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Christianisierung der Germanen

(erstellt: Februar 2017)

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1. Grundlagen von Mission und Christianisierung

1.1. Zeitliche und geographische Verortungen

Die Christianisierung der Germanen ist ein zentraler Aspekt der Geschichte Europas. Sie umspannt einen Zeitraum von der Entstehung der gotisch-arianischen Kirchen im 4. Jahrhundert bis zum Abschluss der Christianisierung Skandinaviens im zwölften Jahrhundert, wobei die Slawenmission im Baltikum bis ins vierzehnte Jahrhundert währte (Angenendt, 2001; Fletcher, 1997; v. Padberg, 2006b). Das erschwert den Zugang ebenso wie das Fehlen eines allgemein akzeptierten Germanenbegriffs. Gleichwohl stellt die Vermittlung des Christentums an die germanischen Völker das zentrale Element antik-mittelalterlicher Kontinuität dar. Auch wenn der Begriff „Europa“ in inhaltlicher wie auch in geographischer Hinsicht umstritten ist, beruht doch die Idee der geistigen Einheit des Abendlandes auf der Fundamentierung und Konstituierung durch die Christianisierung (Bardy, 1988; Brown, 1996; Mitterauer, 2004). Als einheitlicher Prozess kann Christianisierung der Germanen dennoch nicht verstanden werden, weil sie auf verschiedene Voraussetzungen reagierte und die Kirche in ihrem Vollzug selbst Wandlungen unterworfen war.

Das verdeutlicht auch der weitgespannte geographische und chronologische Rahmen: Die Christianisierung der Franken, erleichtert durch die Kontinuität der Kirchenorganisation in provinzialrömischem Gebiet, schuf die Voraussetzung für den Anschluss West- und Nordeuropas an die lateinisch geprägte katholische Kirche. Im 5./6. Jahrhundert erreichte die Mission Irland und ab 597 die Angelsachsen. Von dort zogen Missionare wie Willibrord (658-739) und Bonifatius (672/675-754) auf den Kontinent und hatten an der Reform der fränkischen Kirche sowie der Christianisierung neu eroberter Gebiete wesentlichen Anteil. Die im 10. Jahrhundert von den Ottonen vorangetriebene Mission bei den Slawen stand oft in Konkurrenz mit den Aktivitäten der Ostkirche. Die Christianisierung Skandinaviens durch deutsche und englische Kräfte verband sich mit dem Aufstieg der einigenden Königsmacht und zog sich aufgrund struktureller Sonderheiten bis ins zwölfte Jahrhundert hin (Borgolte, 2006; Kahl, 1978).

1.2. Begriffliche Differenzierungen

Die Schilderung der historischen Abläufe muss sich bestimmter Begriffe bedienen, deren inhaltliche Füllung umstritten ist, die aber zur Verständigung erforderlich sind. Obwohl Mission und Christianisierung auch hier oft synonym gebraucht werden, sind sie prinzipiell zu unterscheiden. „Mission“ bezeichnet die Erstbegegnung von Christen und Heiden, wobei die einen die anderen von der Notwendigkeit und dem Nutzen eines Religionswechsels überzeugen wollen. „Heide“ wird dabei nicht als Wertbegriff verstanden, sondern als Entsprechung zu „Christ“. Die kultisch orientierte germanische Religion, die es allerdings in einheitlicher Form nicht gibt, wird meist als „Polytheismus“ angesprochen. Nach christlichem Selbstverständnis beruht „Mission“ auf dem Auftrag zur Vermittlung der Heilsbotschaft an alle Menschen gemäß dem Missionsbefehl Mt 28,19. Daher ist „Missionar“ (ein erstmals im sechzehnten Jahrhundert erscheinender Begriff) keine Berufsbezeichnung, sondern die Stellung jedes Christen. Dementsprechend verbreitete sich das Christentum in den ersten Jahrhunderten durch Gelegenheitsmission (Harnack, 1924; Reinbold, 2000). Im Gegensatz dazu steht die im Mittelalter fast nur noch von Klerikern wahrgenommene Planmission, oft unter Verzicht auf Individualität. Die Missionspredigt als Erstverkündigung richtet sich an Heiden und ist zu unterscheiden von der Unterweisungs- und Gemeindepredigt gegenüber Getauften. In den langen Übergangsepochen bis zur Etablierung kirchlicher Ordnung kommt es zu Mischformen. Als „Christianisierung“ bezeichnet man den Prozess der nachhaltigen Verankerung des neuen Glaubens über die Institution Kirche im Denken und Handeln der Menschen, der abhängig vom Vorgehen der Missionare natürlich ganz unterschiedliche Ausformungen haben kann (v. Padberg/Sawyer/Sawyer, 2002, 81f.).

