden die Philister gedemütigt und kamen nicht mehr in das Gebiet Israels. Und die Hand des HERRN lag schwer auf den Philistern, solange Samuel lebte.
14Auch eroberte Israel die Städte zurück, die die Philister ihnen genommen hatten, von Ekron bis Gat samt ihrem Gebiet; die errettete Israel aus der Hand der Philister. Und Israel hatte Frieden mit den Amoritern.
15Samuel aber richtete Israel sein Leben lang
16und zog Jahr für Jahr umher und kam nach Bethel und Gilgal und Mizpa. Und wenn er Israel an allen diesen Orten gerichtet hatte,
17kam er wieder nach Rama – denn da war sein Haus – und dort richtete er Israel. Auch baute er dort dem HERRN einen Altar.