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4.12. Der 2. Timotheusbrief (2Tim)

Übersicht über den 2. Timotheusbrief

1,1f. Präskript
1,3-14 Proömium
1,15-18 Gegner und Freunde des Apostels
2,1-4,8 Mahnungen an Timotheus
4,9-18 Schlussparänese
4,19-22 Postskript

Literarischer Charakter

Der 2Tim ist seiner literarischen Gestalt nach eine testamentarische Mahnrede. Die engste Parallele innerhalb des Neuen Testaments findet sich in Apg 20,17-35 (Abschiedsrede des Paulus in Milet). Der Brief schöpft aus reichen Personaltraditionen über den Apostel Paulus.

Briefanfang

1,1f. Präskript
1,3-5 Danksagung
1,6-14 Briefliche Selbstempfehlung
1,15-18 Gegner und Freunde des Apostels

Nach dem Präskript (1,1f.) erinnert „Paulus“ in einem Dankgebet (1,3-5) den Glauben von Mutter und Großmutter des Timotheus. Dieser Glaube lebt auch in ihm.

Die briefliche Selbstempfehlung (1,6-14) hat die Gestalt einer Erinnerung an das Charisma, das Timotheus bei seiner Berufung (Handauflegung) empfangen hat. Ihm ist ein Geist „der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit“ (1,7) gegeben worden. Timotheus soll sich an die gesunde Lehre halten und das anvertraute kostbare Gut bewahren (beachte 1,9f.).

Das Verhalten der Christen in Kleinasien und das treue Bemühen des Onesiphorus werden als negatives und positives Beispiel zitiert (1,15-18).

Mahnungen an Timotheus

2,1-13 Aufforderung zum rechten Dienst für Christus
2,14-26 Anweisungen zum Verhalten im Hinblick auf die Irrlehrer
3,1-9 Das Auftreten der Irrlehrer als Zeichen der Endzeit
3,10-17 Timotheus als Nachfolger des Apostels
4,1-8 Testamentarische Schlussmahnung

Timotheus wird aufgefordert, stark in der Gnade zu sein und die Überlieferung, die er vor Zeugen von Paulus empfangen hat, an zuverlässige Menschen weiterzugeben. Soldat, Sportler und Bauer werden als Beispiele für volle (auch leidensbereite) Konzentration auf eine Aufgabe angeführt. Ziel und Grundlage der Argumentation ist der Verweis auf die Auferstehung Jesu Christi, die die Hoffnung der Christen begründet (vgl. Röm 6,3f.) (2,1-13).

Diese Tradition soll Timotheus der Gemeinde ins Gedächtnis rufen, um sie dem Einfluss der Irrlehrer zu entziehen. Als Hauptaussage der Irrlehrer wird zitiert, dass sie die Auferstehung für schon geschehen halten. Eine Argumentation dagegen findet nicht statt. „Ein Knecht des Herrn soll nicht streiten, sondern zu allen freundlich sein, ein geschickter und geduldiger Lehrer, der auch die mit Güte zurechtweist, die sich hartnäckig widersetzen.“ (2,24f.) Ziel ist die Rückgewinnung derer, die der Irrlehre anhängen („Umkehr zur Erkenntnis der Wahrheit“ [2,25], 2,14-26).

Das Auftreten der Irrlehrer ist Zeichen der Gegenwart gewordenen Endzeit (3,1-9). Timotheus aber ist Paulus in allem gefolgt. Damit wird er zum positiven Gegenbild der Irrlehrer und zum legitimen Nachfolger des Apostels (3,10-17). Vor dem Abfall schützt das Festhalten an der Lehre und der Schrift.

In der testamentarischen Schlussmahnung (4,1-8) warnt „Paulus“ in Form einer eschatologischen Weissagung erneut vor den Irrlehrern. Timotheus aber soll treu seinen Dienst erfüllen, da der Apostel seinen Lauf vollendet hat.

Briefschluss

4,9-18 Schlussparänese
4,19-22 Postskript

In der Schlussparänese erteilt „Paulus“ einige Anweisungen, warnt vor dem Schmied Alexander und berichtet über den bisherigen Prozessverlauf. Grüße und Segenswünsche schließen den Brief ab.

VG Wort Zählmarke
die-Bibel.dev.4.17.7
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