1.3. Kirchlich-theologische Motive

Zum Verständnis der Entwicklung sind bestimmte kirchlich-theologische Voraussetzungen zu beachten. Dem Auftrag zur Evangelisierung der Welt gemäß verbindet Mission die Erinnerung (→ Erinnerung/Erinnerungslernen) an den gekreuzigten und auferstandenen → Christus mit der Aufforderung zum Glaubenswechsel. Die Taufe als Missionsziel beinhaltet zugleich die Abgrenzung gegenüber anderen Religionen (→ Religion) und die Einordnung in die Institution Kirche. Der Absolutheitsanspruch des Christentums verlangt dabei einen radikalen Bruch mit den bisherigen Kultur- und Lebensformen. Mission ist daher ein umfassendes Verkündigungsgeschehen, dessen kommunikatives Beziehungsgefüge nicht dramatisch genug gedacht werden kann, obwohl die vom Sieg des Christentums ausgehenden kirchlichen Quellen (→ Quellenarbeit, kirchengeschichtsdidaktisch) dies meist ebenso verdecken wie die Lebendigkeit des germanischen Polytheismus. Da die Missionare nach dem euhemeristisch-dämonologischen Erklärungsmuster in den germanischen Göttern Blendwerk sahen (Ljungberg, 1940, 214-235; Weber, 1994), gingen sie von einem vorgefassten Bild der Heiden aus und meinten, mit dem Glauben (→ Glaube) eine überlegene Kultur zu vermitteln (→ Kulturpädagogik). Tatsächlich fanden der skandinavische und slawische Raum durch die Mission Anschluss an die europäische Entwicklung. Das Festhalten an der Idee der Einheit von Kirche und Reich führte indes im Fortgang dazu, kriegerische Eroberungen mit dem rechtfertigenden Missionsauftrag zu verbinden. Eng verknüpft sind ferner Mission und die Ausdehnung der Diözesanstruktur sowie die Parallelität von Christianisierung und politischen Einigungsprozessen. Ließ sich durch die Verselbstständigung der Nationen mit eigenen Kirchenprovinzen das Ideal der einen Reichskirche auch nicht realisieren, so blieb doch der christliche Glaube als kulturell einigender Kontinuitätsfaktor Europas bestehen (v. Padberg, 2006a).

Dazu trug er Aspekte der Universalmission bei. Die Überzeugung von der zeitlichen Abfolge Heidenmission – Bekehrung der Juden (→ Judentum, als Thema christlich verantworteter Bildung) – Wiederkunft Christi (nach Röm 11,25f.) gab der Mission eschatologische Motivation. Den in religiöser Selbstbezogenheit lebenden, sich korporativ verstehenden Völkern war dieser Gedanke fremd. Die Spannung zwischen diesem Gentilismus und der christlichen Universalität bestimmte die Rahmenbedingungen von Mission, die im Frühmittelalter fast ausnahmslos bei der politische Machtelite ansetzte (v. Padberg, 1997). Bei bleibender Möglichkeit zu individuellen Entscheidungen überwogen kollektive Taufen, was unter umgedeuteter Beibehaltung der Sakralverantwortung des Herrschers zur Entstehung von partikularen Landeskirchen führte (v. Padberg, 1995a, 179-189;231-266; Schäferdiek, 1981). Mangelnde Unterweisung (→ Katechese/Katechetik) und politischer Druck machten einen langanhaltenden Prozess der Christianisierung nötig und ließen die christliche Religion zunächst als Kult mit neuen Benutzungsregeln erscheinen. Die von Papst Gregor d. Gr. initiierte Angelsachsenmission brachte das geschichtswirksame Leitbild einer romorientierten Landeskirche hervor, und das dort neu konzipierte Erzbischofsamt wurde von Willibrord auf den Kontinent übertragen. Zukunftsweisend war seine Doppelbindung an die Beauftragung sowohl durch die Karolinger als auch durch den Papst, wodurch gesamtkirchliches Bewusstsein trotz bleibender Kirchenhoheit der Landesherren erhalten blieb (Angenendt, 2001, 268f.).

