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Tell el-Fār‘a Süd

Andere Schreibweise: Tall al-Fāri‘a; Tell el-Fār‘ah; Tell el Far‘ah; Tell el-Farah; Tell el-Fāri‘; Tell Fara; Tell Far‘a; Tell Farah

(erstellt: August 2016)

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1. Name und Lage

Tell el-Fara Süd 01
Der Name Tell el-Fār‘a bedeutet „der hohe Ruinenhügel“. Er ist in Israel doppelt vergeben, so dass die beiden Fundorte durch die Angabe der Himmelsrichtung voneinander unterschieden werden. Tell el-Fār‘a Nord ist der moderne Name des antiken → Tirza im Bergland von Samaria. Tell el-Fār‘a Süd (Koordinaten: 1006.0770; N 31° 16' 56'', E 34° 28' 57'') liegt etwa 140km entfernt auf einem natürlichen Hügel am Westufer des Wādī Ġazze / Naḥal Besor, etwa 24km südlich von → Gaza und 30km westlich von → Beerscheba. In dieser Übergangszone zwischen der Küstenebene und dem nordwestlichen → Negev ist ein durchschnittlicher Jahresniederschlag von 200-300mm zu erwarten. Die Region gilt als klassisches Weideland, doch aufgrund des fruchtbaren Bodens (Löß-Sand-Gemisch) können bei ausreichendem Niederschlag oder durch Bewässerungsmaßnahmen sehr gute Erträge erzielt werden. Die Siedlungsaktivitäten konzentrierten sich stets entlang dem Wādī Ġazze / Naḥal Besor, da hier mehrere ganzjährige Wasserquellen existieren; in der näheren Umgebung des Tell el-Fār‘a Süd sind dies ‘Ēn el-Fār‘a / ‘En Šaruḥen (ca. 1km südöstlich), ‘Ēn el-Qamla (ca. 2,5km südöstlich) und ‘Ēn eš-Šallāla / ‘En Besor (ca. 3km nördlich).

Tell el-Fār‘a Süd lag im Schnittpunkt mehrerer Verkehrswege. Ein Weg wurde vom Wādī Ġazze selbst gebildet, das von den nördlichen Negevbergen kommend zur Küste führt; ein weiterer, parallel zur Küstenstraße verlaufender Weg querte das → Wadi bei Tell el-Fār‘a Süd; ein dritter Weg verlief über das Wādī Ġazze und dessen Hauptzufluss Wādī s-Seba‘ / Naḥal Be’er Ševa‘ nach Beerscheba und bog dann östlich von diesem Ort nach Süden ab. Somit war Tell el-Fār‘a Süd in ein Fernwegenetz eingebunden, das von der Küstenebene über die → Araba bis zum Golf von Elat und schließlich zur Arabischen Halbinsel führte.

Tell el-Fār‘a Süd 02
Der natürliche Hügel des Tell el-Fār‘a Süd erhebt sich direkt neben dem Wadi, dessen Lauf hier einen Bogen bildet (Abb. 2; für eine weitere Luftaufnahme vgl. Ben-Shlomo / Van Beek, 2 Abb. 1.2 [dort mit Tell Ǧemme verwechselt]). Das Wadi bot zwar einen guten natürlichen Schutz vor potentiellen Angreifern, hat mit seinen Wassermassen während der Wintermonate aber erheblich zur Erosion des Hügels beigetragen – ein Prozess, der weiter andauert, so dass Tell el-Fār‘a Süd ein sehr gefährdeter Fundort ist.

Auf dem natürlichen Hügel, der etwa 30m über dem umliegenden flachen Gelände (100-120m über dem Meeresspiegel) aufragt, haben sich Siedlungsschichten von ca. 15m Höhe akkumuliert, die von der Mittleren Bronzezeit bis in römische Zeit reichen. Angaben zur Größe des Tell variieren. Eine Fläche von etwas mehr als 6ha, wie in der Literatur mehrfach genannt, setzt voraus, dass der Hügel einst eine weitgehend runde Form besaß und auch der Graben der mittelbronzezeitlichen Befestigung am Fuße des Tell miteinbezogen wird. Innerhalb dieser Befestigung kann die tatsächlich verfügbare Siedlungsfläche bei einer ursprünglich runden Form maximal 3ha betragen haben.

2. Identifikation

Obwohl verschiedene Identifizierungsvorschläge unterbreitet worden sind, konnte der alte Name des Fundortes bisher nicht zweifelsfrei bestimmt werden.

2.1. Bet-Pelet

W.M.F. Petrie hatte den Tell mit Bet-Pelet („Haus des Entkommens“) gleichgesetzt, das in zwei Ortslisten als Stadt im Stammesgebiet von Juda genannt wird (Jos 15,27; Neh 11,26). Er stützte sich dafür auf überaus leichtfertig vorgenommene etymologische Spekulationen, wobei er den modernen Namen von dem vermuteten alten Namen herleitete und ihn als „Ort des Entkommens“ oder „Ort der Befreiung“ verstand (die Bedeutung von FR‘ als „entkommen“ ist allerdings sehr unsicher). Den so erschlossenen biblischen Namen verwendete Petrie auch für die Grabungspublikation. Diese methodisch fragwürdige Gleichsetzung stieß sofort auf erhebliche Kritik und fand daher keinerlei Zustimmung.

2.2. Barsama / Birsama

A. Alt hatte zunächst vorgeschlagen, das aus klassischen und spätantiken Quellen bekannte Barsama / Birsama auf dem Tell el-Fār‘a Süd zu lokalisieren, da sich der Tell aufgrund seiner Lage und Befestigungsanlagen gut für einen Ort eignete, der in den Texten als Truppenstandort und regionales Verwaltungszentrum genannt wird. Wenig später korrigierte Alt diese Identifikation jedoch und setzte Barsama / Birsama mit dem nur wenige Kilometer südöstlich des Tell el-Fār‘a Süd gelegenen Fundort Chirbet el-Fār / Horvat Be’er Schema‘ gleich – eine Lokalisierung, die allgemeine Akzeptanz gefunden hat (s.u. 3.8.3.).

2.3. Scharuhen

Bereits bevor der erste Band der Grabungspublikation erschienen war, hatte W.F. Albright den Tell el-Fār‘a Süd zu einem geeigneten Kandidaten für den legendären Ort Scharuhen erklärt. Von der Erwähnung im Alten Testament abgesehen (Jos 19,6; Jos 15,32 [Schilhim?]), ist dieser Ort nur aus ägyptischen Quellen bekannt, die ihm eine wichtige Rolle zuweisen: Laut dem Bericht des Offiziers Ahmose musste Scharuhen bei der Vertreibung der → Hyksos drei Jahre belagert werden, bis es eingenommen und geplündert werden konnte. Zur Zeit → Thutmosis’ III. beherbergte der Ort eine ägyptische Garnison; später wird Scharuhen in den topographischen Listen mehrerer Könige genannt. Dem Vorschlag Albrights sind zunächst viele Gelehrte gefolgt. Der offizielle hebräische Name des Tell el-Fār‘a Süd lautet dementsprechend Tel Šaruḥen.

