Sichel
(erstellt: Juli 2005)
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Eine Sichel war ein langes Messer mit einer halbmondförmig gebogenen, innen scharfen Klinge, die glatt oder gezahnt sein konnte. Die Schneide bestand zunächst aus mehreren scharfen Feuersteinen, die aneinandergereiht in einen Rippenknochen oder gekrümmten Ast eingesetzt waren. Ab der Mitte des 2. Jt.s gab es Klingen aus Bronze – in Palästina jedoch selten – und ab dem Anfang des 1. Jt.s setzte sich die Eisenklinge durch. Nur der Griff bestand noch aus Holz oder Knochen.
Die Sichel war, da man Sensen nicht kannte, das wichtigste Ernteinstrument, insbesondere für Getreide. Der Schnitter ergriff mit der einen Hand ein Ährenbündel und schnitt es mit der Sichel in der anderen Hand ab (Jes 17,5
Das Alte Testament kennt mit חֶרְמֵשׁ (chærmeš; Dtn 16,9
Bildlich kann die Sichel als Erntewerkzeug ein Symbol des Gerichtshandeln Gottes sein (Jo 4,13
Literaturverzeichnis
1. Lexikonartikel
- Biblisch-historisches Handwörterbuch, Göttingen 1962-1979
- Biblisches Reallexikon, Tübingen 2. Auflage 1977
- Neues Bibel-Lexikon, Zürich 1991-2001
- Calwer Bibellexikon, Stuttgart 2003
2. Weitere Literatur
- Borowski, O., 1987, Agriculture in Iron Age Israel, Winona Lake, 57-62
- Dalman, G., 1933, Arbeit und Sitte in Palästina, Bd. III, Gütersloh, 19-27.37-53 (Nachdruck Hildesheim u.a. 1987)
Abbildungsverzeichnis
- Sichelklingen. © Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
- Ernte in den Gefilden der Seligen (Zeichnung einer ägyptischen Malerei im Grab des Sennudjem in Dēr el-Medīna; 13. Jh.). © Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
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