1.4. Missionstaktische Voraussetzungen

Diese grundsätzlichen Gegebenheiten bestimmten die Missionstaktik. Der Religiosität des Mittelalters entsprechend hatte Mission kein Interesse am Dialog zwischen einzelnen Religionen und ihrer Kultur (Angenendt, 2001, 420-431; v. Padberg, 1995a, 32-60). Ziele waren die Befreiung der Heiden von der Teufelsherrschaft mit Beseitigung ihres Kultwesens (Entpaganisierung), Glaubensbekenntnis und Taufe sowie Eingliederung in die heilsanstaltliche Kirche. Daher ging es nicht um theologische Debatten, sondern um den nützlicheren Gott und lebenspraktische Effizienz (Ljungberg, 1940, 148-218; Kahl, 1978). Die Spannung zwischen paganer Tradition und christlicher Glaubensvorstellung stellte die Missionare ständig vor die Frage, wie weit zur Erleichterung des Übergangs Akkommodation gehen könne und dürfe. Die Einfügung in die germanische Welt hat auch die Kirche verändert, ohne dass es jedoch zur Germanisierung des Christentums gekommen wäre. Kaum zu beantworten ist die Frage, in welchem Maße in der Frühzeit der Mission der Glaube über die schmale Elite hinaus in der einfachen Bevölkerung verwurzelt werden konnte. Die Durchsetzung christlicher Vorstellungen und ihre Verinnerlichung jedenfalls war ein Jahrhunderte dauernder Inkulturationsprozess. Dazu mussten gegenüber den illiteraten Kulturen die für das Christentum als Buchreligion erforderlichen Voraussetzungen wie Buchproduktion, Lese- und Schreibfähigkeit und daher auch Schulen geschaffen werden. Herausfordernd war der notwendige Gebrauch der Volkssprachen für die Verkündigung, weil deren Wortschatz kaum über entsprechende Inhalte verfügte und deshalb christliche Grundbegriffe durch Umdeutungen, Lehnwörter oder Neuschöpfungen erst erstellt werden mussten. Anders als bei den zum Teil von der Ostkirche missionierten Slawen blieb die Kirchensprache indes Latein, und die lateinische Liturgie wirkte über die Volkssprachen hinaus einheitsstiftend (Haubrichs, 2007; Meens, 2007). Auch wenn im Unterschied zur frühen Kirche im Mittelalter methodische Missionsprogramme entwickelt wurden, blieb für den Erfolg der Christianisierung entscheidend das Zeugnis der Missionare in Wort und Tat.

2. Ablauf der Christianisierung der Germanen

2.1. Chlodwig und die Franken oder Christus als siegreicher König

Im Westen des ehemaligen Imperium Romanum war aus den Stürmen der Völkerwanderungszeit der Stamm der Franken als neue Hegemonialmacht hervorgegangen. Schon um 550 hatte das Frankenreich die immense Ausdehnung erreicht, die bis zum Beginn des 8. Jahrhunderts Bestand haben sollte. Außerhalb dieses Großreiches standen als weitere festländische Germanenstämme, vom skandinavischen Norden abgesehen, nur noch die Friesen und Sachsen. Beherrscht wurde dieser Vielvölkerstaat von der Dynastie der Merowinger. Nachhaltige historische Bedeutung gewannen sie, als ihr König Chlodwig (466-511) 498/499 den katholischen Glauben annahm. Dadurch konnte es zu einer relativ problemlosen Verschmelzung der fränkischen Eroberer mit der romanischen Stammbevölkerung kommen (Angenendt, 2001, 169-174; König, 2008).

Mit Chlodwigs Bekehrung bahnte sich die geistige Neuprägung der Franken durch die Vorstellungswelt des römischen Imperium christianum an. Nicht die germanische → Bibel- und Gottesdienstsprache der Goten, sondern die lateinische Messe und die auf Rom konzentrierte Verehrung der Apostel durch die fränkische Hegemonialmacht sollte zum Kern der europäischen Kultur des Mittelalters werden. Das gentile Sakralkönigtum wurde abgelöst von der imperialen Entsprechung von himmlischer und irdischer Monarchie. Christus wurde von den Franken nicht so sehr als Heiland, sondern als siegbringender Himmelskönig verstanden. Analog dazu wurde die germanische Vorstellung von der Herkunft des Königs von einem göttlichen Spitzenahn umgewandelt in die kirchliche Salbung nach alttestamentlichem Vorbild.

2.2. Gregor und die Angelsachsen oder Mission bis an die Enden der Erde

Papst Gregor der Große (590-604) verschaffte dem Gedanken der universellen Bedeutung des Christentums neue Geltung und sorgte für das planvolle Hinaustragen der christlichen Botschaft bis an die Grenzen der bekannten Welt (Jenal 1986; v. Padberg, 2003a, 318-322). Er gab den entscheidenden Anstoß zur Christianisierung der Angelsachsen. Als ein von Rom aus geplantes und durchgeführtes Unternehmen der Fernmission außerhalb des reichskirchlichen Rahmens stellt es nicht nur missionsprogrammatisch einen Neuansatz dar, sondern ist zugleich eines der geschichtlich folgenreichsten Kapitel der germanischen Bekehrungsepoche. Denn der sich damit vollziehende Wechsel von der frühkirchlichen Gelegenheitsmission zur planvollen Ausbreitung des Evangeliums im Frühmittelalter bereitete die Herausbildung des christlich orientierten europäischen Abendlandes vor und schuf politisch mit dem Bündnis zwischen den germanischen Herrschern und den Päpsten eine Grundkonstante der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Geschichte.