J.R. Stewart und A. Kempinksi kamen später jedoch zu dem Schluss, dass Scharuhen besser auf dem Tell el-‘Aǧǧūl (→ Tell el-‘Aǧǧūl; Koordinaten: 0934.0976; N 31° 28' 30'', E 34° 24' 16'') zu lokalisieren sei. Dieser Vorschlag hat zahlreiche Befürworter gefunden, doch es gibt auch Versuche, Scharuhen mit Tell Abū Hurēra / Tel Haror (Koordinaten: 11257.08795; N 31° 22' 54'', E 34° 36' 25'') zu identifizieren. Allerdings ist die alte Gleichsetzung des Tell el-Fār‘a Süd mit Scharuhen nicht völlig aufgegeben worden; es wurde sogar die Möglichkeit erwogen, dass in der 19. Dynastie der Name Scharuhen vom Tell el-‘Aǧǧūl auf den Tell el-Fār‘a Süd übergegangen sein könnte.

2.4. Schur

Der Name Schur begegnet im Alten Testament als topographische Angabe in verschiedenen Formulierungen: Wüste Schur (Ex 15,22), Weg nach Schur (Gen 16,7), zwischen Kadesch und Schur (Gen 20,1), von → Hawila bis nach Schur, das vor (d.h. östlich von) Ägypten liegt (1Sam 15,7; Gen 25,18). Schur wird gewöhnlich als Bezeichnung einer Region im nördlichen Sinai verstanden. N. Na’aman schlug hingegen vor, Schur („Mauer“) als Name eines befestigten Ortes anzusehen und diesen auf dem Tell el-Fār‘a Süd zu lokalisieren. Diesem Vorschlag haben sich aber nur sehr wenige Gelehrte angeschlossen.

2.5. Gerar

Der mehrfach im Alten Testament erwähnte Ort → Gerar ist am nordwestlichen Rand des Negev zu suchen, aber noch nicht sicher lokalisiert. Petrie hatte ihn mit dem Tell Ǧemme gleichgesetzt, der inzwischen aber mehrheitlich mit Yurza / Arza identifiziert wird (s.u. 2.6.). Auch die Gleichsetzung mit Tell el-Fār‘a Süd, die Anfang des 20. Jh.s von A. Musil vorgenommen worden war und später im Rahmen des Tübinger Atlas des Vorderen Orients aufgegriffen wurde (allerdings nur für die eisenzeitlichen und griechisch-römischen Siedlungsphasen), konnte sich nicht durchsetzen. Gegenwärtig wird vielmehr eine Identifizierung von Gerar mit Tell Abū Hurēra / Tel Haror favorisiert.

2.6. Yurza / Arza

Der aus ägyptischen Quellen und den sog. → Amarnabriefen bekannte Ort Yurza (EA 314-315) ist wahrscheinlich mit dem Namen Arza gleichzusetzen, den neuassyrische Texte überliefern. Diesen ist zu entnehmen, dass der Ort am „Bach Ägyptens“ lag, der nach Na’amans Untersuchungen dem Wādī Ġazze / Naḥal Besor entsprach (erst später ging die Bezeichnung auf das weiter westlich gelegene Wādī l-‘Arīš über). Es besteht seit langem ein gewisser Konsens darüber, Yurza / Arza auf dem Tell Ǧemme zu lokalisieren, der ca. 12km nordwestlich des Tell el-Fār‘a Süd am Südufer des Wādī Ġazze / Naḥal Besor liegt (Koordinaten: 0971.0888; N 31° 23' 13", E 34° 26' 52"). Vereinzelte Gegenstimmen schlugen hingegen eine Gleichsetzung mit Tell el-Fār‘a Süd oder gar mit Tell el-Ḥesī (→ Tell el-Ḥesī; Koordinaten: 124.106; N 31° 32' 52'', E 34° 43' 49'') vor.

2.7. Ziklag

E.A. Knauf unterbreitete jüngst den Vorschlag, Tell el-Fār‘a Süd mit dem Ort → Ziklag zu identifizieren, der nur aus dem Alten Testament bekannt ist (Jos 15,31; Jos 19,5; 1Sam 27,6; 1Sam 30,1.14.26; 2Sam 1,1; 2Sam 4,10; 1Chr 4,30; 1Chr 12,1.21; Neh 11,28): Er wird in den Ortslisten als südliche Stadt am Rand des Negev aufgezählt und spielt in den → Samuelbüchern als Zufluchtsort und Stützpunkt → Davids im Land der → Philister eine wichtige Rolle. Ziklag ist auf verschiedenen Siedlungshügeln gesucht worden (u.a. Tell es-Seba‘, Chirbet el-Mšāš / Tel Masos, Tell el-Chuwēlife / Tel Ḥalîf, Tell eš-Šerī‘a / Tel Sera‘). Weitgehend durchgesetzt hat sich davon die Lokalisierung auf dem Tell eš-Šerī‘a / Tel Sera‘ (Koordinaten: 1196.0889; N 31° 23' 26'', E 34° 40' 45'').

3. Geschichte

3.1. Archäologische Feldforschungen

Tell el-Fār‘a Süd war nach Tell el-Ḥesī (→ Tell el-Ḥesī; 1890) und Tell Ǧemme (1926/27) der dritte Ort im südlichen Palästina, an dem der britische Archäologe W.M.F. Petrie Grabungen durchführte. Der Tell und seine Umgebung wurden von ihm und seinem Team zwischen 1927 und 1930 in drei Kampagnen von jeweils fünf bis sechs Monaten untersucht. Als im November 1930 der geplante Grabungsbeginn auf dem Tell el-‘Aǧǧūl (→ Tell el-‘Aǧǧūl) wegen der herrschenden Malaria verschoben werden musste, konnte kurzfristig noch für einige weitere Wochen am Tell el-Fār‘a Süd gearbeitet werden. Petrie selbst war nur während der zweiten Kampagne anwesend; während der ersten und dritten Kampagne leitete sein Assistent J.L. Starkey die Grabungen.

Tell el-Fār‘a Süd 03
Im Bereich des Tell galt das Interesse den Befestigungsanlagen entlang der Westseite sowie den Arealen am südlichen und am nördlichen Ende, die wichtige Bauwerke erwarten ließen. Der von Petrie vorgelegte vorläufige Übersichtsplan verzeichnet eine Auswahl an baulichen Strukturen aus unterschiedlichen Epochen; allerdings sind die angegebenen Datierungen in die 18., 20. und 22. Dynastie fraglich bzw. unzutreffend. In der unmittelbaren Umgebung des Tell el-Fār‘a Süd wurden acht Gräberfelder des 2. und 1. Jt.s v. Chr. entdeckt und untersucht (Nr. 100, 200, 500, 600, 700, 800). Da der Übersichtsplan später nicht aktualisiert wurde, fehlen der Friedhof 900 am westlichen Tellhang sowie der Friedhof 1000, über dessen Lage nichts mitgeteilt wurde. Entlang dem Wādī Ġazze / Naḥal Besor konnte E. Macdonald mehrere prähistorische Siedlungsplätze nachweisen.

Der Tell und seine Umgebung sind mehrfach im Rahmen von Erkundungen und Surveys begangen wurden, sowohl vor als auch nach den britischen Grabungen. Im Focus standen dabei entweder die allgemeine Siedlungsgeschichte oder bestimmte Zeitabschnitte bzw. Fragestellungen. Im Mai 1976 unternahm R. Cohen (Department of Antiquities and Museums) eine einwöchige Rettungsgrabung in einem kleinen Areal im mittleren Bereich des Tell. In den Jahren 1998 bis 2003 wurde der Fundort unter der Leitung von G. Lehmann (Beerscheba), T.J. Schneider (Claremont) und H.M. Niemann (Rostock) erneut untersucht. Die Arbeiten umfassten die Kartierung (1998), einen Survey des Tell (1998) und der Umgebung (2000) sowie eine vierwöchige Grabungskampagne in drei Arealen (1999). Das Areal 1 am südwestlichen Tellhang diente der Überprüfung der Befestigungsanlagen, das Areal 2 liegt im mittleren, weitgehend unerforschten Tellbereich, während das Areal 3 im Norden des Tell unmittelbar südlich an die alte britische Grabungsfläche anschließt. Über die Grabungskampagnen, die zwischen 2001 und 2003 stattfanden, liegen noch keine Informationen vor.

