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4. Die Paulinischen Briefe

Im Kanon des Neuen Testaments sind 14 Briefe überliefert, die dem Apostel Paulus als Verfasser zugeschrieben werden. 13 Briefe nennen ihn explizit im Absender. Im Hebr fehlt diese Angabe. Bei sieben dieser Briefe (Kol, Eph, 2Thess, 1.+2.Tim, Tit, Hebr) geht die Mehrheit der Forscher heute davon aus, dass sie nicht vom Apostel selbst verfasst worden sind, sondern auf (im weitesten Sinne) Schüler des Apostels zurückgehen. Bei den übrigen sieben Briefen (Röm, 1+2Kor, Gal, Phil, 1Thess, Phlm) wird die paulinische Verfasserschaft nicht bestritten.

Das paulinische Briefformular

Paulus bedient sich in seinen Briefen der zu seiner Zeit üblichen Topoi, variiert die antiken Briefkonventionen aber je nach Kommunikationssituation eigenständig. Er nutzt die Briefe, um Kontakt zu den Gemeinden zu halten (bzw. wie beim Röm neu herzustellen) und ihnen sein Evangelium zu verkündigen. Damit sind die Briefe neben den persönlichen Besuchen des Apostels und der Sendung von Boten ein wichtiges Element seiner Mission.

Alle paulinischen Briefe beginnen mit dem Präskript. Dazu gehören die Angaben über Absender und Adressaten und ein Eingangsgruß. Meist folgt eine Danksagung und häufig eine briefliche Selbstempfehlung, die das Verhältnis von Absender und Adressaten thematisiert. Danksagung und briefliche Selbstempfehlung werden zusammenfassend als Proömium bezeichnet.

Zum Briefschluss gehören eine Schlussparänese und das Postskript. Die Schlussparänese enthält nicht nur Mahnungen, sondern häufig auch Angaben über Reisepläne des Apostels und einen abschließenden Segenswunsch. Gelegentlich findet sich die Bitte um Fürbitte der Gemeinde. Zum Postskript gehören der Auftrag an die Adressaten, andere Gemeindeglieder zu grüßen, die Übermittlung von Grüßen anderer und der eigene Gruß des Absenders (Eschatokoll). Dieser Schlussgruß ist im Unterschied zu den antiken Gepflogenheiten zu einem ausgeführten Segenswunsch erweitert.

Kapitel zu den paulinischen Briefen:

VG Wort Zählmarke
die-Bibel.dev.4.17.7
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