Den Beginn der Angelsachsenmission markiert die Landung einer Gruppe von fast vierzig römischen Missionaren auf der zum Königreich Kent gehörenden Insel Thanet im Frühjahr 597. Nach der baldigen Bekehrung des kentischen Königs kam es zu Massenübertritten zum Christentum. In wechselvoller Entwicklung folgten innerhalb weniger Generationen die anderen angelsächsischen Königreiche (Mayr-Harting, 1991; v. Padberg, 2006b, 28-41; Schäferdiek, 1976; Schäferdiek, 1978a). Dabei kam es vor allem darauf an, das Christentum zu stabilisieren, also den Übergang von der Mission zur Christianisierung als der christlichen Erziehung des Volkes zu vollziehen. Das war alles andere als leicht, denn es ist einfacher, auf den Marktplätzen eine zum Religionswechsel einladende Predigt zu halten als dauerhafte kirchliche Strukturen aufzubauen. Das verlangte eine ungeheure Kraftanstrengung, musste doch von der Versorgung der Ortschaften mit Priestern und deren Ausstattung mit liturgischem Gerät über den Kirchenbau bis hin zur Schaffung von Diözesanverbänden alles gleichsam aus dem Nichts geschaffen werden. Eine solche Leistung beanspruchte nicht nur viel Zeit, sondern bedurfte auch vielfältiger sachlicher und personeller Hilfe. Sie musste von Rom und vor allem von den Landesherren gewährt werden, denn nur von ihnen konnten Finanzmittel und Grundstücke kommen, um Kleriker ausbilden und Kirchengebäude (→ Pädagogik des Kirchenraums) errichten zu können (Thacker/Sharpe, 2002). Sie haben diese Hilfe in der Regel gerne gegeben, wussten sie doch um den Nutzen einer gut funktionierenden Kirchenordnung für die Stabilisierung ihrer Herrschaft.

2.3. Bonifatius und die Karolinger oder Rom als Zentrum der Kirche

Auf dem Kontinent verlor das Königsgeschlecht der Merowinger mehr und mehr an Macht, und parallel dazu verfiel die fränkische Kirche, zumal sich der Episkopat in politische Rivalitäten verstrickte. Gregor von Tours (538/539-594) berichtet davon farbenprächtig in seiner Frankengeschichte. Die Erneuerung der fränkischen Kirche veranlassten angelsächsische Missionare. Sie haben den Gedanken der christlichen Universalität auf den Kontinent getragen und damit letztlich den gentilen Partikularismus der fränkischen Kirche aufgehoben. Die Epoche von Wilfrids (ca. 634-709) erstem Missionsversuch bei den Friesen 678/679 bis zum Tode des Bonifatius 754 ebenfalls in Friesland war nach der Christianisierung der Angelsachsen die hohe Zeit der frühmittelalterlichen Missionsgeschichte (Fritze, 1969; v. Padberg, 2006b, 42-70). Die aufopferungsvolle Missionsarbeit der Angelsachsen in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts verband sich bald mit dem politischen Willen der Karolinger, die im Begriff waren, die schwachen Merowingerkönige aus der Herrschaft des Frankenreiches zu vertreiben. Repräsentanten dieser Zeit sind neben Wilfrids Schüler Willibrord (658-739) vor allem Bonifatius (672/675-754) und sein Nachfolger Lul (ca. 710-786), aber auch Nonnen wie Lioba (ca. 710-782) und Thekla (gest. um 790) sowie einheimische Kräfte wie der Franke Gregor (gest. 774), der Bayer Sturmi (gest. 779) und später der Friese Liudger (742-809), Rektor von Werden und erster Bischof von Münster. Sie alle hatten entscheidenden Anteil an der Christianisierung der Germanenvölker sowie an der Reform der fränkischen Landeskirche.

Von nachhaltiger Bedeutung war Bonifatius. Er hat eine Entwicklung in Gang gebracht, die die Franken zu den unbestrittenen Herrschern Westeuropas im Frühmittelalter aufsteigen ließ. Sie begann mit Pippins Staatsstreich des Jahres 751. Mit Hilfe des Papstes wurde der letzte Merowingerkönig Childerich (743-751) in ein Kloster gesteckt und Pippin (741-768) durch formelle Wahl und Huldigung der Franken an der alten Königsstätte Soissons zum neuen König erhoben. Darüber hinaus reiste mit Stephan II. (752-757) erstmals ein Papst über die Alpen, um am 28. Juli 754 Pippin nebst seinen Söhnen Karl (geb. 747, 768-814) und Karlmann (geb. 751, 768-771) in St. Denis zum König zu salben. Das Bündnis zwischen Pippin und dem Papst wurde traditionsbildend und sollte Kirche und Staat (→ Kirche – Staat) für die nächsten Jahrhunderte gerade bei den noch wartenden Missionsaufgaben im Osten zusammenbinden. So begann sich die fränkische Kirche zu einer romverbundenen Landeskirche zu wandeln, die zwar fest in der Hand des politischen Herrschers blieb, aber gleichwohl die Autorität des Papstes in Rom anerkannte (v. Padberg, 2003a, 332-340).