3.2. Zur Aussagekraft des Fundortes

Unsere Kenntnisse über den Tell el-Fār‘a Süd beruhen großenteils auf den alten Grabungen unter der Leitung Petries. Um die Stratigraphie und das Fundspektrum angemessen beurteilen zu können, muss man sich also über die Zielsetzungen und die Vorgehensweise des britischen Archäologen im Klaren sein. Petrie hatte seine Grabungstätigkeit im südlichen Palästina unter das Motto „Egypt over the border“ gestellt; sein Ziel war es, auch außerhalb der modernen ägyptischen Grenzen nach ägyptischen Hinterlassenschaften zu suchen, um problematische Abschnitte der ägyptischen Geschichte erhellen zu können. Diesem Ziel folgten die Grabungsstrategie und später auch die Publikation der Ergebnisse: Im Mittelpunkt des Interesses standen die Bronze- und Eisenzeit, während die Hinterlassenschaften der späteren Epochen eher beiläufig behandelt wurden. Für Datierungen stützte sich Petrie oft auf historische Mutmaßungen, insbesondere dann, wenn aussagekräftige Funde fehlten.

Petrie zeichnete sich dadurch aus, seine Grabungsergebnisse umgehend in Buchform vorzulegen (bzw. vorlegen zu lassen). Diese Schnelligkeit war aber nur durch Beschränkung zu erreichen; die Beschreibungen und Deutungen sind folglich sehr knapp und dezidiert gehalten, wobei nur eine Auswahl an Objekten und Keramik erwähnt und noch weniger abgebildet wurde. Spätere Bearbeiter haben wiederholt wichtige Funde vorgelegt, die in den Grabungspublikationen unberücksichtigt geblieben sind. Zu betonen ist, dass Petries stratigraphische Sequenz für die Bronze- und Eisenzeit auf zwei eher kleinen Grabungsarealen beruht und keinesfalls sicher geklärt ist. Anhand der wechselnden Ausrichtung der Mauern in den vorgelegten Plänen wird deutlich, dass die Pläne zumeist Gebäudereste aus unterschiedlichen Phasen abbilden. Die neueren Grabungen haben mehrere Schlussfolgerungen Petries zur Stratigraphie des Tell als unzutreffend erwiesen (allerdings sind bislang nur Vorberichte veröffentlicht und kaum Funde präsentiert worden). Angesichts dieser problematischen Ausgangslage sind vermutete Siedlungsunterbrechungen, etwa zu Beginn der Späten Bronzezeit, während der Eisenzeit und während der hellenistischen Zeit, wenig fundiert.

Die materielle Kultur der Bewohner des Tell el-Fār‘a Süd wird kaum durch Funde aus dem Tellbereich repräsentiert, sondern vielmehr durch das Inventar der zahlreichen Gräber in seiner Umgebung. Diese Gräber tragen somit wesentlich zur archäologischen Bedeutung des Fundortes bei. Doch auch für sie gilt, dass wichtige Informationen nicht zur Verfügung stehen, weil die Gräber in knapper Form dokumentiert und sehr ausschnitthaft publiziert wurden. Hinzu kommt, dass die Beigaben weltweit auf zahlreiche Museen und Sammlungen verteilt sind, was ihr Studium sehr erschwert.

3.3. Urgeschichtliche Perioden

3.3.1. Paläolithikum

In der Umgebung des Tell el-Fār‘a Süd sind entlang dem Wādī Ġazze / Naḥal Besor mehrere Fundstellen mit Steinwerkzeugen des Alt-, Mittel- und Jungpaläolithikums entdeckt worden, wobei das Mittelpaläolithikum am besten bezeugt ist. Auch am südlichen Hang des Tell wurden mittelpaläolithische Steingeräte aus sekundärem Kontext aufgelesen. Der dem Siedlungshügel am nächsten gelegene Fundplatz Far‘ah B (auch bekannt als Far‘ah II) befindet sich etwa 700m nordöstlich auf der anderen Seite des Wadis und diente vermutlich als mittelpaläolithische Jagd- und Schlachtstation.

3.3.2. Neolithikum

Neolithische Fundplätze sind nur sehr spärlich vertreten und liegen in etwa 400 bis 2500m Entfernung von Tell el-Fār‘a Süd nahe dem Wādī Ġazze / Naḥal Besor. Es handelt sich um kurzlebige Lager, die vor allem Steingeräte, aber nur sehr selten Keramikscherben erbrachten.

3.3.3. Chalkolithikum

Fundorte, die während des Chalkolithikums genutzt worden waren, sind in der näheren und weiteren Umgebung des Tell el-Fār‘a Süd entlang dem Wadi mehrfach belegt und wurden bereits von Petries Mitarbeiter E. Macdonald untersucht. Sie geben Zeugnis von einer recht intensiven Besiedlung des nordwestlichen Negev, die durch etwas bessere klimatische Verhältnisse begünstigt wurde.

3.4. Frühe Bronzezeit

3.4.1. Frühe Bronzezeit I (Ende 4.-Anfang 3. Jt. v. Chr.)

Nördlich des Tell el-Fār‘a Süd, in etwa 3200m Entfernung, wurde mit dem Fundort „Site H“ (Koordinaten: N 31° 18' 35'', E 34° 29' 35'') eine Siedlung der Frühen Bronzezeit IA nachgewiesen, deren Fundgut Kontakte zum späten prädynastischen Ägypten erkennen lässt. Etwa 500m südlich davon wurde in ‘En Besor (Koordinaten: 1013.0795; N 31° 18' 19'', E 34° 29' 19''), eine weitere, etwas jüngere Siedlung (Stratum III, Frühe Bronzezeit IB) entdeckt, die sich durch eine noch stärkere ägyptische Prägung auszeichnet. Das gilt für die Maße der Lehmziegel und für die angewandten Bautechniken ebenso wie für das Fundspektrum, das ägyptische Keramik, Steingefäße und Werkzeuge sowie Lehmverschlüsse mit Abdrücken ägyptischer Siegel umfasst. Die Siedlung von ‘En Besor diente vermutlich als ägyptische Handelsstation, die dabei half, den Import von begehrten Erzeugnissen (z.B. Wein, Olivenöl) und wichtigen Rohstoffen (z.B. Bitumen) zu sichern.

3.4.2. Frühe Bronzezeit II-III (28.-23. Jh. v. Chr.)

Siedlungen der Frühbronzezeit II-III existierten in ‘En Besor (s.o. 3.4.1., Stratum II) und in ‘Ēn el-Qamla, etwa 2400m südöstlich des Tell el-Fār‘a Süd; außerdem sind mehrere Lagerplätze bekannt.

3.5. Mittlere Bronzezeit

3.5.1. Mittlere Bronzezeit I-IIA (22.-18. Jh. v. Chr.)

Die Mittlere Bronzezeit I-IIA wird in der Umgebung des Tell el-Fār‘a Süd nur durch kleine Lagerplätze repräsentiert.

3.5.2. Mittlere Bronzezeit IIB (17.-16. Jh. v. Chr.)

Die Siedlungsgeschichte des Tell el-Fār‘a Süd begann nach bisherigen Erkenntnissen in der späten Mittleren Bronzezeit IIB. Allerdings ist über die damalige Wohnbebauung nahezu nichts bekannt, da im Grabungsareal am Nordende nur einige Mauerzüge freigelegt wurden (Strukturen ZZL-ZZX), die kein klares Bild ergeben.

Tell el-Fār‘a Süd 04
Der Fundort beeindruckt vor allem durch die Reste seiner Befestigungsanlagen, die einen Graben am Fuße der westlichen Tellseite (Abb. 3), einen Erdwall mit noch anstehenden Mauerresten sowie ein monumentales Stadttor am Südende des Tell (Abb. 4) umfassten. Diese Anlagen gaben einst den Ausschlag dafür, den Tell el-Fār‘a Süd mit Scharuhen (s.o. 2.3.) zu identifizieren.

Tell el-Fār‘a Süd 05
Die östliche Hälfte des Stadttores war weitgehend erodiert, die westliche Hälfte des Torbaus und die unmittelbar daran anschließende Mauer aber standen noch 1-4m Meter hoch an. Allerdings zeigt das Foto nicht nur das aufgehende Mauerwerk, sondern auch das freigelegte Fundament, von dem wir nicht wissen, wie mächtig es war, weil keine Fußböden dokumentiert sind. Die Befestigungsanlagen einschließlich des Stadttores werden gewöhnlich der Hyksoszeit (späte Mittlere Bronzezeit IIB) zugewiesen, wobei diese Datierung auf typologischen und historischen Argumenten beruht. Die Stratigraphie indes ist problematisch. Ungeklärt bleibt bislang, ob Keramikfunde der Späten Bronzezeit I aus späteren, nicht erkannten Störungen resultieren, ob sie mit einer umfänglichen Erneuerung des Tores zu erklären sind oder gar mit einer entsprechend späten Errichtung in der frühen 18. Dynastie, wie Petrie einst annahm (Abb. 3).

In der Umgebung des Tell wurden in den Friedhöfen 500, 700 und 1000 zahlreiche Gräber der Mittleren Bronzezeit IIB freigelegt. Bezeugt sind einfache Grubengräber, Grubengräber mit Nische sowie Gräber mit Stufenschacht und einfacher, zweigeteilter oder doppelter Grabkammer (→ Grab). Unter den Funden sind zahlreiche Siegelamulette in Form von Skarabäen vertreten; abgesehen von einigen Importen aus Ägypten handelt es sich dabei um einheimische Erzeugnisse.

3.6. Späte Bronzezeit

3.6.1. Späte Bronzezeit I-IIA (15.-14. Jh. v. Chr.)

Die Ansichten der Archäologen über diese Epoche gehen sehr auseinander. Wiederholt ist vermutet worden, dass der Tell verlassen war, doch die Keramikfunde legen das Gegenteil nahe, auch wenn eine Identifizierung entsprechender Mauerreste wegen der problematischen Stratigraphie kaum möglich ist. Insbesondere bei der Frage, in welchem Umfang das Stadttor weitergenutzt oder erneuert worden sein könnte, besteht erheblicher Klärungsbedarf (s.o. 3.5.2.). Einige Gräber der Späten Bronzezeit I wurden im Friedhof 600 freigelegt.

3.6.2. Späte Bronzezeit IIB (13. Jh. v. Chr.)

Im Süden des Tell wurden über dem Stadttor zwei Schichten unterschieden und in die 19. sowie 20. Dynastie datiert. Schicht E, die ältere von beiden, lässt einzelne Räumlichkeiten erkennen, doch eine Rekonstruktion von Gebäudegrundrissen ist nicht möglich. Unter den wenigen publizierten Kleinfunden fallen zwei Siegelamulette mit dem Namen Ramses’ II. sowie zwei hethitische Siegelringe auf – es handelt sich hierbei um die einzigen Objekte, die überhaupt einen chronologischen Anhaltspunkt für eine Datierung in die Spätbronzezeit IIB geben, denn Keramikfunde sind nicht dokumentiert.

Tell el-Fār‘a Süd 06
Am nördlichen Ende des Tell stand ein großes Haus, das als sog. Gouverneursresidenz bekannt geworden ist und in der Frage der ägyptischen Verwaltung Palästinas während der Späten Bronze- und Frühen Eisenzeit eine wichtige Rolle spielt (s.u.). Seine stratigraphische Situation ist allerdings keineswegs leicht zu beurteilen und deshalb wiederholt missverstanden worden. Bereits Petrie und dessen Assistenten waren sich in der Bewertung nicht einig. Das Haus war noch nicht vollständig freigelegt, da hatte Petrie aus überwiegend historischen Erwägungen bereits folgende Baugeschichte rekonstruiert: Errichtung des Gebäudes unter Thutmosis III. (Phase Z), Zerfall in der Amarna-Zeit, Erneuerung unter Sethos I. (Phase Y).

Tell el-Fār‘a Süd 07
Nach der fast vollständigen Freilegung des Hauses revidierten Starkey und Harding die Baugeschichte. Sie gingen von einer einzigen Bauphase aus und datierten die Errichtung des Hauses unmittelbar nach Ramses II., d.h. an das Ende des 13. Jh.s v. Chr.; Petrie hingegen wiederholte in einem Nachtrag seine abweichenden Ansichten. Die spätere Forschung hat diese Meinungsverschiedenheit der Ausgräber übersehen und ist Petries Unterscheidung zweier Phasen gefolgt, nur deren Datierung wurde nach unten (19.-20. Dynastie) korrigiert. Es spricht jedoch sehr viel dafür, der Bewertung durch Starkey und Harding zu folgen. Petries „Phase Z“ bildet dann den Fundamentbereich und Petries „Phase Y“ das aufgehende Mauerwerk eines Gebäudes, das vermutlich im späten 13. Jh. v. Chr. errichtet worden war.

Die Residenz bestand aus einem etwa 24 × 25m großen Kerngebäude und einem nordwestlichen Anbau von mindestens 12 × 16m. Der Grundriss des Kerngebäudes hebt sich deutlich von der levantinischen Tradition des Hofhauses ab. Er ist vielmehr der ägyptischen Hausarchitektur des Neuen Reiches verpflichtet und findet seine nächste Parallele unter den mittelgroßen Häusern von Amarna. Diese Häuser folgten einem regulierten Grundrissschema mit charakteristischen Räumen bzw. Raumgruppen, die in einer klar erkennbaren Abfolge angeordnet wurden, so dass sich der Grundriss in drei parallele Streifen gliedern lässt (s.u. Exkurs). Da die Zahl, Größe, Anordnung und Ausrichtung der Räume innerhalb gewisser Grenzen aber variabel war, gab es eine Vielzahl von Grundrisslösungen, weshalb kein Haus einem anderen genau glich. Auch die Residenz von Tell el-Fār‘a Süd lässt innerhalb des typologisch vorgegebenen Rahmens einen individuellen Plan erkennen.