2.4. Karl der Große und die Sachsen oder Imperiale Mission mit eiserner Zunge

Karl der Große (768-814) verstand seine politische Herrschaft gleichzeitig als Verpflichtung zur Bewahrung und Ausbreitung des Glaubens. So hat er auch dafür gesorgt, dass die Verhältnisse an der Nordostgrenze seines Riesenreiches geklärt wurden. Das betraf die Sachsen, die sich ähnlich wie die Friesen vor allem deshalb schon seit längerem gegen Missionsversuche sperrten, weil die Annahme des Christentums mit der Aufgabe ihrer politischen Selbstständigkeit verbunden war (Freise, 1983). Im Grunde genommen war die Situation für die Sachsen ausweglos. Würden sie sich taufen lassen, wäre das Ergebnis aufgrund ihrer geopolitischen Lage der Anschluss an das Frankenreich. Würden sie sich nicht taufen lassen, wäre mit einer fränkischen Invasion bei gleichem Ergebnis zu rechnen. Gleichwohl haben sie die Einnahme seit 772 durch eine Politik kriegerischer Nadelstiche lange herausgezögert, so dass sich die Sachsenmission, besser Sachsenkriege genannt, über viele Jahre hinzog. Bis 785 wurden immerhin 15 Verträge zwischen Franken und Sachsen geschlossen und gebrochen. Karl hatte größte Mühe, die fränkische und christliche Ordnung im Nordosten des Reiches bis an die Grenze zu Dänemark und an die Elbe durchzusetzen. 785 schließlich gab der Sachsenhäuptling Widukind auf und ließ sich taufen, nun sofort von Karl als Christ akzeptiert und höchstpersönlich aus dem Taufbecken gehoben.

Konflikte und Kleinkriege flackerten trotzdem noch zwanzig Jahre lang immer wieder auf. Karl erließ königliche Verordnungen für den neuen Bestandteil seines Vielvölkerreiches und nutzte ohne Skrupel den Aufbau kirchlicher Strukturen als Herrschaftsinstrument, so dass politische und kirchliche Zwangsmaßnahmen ineinander flossen. Den Taufen wurden nur spärlichste Unterweisungen über den neuen Glauben vorangestellt. Was die Sachsen ganz besonders erzürnte, war die Eintreibung des Zehnten, der Kirchensteuer. Vor allem angelsächsische Theologen am Hofe Karls wie Alkuin (um 740-804) waren mit dieser Form regierungsamtlicher Christianisierung nicht einverstanden. Nachdrücklich bestanden sie Karl gegenüber auf friedlicher und freiwilliger Überzeugungsarbeit. Andere kritisierten seine Predigt ‚mit eiserner Zunge‘ scharf. Kurzum, das abendländische Christentum, was sich hier unter Karl dem Großen herausbildete, war das Ergebnis des Zusammenwirkens einer neuen Kirche mit einem neuen politischen System (v. Padberg, 2003a, 341-358).

Um sein Riesenreich zusammenzuhalten, verband Karl wie einst Konstantin alle christlichen Untertanen des christlichen Kaisers durch das christliche Gesetz. Durchzusetzen war es vom Klerus, dessen Hauptaufgabe darin bestand, dem leseunkundigen christlichen Volk das lateinische Gotteswort und -gesetz zu vermitteln. In einer imponierenden Großaktion ist in dieser Hinsicht tatsächlich viel geschehen, spätere Gelehrte haben es die karolingische Renaissance genannt. Sie war eine immense Leistung mit dem pädagogischen Ziel der Christianisierung des Volkes (Fried, 1994, 808-852; v. Padberg, 2006b, 82-89). Karl hat nicht nur mit robusten Methoden das Heidentum bekämpft, um sein Imperium zu vergrößern, sondern wollte nach damaliger Vorstellung die Menschen den Dämonen entreißen und der allein seligmachenden Kirche zuführen (Schwinges, 2006).

2.5. Ansgar und der hohe Norden oder Der nützlichere Gott

Zu Beginn des 9. Jahrhunderts waren die heidnischen Nordmänner oder Normannen, wie die Franken ihre skandinavischen Nachbarn im Norden nannten, vor allem damit beschäftigt, sich durch Handel und Seeräuberei im Nordatlantik und in der Ostsee zu bereichern. Schon die verheerenden Raubzüge der Wikinger, die mit ihren wendigen Schiffen etwa bis Paris vordrangen, machten es erforderlich, diese religionsgeographische Zweiteilung Europas zu beenden. Und doch sollte es über 200 Jahre dauern, bis die Skandinavier sich endlich in das politische und soziale Gefüge des christlichen Europa einordnen zu lassen bereit waren (Carver, 2003; Gräslund, 2001; Nilsson, 1996; Sawyer/Sawyer/Wood, 1987).