Tell el-Fār‘a Süd 08
Der Haupteingang lag in einem separaten Vorraum (YM) nahe einer Hausecke und war über eine Treppe zu erreichen. Der vordere Grundrissstreifen enthielt als wichtigsten Raum eine Vorhalle (YV), die den einzigen Zugang zur Mittelhalle (YR) bot und von Nebenräumen (YP, YT) flankiert war. Der mittlere Grundrissstreifen umfasste die Mittelhalle als Hauptraum des Hauses und mehrere Nebenräume. Da die Mittelhalle nur von außen beleuchtet und belüftet werden konnte, mussten ihre Wände höher ausgeführt werden als die der übrigen Räume, um entsprechend hoch gelegene Fenster aufzunehmen. Die Nebenräume beinhalteten eine Treppe zur Dachterrasse (vermutlich YL und YK) und dienten unter anderem der Lagerung von Vorräten, wie der Raum YW zeigt, wo sich die zerschmetterten Reste von 45 großen Vorratsgefäßen fanden (er wurde von den Ausgräbern etwas voreilig als Weinlager gedeutet). Der hintere Grundrissstreifen wurde gewöhnlich von zwei charakteristischen Raumgruppen bestimmt, dem sog. Quadratischen Zimmer (abgewandelt: YD) mit Nebenräumen und dem Schlafzimmer (YY) mit Nebenräumen, die auch die sanitären Einrichtungen, d.h. Waschgelegenheit (Steinbecken im Fußboden) und Abort, enthielten. Das Schlafzimmer ist an einer tiefen Nische zu erkennen, die zwei Funktionen erfüllte. Sie nahm die Bettstatt auf, und sie bot über ihre Mauerverstärkung eine Auflage für ein Gewölbe, das den ansonsten flach gedeckten Raum hier überspannte. Damit war es möglich, eine Windhaube zu konstruieren, um ein angenehmeres Raumklima zu schaffen. Der benachbarte schlauchartige Raum im mittleren Grundrissstreifen wird von den Ausgräbern als „cistern“ bezeichnet, aber als Bad gedeutet. Weder die überaus knappe Beschreibung noch der Plan sind geeignet, hier Klarheit zu schaffen. Doch erscheint eine Interpretation der Anlage als Behälter zur Wasserspeicherung deutlich plausibler, zumal die Residenz im Gegensatz zu den Häusern von Amarna nicht über einen Brunnen verfügte. Auffällig ist die enorme Mauerstärke der Residenz (Außenmauern: 2,0-2,2m, Innenmauern: 1,4m), die keine Parallele unter den Häusern von Amarna hat. Diese Mauerstärke ist nicht allein mit der Existenz eines partiell ausgebildeten Obergeschosses oder dem Wunsch nach einem besseren Raumklima zu erklären, sondern vermutlich auch als Statussymbol, als Mittel zur Repräsentation zu werten. Hinzu kommt die exponierte Lage am nördlichen Tellrand, wobei sowohl die Nord- als auch die Ostseite des Gebäudes zum Hang wies und daher die Stabilität der Mauern durch abrutschende Erdmassen gefährdet war. Keinesfalls aber handelt es sich bei der Residenz um eine befestigte Villa oder gar um eine Festung, denn charakteristische Elemente der Festungsarchitektur (z.B. Verstärkung der Außenmauern durch Bastionen, Sicherung des Eingangs durch Türme) fehlen völlig.

Aus der südlichen Levante der Späten Bronze- und Frühen Eisenzeit sind inzwischen zahlreiche Bauwerke bekannt, die eine Mittelstellung zwischen Wohnhaus und Palast einnehmen: Sie sind größer und besser ausgestattet als die üblichen Wohnhäuser, erreichen aber nicht die Ausdehnung der Palastanlagen. Sie werden daher als Residenzen bzw. Gouverneursresidenzen bezeichnet. Obwohl sich die Forschung wiederholt mit diesen Bauwerken beschäftigt hat, bleibt ihre Bewertung problematisch. Das gilt für die typologische Einordnung, für die Herleitung aus lokalen oder fremden Traditionen sowie für die funktionale Deutung. Oft ist dabei die Rede vom sog. Amarnahaus, mit dem bislang mehr als zehn Gebäude in Verbindung gebracht wurden. Doch nur sehr wenige dieser Vergleiche halten einer kritischen Überprüfung stand. Nur das Gebäude von Tell el-Fār‘a Süd und – mit einigen Abstrichen – das Haus 1500 von → Bet-Schean erfüllen die geforderten Kriterien; nur die Residenz von Tell el-Fār‘a Süd lässt die Abhängigkeit vom ägyptischen Vorbild derart klar erkennen. Es ist daher anzunehmen, dass Planung und Bauaufsicht durch ägyptische Architekten erfolgten. Schwieriger zu beantworten ist die Frage nach dem Nutznießer, da im Gegensatz zu Bet-Schean keine beschrifteten Türgewände vorliegen, die den Bewohner des Hauses identifizieren könnten. Dennoch ist klar, dass es sich um eine Person handelte, die in sehr enger Beziehung zu Ägypten stand. Darauf deuten nicht zuletzt die Funde hin, die aus der früheisenzeitlichen Nutzungsphase stammen (s.u. 3.7.1.).

Tell el-Fār‘a Süd 09
Im Laufe der Späten Bronzezeit verlor der Graben am Fuße der westlichen Tellseite seinen wehrhaften Charakter und versandete, während die Hänge auf beiden Seiten nun für die Anlage von Gräbern genutzt wurden. Auf der Westseite des Grabens wurden bei einer Sondage nur einige einfache Gräber festgestellt, die nirgends verzeichnet sind. Auf der besser untersuchten Ostseite, d.h. am Westhang des Tell, wurden hingegen mehr als 80 Gräber aus der Spätbronzezeit IIB und Frühen Eisenzeit IA freigelegt. Bei der Mehrzahl von ihnen handelte es sich um einfache Gruben- oder Schachtgräber für Einzelbestattungen. Die wenigen Kammergräber sind deutlich aufwendiger gestaltet und wurden für Mehrfachbestattungen genutzt. Einige weitere Schacht- und Grubengräber der Späten Bronzezeit IIB wurden in den Friedhöfen 100, 500, 600 und 800 gefunden.

Der Friedhof 900 setzt sich nicht nur durch seine Lage von den anderen Friedhöfen ab, die im flachen Gelände in der Umgebung des Tell angelegt waren. Seine Gräber enthielten auch eine größere Zahl an Aegyptiaca in Form von Amuletten, Siegelamuletten, Siegelringen, verschiedenen Schmuckelementen, Keramik-, Stein- und Metallgefäßen. Besonders zahlreich vertreten sind Siegelamulette, wobei etliche Exemplare mit ägyptischen Königsnamen versehen sind. Dennoch ist die gelegentlich geäußerte Vermutung, der Friedhof 900 könnte als Begräbnisstätte für Ägypter gedient haben, die in Tell el-Fār‘a Süd stationiert waren, abzulehnen, denn im Inventar der Gräber dominieren Beigaben, die in einheimischer Tradition stehen. Art und Zahl der Aegyptiaca verdeutlichen vielmehr, dass es sich um Importe handelt, die aufgrund der intensiven Beziehungen zwischen Ägypten und der Levante sehr geläufig waren und die lokale materielle Kultur bereicherten.

3.7. Eisenzeit

3.7.1. Eisenzeit IA (12. Jh. v. Chr.)

Die Residenz am Nordende des Tell (Abb. 8) wurde weiter genutzt; alle Kleinfunde aus dem Gebäude und seiner Umgebung, die sich genauer datieren lassen, stammen aus dem 12. Jh. v. Chr. Sehr wahrscheinlich hat es kleinere Instandhaltungsmaßnahmen und Umbauten gegeben, aber keine gänzlich neue Bauphase im Sinne von Petries „Phase Y“ (s.o. 3.6.2.). Möglicherweise ist auch die Pflasterung des Hofes eine Maßnahme des 12. Jh.s v. Chr. – vorausgesetzt, die Fundumstände der zwei hieratisch beschrifteten Ostraka sind richtig beobachtet (in einer Grube unter dem Hofpflaster) und deren paläographische Datierung in die 20. Dynastie ist zutreffend. Beide Ostraka erwähnen die Lieferung von Gerste und bezeugen somit deren Dokumentation im Rahmen ägyptischer Verwaltungsaktivitäten. Weitere Funde, die Bezüge zu Ägypten aufweisen, umfassen mehrere Scherben eines Vorratsgefäßes mit den Kartuschen Sethos’ II. (frühes 12. Jh. v. Chr.) aus dem Hofbereich sowie gesiegelte konische Lehmverschlüsse von den zerschmetterten Vorratsgefäßen in Raum YW.

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Einen recht spektakulären Fund bilden die Fragmente von gravierten Elfenbeinpaneelen aus Raum YC, die Petries Beobachtungen zufolge einst einen Kasten dekoriert haben sollen. Die Paneele erreichten einst eine Gesamtlänge von mindestens 70 cm und zeigen drei verschiedene Szenen: (a) ein Bankett mit Musik- und Tanzdarbietung, (b) den Transport gefangener Wasservögel und eines jungen Rindes sowie (c) den Fang von Wasservögeln mit Hilfe eines Klappnetzes. Alle drei Szenen gehen auf Vorbilder in der ägyptischen Kunst des Neuen Reiches zurück und bilden Motive aus dem Lebensbereich vornehmer Amtsträger ab, aber sie zeigen gewisse Eigenheiten, die auf einen levantinischen Schnitzer hindeuten. Anhand der dargestellten Gewänder und Frisuren lassen sich die Paneele in das frühe 12. Jh. v. Chr. datieren. Die Hauptperson ist zweifellos der sitzende Mann, dem alle Aufmerksamkeit gilt. Er wird oft für einen levantinischen Herrscher gehalten, der sich an der ägyptischen Ikonographie orientierte. Doch das würde bedeuten, dass er vollständig auf die eigenen traditionellen Würdezeichen verzichtet und eine Darstellung als ägyptischer Beamter gewählt hätte, wofür es bislang weder Parallelen noch triftige Anhaltspunkte gibt. Ein anderes Szenario, das schon von Petrie vorgeschlagen wurde, hat mehr Wahrscheinlichkeit für sich: Abgebildet ist ein ägyptischer Amtsträger, der die Residenz von Tell el-Fār‘a Süd nutzte, um die ägyptischen Interessen im südlichen Palästina zu vertreten.

Die Residenz am Nordende des Tell wurde schließlich durch einen Brand zerstört, dessen zeitliche Ansetzung allerdings schwierig ist. Die wenigen Funde von sog. Philisterkeramik im Residenzbereich scheinen dafür zu sprechen, dass die Zerstörung erst im frühen 11. Jh. v. Chr. (frühe Eisenzeit IB) erfolgte.

Schicht D am Südende des Tell wurde der 20. Dynastie zugewiesen; doch wie für die vorangehende Schicht E (s.o. 3.6.2.) gilt, dass keine Rekonstruktion von Gebäudegrundrissen möglich ist. Am Westhang des Tell wurde der Friedhof 900 einschließlich der dort angelegten Kammergräber zunächst weiter für Bestattungen genutzt, dann aber im Laufe des 12. Jh.s v. Chr. aufgegeben. Bestattungen erfolgten nun in den Friedhöfen 100, 500 und 800 in der Umgebung des Tell.

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Im Friedhof 500 fallen fünf Kammergräber (532, 542, 544, 552, 562) mit Mehrfachbestattungen auf. Da vier von ihnen sog. Philisterkeramik und zwei von ihnen auch anthropoide Tonsärge enthielten, vermutete Petrie in ihnen die Gräber lokaler philistäischer Herrscher. Auch wenn inzwischen die Form der Kammergräber nicht mehr aus der Ägäis, sondern aus lokalen Traditionen hergeleitet wird, so werden unter den bestatteten Personen noch immer gern → Philister vermutet. Wie im Falle von → Bet-Schean ist auch für Tell el-Fār‘a Süd postuliert worden, dass Ramses III. hier Kontingente der von ihm besiegten „Seevölker“ angesiedelt habe. Und da die Residenz anscheinend bis in das frühe 11. Jh. v. Chr. bestand, wurde von einer friedlichen Kooperation zwischen Ägyptern und Philistern gesprochen. Doch dieses Szenario hat sich als überaus fragwürdig herausgestellt, denn die anthropoiden Särge gehen auf ägyptische Traditionen zurück, die sog. grotesken Ausführungen sind keineswegs ein Spezifikum philistäischer Bestattungskultur und eine philistäische Präsenz kann kaum anhand von Gefäßen oder Scherben erschlossen werden, die nur einen sehr geringen Prozentsatz im keramischen Inventar ausmachen (→ Bet-Schean).

3.7.2. Eisenzeit IB-IIA (11.-10. Jh. v. Chr.)

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Die Bebauung am Nordende (Schicht X) scheint sich auf das Areal südlich der Residenz beschränkt zu haben und auf einer Schuttschicht von 1,4m Höhe gegründet zu sein. Nördlich davon waren einige Mauern der Residenz so hoch erhalten geblieben, dass die Ruine noch genutzt werden konnte, wobei auch einige Einbauten darin vorgenommen wurden (Abb. 6 rechts).

Die folgende Schicht W-V am Nordende umfasst mehrere Phasen, wobei der von den britischen Ausgräbern gebotene Plan sehr schwer zu durchdringen ist. Der nordwestliche Abschnitt der ehemaligen Residenz scheint noch immer nicht überbaut worden zu sein. Die einzige Struktur, die sich mit einiger Sicherheit erkennen lässt, bildet ein gepflasterter Hof mit den Resten von vier Steinpfeilern (grau markiert), der vermutlich zu einem sog. Vierraumhaus gehörte.

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In der nächsten Schicht U-T waren einige Mauerreste und Pflasterungen erkannt worden, die für eine Beurteilung der Bebauung aber wenig ergiebig sind. Petrie hatte die Bauaktivitäten dieser Schicht auf David oder Salomo zurückgeführt, ohne Gründe dafür anzugeben.

Die Stadtmauer entlang der westlichen Tellseite (Abb. 3), die Petrie zunächst in die 20. Dynastie datiert hatte, scheint erst am Ende der Eisenzeit IB oder zu Beginn der Eisenzeit IIA errichtet worden zu sein. Bei der Nachuntersuchung dieser Mauer wurde 1999 in einer Schuttschicht ein Ostrakon mit einer sehr kurzen kanaanäischen Aufschrift („für unseren Herrn“) entdeckt, die paläographisch in das späte 10.-frühe 8. Jh. v. Chr. datiert werden kann.

Gräber der Eisenzeit IB-IIA wurden in den Friedhöfen 100, 200, 500, 600, 700 und 800 freigelegt. Im Grab 201 (in Abb. 3 hervorgehoben), einem Kistengrab von ca. 3,8 × 1,2 × 1,7m Größe, waren sukzessive mindestens 116 Erwachsene und sechs Kinder beigesetzt worden. Mehrere Gräber im Friedhof 200 bezeugen zudem die Sitte der Brandbestattung, die mit Bevölkerungsgruppen phönizischer Herkunft in Verbindung gebracht wird (→ Bestattung).