Nach einigen Misserfolgen ergaben sich erste Möglichkeiten in Schweden. Mehrfach reiste der Missionar Ansgar (um 801-865) dorthin und konnte erste Christengemeinden gründen. Der Jubel im Frankenreich war groß, und gleich plante man durch die Errichtung eines Erzbistums Hamburg (834) die Integration der noch zu bildenden Nordbistümer in die Reichskirche. Das Ergebnis war eine Katastrophe: Die Wikinger zerstörten 845 Hamburg gründlich, Ansgar kam eben noch mit dem nackten Leben davon. Das allmähliche Einsickern des Christentums in Skandinavien ging dennoch weiter, freilich anders als gewohnt. Zu dramatischen Entscheidungskämpfen und triumphalen Bekehrungen ganzer Stämme kam es nicht, wohl aber schlossen sich durch die ruhige Überzeugungsarbeit Einzelner sowie durch Handel und Wandel immer mehr Skandinavier dem Christengott an. Die Missionare standen nämlich einer Gesellschaft gegenüber, die individuelle Entscheidungen bevorzugte. So war man durchaus willens, Christus anzunehmen, allerdings nur als einen Gott unter anderen und unter der Voraussetzung, dass seine Nützlichkeit garantiert war. Bis ins 11. Jahrhundert hinein existieren daher in Schweden mehr oder weniger friedlich heidnische Tempel und christliche Kirchen nebeneinander. Es konnte durchaus vorkommen, dass sich ein König bekehrte, seine Untertanen aber lieber bei Odin blieben. Die dadurch entstehende religiöse und gesellschaftliche Zersplitterung war auf Dauer belastend. Im Zuge der Überwindung kleinräumiger Herrschaftsbezirke entdeckten die Könige in Skandinavien bald die Integrationskraft der Kirche und förderten deshalb energisch die Christianisierung (Gschwantler, 1976; v. Padberg, 1995b; v. Padberg, 2006b, 90-117; Staats, 1997).

Die letzten in dieser Reihe waren die Isländer. Sie legten großen Wert darauf, ihre Entscheidung für das Christentum nicht als Anpassung an die Religion ihres mächtigen Nachbarn, des norwegischen Königs Olaf Tryggvason (995-1000), und damit als Anerkennung von dessen Autorität erscheinen zu lassen. Auf der Thingversammlung des Jahres 999 überließen sie es daher ihrem Gesetzessprecher Thorgeir von Ljosvath zu entscheiden, ob das Christentum das einzige Gesetz der Insel werden solle. Nach heidnischem Ritual entschied er: ‚Alle Menschen sollten christlich und die noch ungetauften getauft werden in diesem Land‘. Dieser Religionswechsel nach demokratischem Verfahren ist einzigartig in der Geschichte der Christianisierung der Germanen (v. Padberg, 2006b, 110-111; Vesteinsson, 2000).

Berichtet wird diese Entwicklung im Íslendingabók. Das Interessante daran ist die unbefangene Wiedergabe alter heidnischer Rituale bei der Entscheidung für das Christentum. Das ist ebenso überraschend wie der Umstand, dass in den aus kirchlicher Feder stammenden Berichten von der Christianisierung der Angelsachsen, Sachsen und Skandinavier die herrschenden Königsgeschlechter auf pagane Götter zurückgeführt werden. Der Klerus machte sich nicht wie die christlichen Apologeten des Mittelmeerraumes früherer Jahrhunderte über Launen und Liebesaffären dieser mythologischen Gestalten lustig, sondern ließ sie als Vergangenheit gelten. Das war ein durchaus geschickter Schachzug, denn somit waren diese Götter ihrer Göttlichkeit beraubt, sie waren keine gestaltende Gegenwart mehr, sondern Vergangenheit, erinnerte Geschichte. Damit aber hatte Christus die Religionskonkurrenz gewonnen, und nun endlich, im 11. Jahrhundert, war ganz Nordwesteuropa christianisiert und hatte zumindest in kirchlicher Hinsicht sein Zentrum in Rom (Capelle, 2005; v. Padberg, 2006a).