In der Umgebung des Tell el-Fār‘a Süd wurden mehrere kleine, kurzlebige Siedlungen der Eisenzeit IB-IIA nachgewiesen, für die sich der Begriff hăṣērîm (חֲצֵרִים „Dörfer / Gehöfte“, vgl. Dtn 2,23; Jos 15,32) etabliert hat.

3.7.3. Eisenzeit IIB-IIC (9.-6. Jh. v. Chr.)

Die späteren Abschnitte der Eisenzeit sind schwer zu beurteilen. Da anscheinend keine Gräber aus der Zeit vom mittleren 9. bis 7. Jh. v. Chr. nachgewiesen sind, ist vermutet worden, dass der Tell während dieser Zeit verlassen gewesen sein könnte. Dagegen spricht allerdings, dass R. Cohen im mittleren Tellbereich auf eine Schicht mit Keramikscherben des 9.-8. Jh. v. Chr. gestoßen war. Es bleibt abzuwarten, welche Ergebnisse die neuen, bislang unpublizierten Grabungen erbracht haben.

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Am Nordende des Tell waren während der britischen Grabungen mehrere Gebäude freigelegt worden, unter denen ein 24 × 11m großes Haus hervorragt. Obwohl Lehmziegelfußböden verzeichnet sind (F für floor), wurden im Plan keinerlei Türöffnungen vermerkt, was die Bewertung des Grundrisses erschwert. Unmittelbar nördlich verlief eine massive Befestigung, die aus zwei Lehmziegelmauern bestand. Die äußere Mauer erreichte eine Stärke von ca. 5m, die innere von knapp 2m. Petrie hatte die Errichtung der Bauwerke der Schicht S-R nicht nur auf ägyptisches Engagement zurückgeführt, sondern sie ganz konkret dem König → Scheschonq / Schischak zugeschrieben, ausgehend von der Annahme, dieser habe sich nach seinem Feldzug nach Palästina (vermutlich 926/25 v. Chr.) dort als Bauherr betätigt. Obwohl die Datierung der Schicht S-R wegen der spärlichen Grabungsinformationen schwierig ist, sprechen Keramikfunde dafür, dass sie deutlich jünger und eher dem 7.-6. Jh. v. Chr. zuzuweisen ist. Ein weiteres Indiz bilden die Parallelen zur Schicht E-F von Tell Ǧemme (vergleichbare Grundrisse, Bautechniken und Ziegelmaße). Petrie hatte die Gebäude dieser Schicht ebenfalls mit der postulierten Bautätigkeit des Königs Scheschonq in Verbindung gebracht, tatsächlich ist die Schicht E-F aber jünger und in die Zeit der assyrischen Oberherrschaft über die südliche Levante zu datieren.

3.8. Spätere Epochen

3.8.1. Persische Zeit

Die wenigen Strukturen und Funde, die von den Ausgräbern der griechischen Zeit zugewiesen wurden, sind vermutlich als perserzeitlich anzusehen. Am Nordende des Tell wurden einige Mauern erkannt, deren unterschiedliche Ausrichtung darauf hindeutet, dass sie verschiedenen Phasen angehören – Gebäudegrundrisse lassen sich nicht rekonstruieren.

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Am Südende des Tell wurden einige zusammenhanglose Mauerreste sowie der südliche Abschnitt eines größeren Bauwerks freigelegt, über das jedoch keine weiteren Informationen vorliegen. Ob es tatsächlich einen quadratischen Grundriss besaß, wie der Plan andeutet, bleibt ungewiss.

In die persische Zeit werden auch mehrere aramäisch beschriftete Ostraka aus dem Tellbereich datiert: Eines war bereits während der britischen Grabungen gefunden worden, fünf weitere wurden 1974 entdeckt, nachdem sie vom Regen freigespült worden waren.

Unter den wenigen dokumentierten Gräbern aus dieser Zeit (Friedhof 600, 700, 800), die von Petrie gewöhnlich deutlich zu hoch in das 9.-8. Jh. v. Chr. datiert wurden, ragt vor allem das Grab 650 aufgrund seiner Größe und Beigaben hervor. Es enthielt einen Hocker und ein Bett, deren Formen anhand der metallenen Bestandteile rekonstruiert werden konnten (→ Möbel, Nr. 16*), außerdem einen Bronzebehälter für Augenschminke, eine silberne Trinkschale und eine silberne Kelle, deren Griff als nackte Frau (nach dem Vorbild von Löffeln in Form der sog. Schwimmerin) gestaltet ist. Ein bronzenes Weinservice, bestehend aus Trinkschale, Kelle und Sieb, fand sich im Grab 817.

3.8.2. Hellenistisch-römische Zeit

Die Schichten aus hellenistisch-römischer Zeit sind durch rezente Eingriffe in die Telloberfläche (s.u. 3.8.4.) erheblich gestört worden. Die jüngsten von den britischen Ausgräbern dokumentierten Bauwerke wurden der römischen Zeit zugewiesen; in welchem Ausmaß auch Strukturen aus hellenistischer Zeit darunter subsumiert wurden, ist wegen der problematischen Stratigraphie unklar. Dass der Tell el-Fār‘a Süd in hellenistischer Zeit besiedelt war, wurde durch Keramikfunde der britischen Grabungen nahegelegt und später durch neuere Untersuchungen bestätigt. Hinzuweisen ist auf ein Exemplar der sog. Megarischen Becher (halbkugelige Trinkschalen mit Reliefdekor auf der Außenseite, die zum hellenistischen Tafelgeschirr zählten), das von Petrie an völlig unerwarteter Stelle behandelt worden war (Petrie 1930a, 10 Taf. XXVII) und daher gewöhnlich übersehen wird. Über Gräber aus hellenistisch-römischer Zeit ist kaum etwas bekannt.

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Am nördlichen Ende des Tell identifizierte Petrie die Fundamentmauern eines Forts und westlich davon die Reste eines weiteren Gebäudes, das nur teilweise freigelegt werden konnte, weil der übrige Bereich bereits erodiert war (Abb. 2). Auf dem Boden seiner Säulenhalle QA lagen mehrere Münzen aus claudisch-neronischer Zeit. Petrie schrieb die Errichtung des Forts der Politik Vespasians zu und datierte es dementsprechend in die Zeit des Ersten Jüdischen Krieges. Inzwischen wird jedoch eine etwas ältere Datierung in die herodianische Zeit (1. Hälfte des 1. Jh.s n. Chr.) favorisiert und das Fort – zusammen mit weiteren Befestigungsbauten im südlichen Idumäa – im Zusammenhang mit der Sicherung von Verkehrsrouten gesehen.

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Weitere bauliche Überreste aus römischer Zeit umfassen einige Räume von Wohnhäusern im mittleren Bereich und mehrere Gebäude am südlichen Ende des Tell (vgl. auch Abb. 2), die aufgrund der Keramikfunde wahrscheinlich später zu datieren sind als die Strukturen am Nordende. Außerdem untersuchte Petrie eine mehr als 100m lange und bis zu 10m breite Stützmauer am südöstlichen Fuße direkt neben dem Wadi (Abb. 3). Ihre zeitliche Einordnung beruht auf sehr kleinen Keramikscherben (mit zeittypisch gerippter Oberfläche), die Petrie im Kalkmörtel fand.

Die neuen Grabungen haben zusätzliche Hinweise für eine Siedlungstätigkeit in hellenistischer und römischer Zeit erbracht; zu den Funden gehören weitere Beispiele von Megarischen Bechern und römische Münzen. Anhand der Keramik wird deutlich, dass die Besiedlung des Tell bis in das 3./4. Jh. n. Chr. fortdauerte.

3.8.3. Frühbyzantinische Zeit

Aus dieser Zeit stammen zwei Kalksteinstempel, die auf der Oberfläche im Nordwesten des Tell gefunden wurden (Petrie 1930a, 15 Taf. XLVIII, 575). Ob auch zeitgenössische Keramikscherben entdeckt wurden, ist unbekannt; über Gräber dieser Zeitstellung wird nichts berichtet. Der Umfang einer etwaigen Siedlungstätigkeit ist daher unklar. In der näheren und weiteren Umgebung des Tell el-Fār‘a Süd sind jedoch zahlreiche Siedlungsplätze, wasserwirtschaftliche Anlagen sowie Installationen dieser Epoche bezeugt, die verdeutlichen, dass die Region intensiv genutzt wurde. Besonders hervorzuheben sind folgende zwei Fundorte:

Etwa 3km nördlich des Tell el-Fār‘a Süd war auf einem Hügel nahe ‘Ēn eš-Šallāla / ‘En Besor ([Schellal]; Koordinaten: N 31° 18' 28'', E 34° 29' 34'') im Frühjahr 1917 das Bodenmosaik einer Kirche entdeckt worden, das seit 1941 im Australian War Memorial in Canberra ausgestellt ist. Aufgrund seiner Stifterinschrift kann es in das Jahr 561/562, d.h. in die späte Regierungszeit des Kaisers Justinian I., datiert werden.

In Chirbet el-Fār / Horvat Be’er Schema‘, ca. 6,5km südöstlich des Tell el-Fār‘a Süd gelegen (Koordinaten: 1064.0737; N 31° 15' 18'', E 34° 32' 39''), wurde eine Siedlung nachgewiesen, die unter anderem eine Festung, eine Kirche mit Bodenmosaiken, ein Kloster und einen Friedhof umfasste. Der Ort ist mit dem antiken Birsama zu identifizieren, das in zeitgenössischen Textquellen als militärischer Stützpunkt, Sitz eines Klosters und regionales Verwaltungszentrum im Gebiet von → Gerar erwähnt wird (s.o. 2.2.).

3.8.4. Neuzeit

Während des Ersten Weltkrieges wurden auf dem Tell el-Fār‘a Süd lange mäandrierende Gräben sowie rechteckige und runde Vertiefungen ausgehoben (Abb. 2), da der Ort als Stützpunkt an der Sinaifront diente – zunächst für das Osmanische Reich, später für die Egyptian Expeditionary Force des British Empire, an der australische und neuseeländische Einheiten (Anzac) beteiligt waren. In der Datenbank des Australian War Memorial sowie des Auckland War Memorial Museum sind daher mehrere historische Fotografien zu finden, die den Tell und seine Umgebung zeigen.

Auch während des israelischen Unabhängigkeitskrieges erfolgten Eingriffe in die Oberfläche des Tell el-Fār‘a Süd, weil Gräben angelegt wurden.

Literaturverzeichnis

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Abbildungsverzeichnis

  • Karte zur Lage des Tell el-Fār‘a Süd. © Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart
  • Luftaufnahme des Tell (aufgenommen während oder nach der zweiten Grabungskampagne). Aus: W.M.F. Petrie, Beth-Pelet (Tell Fara) I (BSAE 48), London 1930, Taf. III
  • Plan des Tell und seiner Umgebung. Aus: W.M.F. Petrie, Beth-Pelet (Tell Fara) I (BSAE 48), London 1930, Taf. LI
  • Stadttor am Südende. Aus: E. Macdonald / J.L. Starkey / L. Harding, Beth-Pelet II. Prehistoric Fara. Beth-Pelet Cemetery (BSAE 52), London 1932, Taf. LXXVII
  • Blick auf die Stadtbefestigung am Südende. Aus: E. Macdonald / J.L. Starkey / L. Harding, Beth-Pelet II. Prehistoric Fara. Beth-Pelet Cemetery (BSAE 52), London 1932, Taf. LXXVI, 2 (mit Beschriftung durch Verf.)
  • Sog. Gouverneursresidenz am Nordende (nach der Kampagne von 1928/29): „Phase Z“ (links), „Phase Y“ (rechts). Aus: E. Fischer, Tell el-Far‘ah (Süd). Ägyptisch-levantinische Beziehungen im späten 2. Jahrtausend v. Chr. (OBO 247), Fribourg / Göttingen 2011 , 336 Abb. 5-6
  • Sog. Gouverneursresidenz am Nordende (nach der Kampagne von 1929/30). Aus: E. Macdonald / J.L. Starkey / L. Harding, Beth-Pelet II. Prehistoric Fara. Beth-Pelet Cemetery (BSAE 52), London 1932, Taf. LXIX
  • Sog. Gouverneursresidenz am Nordende (aktualisierter Plan mit rekonstruierten Türöffnungen). Aus: E. Fischer, Tell el-Far‘ah (Süd). Ägyptisch-levantinische Beziehungen im späten 2. Jahrtausend v. Chr. (OBO 247), Fribourg / Göttingen 2011, 339 Abb. 10
  • Friedhof 900 am Westhang. Aus: E. Macdonald / J.L. Starkey / L. Harding, Beth-Pelet II. Prehistoric Fara. Beth-Pelet Cemetery (BSAE 52), London 1932, Taf. LX (Ausschnitt)
  • Elfenbeinpaneele aus der Residenz: (a) Bankettszene (oben links), (b) Transport gefangener Tiere (oben rechts), (c) Vogelfang mit dem Klappnetz (unten). Aus: E. Fischer, Tell el-Far‘ah (Süd). Ägyptisch-levantinische Beziehungen im späten 2. Jahrtausend v. Chr. (OBO 247), Fribourg / Göttingen 2011, 349 Abb. 22
  • Friedhof 500 mit angeblichen Philistergräbern. Aus: W.M.F. Petrie, Beth-Pelet (Tell Fara) I (BSAE 48), London 1930, Taf. LXIV (Ausschnitt)
  • Schicht X am Nordende. Aus: E. Macdonald / J.L. Starkey / L. Harding, Beth-Pelet II. Prehistoric Fara. Beth-Pelet Cemetery (BSAE 52), London 1932, Taf. LXX
  • Schicht W-V am Nordende. Aus: E. Macdonald / J.L. Starkey / L. Harding, Beth-Pelet II. Prehistoric Fara. Beth-Pelet Cemetery (BSAE 52), London 1932, Taf. LXXI (mit Markierung durch Verf.)
  • Schicht S-R am Nordende. Aus: W.M.F. Petrie, Beth-Pelet (Tell Fara) I (BSAE 48), London 1930, Taf. LIX
  • Schicht B am Südende. Aus: E. Macdonald / J.L. Starkey / L. Harding, Beth-Pelet II. Prehistoric Fara. Beth-Pelet Cemetery (BSAE 52), London 1932, Taf. LXXXI
  • Gebäude Q-O-N am Nordende. Aus: W.M.F. Petrie, Beth-Pelet (Tell Fara) I (BSAE 48), London 1930, Taf. LXI
  • Schicht A am Südende. Aus: E. Macdonald / J.L. Starkey / L. Harding, Beth-Pelet II. Prehistoric Fara. Beth-Pelet Cemetery (BSAE 52), London 1932, Taf. LXXXII

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