3. Formen und Folgen der Christianisierung der Germanen

  1. 1.Geographisch betrachtet ist der Landgewinn der Kirche beträchtlich. Im Hochmittelalter war die spätantike Trennlinie zwischen Christen und Heiden, der römische Limes, längst eingeebnet und verschüttet, Europa verstand sich als christlich (römisch-katholisch oder griechisch-orthodox). Diese europazentrierte Sicht lässt außer Acht, dass ein riesiger Landgürtel von Kleinasien über Palästina bis nach Nordafrika, Entstehungs- und Kernlande der frühen Christenheit, an die Anhänger Mohameds verlorengegangen war.
  2. 2.Betrachtet man die praktische Durchführung der Christianisierung, so ist in den durchweg von Kirchenleuten geschriebenen Quellen zwar von manchen Details, relativ wenig jedoch von der Entwicklung örtlicher Gemeinden die Rede. Eher hat man den Eindruck, Mission sei parallel zu nationalen Entwicklungen gleichbedeutend mit der Errichtung neuer Bistümer und einer funktionierenden Organisation. Das entspricht der schon in den ersten Jahrhunderten nach Christus einsetzenden Umwandlung der Kirche von der Gemeinschaft der Gläubigen in eine Institution.
  3. 3.Mission war die genuine Aufgabe der Kirche, genauer der Kleriker, Mönche und Bischöfe. Das klingt selbstverständlich, ist es aber nicht. Denn in den ersten Jahrhunderten waren es in erster Linie Laien, die für die Ausbreitung des Glaubens gesorgt haben (Bardy, 1988). Die Trennung der Christenheit in die Masse der Laien und die religiöse Elite ist im Mittelalter endgültig festgelegt worden. Die Priester, die in den Dörfern die Sozialkontrolle ausübten, beanspruchten die Deutungshoheit über die Heilige Schrift und legten fest, was die Leute zu glauben hatten. Der Preis dafür war ein an die Kirchengesetze gebundenes Laienpublikum, das zwar nicht mehr heidnisch, aber immer noch profan war.
  4. 4.Absicht der mittelalterlichen Missionare war es zweifelsohne, den Heiden durch die Taufe das Heil zu bringen. Dafür haben sie unendlich viel eingesetzt, manche von ihnen sogar ihr Leben. Die gesellschaftliche Struktur der germanischen Völker hat es allerdings mit sich gebracht, dass die Mission zuerst nicht auf Dorfplätzen stattfand, das kam jeweils später, sondern in den Herrscherhäusern (v. Padberg, 2003a, 359-365). Die paganen Stammesfürsten waren zugleich Könige, Oberpriester und Handelsherren, deshalb musste bei ihnen angesetzt werden. Damit aber war die Christianisierung in gewisser Weise politischen und wirtschaftlichen Interessen mit nicht immer positiven Folgen ausgeliefert.
  5. 5.Das Christentum am Ende des Mittelalters sah anders aus als das des 6. Jahrhunderts (v. Padberg, 2006a, 160-164). Die Begegnung der Germanenwelt mit der Kirche hat selbstverständlich nicht nur die Germanen, sondern auch die Kirche in einem vielschichtigen Prozess gegenseitiger Einflussnahme verändert. Theologisch-dogmatische Fragen spielten kaum eine Rolle, im Vordergrund standen ethische Probleme und die lebenspraktische Effizienz des Glaubens. Es hat der Bevölkerung durchaus Vorteile gebracht, etwa Armenfürsorge, Erhöhung der Lebensqualität, kulturellen Ausbau des Landes, Schriftkultur und Maßnahmen zur Friedenssicherung. Vieles von dem jedoch, was man im Mittelalter glauben musste, hat mit der biblischen Botschaft nur noch wenig zu tun. Tragischerweise bot die Kirche den Menschen des Mittelalters nur Maßnahmen der Heilsversicherung an, nicht aber die eigentlich ersehnte Heilsgewissheit. Die darin liegende Spannung trieb im Spätmittelalter erst merkwürdige Blüten, wurde den Menschen dann bewusst und begründete schließlich den Erfolg der → Reformation.

4. Unterrichtsbezogene Hinweise

Die Thematik „Christianisierung der Germanen“ zählt zu einem Grundbestand des Religionsunterrichts (→ Religionsunterricht) der Sekundarstufe. Fast alle Lehr- bzw. Bildungspläne sehen vor, dass → Schülerinnen und Schüler sich damit beschäftigen. Nicht zuletzt aufgrund der sich bis in die Gegenwart auswirkenden Folgen der Germanenchristianisierung markiert die religionsunterrichtliche Auseinandersetzung damit einen wichtigen Bildungsgehalt.

Dabei ist es wichtig, den Lernenden Verfügungswissen (→ Wissen) anzubieten; unter anderem darüber, dass „Christianisierung“ und „Missionierung“ unterschiedliche Sachverhalte bezeichnen. Abseits von Vereinfachungen gilt es dafür zu sensibilisieren, dass sich die Missionierung der so genannten Germanen über mehrere Jahrhunderte und Etappen hinweg ereignete und nicht lediglich durch Bonifatius und dessen Gefolgsleute initiiert wurde. Auf Basis entsprechender Kenntnisse ermöglicht die Thematisierung der Germanenchristianisierung insofern den Aufbau von Orientierungswissen, als noch heute vorfindliche Strukturen und Kulturkontexte mit entsprechendem Verfügungswissen besser eingeordnet und reflektiert-zukunftsfähig mitgestaltet werden können: Dann wird eventuell mehr klar, was die bisweilen in problematischer Weise gebrauchte „Rede vom christlichen Abendland“ eigentlich bedeuten kann. Auch die Verzahnung von Staat und Kirche, die Entwicklung von Diözesan- und Landesgrenzen oder christlich motivierte Kulturleistungen wie Armenfürsorge, Lese- und Schreibbefähigung lassen sich im Horizont entsprechender Kenntnisse besser einordnen.

Die Thematik „Christianisierung der Germanen“ drängt letztlich auf Bewertung, indem Fragen nach damit verknüpften problematischen Aspekten aufgeworfen werden. Überdies gilt es auch zu aktualisieren: Inwiefern dürfen und müssen Christinnen und Christen heute missionarisch sein? Wie sind die missionarischen Strategien des Umgangs mit anderen Religionen (→ Dialog der Religionen) bzw. religiösen Kulten einzuschätzen? Wo liegen diesbezügliche Grenzen? Welche aktuellen Beispiele für gelungene Missionierung bzw. Evangelisierung gibt es, welche negativen Folgen zeigen sich?

Mittels prägender Figuren wie Bonifatius, Lioba, Liudger oder Sturmi bietet es sich im Religionsunterricht an, Motive für die Christianisierung zu befragen: Inwiefern ist es Aufgabe aller Christen, den Missionsauftrag umzusetzen und allen Menschen die Botschaft vom Heil in Jesus Christus zu bringen? Welche Mittel sind dafür – aus „damaliger“ und aus heutiger Sicht – angebracht? Welche problematischen Aspekte führt eine Verquickung religiöser Motivation, von christlicher Erlösung zu künden, mit politischen und wirtschaftlichen Interessen mit sich – wie sich anhand verschiedener, die Christianisierung der Germanen fördernder Herrscher und ihrer kriegerischen Agitationen zeigt?

In regionalgeschichtlicher Hinsicht (→ Kirchengeschichtsdidaktik) lohnt es sich, mit den Schülerinnen und Schülern nach „Relikten“ der Germanenchristianisierung im eigenen Umfeld Ausschau zu halten: Eventuell ist es möglich, die Gründung des Ortsbistums mit dieser Zeit in Verbindung zu bringen. Vielleicht finden sich Klöster (→ Mönchstum/Klosterleben), Kirchengebäude oder andere Erinnerungsorte, die im Kontext der Christianisierung der Germanen erschlossen werden können. Neben diesen architektonisch-gebäudlichen Quellen (→ Quellenarbeit, kirchengeschichtsdidaktisch) bietet sich zudem eine kritische Auseinandersetzung mit den in vielen Unterrichtswerken abgebildeten Illustrationen der „Fällung der Donareiche“ durch Bonifatius an: Diese von Bonifatius unter Schutz einer fränkischen Garnison öffentlichkeitswirksam inszenierte Aktion regte eine ausgeprägte Legendenbildung an, die von Historienmalern des 19. Jahrhunderts weiter ausgeschmückt wurde. Im Religionsunterricht sollten diese Bilder als Quellen für Geschichtsdeutung und nicht als vermeintliche Illustrationen zur Geltung kommen (→ Kunst, kirchengeschichtsdidaktisch). In diesem Zusammenhang kann sich einmal mehr der Beitrag der Thematisierung von (Kirchen-)Geschichte für die Befähigung zu reflektierter religiöser Wirklichkeitsdeutung erweisen.

(Autor Abschnitt 4: Konstantin Lindner)

Literaturverzeichnis

  • Angenendt, Arnold, Das Frühmittelalter. Die abendländische Christenheit von 400 bis 900, Stuttgart 3. Aufl. 2001.
  • Banniard, Michel, Europa. Von der Spätantike bis zum frühen Mittelalter, München 1993.
  • Bardy, Gustave, Menschen werden Christen. Das Drama der Bekehrung in den ersten Jahrhunderten, Freiburg i. Br. 1988 [zuerst Paris 1949].
  • Borgolte, Michael, Christen, Juden, Muselmanen. Die Erben der Antike und der Aufstieg des Abendlandes 300 bis 1400 n. Chr., München 2006.
  • Brown, Peter, Die Entstehung des christlichen Europa, München 1996.
  • Capelle, Torsten, Heidenchristen im Norden, Mainz 2005.
  • Carver, Martin (Hg.), The Cross goes North. Processes of Conversion in Northern Europe, AD 300-1300, York 2003.
  • Cusack, Carole M., Conversion among the Germanic Peoples, London 1998. [Nachdruck 1999 unter dem Titel: The Rise of Christianity in Northern Europe].
  • Fletcher, Richard, The Conversion of Europe. From Paganism to Christianity 371-1386 AD, London 1997.
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